Hallo zusammen!
Ich war länger nicht hier im Forum unterwegs aber in Therapie. Diese neigt sich jetzt dem Ende zu.
Es handelte sich bei meiner Therapieform um eine Gesprächstherapei, so habe ich zwar einiges erfahren und gelernt aber ich schaffe es nicht, mein Verhalten zu ändern.
Mein Kernproblem ist die Selbstfürsorge. Knall hart gesagt: ich habe sowas nicht. Ich kann mich hingebungsvoll um Andere kümmern und vor allem um hilfsbedürftige Tiere und meine tierischen Mitbewohner. Egal, wie schlecht es mir auch geht, meine Tiere werden immer gut versorgt, dafür kann ich mich aus dem Bett schleppen, zum Tierarzt fahren..... aber oft schaffe ich es tagelang nicht, mir auch nur ein Brot zu schmieren, geschweige denn sonst etwas, das ich für mich tun würde.
Wie kann ich diese Selbstfürsorge lernen? Wie lernt man etwas, das man nicht kennt und wo man keinen Lehrmeister hat, keine Hilfe, keine Unterstützung, die einen bei der Hand nimmt?
Wie handhabt ihr sowas?
LG kleine Möwe
Selbstfürsorge lernen
Re: Selbstfürsorge lernen
Meine Therapeutin lehrt mich auch Selbstfürsorge. Fragt mich, was ich tun kann für mich, in der konkreten Situation. Was tut mir jetzt gut? Das zu lernen geht bei mir sehr langsam und ist wohl das Wichtigste, was ich brauche, um zu einem guten Leben zu kommen.
-
feuerfisch
- Beiträge: 1118
- Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
- Kontaktdaten:
Re: Selbstfürsorge lernen
Hai
stell dir in der jeweiligen Situation vor du wärst jemand anderes und was du für ihn/sie tun würdest.
Manchmal klappt das bei mir.
*wink*
stell dir in der jeweiligen Situation vor du wärst jemand anderes und was du für ihn/sie tun würdest.
Manchmal klappt das bei mir.
*wink*
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
Re: Selbstfürsorge lernen
Hallo kleine Möwe
du hast ein Problem,welches hier sicher viele kennen.
Selbstfürsorge meint auch,erkennen,nur ich kann für mich sorgen. Erwartungshaltungen an andere sind tückisch.
Ich habe das auch lernen müssen,bitter.
Mein Plan ist jetzt anders geworden,bevor ich mich um andere kümmere,sorge ich für mich.
Zeit genug für Frühstück
Termine ohne Zeitdruck
Körperpflege ist nicht nur Pflicht.
Mein Platz zum Lesen und Entspannen wird gemütlich gemacht.
Pausen sind wichtig.
Hilfreich ist bei mir ein Planer für alle meine Aktivitäten--- ich bin wichtig.
Meinem Körper muss es gut gehen,Essen,Trinken einen Platz geben.
Ein Gegengewicht für schwierige Aufgaben schaffen--- Belohnung.
Wenn ich all das nicht mehr schaffe,ist es immer Zeit für ein Gespräch.
Ich kenne das "nicht essen können" auch als schweres Symptom meiner Krankheit.
Selbstfürsorge will gelernt sein,ganz klein anfangen,nicht zu viel erwarten.
Nach einem langen Klinikaufenthalt mit anschließender Tagesklinik hab ich mir jeden Tag die Nägel lackiert,ich wollte mir beweisen: ich kann ETWAS tun,ich kann mir gutes tun.
Auch ich finde,diese Schritte sind ein Teil der Therapie,ist eine Verlängerung denkbar.
Alle guten Wünsche
anna54
du hast ein Problem,welches hier sicher viele kennen.
Selbstfürsorge meint auch,erkennen,nur ich kann für mich sorgen. Erwartungshaltungen an andere sind tückisch.
Ich habe das auch lernen müssen,bitter.
Mein Plan ist jetzt anders geworden,bevor ich mich um andere kümmere,sorge ich für mich.
Zeit genug für Frühstück
Termine ohne Zeitdruck
Körperpflege ist nicht nur Pflicht.
Mein Platz zum Lesen und Entspannen wird gemütlich gemacht.
Pausen sind wichtig.
Hilfreich ist bei mir ein Planer für alle meine Aktivitäten--- ich bin wichtig.
Meinem Körper muss es gut gehen,Essen,Trinken einen Platz geben.
Ein Gegengewicht für schwierige Aufgaben schaffen--- Belohnung.
Wenn ich all das nicht mehr schaffe,ist es immer Zeit für ein Gespräch.
Ich kenne das "nicht essen können" auch als schweres Symptom meiner Krankheit.
Selbstfürsorge will gelernt sein,ganz klein anfangen,nicht zu viel erwarten.
Nach einem langen Klinikaufenthalt mit anschließender Tagesklinik hab ich mir jeden Tag die Nägel lackiert,ich wollte mir beweisen: ich kann ETWAS tun,ich kann mir gutes tun.
Auch ich finde,diese Schritte sind ein Teil der Therapie,ist eine Verlängerung denkbar.
Alle guten Wünsche
anna54
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jep
Re: Selbstfürsorge lernen
hallo kleine möwe,
nur eine Frage: wenn Du nicht für Dich sorgst, kann es passieren das du dann irgendwann in eine Klinik mußt, wenns dir noch schlechter geht? Und wer sorgt dann für deine Tiere? Ich nehme mal an das es einige sind die dann im Tierheim landen würden?
Entschuldige wenn das jetzt provokativ war, aber ich meine das ohne Selbstfürsorge jede Fürsorge auf Dauer zum scheitern verurteilt ist.
Leider spreche ich da auch aus Erfahrung, aber so langsam lerne ich etwas gesunden Egoismus. Einfach indem ich mir gutes Essen gönne, koche was ICH gerne esse und nicht nur das was meine Kinder und mein Mann mögen, und mir z.B.Zeit für Körperpflege nehme, weil ich es wert bin und so wieder Kraft tanken kann für meine Aufgaben.
Alles Gute
fee
nur eine Frage: wenn Du nicht für Dich sorgst, kann es passieren das du dann irgendwann in eine Klinik mußt, wenns dir noch schlechter geht? Und wer sorgt dann für deine Tiere? Ich nehme mal an das es einige sind die dann im Tierheim landen würden?
Entschuldige wenn das jetzt provokativ war, aber ich meine das ohne Selbstfürsorge jede Fürsorge auf Dauer zum scheitern verurteilt ist.
Leider spreche ich da auch aus Erfahrung, aber so langsam lerne ich etwas gesunden Egoismus. Einfach indem ich mir gutes Essen gönne, koche was ICH gerne esse und nicht nur das was meine Kinder und mein Mann mögen, und mir z.B.Zeit für Körperpflege nehme, weil ich es wert bin und so wieder Kraft tanken kann für meine Aufgaben.
Alles Gute
fee
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kleine_Möwe
- Beiträge: 13
- Registriert: 26. Jul 2011, 01:20
Re: Selbstfürsorge lernen
Hallo zusammen!
Lieben Dank für eure Posts und Gedanken zu dem Thema, es ist wirklich hilfreich zu lesen, wie ihr mit dem Thema umgeht.
Mein Thera macht nur Gesprächstherapie, wobei immer mal das Thema Selbstfürsorge angesprochen wird aber irgendwie komme ich mit mir da nicht klar. Ich kann mich dahingehend nicht alleine strukturieren, brauche einfach eine Art Anweisung, Befehl von außen, der mir sagt, was ich tun soll für mich.
Immerhin hat mir die Therapie gezeigt, das hier ein großes Problem bei mir liegt. Meine Bedürfnisse immer hinten an stellen und eben selten oder nie, etwas wirklich für mich zu tun.
Als erstes wäre ja schon das Problem: was kann ich für mich tun? Und da hängt es schon.
Ich habe mir auch so einen schönen geräumigen Kalender angeschafft, auf Anraten meines Thera, in dem ich "mein Leben" strukturieren soll und eben auch alle kleinen Schritte notieren soll, angefangen vom Aufstehen, was ja schon ein Tätigkeit ist, die mir, je nach Tagesform, oft schwer fällt.
Wenn ich aber damit anfange meine Wochentage zu strukturieren, dann sind die 24-Stunden um, bevor ich überhaupt dazu komme, Zeit für mich einzuplanen.
Wie soll ich das machen? Das frustriert mich dann für Tage so sehr, schwarz auf weiß zu sehen, das mein Leben keine Zeit für mich hat.
Ich kann mir doch keine Zeit aus dem Rippen schneiden und den Spruch: Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich. Den kenn ich aber ich steh da völlig mit dem Rücken zur Wand.
Wie habt ihr sowas geschafft? Wie strukturiert ihr euch richtig? Ich mache scheinbar da schon etwas total falsch.
LG kleine Möwe
Lieben Dank für eure Posts und Gedanken zu dem Thema, es ist wirklich hilfreich zu lesen, wie ihr mit dem Thema umgeht.
Mein Thera macht nur Gesprächstherapie, wobei immer mal das Thema Selbstfürsorge angesprochen wird aber irgendwie komme ich mit mir da nicht klar. Ich kann mich dahingehend nicht alleine strukturieren, brauche einfach eine Art Anweisung, Befehl von außen, der mir sagt, was ich tun soll für mich.
Immerhin hat mir die Therapie gezeigt, das hier ein großes Problem bei mir liegt. Meine Bedürfnisse immer hinten an stellen und eben selten oder nie, etwas wirklich für mich zu tun.
Als erstes wäre ja schon das Problem: was kann ich für mich tun? Und da hängt es schon.
Ich habe mir auch so einen schönen geräumigen Kalender angeschafft, auf Anraten meines Thera, in dem ich "mein Leben" strukturieren soll und eben auch alle kleinen Schritte notieren soll, angefangen vom Aufstehen, was ja schon ein Tätigkeit ist, die mir, je nach Tagesform, oft schwer fällt.
Wenn ich aber damit anfange meine Wochentage zu strukturieren, dann sind die 24-Stunden um, bevor ich überhaupt dazu komme, Zeit für mich einzuplanen.
Wie soll ich das machen? Das frustriert mich dann für Tage so sehr, schwarz auf weiß zu sehen, das mein Leben keine Zeit für mich hat.
Ich kann mir doch keine Zeit aus dem Rippen schneiden und den Spruch: Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich. Den kenn ich aber ich steh da völlig mit dem Rücken zur Wand.
Wie habt ihr sowas geschafft? Wie strukturiert ihr euch richtig? Ich mache scheinbar da schon etwas total falsch.
LG kleine Möwe
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wütend
Re: Selbstfürsorge lernen
Liebe kl. Möwe
eine Gesprächspsychotherapie nach Rogers (GP) wirst Du nicht machen, da sie von den gesetzlichen KK nicht finanziert wird.
Von KK werden nur Verhaltenstherapien, tiefenpsychologische fundierte Psychotherapien und analytische Psychotherapien bezahlt.
Liebe kl. Möve, das was Du über deine Psychotherapie brichtest, läßt auf eine Verhaltenstherapie schließen.
>>Ich kann mich dahingehend nicht alleine strukturieren, brauche einfach eine Art Anweisung, Befehl von außen, der mir sagt, was ich tun soll für mich.<<
Du hast Aufgaben (Anweisung, Befehl) von deinem Psychothrapeuten bekommen, welche Du versuchen solltest umzusetzen, wenn du möchtest das es dir besser geht.
>>Ich habe mir auch so einen schönen geräumigen Kalender angeschafft, auf Anraten meines Thera, in dem ich "mein Leben" strukturieren soll und eben auch alle kleinen Schritte notieren soll, angefangen vom Aufstehen, was ja schon ein Tätigkeit ist, die mir, je nach Tagesform, oft schwer fällt.<<
Niemand sagt das es leicht ist, aus eine Depression herraus zu kommmen. Es ist schwer!
Aber, es geht nur mal nur so, das du dir deinen Weg aus der Depression erarbeiten mußt.
Es ist deine Entscheidung, diesen beschwerlichen Weg zu gehe, oder weiterhin krank zu bleiben.
eine Gesprächspsychotherapie nach Rogers (GP) wirst Du nicht machen, da sie von den gesetzlichen KK nicht finanziert wird.
Von KK werden nur Verhaltenstherapien, tiefenpsychologische fundierte Psychotherapien und analytische Psychotherapien bezahlt.
Liebe kl. Möve, das was Du über deine Psychotherapie brichtest, läßt auf eine Verhaltenstherapie schließen.
>>Ich kann mich dahingehend nicht alleine strukturieren, brauche einfach eine Art Anweisung, Befehl von außen, der mir sagt, was ich tun soll für mich.<<
Du hast Aufgaben (Anweisung, Befehl) von deinem Psychothrapeuten bekommen, welche Du versuchen solltest umzusetzen, wenn du möchtest das es dir besser geht.
>>Ich habe mir auch so einen schönen geräumigen Kalender angeschafft, auf Anraten meines Thera, in dem ich "mein Leben" strukturieren soll und eben auch alle kleinen Schritte notieren soll, angefangen vom Aufstehen, was ja schon ein Tätigkeit ist, die mir, je nach Tagesform, oft schwer fällt.<<
Niemand sagt das es leicht ist, aus eine Depression herraus zu kommmen. Es ist schwer!
Aber, es geht nur mal nur so, das du dir deinen Weg aus der Depression erarbeiten mußt.
Es ist deine Entscheidung, diesen beschwerlichen Weg zu gehe, oder weiterhin krank zu bleiben.
Re: Selbstfürsorge lernen
Hi Parson,
nun lese ich schon lange Deine Beiträge hier. Es beschleicht mich das Gefühl, dass du überall etwas zu sagen kannst. Welche Ausbildung hast du genossen, dass du jeden Beitrag auf Deine so unverwechselbare "offene und ehrliche und auch häufig für andere Menschen verletzende" Weise kundtust?
Gruß
Emmari
nun lese ich schon lange Deine Beiträge hier. Es beschleicht mich das Gefühl, dass du überall etwas zu sagen kannst. Welche Ausbildung hast du genossen, dass du jeden Beitrag auf Deine so unverwechselbare "offene und ehrliche und auch häufig für andere Menschen verletzende" Weise kundtust?
Gruß
Emmari