Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

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StrP
Beiträge: 49
Registriert: 7. Mai 2010, 15:14

Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von StrP »

Ich versuche erst mal meinen Kopf zu sortieren.

Wie ich schon in einem anderen Beitrag
geschrieben habe, ist meine aktuelle Situation, wie soll ich sagen, besch..... Leider ist das (in meinen Augen) noch untertrieben.

Aktuell ist es so:

-Mein Job ist weg (arbeitslos ab 01.04.2012)
-Arbeite aber noch geringfügig.

-Meine Kinder sind ja letztes Jahr schon weg.

-Daraufhin folgten 2 Umzüge (meine Tochter
weg und ich in eine kleine Wohnung wegen
der finanziellen Situation)

-jetzt ziehe ich wieder aus weil ich die
Miete nicht mehr zahlen kann.

-Das was ich ALG I bekomme und von meinem Job
reicht gerade mal, um meine Ausgaben zu
decken. Keine Ahnung, wovon ich leben soll.

-Gesundheitlich gehts mir schlecht (eben die
Depressionen und auch sonst)

-und damit ich ja nicht auf die Idee komme
es mir gut gehen zu lassen,
hat mein Ex das Jugendamt damit beauftragt,
Kindesunterhalt für meinen Sohn einzuholen.


Ich kann nicht beschreiben, was ich fühle. Man liegt am Boden und den anderen scheint es noch unglaublich Spaß zu machen, auf einem herum zu treten. Die ganze Welt scheint sich gegen mich Verschworen zu haben.

Ich brauche Ruhe und finde keine.
Ich möchte weinen, und es geht nicht.
Ich möchte micht irgendwo verkriechen, hab aber nicht die Kraft dazu.
Ich möchte schreien, aber es kommt kein Ton.
Ich möchte weg laufen, aber meine Füße gehorchen nicht.

Was ist dass, was einen immer und immer wieder nieder reisst sobald man versucht aufzustehen?

Ich mag nicht mehr aufstehen. Wozu denn, damit die anderen mich weiter Leben können? Damit ich funktioniere, für andere? Damit andere zufrieden sind?

Meine Seele ist so unendlich müde. Mein Wille, der(wie ich vermute), mich bereits tapfer bis hierher gebracht hat, läßt auch nach.

Ich versuche ja, mir Hilfe zu holen, wo es nur geht. Nehme Medikamente, die mich leidlich am Leben erhalten. Hab eine Reha beantragt, allerdings bekomm ich erst einen Termin irgendwann in ein paar Wochen.

Ich hab das Gefühl, das mich niemand auch nur annähernd versteht. Ich fühle mich alleine und ziemlich verlassen, trotz der Menschen um mich herum.
Es kommt keine Hilfe bei mir an (emotional). Bin gefangen in meiner Vergangenheit in meinem Leid.

Jetzt muss ich noch den Auszug aus meiner Wohnung irgendwie überstehen.
Wie, dass weiß ich nicht.

Lg
Patricia377
------------------------------

„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”



Reinhold Niebuhr <
wütend

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von wütend »

He Reinhold

eine Reha allein wird dir nicht helfen.

Du brauchst ganz dringend eine Psychotherapie.
Was hälst Du von dem Rat?


>>Ich mag nicht mehr aufstehen. Wozu denn, damit die anderen mich weiter Leben können? Damit ich funktioniere, für andere? Damit andere zufrieden sind?<<
Was hälst Du denn von einem zufriedenen Leben für Dich?
StrP
Beiträge: 49
Registriert: 7. Mai 2010, 15:14

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von StrP »

Ja, hab ich vor. Bin aktuell in der Ambulanz einer psych. Klinik in Behandlung. Der Arzt dort wird wohl auch die Therapie machen. Allerdings waren wir erst mal mit der Einstellung auf Medikamente beschäftigt. Aktuell hat er Urlaub. Hab aber nächste Woche wieder einen Termin. Kann es gar nicht erwarten. Hoffe dass bald die Therapie anfängt.

Lg
Patricia
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„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”



Reinhold Niebuhr <
wütend

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von wütend »

He Reinhold

eine medikamentöse Behandlung ist eine Therapie, denn Therapie heißt medizinische Behandlung.

Frage deinen Arzt nach einer zusätzlichen ambulanten Psychotherapie.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von Antiope »

Hallo Patricia,

ja, Deine Situation ist sehr belastend - egal, ob mit oder ohne Depr.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann Dein Ex soviel Unterhalt beantragen, wie er will. Wenn es Dir gerade so zum Überleben reicht, dann gibt es nix. Auch das Jugendamt wird da nicht Zitronenpresse spielen.

Kannst Du Wohnhilfe o.dgl. beantragen? Gibt es in Deiner Stadt soziale Dienste, die Dir dabei helfen können, das "Formale" zu schaffen, also wo es welche Hilfen gibt und sie zu beantragen?

Ganz wichtig: wenn Du das Gefühl hast, es geht jetzt und so nicht mehr weiter, gehe auf eine Akutstation in der Klinik. Du hast immer die Möglichkeit, Dich quasi selbst einzuweisen, wenn Dir die psychische Situation nicht mehr erträglich ist.
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von paco »

Hallo Patricia,

Du beschreibst eine Situation, die ich kenne. Ich fühlte mich in den vergangenen Jahren mehrmals ähnlich, die objektiven Umstände waren trostlos. Diese schreckliche Mischung aus psychischer Verfassung und negativen Umständen. Beides bedingt sich gegenseitig, verschlimmert sich im Gleichtakt.

Meine Meinung: Du brauchst Unterstützung. Nicht nur Medikamente, sondern eine/n PT, die/der Dir hilft, Dein Leben zu sortieren, die Lichtblicke zu erkennen, die Ansatzpunkte zu sehen, wie Du Dein Leben wieder auf eine gute Schiene bringst.

Erwarte nicht, dass das ein leichter Weg ist, der vor Dir liegt. Du wirst viel lernen müssen, auch oder vor allem über Dich selbst. Dir stehen wahrscheinlich Erkenntnisse über Dich selbst bevor, die Dich erschrecken, die Dich aber auch bewegen werden. Im doppelten Sinn des Wortes. Dich bewegen werden, den Weg aus Deiner Malaise zu suchen – und letztlich zu finden.

Wenn ich meine eigene Erfahrung verallgemeinere: es wird keine leichter Weg, sondern einer mit manchen schmerzhaften Erkenntnissen. Nach und nach wirst Du in der Lage sein, Dein neues Leben zu gestalten. Und Du wirst, manchen Rückschlag eingerechnet, auf lange Sicht erkennen, dass sich Psyche und reale Umstände gegenseitig bedingen. Und dann kommt der Durchbruch: das Leben ist wieder lebenswert.

Was ist die Alternative zu diesem Weg? Es gibt keine. Und glaub an die Bremer Stadtmusikanten: Etwas Besseres als den Tod findest Du überall.

Der erste Schritt: sieh ein, dass Du Hilfe brauchst und nimm sie an. Auch hier im Forum sind viele Leute, die bereit sind, Dich zu unterstützen.

Ich wünsch Dir viel Kraft, vorerst aber Frohe Ostern.

Liebe Grüße,

paco
Rudi-Reiter
Beiträge: 448
Registriert: 5. Jul 2009, 00:18

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Patricia

Ich kann Dich so gut verstehen.

Anscheinend lebe ich in einer Light-Version Deines Lebens.

Ich wohne in einer WG, aus der ich aber wegen dem bald kommenden
Nachwuchs einer Mitbewohnerin ausziehen muss, die brauchen einfach
mehr Platz.

Ich leiste Unterhaltszahlungen, das ist auch gut so, denn mein Sohn hat
ein Recht darauf, in vernünftigen Verhältnissen zu leben, Punkt!

Die Zahlungen sind so berechnet, dass ich ein genügsames Leben führen
kann und irgendwann steht mein Sohn auf eigenen Beinen.

Ich habe meine Arbeitsstelle noch, weis aber nicht, ob ich dass noch
lange packe.

Ich gehe seit 2 Jahren 2 x pro Woche in eine analytische Psychotherapie,
die jetzt langsam wirkt und mir hilft. Oft ist es anstrengend und auch
manchmal schmerzhaft, doch ich habe keine wirkliche Alternative.

Deine Verzweiflung kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung, oft schien
sie übermächtig und allumfassend zu sein.

Heute bin ich der Meinung, für finanzielle Probleme gibt es immer eine
Lösung, ich habe gelernt, mich selbst wichtig zu nehmen, nicht mich nach
materiellen Dingen zu bewerten.

Ich weis, im Gegensatz zu Dir ist das bei mir jammern auf hohen Niveau
und für Dich tut sich gerade ein Berg an Problemen auf, der Dir schier
unüberwindbar scheint und das in Deiner gegenwärtigen Verfassung auch
wirklich ist.

Bitte glaube mir, der Schein trügt, es geht weiter, Du kannst Dich wieder
aufrappeln, hab Geduld und Nachsicht mit Dir

Ich denke ohne eine Psychotherapie wirst du nicht zurecht kommen die
Medis dämpfen nur können nicht heilen.



Wenn Du willst, fühl Dich virtuell in den Arm genommen zum Krafttanken.


Alles Gute und liebe Grüße
Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
StrP
Beiträge: 49
Registriert: 7. Mai 2010, 15:14

Re: Bin auf dem besten Weg jede Hoffnung zu verlieren

Beitrag von StrP »

Danke ihr Lieben für die netten Worte.

Ich versuche ja schon bereits alles was an Hilfe Möglich ist, zu bekommen.
Bezüglich der Therapie weiß ich, dass ich es ohne nicht schaffe. Hab aber auch schon einige hinter mir und auch Angst, dass ich wieder an einen Therapeuten gerate der mir nach ein paar Sitzungen sagt:
"dass es wohl besser wäre, die Therapie zu beenden, da ich nicht ausreichend mitarbeiten würde" oder
"vielleicht sollten sie zu einem anderen Therapeuten, ich kann ihnen nicht mehr weiter helfen".

Ich hab die Therapien angefangen, weil ich nicht mehr weiter wußte und ich hatte bei den letzten beiden immer oder meistens ein Gefühl, als hätte ich ein Brett vorm Kopf. Du weißt, die Lösung ist ganz nah und eigentlich müßtest du es erkennen. Aber so sehr ich mich bemüht habe, ich kam nicht weiter. Es war zum verzweifeln.

Und wenn der Thera dich mehr oder weiniger abschießt, dann hast du ja nicht mehr so viel Möglichkeiten. Da musst du ja erst wieder warten, bis du dir wieder einen neuen suchen kannst......

Dann ist da noch die Frage bezüglich der Art von Therapie. Soll ich eine Psychoanalyse machen oder Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologische oder WAS??????
Ich hab so gar keine Ahnung. Eigentlich würd ich gerne alle (brauchen)machen dazu noch Körpertherapie, Musiktherapie, Gestalttherapie und noch Yoga, Meditation usw. Hauptsache es tut sich was.

Ich brauch etwas, was JETZT hilft, was mich JETZT weiterbringt.

Denn ich hab nur noch wenig Kraft für dieses ständige auf und ab. Das immer wieder von vorne anfangen müssen.
Ich brauch einen Therapeuten, der JETZT weiß auf was es ankommt. Der mir hilft auf den Punkt zu kommen, der mir hilft, das alles durchzustehen, der mir hilft, wieder Lebens"fähig" zu werden.

Ich bin nach all den Jahren mit Depressionen an einen Punkt angelangt, an dem ich weiß, es MUSS sich was ändern und zwar bald.
Denn so kann ich nicht mehr weiter machen.

Liebe Grüße
Patricia377
------------------------------

„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”



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