totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Lotta-B.
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totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo,

ich kann nicht viel schreiben, meine Stimmung sackt gerade ab. Ich fühle mich total kraftlos, ohne jeglichen Antrieb, ein elendiges "ich schaff das alles nicht mehr, ich kann nicht mehr"-Gefühl u. das kurz vor Ostern. Mein Körper fühlt sich an wie Blei.
Ich habe das Gefühl, mich kann gerade nichts aufbauen, nix, totale Leere.

Was macht Ihr in solchen Situationen?
Abwarten, bis die Erschöpfung nachlässt oder sich das Ganze gar verschlechtert?

Ich hab´das Gefühl, ich sitze "im Loch ohne Leiter" und versinke im Sumpf.

V.G.
Lotta.-b.
Sieglinde1964
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Sieglinde1964 »

Liebe Lotta,

in meinen schlimmsten Phasen bring ich auch nichts gebacken. Ich ziehe mich dann in mein Bett zurück und bleibe dort, bis es mir einigermaßen wieder geht und dann mache ich meine Arbreit im Haus weiter und kümmere mich um meine Familie. Hast du jemanden, der dich auffangen kann, ich meine, dass du dir mal eine kleine Auszeit nehmen kannst, dich mal zurückziehen kannst?
bibo
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von bibo »

Liebe Lotta,

am Anfang des Jahres hing ich auch in so einem Loch und habe nichts auf die Reihe bekommen. Oft habe ich tagsüber Fernsehen geschaut (manchmal Tiersendungen, weil sie mir einfach gut taten) und habe diesmal es auch ohne schlechtes Gewissen gemacht. Es geht auch wieder aufwärts und Dich werden dann wieder andere Dinge im Leben interessieren.

Viele Grüße und Dir alles Gute

bibo
Antiope
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Antiope »

Hallo Lotta-B,

es kommt darauf an, woher diese Erschöpfung kommt - und es kommt darauf an, wie man sonst immer darauf reagiert.

Wenn Du zuviel gemacht hast (gerade im Hinblick auf Ostern), dann wäre eine kurze Auszeit vielleicht eine Hilfe: heißes Bad mit "Wellness"-Charakter, ein Saunabesuch oder eine Tasse Cappuccino im Lieblings-Café, eine kleine Verabredung mit einer Freundin ...
Wenn Dich die Erwartungen an Ostern über alle Maßen belasten: könntest Du sie hinterfragen, für Dich mal gedanklich und schriftlich sortieren, herausfinden, was für Dich einen guten Ostersonntag ausmachen könnte, was Du heute brauchen könntest?

Bei allem, was Du auch unternehmen würdest, habe nicht bereits zu Beginn die Hoffnung, dass damit alles sofort wieder supergut sei, sondern dass dabei nur das Abstürzen nicht noch weiter geht, dass es vielleicht ein kleines Bisschen aufwärts gehen könnte. Aber das wäre auch schon gut genug.

Für mich sind in solchen Phasen eigentlich immer zwei Dinge wichtig: schlechte Phasen kommen immer wieder, es ist also nicht vollkommen überraschend, wenn ein Tag mal schlecht ausfällt - und: schlechte Phasen oder Tagen gehen vorbei. Sie hören wieder auf.

Wenn Du heute also etwas Rückzug brauchst, um Deine verlorene Kraft aufzutanken, dann erlaube Dir das.
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Sieglinde:
ich bin schon fast den ganzen Tag im Bett u. abwechselnd auf der Couch gelegen. Ich fühle mich so faul.

bibo:
ich weiß nicht. Ich fühle mich so kraftlos u. habe ein schlechtes Gewissen, mich im Bett o. auf der Couch rumzudrücken. Mein Haushalt wächst mir über den Kopf. Ich habe Familie u. schäme mich so sehr über meinen "Zustand"

Antiope:
Ich habe mich die letzten Tage nicht überarbeitet. Meine körperlichen Symptome wie Kreislaufbeschwerden, andauernde Kopfschmerzen, Übelkeit, extreme Müdigkeit sind extrem. Eine Auszeit nimmt sich gerade mein Mann - ich kann es ihm auch nicht verübeln, da es mit mir kaum mehr auszuhalten ist mit meiner miesen Stimmung.
Bei uns im Haushalt wird das Chaos immer größer; dies belastet mich zusätzlich vor den Feiertagen. Obwohl wir keinen Besuch erwarten. Aber wenn man schon morgens im Chaos aufsteht. Ich schaffe aber gerade nichts u. versinke immer mehr. Ich bin so ein Versager, vor allem vor meinen Kindern. Ich schäme mich so sehr, dass ich einfach nichts mehr gebacken bekomme. Und das ist ja nicht erst seit gestern so. So jetzt hab´ ich Euch genug vorgejammert. Ihr könnt ja auch nichts dafür und müsst auch noch den ganzen Mist lesen. Entschuldigung.

V.G.
Lotta-B.
Antiope
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Antiope »

Liebe Lotta-B,

Du brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen! Und "herumgejammert" hast Du hier auch nicht, sondern einfach kurz und knapp Deine Situation skizzenhaft dargestellt.

Wenn ich es richtig einschätze, bist Du weit in der Höhle der Depression versunken. Das heißt, Du (Dein Körper und Deine Psyche) sind am Ende Deiner Kräfte angelangt. Punktum.

Was bedeutet "Dein Mann nimmt eine Auszeit"?

Im Moment brauchst Du *ganz dringend* Entlastung, einfach, weil Deine Kräfte nicht mehr reichen.
Wie lange geht es nun schon so? Warst Du schon beim Hausarzt oder Facharzt?
Kann Dir jemand die nächsten Tage irgendwie unterstützend zur Seite stehen? Die Kinder beschäftigen, mit ihnen draußen unterwegs sein, ...?

Tut mir leid, dass ich nun so viele Fragen lostrete ... Eigentlich wollte ich nur schauen, wo Du Unterstützung herbekommst, ob Du ärztliche Hilfe annehmen solltest, wie das Alltagsumfeld entzerrt werden kann.
Depression ist eine Krankheit. Wenn Du Dich schuldig fühlst oder vollkommen ohne Energie, dann ist es eine Folge davon. Auch wenn Du es nicht unbedingt spüren kannst und auch, wenn Du meinst, dass Du doch irgendwie dafür verantwortlich bist für XY - das ist die depressive Wirklichkeitsverzerrung. Ein Rolli-Fahrer fühlt sich auch nicht schuldig, weil er trotz aller Bemühungen nicht über die Zweitmeter-Hochsprunglatte springen kann. Er kann es nicht - genausowenig wie Du es gerade kannst, Haushalt, Kinder, GuteLauneMutter zu stemmen.
Sieglinde1964
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Sieglinde1964 »

Du musst dich nicht entschuldigen. Das sind typische Symtome einer Depression. Könntet ihr euch evtl. eine Haushaltshilfe besorgen, wenn dein Mann auch nicht kann. Schämen musst du dich auch nicht, du bist krank und dafür muss man sich nicht schämen. Nimmst du zurzeit Medikamente ein? Bei mir hat Venlafaxin aus der Antriebslosigkeit geholfen. Damit fahre ich im Moment sehr gut. Ich wünsche dir alles Gute über die Feiertage.
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Antiope,

Was bedeutet "Dein Mann nimmt eine Auszeit"?

ganz einfach: Er hat sich vor ca. 1 h verabschiedet u. sitzt gerade zur Entspannung in der Sauna! Er hat fluchtartig das Chaos verlassen.

Ich bin in ärztlicher u. psychotheraupeutischer Behandlung. War auch schon mehrmals in psychosomatischen Kliniken, akut u. "normal" mit jeweils anschließender Therapie. Mir geht es seit mehreren Wochen immer schlechter. Körperlich u. psychisch. Keine Tendenz auf Besserung. Nehme meine AD u. versuche Tag für Tag mich irgendwie durchzukämpfen. Ich habe aber keine Kraft mehr u. schäme mich so sehr vor meiner Familie, meinem Mann. Vielleicht sollte ich noch ein zusätzliches Medikament einnehmen. Ich weiß es nicht. Ich fühle mich total überfordert mit der ganzen Situation. Ich nehme tagtäglich bereits sehr viele Medis ein u. frage mich oft, was zuerst versagt: mein kleiner Rest Lebensmut oder meine Leber o. Nieren???

V.G.
Lotta-b.
bibo
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von bibo »

Liebe Lotta,

ich verstehe Dich nur zu gut, auch ich habe eigentlich immer ein schlechtes Gewissen gehabt, aber das hat meinen Zustand häufig noch weiter verschärft. Ich habe es lernen müssen. Bei meiner letzten Phase habe ich das erste Mal auf das schlechte Gewissen verzichtet und ich hatte den Eindruck, dass ich schneller heraus kam. Ist aber nur meine Beobachtung. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, denn es geht Dir nicht gut! Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist den momentanen Zustand so anzunehmen.
Kannst Du mit Deinem Mann und Deinen Kindern sprechen? Ich denke Du brauchst Unterstützung und Verständnis!

LG bibo
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo bibo,

danke für Deinen Zuspruch. Ja ich weiß, ich "bräuchte" Unterstützung u. Verständnis. Bin es aber Leid, danach zu betteln. Meine Kinder brauchen keine Betreuung mehr, sie sind schon 14 u. 16 Jahre alt. Dennoch möchte ich Sie nicht so sehr mit meinen depressiven Phasen belasten. Sie schalten da eher auch Durchzug - ist ja auch gut so. Bei meinem Mann bin ich auch vorsichtig, mein Innenleben nach Außen zu tragen, da er wohl gleich meinen Arzt kontaktieren würde. Mehr aus Hilflosigkeit u. Sorge - aber da gibt es wieder Riesen-Auseinandersetzungen u. dafür habe ich kein Gramm Kraft.

V.G.
Lotta

...Entschuldigung für die Rechtschreibfehler u. meine Ausdrucksweise, aber meine Konzentration lässt eben auch zu wünschen übrig.
Antiope
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Antiope »

Hallo Lotta,

jetzt verstehe ich ein kleines bisschen mehr.

Zuerst: bitte trage es Deinem Mann nicht nach, dass er heute in die Sauna ging. Auch er muss für sich sorgen - und wenn dies ein Weg für ihn ist, dann ist es okay.
Zudem musst Du jetzt in der Zeit, wo er nicht da ist, nicht eine falsche Maske aufsetzen. Du kannst gerade jetzt den Rückzug, den Du gerade brauchst, Dir nehmen.

Wichtig jedoch finde ich, dass Du die Situation nicht vor Dir und vor Deinem Mann verheimlichst. Wenn es seit Tagen, gar Wochen immer schlechter geht, dann wird es wirklich an der Zeit, dieses ganze Elend zu sehen und um Hilfe zu rufen.
Du hast es bisher schon mal gemacht.
Bitte sorge jetzt und heute wieder für Dich selbst, nimm Dich heute bitte soweit wichtig, dass Du sagen kannst, ich schaffe es heute nicht. Auch das ist vollkommen in Ordnung so.

Mir klingt es auch danach, dass Du Dir insgeheim Vorwürfe machst, dass es beim letzten Mal keine Wunderheilung gab und Du dabei "versagt" hast, auf Befehl vollkommen gesund zu werden.
Aber damit lässt Du vollkommen außer acht, dass Du es bis heute geschafft hast, irgendwie, unter Aufbietung aller Deiner Kräfte. Du hast Dein Bestes gegeben - und das war gewiss nicht wenig.

Kann Dein Mann Dir morgen früh helfen, ein klein wenig des häuslichen Chaos' abzubauen?

Kannst Du ihn darum bitten?

Kannst Du Deine Ängste annehmen und ihm sagen, dass es Dir nicht wirklich gut geht? Auch, wenn dann der Weg zum Hausarzt führen würde ...
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Antiope,

danke für Deine Mut machenden Worte.

Ich mache meinem Mann keine Vorwürfe. Mal sehen, wie ich die Osterfeiertage überstehe. Den Haushalt wollte ich eigentlich liegen lassen, den erledigt keiner - leider.

Gute Nacht!
Lotta.
bibo
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von bibo »

Liebe Lotta,

irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor! Mein Mann hat auch immer sehr hilflos reagiert.
Würde es Dir helfen, wenn Du gemeinsam mit Deinem Mann zu Deinem behandelnen Arzt (Psychiater?) gehst? Das Umfeld ist meistens sehr besorgt, weiß häufig aber nicht, wie sie mit dem Erkrankten umgehen soll. Eventuell hilft Euch so ein Gespräch?
Meine Kinder waren in einem sehr ähnlichem Alter, als es mir so schlecht ging. Ich habe zu diesem Zeitpunkt eine psychosomatische Reha gemacht, obwohl ich erst das Gefühl hatte, dass ich das meiner Familie nicht antun kann. Heute bin ich froh, dass ich es gemacht habe, da ich dort einmal zur Ruhe gekommen bin und ein wenig zu mir kommen konnte. Für meine Lieben zu Hause war es auch eine ganz neue Erfahrung und mein Mann hat sich bevor ich wieder nach Hause kam mal mit meiner Erkrankung auseinander gesetzt.
Ich hatte das Gefühl, dass mir viel Druck genommen wurde und ich mich nicht mehr verstecken musste. Die Fassade aufrecht erhalten ist ein großer Kraftakt und die Depression verstärkt sich manchmal noch.
Ich wünsche Dir mehr Verständnis von Deinen Lieben zu Hause!

Viele Grüße
bibo
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Guten Morgen, Bibo, u.a.

ich muss sagen, ich habe das Gefühl, alles Menschenmögliche im Umgang mit meiner Lebensgeschichte, chronische Erkrankungen, Depression, Familie, Medikamente (ich glaub ich hab´ schon 10 verschiedene AD probiert, wobei ich hier wieder sehr eingeschränkt bin wg. meiner chron. Erkrankung), mein Mann war schon mit bei meinem Psychiater (sie haben für mich nochmals (!!!) einen Termin in einer Klinik ausgehandelt - seit ca. 7 (!)Mon. auf Warteliste (einfach nur noch eine Lachnummer!). Ich bin ja froh, dass er nach allem noch zu mir steht. Ich bin in ambulanter Psychotherapie (Verhaltenstherapie, wobei ich nicht genau weiß, ob dies der richtige Weg für mich ist????). Ich habe schon xyz-Ratgeber gelesen, Bilderbücher, Filme, um zu verstehen. Ich weiß in der Theorie, wie´s funktioniert, aber in der Praxis habe ich das Gefühl, egal was ich tue, meine trüben Gedanken holen mich immer wieder ein.
Ich weiß auch, dass die Aufrechterhaltung meiner Smiley-Fassade sehr viel Kraft kostet. Aber lieber mit einer Fassade noch einigermaßen am Leben teilnehmen, als nur noch zu Hause im Haus sitzen, im Bett liegend, mit ständig wiederkehrenden Gedankenkreisläufen, die einen kaputtmachen...ich habe das Gefühl, es wird u. wird nicht besser, egal was ich tue.

L.G. u. schönes Osterfest!
Lotta.-B-
ADS
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von ADS »

"ein elendiges "ich schaff das alles nicht mehr, ich kann nicht mehr"-Gefühl "

Liebe Lotta,

mein Mann hat es mir mal bewußt gemacht: immer wenn ich - wirklich die gleichen!+ "es wird mir alles zuviel !" - Formulierungen gebrauche, steht ein Absturz an, den ich aber später als er bemerke! Aber seitdem bin ich auch aufmerksamer geworden. Und sehe diese exakt gleichen Formulierungen auch bei anderen Depris!

Das ist also das Zeichen, sich dessen selbst bewußt zu werden, und evt seinen Arzt zu kontakten, oder über evt Dosiserhöhungen zu sprechen, um Abstürze abzufedern.

Ich weiß nicht, ob Du aktuell Medikamente nimmst, aber würde es Dir in jedem Fall anraten, Du wirst sehen, das Chaos lichtet sich dann und Du kannst mehr aushalten.
Ich nehme 4 verschiedene ADs ein, die sich sehr gut ergänzen, und man kann wie bei einer Stellschraube mal hier, mal da etwas dran "drehen". Natürlich nie ohne meine Ärztin vorher zu fragen!

Ich habe zum Glück seit 9 Jahren eine tolle Ärztin(Psychiaterin) , mit der ich zwischen den Terminen per email sowas kurz "besprechen" kann, so schaffe ich es zb aktuell, die belastende Sterbephase meiner echt lieben! (sowas gibt´s auch!) Schwiegermutter zu überstehen(nicht bei uns, aber mein Mann ist einziges Kind und wir sind ganz oft dort, seit 3 Monaten nun, sie wird aber vermutlich nächste Woche sterben) .Ich habe die Dosis etwas erhöht, und es geht.

Ich wünsche Dir auch einen vertrauensvollen Arzt, der Dir zur Seite steht - man braucht dann einen "Profi", Abgehörige überlastet man evt. Mein ( lieber) Mann ist auch etwas auf Abstand gegangen in meinen schlimmen Phasen, aus Selbstschutz, um nicht mit runter gezogen zu werden.
Ich hatte ihm einmal von meinen Gedanken/Abgründen erzählt und er war vollkommen erschüttert - da merkte ich, das darf ich ihm nie wieder zumuten, es ist zuviel für ihn, er ist auch sehr sensibel.Ich muß dann meine Ärztin kontakten.
Das tut weh, wenn er sich zurück zieht( also in sich, er "klappt dann etwas zu",wird still, guck TV ,weil es ihm zuviel wird wiederum) jedoch es hält ihn gesund, und ich weiß, ich kann bei meiner Ärztin das alles "abladen", weil sie Profi ist!

LG und Frohe Ostern

Ghazal
Rudi-Reiter
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Lotta

Kannst Du mal Deinen Thera fragen, ob ein Teil von Dir will, dass Du
krank bist, warum auch immer?

Ich schreibe da leider aus eigener Erfahrung, mein Thera nannte das einen
neurotischen Kompromiss und bezeichnete ihn auch noch als elegant.

Du tust so viel um gesünder zu werden, holst Dir Hilfe, wo Du sie findest,
doch kommst Du nicht vorwärts.

Vielleicht liegt der Grund dafür zu tief in Dir und muss noch gefunden
werden?!?




Ich wünsche Dir jetzt mal gute Besserung
Und einen schnellen Weg aus dem Depriloch.



LG
Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Liebe Ghazal, u.a.a.

danke für Deine hilfreiche Antwort. Ich wünsche Dir viel Kraft in den kommenden Wochen.
Mein Psychiater ist in der kommenden Woche nach Ostern im Urlaub. Dann eben zu meinem Hausarzt. Mal sehen, ob er mir weiterhelfen will o. kann. Habe aber etwas Angst, dass es dann wieder auf eine akute Klinikeinweisung hinausläuft. Ob mich dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht noch weiter runterzieht?
Vielleicht hat Rudi recht und ich will überhaupt nicht gesund werden?
Ich weiß es nicht. D.h. ich will schon, weiß aber nicht wie es mir gelingen kann?
Ist es wirklich so falsch, alles zu versuchen, dass es mir besser geht?
Oder soll ich lieber aufgeben u. nicht mehr weiterkämpfen?

L.G.
Lotta
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Ghazal,

eine Sache beschäftigt mich schon die ganze Zeit. Du hast geschrieben, dass Du 4 verschiedene Antidepressiva einnimmst. Dauerhaft?

Hallo Rudi,

das mit dem "vielleicht willst Du überhaupt nicht gesund werden" nagt auch in oder an mir.
Wo soll man da ansetzen?
Wie oder wo findet man den wunden Punkt in der Seele?
Oder hab´ ich etwas total falsch verstanden?
Was für eine Therapie hast Du gemacht u. was hat sich dadurch gebessert bzw. verändert?
Du hast recht - ich versuche, alles richtig zu machen, probiere viele Dinge aus, teilweise bis weit über meine Belastungsgrenze, aber ich komme nicht vorwärts. Irgendetwas in mir treibt mich immer wieder zurück u. meine Kraft schwindet immer mehr. Ich kann dies auch sehr schwer beschreiben, auch gegenüber meinem Arzt. Es fällt mir sehr schwer, dies in Worte zu fassen.

V.G.
Lotta-B.
Rudi-Reiter
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Lotta

Du bist eine tapfere Frau!

Natürlich sollst Du nicht aufgeben, nicht aufhören an Deiner Gesundung
zu arbeiten.

Und natürlich willst Du gesund werden, niemand will absichtlich depressiv
werden.

Doch unser Unterbewusstsein spielt uns so manchen Streich.


Bei mir sorgte es zum Beispiel dafür, dass ich meinen Körper so adipös
hielt, dass ich Diabetiker blieb.

Ich mag es nicht, fremdbestimmt zu sein und will Kontrolle über mich
haben.

Durch den Diabetes konnte ich Kontrolle und Macht über meinen Körper
ausüben, durch Blutzuckermessungen und Insulinspritzen und so meine
Bedürfnisse scheinbar befriedigen, obwohl ich mir damit sehr geschadet
habe.

Kann es sein, dass Dein Unterbewusstsein Dich depressiv hält um nicht
befriedigte Bedürfnisse von irgendwann in Deinem Leben scheinbar zu
stillen, oder so?


Ich mache seit 2 Jahren eine analytische Psychotherapie und habe jetzt
etwa 140 Sitzungen hinter mir.

Ich gehe 2 x pro Woche in Krisenfällen auch öfter, ist oft anstrengend, tut
manchmal richtig weh, doch nach und nach hilft es mir weiter.



Liebe Grüße
Rudi
_______________________________________

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Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo Rudi,

ich mag es auch nicht, fremdbestimmt zu sein u. will jegliche Kontrolle über mich und mein tun haben. Vielleicht hilft deshalb die Verhaltstherapie bei mir nicht. Es gestaltet sich in meiner Umgebung sehr sehr schwierig, überhaupt einen Platz zu erhaschen.

Und Du hat Recht, irgendetwas in mir hält mich depressiv, blockiert mich, lässt keine Besserung zu u. zieht mich immer wieder nach unten. Gut möglich, dass es sich dabei um mein Unterbewusstsein handelt. Kann man dieses noch durch andere Therapieformen erreichen? Mittlerweile würde ich jegliche Form der Therapie auf mich nehmen, sogar Elektrokrampftherapie oder sonstige Neuheiten. Könnte Hypnose helfen?

2 oder mehr Sitzungen pro Woche, das ist viel u. ich stelle mir dies sehr anstrengend vor. Ich bin im ca. 4 - 5 wöchentlichen Rhythmus (Verhaltenstherapie), komme gerade aber nicht wirklich vom Fleck. Das liegt wohl auch an meiner derzeitigen starken depressiven Phase, kein Zugang, Leere, es kommt nichts, aber auch gar nichts bei mir an.

Bezahlt die KK die eine analytische Psychotherapie?

Gibt es auch Kliniken, die eine analytische Psychotherapie anbieten? Dies würde mich auch interssieren.

Mein Haushalt ist immer noch ein Chaos, ich musste heute Mittag eine Tavor einnehmen, ansonsten kann ich mein Leben so überhaupt nicht mehr ertragen.

VG
Lotta
Rudi-Reiter
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Lotta

Tut mir leid, so richtig beraten kann ich Dich nicht, ich bin ja auch nur ein
Patient.

Ich hab diese Therapie begonnen, weil da am schnellsten ein Platz frei
wurde und ich heilfroh war wo unter zu kommen.

Anscheinend hatte ich da mal wirklich Glück, denn wenn ich so lese, was
anderswo läuft, fühle ich mich gut aufgehoben.

Die KK zahlt die Therapie, obwohl sie sehr teuer ist durch die vielen
Stunden. es wurden gleich 180 Stunden genehmigt, ich hoffe, die reichen
mir dann.

Es sollten mindestens 2 Sitzungen pro Woche sein, besser 3 oder 4, doch
das schaffe ich nicht, da ich voll berufstätig bin und meine Arbeit mir sehr
wichtig ist und mir meistens hilft.

Ich kann verstehen, das Du am Verzweifeln bist und ganz schnell einen
Ausweg finden willst, egal ob durch Medis (Tavor stelle ich mir als etwas
schreckliches vor), oder Therapie, oder was auch immer.

Bitte glaube mir, eine der wirksamsten Heilmethoden ist Geduld und
Nachsicht für Dich selbst zu haben!

Ich bin der Meinung Medikamente sollte man nehmen, damit man wieder
gesünder werden kann, nicht um im Funktioniermodus weiter zu machen,
wie bisher und noch kranker zu werden.



Liebe Grüße
Rudi
_______________________________________

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Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo.

Rudi, da hast Du ja richtig Glück gehabt mit Deiner Therapie. Das freut mich. Man muss manchmal im Leben einfach zur rechten Zeit am richtigen Ort sein.

Das mit dem Tavor ist gar nicht so grausig. Ab und an einfach notwendig. Für mich ganz einfach der Abstand zu meinen düsteren Gedankengängen. Und ich kann schlafen, ohne irgendwelche Träume, einfach nur Ruhe. Aber natürlich auch keine Dauerlösung, diese Medikamente. Meine Stimmung ist gerade sehr wackelig und auf einem ziemlichen Tiefpunkt. Mann oh Mann. Ich habe heute schon ein Riesen-Bild für meine Tochter gemalt; ich male am besten, wenn´s mir total schlecht geht. Sehr seltsam.

Mein Chaos zu Hause türmt sich weiter. Selbst das Kochen heute Mittag hat mich maßlos überfordert. Eigentlich total lachhaft. Jeder Tag ein neuer Versuch. Leider wird und wird es nicht besser. Kein Lichtstreif am Horizont. Ich versinke immer mehr in diesem Zustand.

LG Lotta ):
Lotta-B.
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo.
Ich habe morgen meinen Arzt-Termin u. werde mit ihm sprechen u. sagen, wie besch... es mir geht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich in die Klinik gehen muss. Ich habe keine Kraft mehr. Trotz Tavor kaum mehr auszuhalten. Natürlich habe ich Angst vor diesem Schritt u. die folgenden Konsequenzen. Dennoch habe ich ein Fünkchen Hoffnung, dass vielleicht eine weitere Medikamentenumstellung etwas bewirken könnte. Aber das dauert ja bekanntlich auch ein paar Wochen. Mal sehen. Auf alle Fälle: Ich bin dann mal weg u. melde mich zurück, sobald ich wieder in der Spur bin.
Euch wünsche ich derweil alles Liebe!
Hoffentlich bis bald!

LOTTA
DAS LEBEN BESTEHT AUS DER
SUMME VIELER KLEINIGKEITEN

P.S. Ich hätte gerne an dem Experten-Chat teilgenommen. In meinem derzeitigen "Zustand" vielleicht eher nicht zu empfehlen, besonders in Rücksichtnahme auf die anderen Forianer. Na ja, im Leben wiederholt sich ja einiges, bin ich halt beim nächsten Mal dabei!
Lotta-B.
Beiträge: 83
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von Lotta-B. »

Hallo.

Ich bin immer noch hier. Kein Bett "frei".
Betreff passt immer noch. Ich kämpfe mich durch...

Viele Grüße
Lotta
channe84
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Re: totale Erschöpfung, Energielosigkeit,...

Beitrag von channe84 »

Für mich ist auch nirgendo ein Bett, eine Tagesklinik, ein Psychiater... einfach nix frei.
Mir geht es richtig mies auf der Überweisung steht Notfall, aber juckt Niemanden!
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