Tabletten absetzen, wer hat Erfahrung?

[27kf84]

Hallo,
bin 2010 an einer Depression mit Angststörung erkrankt und seitdem in Therapie. Nach erfolgreicher Reha kann ich jetzt meine Tabletten ausschleichen. Da ich hier zu Hause niemanden kenne, der die gleiche Krankheit hat (ich komme mir vor, als ob ich die einzige in unserer kleinen Stadt wäre), habe ich mich entschlossen, mal in einem Forum anzufragen. Hat jemand damit Erfahrung, bzw. wie ist es euch dabei gegangen? Ich habe ein bisschen Angst vor dem Absetzen.

[TheBlackSheep]

Hallo "Stöpsel",
erstmal HERZLICH WILLKOMMEN hier im forum
wirklich erfahrung mit ausschleichen hab ich zwar nicht, aber ich hab meine medis mal eine zeitlang sehr unregelmäßig genommen - das haben mir meine depressionen gleich übel genommen... ging mir nicht gut in der zeit.
allgemein wird bei antidepressiva immer vor den absetzsymptomen gewarnt, deshalb bin ich der meinung, du solltest das nur in absprache mit dem "pillen-verschreiber" tun und dann auch in kurzen abständen dort wieder termine haben, um eventuell die reißleine zu ziehen.
welche medis nimmst du denn eigentlich bisher?
vg
sheep

[kokaa]

hallo stöpsel. ich habe einmal mirtazapin abgesetzt. hatte dann etwas schlafstörungen und war generell unruhiger. hat sich aber mit der zeit gegeben. ich kann idr aber auch nur empfehlen einen arzt dazu aufzsuchen udn die tabletten langsam auszuschleichen. es gibt so tablettenteiler, womit du deine tabletten halbieren oder vierteln kannst. so kannst du dann erstmal 2 wochen ne dreiviertel tablette nehmen, dann 2 wochen ne halbe und so weiter. also alles gaaanz langsam. das ist auf jeden fall schonender für den körper, da er sich so besser auf den fehlenden wirkstoff einstellen kann.

[FönX]

Hallo Stöpsel,

deine Frage wäre hier wunderbar passend gewesen: http://www.diskussionsforum-depression. ... otherapie2

Ohne zu wissen, welche Medi du absetzen willst, ist es ein wenig schwierig, dir zu helfen.

Ich hatte Probleme beim Absetzen von Trevilor, da die Retardkapseln schwer bis gar nicht zu teilen sind. Eine Woche lang hatte ich extremen Schwindel und musste mich quasi "immer an der Wand lang" tasten. Beim Absetzen von Fluoxetin hatte ich gefühlte Stromstöße, die man wohl Zapps nennt. Es hat mehrere Wochen gedauert, bis die ganz weg waren. Einige andere hatte ich abgesetzt, indem ich gleich anschließend ein anderes Medikament bekam. Da merkte ich keine Absetzerscheinungen.

Liebe Grüße

[kokaa]

@fönx: ich habe total panik vor diesen stromschlägen, wie fühlt sich das an? ich nehme auch ein ssri...

[27kf84]

Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für das feetback. Hatte nicht mit so vielen Antworten gerechnet in der kurzen Zeit. Also, ich nehme Citalopram, das ich sehr gut vertrage. Das Ausschleichen habe ich nach Rücksprache mit meiner Therapeutin begonnen (von 4 Tagen). Ich kann auch jederzeit wieder die alte Dosis nehmen, wenn es mir schlechter geht und ich kann mir die Zeit nehmen, die ich brauche. Sie achtet da schon sehr darauf, dass es nicht zu schnell geht. Psychisch geht es mir auch noch gut, aber seit 3 Tagen ist mir oft schwindlig und ich habe Kopfschmerzen. Ausßerdem ist mir den ganzen Tag flau im Magen. Ich weiß nicht warum. Aber anscheinend reagiert mein Körper irgendwie auf die niedrigere Dosis.

[leolamm]

an Fönx und kokaa

die Erfahrungen mit den Stromschlägen im Gehirn habe ich auch schon gemacht. Was mir damals sehr gut geholfen hat, waren Fischölkapseln.

Gruß
Leo Lamm

[FönX]

Hallo kokaa,

vor den Zapps brauchst du keine Angst zu haben. Die sind ja nicht gefährlich, nur unangenehm, wenn ich das richtig sehe. Ob die sich immer und bei jedem gleich anfühlen, weiß ich nicht. Ich habe nachts und beim Einschlafen oft sehr stark gezuckt. Sogar meine Frau wurde davon wach, weil das ganze Bett gewackelt hat. Ich natürlich auch.

Liebe Grüße

[FönX]

Moin Leo,

bei mir haben Fischölkapsen nichts gebracht, weil ich sie nicht genommen habe. Die Zeit hat's gebracht. Nach einigen Wochen wurde es merkbar weniger, schwächer und seltener, irgendwann war es ganz weg.

Lieben Gruß