Das Verhältnis zu anderen Menschen

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Hannahla
Beiträge: 29
Registriert: 4. Okt 2011, 17:31

Das Verhältnis zu anderen Menschen

Beitrag von Hannahla »

Hallo liebe Leidensgenossen,
ich würde im Folgenden gerne mal ein inneres Erleben oder innere Vorgänge von mir beschreiben, von denen ich sehr sehr gern wüsste, ob jemand hier im Forum sowas auch kennt.
Wie schon am Titel erkennbar geht es um mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen. Oder besser gesagt, meine Vorstellungen davon. Ich stelle mir ständig, wie zwanghaft, vor, dass mir jemand etwas unrechtes tut. Bei der kleinsten Chance auf leichte Meinungsverschiedenheiten male ich mir stundenlang aus, wie mich mein (vermeintlicher) Gegenspieler ärgert, nervt, kränkt,... und was ich daraufhin zurückgebe. Manchmal stelle ich mir auch vor, wie ich im Nachhinein von dieser Begebenheit berichte. Dazu muss ich sagen, dass die allermeisten meiner Mitmenschen (Mitbewohnerinnen, Kollegen, Freunde, ...) sehr liebe, verständnisvolle Menschen sind, sodass es eigentlich fast nie Stress oder Streit gibt. Nur in meinem Kopf!
Das beeinflusst dann meine Stimmung und meine Haltung den betroffenen Personen gegenüber schon erheblich, ich bin dann ihnen gegenüber patzig und so latent aggressiv. Oder schäme mich wenn sie einfach normal freundlich zu mir sind.
Auch wenn ich unter lauten Fremden ist mein Kopf voller negativer, aggressiver Gedanken über diese ("Hässlich!", "fett!", "dumm!",...). Mir hat nie jemand etwas getan und ich erschrecke selber vor mir wenn ich da sitze und alle um mich herum innerlich verfluche und niedermache.
Kommt das irgendjemandem auch nur ansatzweise bekannt vor? Ich fühle mich einfach nur noch abstoßend und krank und widerwärtig. wahrscheinlich werde ich als alte frau allein unter 63 katzen sterben und niemand wird mich vermissen. bin ich ein menschenfeind?
rocki89
Beiträge: 28
Registriert: 14. Feb 2012, 20:37

Re: Das Verhältnis zu anderen Menschen

Beitrag von rocki89 »

hallo,
ich kenne das gefühl ich denke mich dann immer in rage und der mitmensch bekommt das leider auch dann immer ab. ärger ist dann leider vorprogramiert und das endet nicht immer all zu gut. wenn ich ess rechtzeitig bemerke dann versuche ich mich zu beruigen und mir immer wieder zu sagen es ist alles gut alles gut. manchmal klappt es aber leider sehr selten.
in den meisten fällen ist es einfach zu spät und ich habe mein gegenüber schon fürchterlich gegen den kopf gestossen.
Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall.

Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll.
Hannahla
Beiträge: 29
Registriert: 4. Okt 2011, 17:31

Re: Das Verhältnis zu anderen Menschen

Beitrag von Hannahla »

ja, "in rage denken" trifft es sehr, sehr gut!
jep

Re: Das Verhältnis zu anderen Menschen

Beitrag von jep »

hallo hannahla,
das "hineininterpretieren" von Meinungen, die andere über uns haben könnten, kenne ich, wenn auch nicht so stark wie du es beschreibst. Ich weiss nicht, ob und wo du in Therapie bist, ich habe mich für KVT(kognitive Verhaltenstherapie) entschieden.Das erscheint mir für die Bearbeitung solcher "Denkfehler", die wir meist im Laufe des Lebens gelernt haben, am Sinnvollsten zu sein, und ist eine anerkannte, wirksame Methode. Zumindest, wenn man den richtigen Therapeuten findet....Was ich nicht möchte, ist mich damit abzufinden, nach dem Motto "Ich bin halt so", und damit in die Isolation zu geraten.
Liebe Grüße
annette fee
rocki89
Beiträge: 28
Registriert: 14. Feb 2012, 20:37

Re: Das Verhältnis zu anderen Menschen

Beitrag von rocki89 »

das ist ein mieses gefühl und nachher bereut man es aufs tiefste und traut sich nicht dem anderen zu erklären wieso das passiert ist und fühlt sich dadurch nur noch mieser
Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall.

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