Wenn man mit dem Leben gegen eine Wand läuft

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MarieN
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jan 2012, 00:45

Wenn man mit dem Leben gegen eine Wand läuft

Beitrag von MarieN »

Hallo wer kennt nicht das Gefühl gegen eine Wand zu Laufen ?

Ich habe seit Jahren eine Einstellung und manchmal fällt mir selbst auf wie falsch sie ist. Ich versuche alles und jeden auf abstand zu halten. Ich habe es geschafft seit 3 Jahren kein Hobby mehr zu haben. Denn dafür bräuchte man Leidenschaft und Begeisterung der ich ja versuche auszuweichen. Nach einem Schulwechsel und nach den 2 Jahren habe ich die Leute auch meistens nicht Freunde genannt. Ich habe nun im vergangenen Sommer jemanden sehr nahe an mich gelassen und sogar eine Beziehung gehabt, was auch meine erste war. Doch als ich mich langsam zurück zog, machte er Schluss. Diese Seite kannte er nicht (da wir uns nach dem Umzug kennen gelernt haben und direkt zusammengekommen waren). Das hat dann wahrscheinlich dazu geführt dass ich fast alle neue Kontakte abgebrochen habe. Doch auch mein Studium läuft nicht gut, ich bin der festen überzeugung das es das richtige für mich ist, doch ich schaffe es nicht mich aufs lernen zu konzentrieren geschweige denn irgendetwas anderes zu tun. Ich habe es erst am Nachmittag vor der Prüfung geschafft wirklich mir den Stoff anzuschauen. Ich frage mich selbst wie ich es geschafft habe, doch ich habe diese Prüfung knapp bestanden. Ich schaffe es morgens nur noch aufzustehen wenn ich eine Vorlesung habe, denn das „funktionieren“ ist das einzige was mir bleibt. Ich habe es heute jedoch auch nur noch durch eine Vorlesung geschafft. Ich fühle mich manchmal wie ein Roboter ohne Gefühle, der reagiert wenn es verlangt wird, ohne Emotionen ohne Bindungen. Meine Abkapslung und der Versuch des „funktoinierens“ ist bei mir sehr wichtig, denn ich studiere mit diesem Ex-Freund zusammen und ich konnte ihm nicht erzählen was mit mir los ist. Bei unserer Trennung habe ich nur immer „ja“gesagt also eigentlich nichts herausbekommen. Aber neben den ganzen emotionalen Problemen die ich habe, brauche ich unbedingt Rat wie ich es schaffe mein Studium zu bewältigen kann. Im moment laufe ich gegen eine Wand und kenne keinen Ausweg.

Liebe Grüße
Marie
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Wenn man mit dem Leben gegen eine Wand läuft

Beitrag von katyfel »

Hallo Marie,

was du da schreibst klingt sehr nach mir...;
auch ich bin noch im Studium und obwohl ich glaube, dass es das richtige für mich sein könnte (so ganz 100%ig sicher bin ich mir aber nicht...), schaffe ich es nciht, das "ganz normal" wie alle anderen zu bewältigen.

Am Anfang hat mich das in eine totale Verzweiflung gestürzt;
Warum kann ich nicht "einfach" zu den Veranstaltungen hingehen, warum stößt mich die große Masse an Leuten in einer Vorlesung so ab, dass ich schon gar nicht mehr hin will, warum traue ich mich nicht mehr, in Seminaren was zu sagen usw,...

Letztendlich ist die Antwort vielleicht einfach als mir (und dir?!) lieb wäre;
Weil ich krank bin und die anderen nicht.
Deswegen schaffen die es mehr oder weniger problemlos (häufig eher weniger!) so eine Studienwoche durchzustehen, Referate vorzubereiten und zu halten, Klausuren zu schreiben und Hausarbeiten.

Inzwischen musste ich krankheitsbedingt 2 Semester aussetzen und hoffe, zum Sommersemester den geplanten Einstieg auch wirklich zu schaffen.

Vielleicht ist es auch für die eine Möglichkeit ein "Urlaubssemester aus Krankheitsgründen" (so heißt das zumindest bei uns) zu nehmen und in dieser Zeit deine Probleme aktiv anzugehen?

Ich hab jetzt gar nicht im Kopf, ob du in Therapie und in ärztlicher Behandlung bist, das wär dafür natürlich unerlässlich.

Als Begründung habe ich immer gehört, dass irgendwann auch mit dem Funktionieren (eins meiner größten "Talente"...) Schluss sei... Die Erfahrung habe ich eigentlich nie gemacht.
Aber wenn ich dann mal ein bisschen weniger Druck hatte, weniger Anspannung, die mich sozusagen "gehalten" hat, bin ich richtiggehend zusammengebrochen.
Und sich immer in dieser "Balance" zu finden ist auf Dauer eben weder gesund noch längerfristig machbar...

Ich selbst bin jetzt grade im Praktikum (und dort auch nicht glücklich, siehst du auch im Thema dazu...) aber im Moment hält mich das Motto "einfach nur überleben- es ist bald (Fr.) vorbei" am Leben.
Das geht eben über kurze Zeit, ich bin jetzt in der 6. Woche und merke die Grenzen schon deutlich... also nicht empfehlenswert!

Liebe Grüße, Sinfonia
So ist das Leben, sagte der Clown und malte sich ein Lächeln auf
FSKF
Beiträge: 87
Registriert: 14. Feb 2011, 15:16

Re: Wenn man mit dem Leben gegen eine Wand läuft

Beitrag von FSKF »

Liebe Marie,

auch ich habe in meinem Studium ein Krankheitssemester gehabt und es anschließend aber doch beendet. Deswegen kommt von mir derselbe Rat wie im Thread davor: Nimm dir eine Auszeit und versuche Dinge zu finden, die dir gut tun. Versuche, abseits vom Stress Erholung zu finden, um neue Kraft fürs weitere Studium zu sammeln.
Wenn es finanziell problematisch ist: Ich meine, mit einem Krankensemester ist es möglich, Hartz IV zu beziehen, auch wenn es etwas kompliziert ist.
Es ist ja schon mal toll, dass dir dein Studiumsfach an sich Freude bereitet und du meinst, die richtige Wahl getroffen zu haben - wäre schade, wenn die Depression dieses Gefühl ganz verdeckt.

Liebe Grüße
Abendstern
MarieN
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jan 2012, 00:45

Re: Wenn man mit dem Leben gegen eine Wand läuft

Beitrag von MarieN »

Danke,

es tut gut zu hören dass ich nicht allein mit diesen Problemen stehe.
Ich werde mich informieren wie das an meiner Uni aussieht mir einer Krankheitsbedingten Pause.

@ Sinfonia ich wünsche dir Kraft für das Praktikum. Ich versuche immer abschnitte zu finden. Um das Gefühl zu haben, die gestellten Aufgaben zu bewältigen.

Liebe Grüße
Marie
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