Hallo zusammen.
Bei mir ist eine Erschöpfungsdepression festgestellt worden, und ich weiß mir leider nicht selber zu helfen um aus dieser Situation heraus zu kommen.
Ich habe Angst das meine Beziehung an dieser Situation zerbricht, auch mein Umfeld und nicht zuletzt ich selber leiden immer mehr unter meiner hilflosigkeit.
Es ist in den letzten drei Jahren immer mehr auf mich eingestürzt, und ich habe nach und nach immer mehr die Kontrolle verloren, ich kann keine Gefühle mehr zeigen, bin innerlich jedoch tief traurig, ich habe keine lust mehr zum sex worunter meine Partnerin sehr leidet, habe ständig Angst zu versagen, lasse meine Agressionen immer öfter an unbeteiligten aus, (bin Busfahrer im Stadtverkehr). Mir fehlt jeglicher antrieb Aufgaben zu bewältigen. Manchmal jedoch habe ich Phasen wo ich mich völlig ok fühle, dann habe ich auch den normalen Antrieb Dinge zu erledigen.
Ich habe mich immer mehr ins Fernsehen geflüchtet, solange man sinnlos in die Glotze schaut, denkt man nicht nach, manchmal bis nachts ein zwei Uhr, mußte dann aber schon wieder vier oder fünf in der Früh zur Arbeit.
Beim Busfahren wurde ich immer unkonzentrierter und jetzt habe ich endlich die Notbremse gezogen und bin zum Arzt.
Dieser hat mir jedoch erstmal nur Tabletten verschrieben und eine Überweisung zum Neurologen geschrieben, dort habe ich aber erst am 20.02 einen Termin bekommen.
Könnte wirklich gute Ratschläge brauchen um mit dieser Situation bis dorthin klar zu kommen.
Bin Neu hier, könnte ein paar gute Tips gebrauchen
Re: Bin Neu hier, könnte ein paar gute Tips gebrauchen
Hallo pantani,
herzlich willkommen hier im Forum. Ich bin auch noch ziemlich neu hier. Bestimmt wird dir jemand von den "alten Hasen" den nützlichen link reinstellen, bei dem es eine Art Fahrplan gibt, welche Schritte man tun sollte, um die richtige Behandlung bei Depressionen zu bekommen.
Von meiner Seite her erstmal die Rückmeldung, dass du es genau richtig gemacht hast mit Hausarzt, Medikamenten und Termin beim Neurologen. Ist natürlich blöd, dass du bis Ende Februar auf einen Termin warten musst - vielleicht tröstet es dich: Ich muss bis Mitte April auf meinen ersten Termin beim Psychiater/Neurologen warten.
Parallel dazu habe ich mich auf die Suche nach einem Psychotherapeuten gemacht, und hatte Glück, da habe ich bereits in 10 Tagen den ersten Termin.
Ich gebe dir recht, dass "nur" Medikamente nicht die Lösung sein können, deshalb will ich die Therapie machen. Allerdings sind die Medikamente oft recht nützlich zur Unterstützung bzw. zur Überbrückung bis die Therapie Ergebnisse zeigt.
Ich nehme Citalopram, was nimmst du?
LG
Lächeln
herzlich willkommen hier im Forum. Ich bin auch noch ziemlich neu hier. Bestimmt wird dir jemand von den "alten Hasen" den nützlichen link reinstellen, bei dem es eine Art Fahrplan gibt, welche Schritte man tun sollte, um die richtige Behandlung bei Depressionen zu bekommen.
Von meiner Seite her erstmal die Rückmeldung, dass du es genau richtig gemacht hast mit Hausarzt, Medikamenten und Termin beim Neurologen. Ist natürlich blöd, dass du bis Ende Februar auf einen Termin warten musst - vielleicht tröstet es dich: Ich muss bis Mitte April auf meinen ersten Termin beim Psychiater/Neurologen warten.
Parallel dazu habe ich mich auf die Suche nach einem Psychotherapeuten gemacht, und hatte Glück, da habe ich bereits in 10 Tagen den ersten Termin.
Ich gebe dir recht, dass "nur" Medikamente nicht die Lösung sein können, deshalb will ich die Therapie machen. Allerdings sind die Medikamente oft recht nützlich zur Unterstützung bzw. zur Überbrückung bis die Therapie Ergebnisse zeigt.
Ich nehme Citalopram, was nimmst du?
LG
Lächeln
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rosecottage
- Beiträge: 378
- Registriert: 22. Dez 2011, 18:58
Re: Bin Neu hier, könnte ein paar gute Tips gebrauchen
Hallo patani,
Es ist schwer diese ganzen Gefühle und Stimmungen, die man vorher so nicht an sich kannte, einzuordnen.
Das ist am Anfang ganz normal - du musst deine Erkrankung erst einmal ein bißchen besser "kennen"- und einschätzen lernen.
Du bist kein Versager, auch wenn du dich manchmal so fühlst - auch dass uns unser Selbstwertgefühl manchmal im Stich lässt, gehört zur Erkrankung.
Du fragst nach Möglichkeiten, um die Zeit bis zu deinem Termin beim Neuroloen zu überbrücken.
Ich würde dir empfehlen, jetzt Dinge zu tun, die dir Freude machen und bei denen du Entspannung findest. Hast du ein Hobby?
Wenn du merkst, dass du manchmal aggressiv reagierst, könnte Sport eine Möglichkeit sein, Stress abzubauen - auch präventiv.
Ich selbst betreibe Ausdauersport und empfinde es als sehr hilfreich im Umgang mit der Depression.
Natürlich leidet auch deine Partnerin unter den Auswirkungen der Erkrankung. Wie geht ihr beide damit um?
Redet ihr offen miteinander?
Das finde ich sehr wichtig.
Lass sie nicht im Unklaren darüber wie es dir geht. Ihr müsst beide lernen mit der Depression zu leben.
Hier im Forum wirst du viele Anregungen finden, was Betroffenen (und Angehörigen) helfen kann.
Du kannst jederzeit Fragen stellen und berichten, wie es dir geht.
Alles Gute für dich
mosaic
Es ist schwer diese ganzen Gefühle und Stimmungen, die man vorher so nicht an sich kannte, einzuordnen.
Das ist am Anfang ganz normal - du musst deine Erkrankung erst einmal ein bißchen besser "kennen"- und einschätzen lernen.
Du bist kein Versager, auch wenn du dich manchmal so fühlst - auch dass uns unser Selbstwertgefühl manchmal im Stich lässt, gehört zur Erkrankung.
Du fragst nach Möglichkeiten, um die Zeit bis zu deinem Termin beim Neuroloen zu überbrücken.
Ich würde dir empfehlen, jetzt Dinge zu tun, die dir Freude machen und bei denen du Entspannung findest. Hast du ein Hobby?
Wenn du merkst, dass du manchmal aggressiv reagierst, könnte Sport eine Möglichkeit sein, Stress abzubauen - auch präventiv.
Ich selbst betreibe Ausdauersport und empfinde es als sehr hilfreich im Umgang mit der Depression.
Natürlich leidet auch deine Partnerin unter den Auswirkungen der Erkrankung. Wie geht ihr beide damit um?
Redet ihr offen miteinander?
Das finde ich sehr wichtig.
Lass sie nicht im Unklaren darüber wie es dir geht. Ihr müsst beide lernen mit der Depression zu leben.
Hier im Forum wirst du viele Anregungen finden, was Betroffenen (und Angehörigen) helfen kann.
Du kannst jederzeit Fragen stellen und berichten, wie es dir geht.
Alles Gute für dich
mosaic
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BigLebowski
- Beiträge: 50
- Registriert: 31. Dez 2011, 10:44
Re: Bin Neu hier, könnte ein paar gute Tips gebrauchen
Hallo Pantani,
ich denke ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Schaue mal ganz kurz hier
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1325783326
Du siehst ich kenne deine Diagnose nur zu genau und weiß auch ganz genau wie es sich anfüllt, wenn auf einmal so überhaupt gar nix mehr geht. (Auch das Starren auf den Fernseher kommt mir wieder ganz bekannt vor.)
Was macht man jetzt am besten? Es gibt sehr sehr viele Leute, die dir raten werden, fahre ganz allein irgendwo hin und mache "Urlaub". Aber genau das habe ich nicht gemacht, denn deine Probleme fahren schließlich mit und dann bist du auch noch ganz alleine damit und in einer fremden Umgebung.
Bei mir waren die ersten ca. 4 Wochen nach dem totalen Zusammenbruch erst einmal die Schlimmsten. Man kommt sich ganz schuldig vor, weiß nichts mit sich anzufangen, keine Ahnung was man tun soll, kein Ausweg vor Augen und noch schlimmere Phasen.
Wichtig war mir, meine Umgebung darüber zu informieren und zum Glück hatte ich einige im Bekanntenkreis, die Ähnliches erlebt haben und die ganze erst mal unbekannte Welt der "Psycho-Probleme" kannten. Solche Leute hast du wenn nicht im Bekanntenkreis, dann jetzt zumindest hier.
Erster ganz ganz positiver und wichtiger Punkt für dich, du hast den ersten Schritt gemacht und dich hier angemeldet, sowie dein Problem geschildert. Freue dich mal kurz darüber, soweit es geht.
Einen Arzt der eine Diagnose stellt und dich vermutlich erst mal krankgeschrieben hat hast du auch gefunden. Zweiter wichtiger positiver Punkt für dich!
Und du hast eine Weitervermittlung zu einem Neurologen bekommen (ich habe einen Psychiater, aber der Übergang ist fließend, also keine Angst). Damit hast du auch schon einen sehr sehr wichtigen dritten Punkt hinter dich gebracht
Die Wartezeit ist natürlich sehr unschön, aber das ist nunmal leider in den allermeisten Fällen so. Da kannst du leider nicht viel dran Ändern. Ich habe dann auf Anraten meiner Bekannten und meines Psychiaters einen Therapeuten (Psychologen) für mich gesucht. Das kann leider auch sehr anstrengend und langwierig werden. Vor allem kann das auch sehr unschöne Situationen bei einem selbst verursachen (die meisten haben nur einen Anrufbeantworter laufen und melden sich größtenteils noch nicht mal zurück - man redet sich da leicht selber Schuld ein - aber die sind meist halt auch nur hoffnungslos überlaufen - daher wird auch hier mit längeren Wartezeiten zu rechnen sein).
Ich würde an deiner Stelle erst mal recht viel spazieren gehen - klingt vielleicht blöd, aber man bekommt so ganz ganz langsam den Kopf mal wieder ein bischen frei. Und dann kannst du mal langsam in dich hineinhören, was so deine inneren "Grundprobleme" sind. Das wird dich dann eventuell darin bestärken, dass jemand mit dem du ausführlicher darüber reden willst vielleicht gut für dich wäre, sprich ein Therapeut. Muss aber nicht zwingend der Fall sein - das musst du langsam für dich herausfinden.
Wenn ja, kannst du schon mal mit der Suche beginnen (die Krankenkasse zahlt in jedem Fall die ersten 5 Stunden, in denen es erst einmal auch nur ums kennen lernen geht - du willst ja nicht mit jemandem über deine Probleme reden, den du nicht abkannst).
Und ansonsten muss man halt ganz langsam wieder lernen, was einem Freude bereitet. Und dem kannst du dann wieder langsam nachgehen. Schön wird die nächste Zeit sicherlich nicht, aber die allerschlimmsten Sachen hast du wohl bereits hinter dir.
Das war jetzt wohl ziemlich lang und deshalb mache ich hier mal Schluß. Aber scheue dich nicht nochmal nachzufragen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel viel Erfolg bei der Bewältigung deiner Probleme.
ich denke ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Schaue mal ganz kurz hier
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1325783326
Du siehst ich kenne deine Diagnose nur zu genau und weiß auch ganz genau wie es sich anfüllt, wenn auf einmal so überhaupt gar nix mehr geht. (Auch das Starren auf den Fernseher kommt mir wieder ganz bekannt vor.)
Was macht man jetzt am besten? Es gibt sehr sehr viele Leute, die dir raten werden, fahre ganz allein irgendwo hin und mache "Urlaub". Aber genau das habe ich nicht gemacht, denn deine Probleme fahren schließlich mit und dann bist du auch noch ganz alleine damit und in einer fremden Umgebung.
Bei mir waren die ersten ca. 4 Wochen nach dem totalen Zusammenbruch erst einmal die Schlimmsten. Man kommt sich ganz schuldig vor, weiß nichts mit sich anzufangen, keine Ahnung was man tun soll, kein Ausweg vor Augen und noch schlimmere Phasen.
Wichtig war mir, meine Umgebung darüber zu informieren und zum Glück hatte ich einige im Bekanntenkreis, die Ähnliches erlebt haben und die ganze erst mal unbekannte Welt der "Psycho-Probleme" kannten. Solche Leute hast du wenn nicht im Bekanntenkreis, dann jetzt zumindest hier.
Erster ganz ganz positiver und wichtiger Punkt für dich, du hast den ersten Schritt gemacht und dich hier angemeldet, sowie dein Problem geschildert. Freue dich mal kurz darüber, soweit es geht.
Einen Arzt der eine Diagnose stellt und dich vermutlich erst mal krankgeschrieben hat hast du auch gefunden. Zweiter wichtiger positiver Punkt für dich!
Und du hast eine Weitervermittlung zu einem Neurologen bekommen (ich habe einen Psychiater, aber der Übergang ist fließend, also keine Angst). Damit hast du auch schon einen sehr sehr wichtigen dritten Punkt hinter dich gebracht
Die Wartezeit ist natürlich sehr unschön, aber das ist nunmal leider in den allermeisten Fällen so. Da kannst du leider nicht viel dran Ändern. Ich habe dann auf Anraten meiner Bekannten und meines Psychiaters einen Therapeuten (Psychologen) für mich gesucht. Das kann leider auch sehr anstrengend und langwierig werden. Vor allem kann das auch sehr unschöne Situationen bei einem selbst verursachen (die meisten haben nur einen Anrufbeantworter laufen und melden sich größtenteils noch nicht mal zurück - man redet sich da leicht selber Schuld ein - aber die sind meist halt auch nur hoffnungslos überlaufen - daher wird auch hier mit längeren Wartezeiten zu rechnen sein).
Ich würde an deiner Stelle erst mal recht viel spazieren gehen - klingt vielleicht blöd, aber man bekommt so ganz ganz langsam den Kopf mal wieder ein bischen frei. Und dann kannst du mal langsam in dich hineinhören, was so deine inneren "Grundprobleme" sind. Das wird dich dann eventuell darin bestärken, dass jemand mit dem du ausführlicher darüber reden willst vielleicht gut für dich wäre, sprich ein Therapeut. Muss aber nicht zwingend der Fall sein - das musst du langsam für dich herausfinden.
Wenn ja, kannst du schon mal mit der Suche beginnen (die Krankenkasse zahlt in jedem Fall die ersten 5 Stunden, in denen es erst einmal auch nur ums kennen lernen geht - du willst ja nicht mit jemandem über deine Probleme reden, den du nicht abkannst).
Und ansonsten muss man halt ganz langsam wieder lernen, was einem Freude bereitet. Und dem kannst du dann wieder langsam nachgehen. Schön wird die nächste Zeit sicherlich nicht, aber die allerschlimmsten Sachen hast du wohl bereits hinter dir.
Das war jetzt wohl ziemlich lang und deshalb mache ich hier mal Schluß. Aber scheue dich nicht nochmal nachzufragen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel viel Erfolg bei der Bewältigung deiner Probleme.
-
wütend
Re: Bin Neu hier, könnte ein paar gute Tips gebrauchen
He pantani66
>>Könnte wirklich gute Ratschläge brauchen um mit dieser Situation bis dorthin klar zu kommen.<<
Mir hat 30 min. Ausdauersport täglich, so wie tägliche Entspannungsübungen sehr geholen.
Wenn ich mich akut instabiel fühle, hilft es mir, mich heiß zu duschen und dabei mit einem Peelinghandschuh abzureiben.
Übrigens ist jeder Form der medizinischen Behandlung eine Therapie. http://de.wikipedia.org/wiki/Therapie
Eine Behandlung der Psyche mit den Mitteln der Sprache ist eine Psychotherapie und diese wird vom ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. Eine Psychotherapie sollte jeder Depressive machen, der nicht wieder depressiv werden will, zusätzlich zur medikamentösen Therapie.
>>Könnte wirklich gute Ratschläge brauchen um mit dieser Situation bis dorthin klar zu kommen.<<
Mir hat 30 min. Ausdauersport täglich, so wie tägliche Entspannungsübungen sehr geholen.
Wenn ich mich akut instabiel fühle, hilft es mir, mich heiß zu duschen und dabei mit einem Peelinghandschuh abzureiben.
Übrigens ist jeder Form der medizinischen Behandlung eine Therapie. http://de.wikipedia.org/wiki/Therapie
Eine Behandlung der Psyche mit den Mitteln der Sprache ist eine Psychotherapie und diese wird vom ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. Eine Psychotherapie sollte jeder Depressive machen, der nicht wieder depressiv werden will, zusätzlich zur medikamentösen Therapie.