Ich bin die Neue und suche Erklärungen!

[anomiS]

Hallo Zusammen!
Ich schreibe hier weil ich Rat suche. Mir erschien das hier ersteinmal der "richtige Weg".
Kurz zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, seit 2008 verheiratet und habe mit meinem Mann zwei gesunde Jungen im Alter von 6 und 2 Jahren. Wir sind seit 2 Jahren auch stolze Besitzer eines Eigenheims. (Ob´s was zur Sache tut weiss ich nich.) :-/
Auf jeden Fall habe ich Zeitweise echte "Störungen". (ich versuch´s immer ein bisschen zu verharmlosen-denn in den Zeiten wo ich "normal" bin erscheint mir diese traurige Phase schon wieder total peinlich..)In meinem Kopf geht dann gar nichts mehr.Meine Gedanken kreisen wirr herum, und ich vergesse mich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren (u.a. Ehemann, Kinder)..Ich habe das Gefühl ich bin ständig auf der Flucht.Ich baue eine Mauer um mich auf, und kann die Nähe von meinem Mann und Kindern einfach nicht ertragen. Ich manchen Momenten widert es mich an zu Hause zu sein. ICH LIEBE MEINE FAMILIE ÜBER ALLES. Ich erschrecke mich in diesen "Phasen" vor mir selber. Ich verenne mich in unwesentliche Dinge..Genieße jeden Moment wo ich keine Verpflichtungen habe. Kleinste "Stolpersteine" bringen mich völlig aus der Fassung, ich werde aggresiv und schließe mich zwei Stunden ins Bad ein und weine. :-/ Ich steiger mich in Dinge rein, bis ich mich übergeben muss.Auch mein Freundeskreis und meine Familie (Eltern und Geschwister) merken meine "Schwankungen". Ich führe gute Gespräche mit meinen Freunden, die mir dann allerdings einfach nur sagen das ich mich in der Familie unwohl fühle, und mich nicht zusammenreißen brauche; dass weder mein Mann noch meine Kinder etwas davon hätten wenn ich jetzt noch bis zu ihrer Volljährigkeit das glückliche Familienoberhaupt "spiele".. Aber so ist es nicht! Definitiv nicht! Nochmal ich liebe meinen Ehemann, ich weiss das wir uns bedingslos lieben. Ich bin stolz auf das was wir geschafft haben. Und ich will es auch nicht aufs Spiel setzen!! Obwohl ich es im Moment tue. Ich sehe die Hilflosigkeit meines Mannes wenn es mir schlecht geht. Ich glaub´das auch er manchmal mit den Nerven am Ende ist, denn in diesen Momenten meiner Traurigkeit und "Gedankenmacherei" kann er mir einfach nicht helfen. Ich lasse es nicht zu. In diesen Augenblicken will ich seine Führsorglichkeit nicht sehen, und einfach alleine weiter traurig sein. Oh Mann. Andersherum habe ich dann wieder starke Probleme alleine zu sein. Ich dreh dann durch, weil ich die Angst habe jemand könnte von mir Enttäuscht sein, wenn ich jetzt nicht sofort mein Handy nehme und alle meine Freunde kontaktiere. Es geht soweit das ich denen schon zur Last falle, weil sie immer wieder betonen müssen das alles in Ordnung sei. Also eigentlich kann ich nicht alleine sein. Aber ich kann auch keinen Abend auf der Couch genießen. Ein Teufelskreis. Abends finde ich nicht in den Schlaf, Mittags schlafe ich drei Stunden wie ein Stein (wenn die Arbeit und die Kinder es zulassen ). Aufraffen- um in den Keller zu gehen, Wäsche zu machen, oder wischen oder Fenster zu putzen??? An manchen Tagen nicht dran zu denken! Ich schiebe es auf "Faulheit". Allerdings könnte es ja auch mit meiner "Störung" zu tun haben?! Es ist zum Verrückt werden.
Vielen Dank für´s Lesen. Vielleicht lese ich ja was von Euch. Vielen Dank!

[BigBen]

Hallo anomiS,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Es ist gut, dass hier Rat und Hilfe suchst.
Gleich zu Beginn mal eine Frage:
Hast Du den Test von der Startseite mal für Dich gemacht? (Hier ist der Link, falls nicht: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... sttest.htm )

Ich bin zwar keine Fachfrau, würde Dir aber gerne nahe legen, Dich wegen Deiner Probleme nicht zu schämen, sondern Dir Hilfe zu suchen.

Bestimmte Dinge aus Deinem Posting kommen mir aus meiner eigenen Geschichte sehr bekannt vor (Grübeln, manchmal nix auf die Reihe kriegen, Ablehnung geliebter Menschen).
Ich habe mich auch lange deswegen geschämt und mich nicht getraut Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Mittlerweile habe ich das aber getan und bin sehr froh darüber, weil es mir langsam wieder besser geht.
Ich muss aber offen sagen, dass ich das schon viel früher hätte tun sollen.

LG
BigBen

[Emmari]

Hallo anomiS,

schön, dass du jetzt offen über deine Situation schreiben kannst. Es ist vielleicht der Anfang, dass du dir auch bald Hilfe von deinem Hausarzt holen möchtest.

Ich selbst habe, so wie BigBen, auch viel zu lange damit gewartet. Jetzt geht es mir schon ein bißchen besser und ich bin dankbar, dass ich mich getraut habe, mit meinem Arzt am 22.11.2011 daarüber zu sprechen.

Ich nehme Johanniskraut und bekomme Akupunktur und warte noch auf eine Reha.

Ich hoffe, dass du zusammen mit deinem Arzt eine gute Therapie findest. Bedenke aber bitte, dass die Medikamente meistens einige Zeit brauchen, bis sie anfangen zu wirken.

Eine Depression hat viele "Gesichter", du hast einige davon beschrieben.

Alles Gute
Emma44

[BigLebowski]

Hallo anomiS,

willkommen hier und schön, dass du deine Probleme offen benennst.

Den Test (siehe Link BigBen) solltest du wirklich machen und die Tatsache, dass du dich hier in diesem Forum angemeldet hast, lässt ja auch vermuten, dass du bereits eine gewisse Vorahnung hast, in welche ganz grobe Richtung es gehen könnte (als z.B. Diabetiker würdest du dich ja nicht hier anmelden ).

Damit hast du aber auch schon den allerschwersten Schritt hinter dich gebracht. D.h. du versuchst nicht weiter die Probleme mit dir selbst im Inneren auszumachen, sondern wendest dich hilfe-/ ratsuchend an Andere. Von daher möchte ich dich jetzt wirklich darin bestärken den nächsten Schritt zu gehen und dir von ärztlicher Seite her Rat zu suchen, denn eine Diagnose kann nur von dort aus gemacht werden.

Aber nochmals, den schwersten Schritt hast du bereits hinter dir. Jetzt kommen natürlich nervige Schritte (Termin machen etc.), aber dafür bist du dann ja jetzt auch hier angemeldet, sodass dir dafür genügend Mut zugesprochen werden kann.

[Rosenkranz]

Hallo Anomis

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum

Würde dir auch den Rat geben, dir zuerst mal Hilfe beim Hausarzt zu holen und evtl. bei einen Therapeuthen, der die vielleicht helfen kann die Ursachen zu finden, zumindest auch erstmal eine Diagnose zu stellen.

Gehst du trotz der Kinder arbeiten, ich nehme an eher nicht. Bin zwar fast doppelt so alt wie du, wenn ich an meine Zeit zurückdenke, es tat mir nicht gut immer nur zu Hause zu sein, ich habe meine Kinder auch geliebt, hätte genug zu tun gehabt, weil wir auch Haus und Grundstück hatten, aber ich brauchte noch was zur Bestätigung, wollte nicht nur Heimchen am Herd sein, das war mir zu wenig. Sind nur meine Gedanken dazu.

lg Rosalie