Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

aikido_1987
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Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo, ich bin total beunruhigt:
Ich gehe in ein paar Tagen in die Klinik und hatte den Plan, meiner Stationsleitung kurz bevor meine Nachtdienste enden, bekannt zu geben, dass ich krank bin und mich nach meinen Nachtdiensten krank melden werde, da ich nicht mehr arbeitsfähig bin. Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihr und habe das Gefühl es wär ganz gut, mir ihr vorher zu reden und mich nicht einfach nur krank zu melden, da sie dann auch schon einmal den Dienstplan neu gestalten kann.

Nun erzählte mir aber meine Freundinn, wenn ich mein "Kranksein" ankündige, kann der Arbeitgeber mich kündigen.
<<<Stimmt das auch in meinem Fall???

(Ich kenne das nur so, wenn man sich z.b. einen freien Tag wünscht und den nicht bekommt und dann ankündigt, krank zu sein und dann auch krankt macht, dass man dann gekündigt werden kann.)

liebe Grüße
aikido
rosecottage
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von rosecottage »

Hallo aikido,

Leider kenne ich die juristische Lage nicht genau, aber ich wäre da sehr vorsichtig.

Es ist sehr umsichtig von dir, dass du der Stationleitung ersparen möchtest die Dienstpläne umzuschreiben, aber das gehört nun einmal zu ihren Aufgaben, wenn jemand krank ist, auch wenn es zusätzliche Arbeit bedeutet.

Solange du arbeitest, gilt du als arbeitsfähig - es klingt schon komisch, wenn du während dieser Zeit ankündigst, dass du dich bald krankmeldest.
Selbst wenn du dich mit der Stationsleitung gut verstehst - wenn sie es einem Kollegen / Vorgesetzten erzählt, kann es doch ein Nachspiel haben.

Liebe Grüße
mosaic
Rosenkranz
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Aikido

Du kündigst dein kranksein, ja nicht so an, das du krank werden wirst oder willst, weil du was vorhast, sondern du hast ja bereits einen Krankenhaustermin und da darf dir nicht gekündigt werden, die Mitteilung ist ja notwendig, damit der Dienstplan dementsprechend aufgestellt werden kann, also vorausplanung, was auch wichtig ist, wenn man das vorher weiß. Da du ja selber in einer Klinik arbeitest habt ihr ja einen Tarifvertrag und da darf dir nicht gekündigt werden. In einer kleinen privaten Firma mit wenigen Angestellten sieht das anders aus, bei dir jedenfalls nicht.

lg rosalie
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo ihr drei, schön von euch zu lesen. Es beruhigt mich schonmal ein wenig, auch wenn eure Antworten sehr unterschiedlich sind.

Vielleicht geh ich auf Nummer sicher und sage vorher nichts. Andererseits denke ich auch immer, wenn mein Arbeitgeber stets zufrieden mit mir ist und mich dann bei der erst besten Gelegenheit kündigt, dann hat er es nicht verdient, dass ich bei ihm arbeite. In meinem Beruf finde ich fast überall Arbeit.

Ich weiß nicht, wie vertrauenswürdig diese Seite ist, aber ich habe im Internet folgendes gefunden:

Die Ankündigung einer Krankheit kann eine verhaltensbedingte Kündigung rechtfertigen. In solchen Fällen kann sogar eine fristlose Kündigung ohne Abmahnung in Betracht kommen.
(Quelle:http://www.info-arbeitsrecht.de/Arbeits ... igung.html)

liebe Grüße
aikido
DarkRaven
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von DarkRaven »

Norbert hat das wunderbar zusammengefasst!
Rosenkranz
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Rosenkranz »

Liebe Aikido

habe mal gegoogelt, diesbezüglich und folgendes gefunden.

Laut Entgeltfortzahlungsgesetz §5 hast du eine Anzeige- und Nachweispflicht. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und die voraussichtliche Dauer unverzüglich mitzuteilen.

Wenn sie dir nachweisen können, daß du es wußtes, kann das arbeitsrechtliche Folgen haben. Das was du meinst habe ich auch nachgelesen, hätte bißchen genauer geschrieben werden können, ich nehme aber an, das da gemeint ist, wenn z.b. einer sagt, wenn ich kein frei bekomme gehe ich zum Arzt
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo und danke an alle. Ich glaube auch, Norbert hat es ganz gut aufgeschlüsselt.

Nun frage ich mich, wie ich es am besten mache, weil ich vor meinem Klinikaufenthalt noch 1 Dienst habe, den ich gerne nicht mehr wahrnehmen möchte.

Ich habe die Situation auch eben mal mit meinem Partner besprochen, da von ihm damals der Hinweis kam, das ich vorher mal mit meiner Stationsleiterin sprechen soll. Und da offentbarte er mir so ganz nebenbei, dass er mal von ihr beim Mitarbeitergespräch gefragt wurde, was mit mir los sei und die Stationleiterin äußerte sofort, dass sie auch mal Depressionen hatte (aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion) und das sie dies als sehr schrecklich empfand.
Schön, das meine Depression schon ohne mein Wissen auf Arbeit spazieren geht.

Jetzt fühl ich mich immer noch ein wenig ratlos und werde mal in mein Herz hören und überlegen, was am besten wäre...

liebe Grüße
aikido
FrauRossi
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Beitrag von FrauRossi »

FrauRossi
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Beitrag von FrauRossi »

Vaf-2Gal
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Vaf-2Gal »

Ich arbeite in leitender Position in einem Bereich, wo es Dienstpläne gibt. Ich gehe davon aus, dass es die Pflicht gibt, den Arbeitgeber von geplanten stationären Maßnahmen zu informieren. Und ich wäre extrem sauer, wenn mir jemand eine mehrwächige Krankmeldung nur wenige Tage davor bringt und ich mitbekommen würde, dass es diejenige schon Wochen vorher gewusst hat.
Es ist auch eine Fairness den Kollegen gegenüber, die einspringen müssen - das weiß man doch auch lieber im Voraus, damit man etwas planen kann. In unserem Team würden sich die KollegInnen da auch sehr aufregen, sollten sie es mitkriegen.
Wenn du den einen einzelnen Termin davor dann nicht mehr wahrnehmen kannst, weil es dir zu schlecht geht, kannst du dafür eine Krankmeldung vorlegen, wenn es soweit ist.

Also meine Meinung: Du musst es unbedingt sagen (ohne Diagnose). Berufliche Nachteile können dir nur entstehen, wenn du die Information der Stationsleitung hinauszögerst.

Ich wünsch dir den Mut und die Kraft, den direkten Weg zu gehen.

LG
Lächeln
Tonja
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Tonja »

hallo aikido, auch ich arbeite ähnlich wie lächeln in einen solchen bereich und sehe es wie sie. sag deiner vorgesetzten auf jeden fall bescheid sobald du es definitv weist.

und ich würde auch versuchen die tage davor nicht mehr die geplanten schichten zu machen.entweder lässt du dich von der klinik bereits ab da krankschreiben oder du übernimmst andere schichten.das mit dem fest eingeplanten aber für die anderen kurzfristig vor einem krankenhausaufenthalt krankmelden hätte bei mir ein "gschmäckle",es sieht einfach blöd aus.und wüsste ich das du es so geplant hast dich dann da krankschreiben zu lassen und sagst kein piep würde ich dir das übelnehmen.

auf der sicheren seite bist du wenn du mit offenen karten spielst was deine ausfallzeit betrifft.ob du die diagnose sagst oder nicht hängt vom verhältnis ab,gezwungen bist du dazu nicht.aber der arbeitgeber und auch die kollegen müssen wissen,wie lange sie dich vertreten müssen.

viel glück tonja
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

Großen Dank an Fr. Rossi, Lächeln und Tonja: Dankeschön für euren Ratschlag!

@Fr. Rossi,

ich denke es wäre nett, mein Klinikaufenthalt anzukündigen, verpflichtet bin ich aber keinesfalls. Der Arbeitgeber, weiß ja nicht, ob ich Zwangseingewiesen wurde oder einen Termin hatte.
Mein Partner hat nichts über meinen bevorstehenden Klinikaufenthalt erzählt, das von mir geschilderte Gespräch liegt eine Weile zurück und ist auch aus einer Zeit, wo es mir unmöglich war, meine Fassade aufrecht zu erhalten und daher viele Mitarbeiter meinen Partner bezüglich meines Befindens fragten. Mein Partner handelt bei sowas gern nach dem Motto "Ich bin lieber ehrlich, dann geben die Leute auch schneller Ruhe" Dennoch sehe ich das nicht so, da ich nicht angeben muss, warum ich krank bin und es oft nur Neugier ist.
Du hast recht, was das Thema Klatsch und Tratsch in Kliniken angeht, könnte man wirklich eine reale TV Serie von drehen.

@Lächeln

Ich verstehe was du meinst. Es ist schon netter, vorher bescheid zu geben, aber aufgrund der wenigen gesellschaftlichen Akzeptanz von psychischen Erkrankungen, finde ich es sehr schwer, mich zu so einem Gepsräch zu überwinden. Ich hätte dann auch ganz große Angst vor "dem danach". Wenn die Kollegen sehen, sie müssen balf meine Dienste übernehmen, dann sprechen sie mich alle drauf an und diese Konfrontation möchte ich keinesfalls. Damit komm ich nicht zurecht.
Wenn man ins Krankenhaus geht, bekommt man jedoch im vorraus keine mehrwöchige AU. Man bekommt nur eine AU mit dem Datum des Beginns der stationären Behandlung, da man am Angang noch nicht die Länge der stationären Behandlung weiß.

@Tonja

Ich verstehe dich noch nicht so ganz, kannst du mir das bitte noch einmal erklären?:

Du meintest folgendes:"ich würde auch versuchen die tage davor nicht mehr die geplanten schichten zu machen"
dann schreibst du aber folgendes: "(...) ...wüsste ich das du es so geplant hast dich dann da krankschreiben zu lassen und sagst kein piep würde ich dir das übelnehmen."

Auf der einen Seite empfielst du mir schon vorher krank zu sein und dann sagst du, es wär nicht gut, wenn ich mir schon vor dem Klinikaufenthalt eine AU hole. Was ist jetzt klüger zu tun? Oder versteh ich den Satz nur falsch?

Und noch eine Frage, weil ich so neugierig bin : Warum empfielst du mir, die Tage vor dem Klinikaufenthalt nicht mehr arbeiten zu gehen?
(Vielleicht denkst du in eine Richtung in die ich noch nicht gedacht habe)
Wenn ich bereits ein paar Tage vor dem Klinikaufenthalt fehle, kann ich dann wirklich in der Klinik sagen, sie sollen bitte die AU auf diesen Zeitraum schreiben??? Ich glaube das machen sie nicht. Sie schreiben mir bestimmt eine AU für ab dem Tag, wo ich stationär bin. Oder weißt du da mehr? Ich hätte dann auch große Angst, wenn ich vorher fehle und nicht weiß, ob die Klinik das mit der AU so macht, wie du beschrieben hast.

Liebe Grüße
aikido
RoLo
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Registriert: 1. Jan 2012, 11:19

Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von RoLo »

Hallo aikido_1987
Ein Krankenhausaufenthat ist, wie eine Kur oder ein Urlaub, vorher dem Arbeitgeber anzuzeigen. Da ist auch nichts Schlimmes dabei. Man kann ja auch keinen Tag vorher kommen und sagen "ich mache jetzt 3 Wochen Urlaub!", oder? Also keine Panik!

Wenn man dem Arbeitgeber mit einer AU droht oder man damit etwas durchsetzen möchte, ist dies selbstverständlich "krank mit Ankündigung". In so einem Fall kann dies eine Kündigung bedeuten. Etwas anderes wäre es, wenn man verschnupft in den Dienst kommt und sagt "wenn das so weiter geht/schlimmer wird bleib ich morgen und übermorgen zuhause". Dies ist zwar auch Krankheit mit Ankündigung, jedoch offensichtlich.
Generell ist Krankheit KEIN Kündigungsgrunde.
Also - am besten mit den Leuten reden.
Drück dir die Daumen.


LG
RoLo
heike56
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von heike56 »

Hallo aikaido,

Du könntest dich von deinem Arzt vorher ein paar Tage krankschreiben lassen, wenn es dir nicht gut geht. Denn die Klinikeinweisung ist die Folge eines längeren Krankheitsprozesses, deshalb musst Du nicht bis zum letzten Tag durchhalten.

Eine Frage die Du dir auch stellen solltest, fühlst Du dich noch arbeitsfähig bis zum letzten Tag?

Die weitere Krankschreibung würdest Du von der Klinik bekommen.

Ich denke, ich würde meiner Chefin schon vorher von einer längeren Abwesenheit aus gesundheitlichen Gründen erzählen, mit der Bitte um Vertraulichkeit.

Alles Gute für dich!

Heike 47
wütend

Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von wütend »

He aikido

Ich denke, Du schmeißt das was durcheinander!

>>ich denke es wäre nett, mein Klinikaufenthalt anzukündigen, verpflichtet bin ich aber keinesfalls.<<
Da es ein geplanter Aufenthalt ist, bist du verpflichtet diesen deinem Arbeitgeber vorher anzukündigen. Das wurde oben ja bereits mehrmals mit Gesetzestext belegt.


>>Der Arbeitgeber, weiß ja nicht, ob ich Zwangseingewiesen wurde oder einen Termin hatte.<<
Eine Zwangseinweisung läßt immer auf eine sehr schwere Erkrankung mit Krankheitsuneinsichtigkeit schließen. Dem Verdacht würde ich mich nicht freiwillig aussetzen, wenn es nicht so ist.
Sich freiwillig und geplant in ein Krankenhaus zu begeben, zeugt immer von Verantwortungsbewustsein und dem Willen gesund zu werden. Und hat somit ein viel besseres Ansehen beim Arbeitgeber.

Und eine weiteren Aspeckt gilt zu beachten. Was ist wenn dein Arbeitgeber erfährt, das du ihm einen geplanten Krankenhausaufenthalt nicht mitgeteilt hast. Dann kannst Du wirklich Ärger bekommen.
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

@Rolo:

Ja, sehe ich genauso.

@Heike 47

Du hast recht, die Klinikeinweisung ist die Folge einer langen Krankheit.
Bin schon lange krank. Seit 1,5 Jahren fühle ich mich nicht mehr arbeitsfähig.
Habe mir bisher aber nie getraut zu fehlen. (Aufgrund verschiedener Ängste wie z.b. Angst vor Kündigung, Angst vor den Reaktion der Kollegen, fehlendes Verständnis von meinem Partnerbezüglich meiner Erkrankung u.v.m.)
Ich habe meine Stunden reduziert und versuche jeden Tag zu funktionieren, damit keiner etwas von meiner Erkrankung bemerkt. Das ging eine Weile gut, aber mitlerweile ist meine Fassade, die ich für die Außenwelt aufgebaut habe, zusammen gebrochen.

Ich habe keine Kraft mehr. Mir ist jetzt auch endlich alles andere egal. Ich möchte meinen Weg gehen, um wieder gesund zu werden.
Danke für deine lieben Wünsche.

liebe Grüße
aikido
Tonja
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Registriert: 15. Apr 2008, 08:57

Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Tonja »

hallo aikido,

ich meinte es so: in dein 1. beitrag schriebst du das du die geplanten nachtschichten direkt vor dem klinikaufenthalt nicht mehr machen willst/kannst und dir dafür dann wohl ne extra krankmeldung kurzfristig holst wenn dein team aber noch damit rechnet das du anwesend bist. wäre es dann eine möglichkeit von der nachtschicht wegzukommen auf die weniger belastende früh- oder spätschicht?

ich empfehle nicht dich vor dem klinikaufenthalt nochmals krankzumelden und würde das persönlich auch nicht machen. ich hab nur bezug auf dein beitrag genommen das du das planst und zwar für die anderen unvorhersehbar und das scheint mir nicht ganz fair zu sein. wenn du es dir nicht mehr zutraust dann entweder freinehmen (urlaub/freischicht), auf normalschicht gehen oder falls möglich schon 1, 2 tage vorher krankschreiben zu lassen. aber halt nicht erst an dem tag wenn es für die anderen unerwartet kommt, du aber schon wochen vorher damit spekulierst. verstehst du was ich meine?

ob eine klinik das macht weis ich nicht.

du musst selbst wissen, was du verantworten kannst. es sieht halt blöd aus wenn man sich vor einem geplanten klinikaufenthalt nochmals krankmeldet.genauso wie es vor einem urlaub wäre.es kann so blöde zufälle geben sicher aber du planst es ja strategisch so und das finde ich persönlich nicht gut.aber wie gesagt: es ist dein eigene entscheidung.

grüsse tonja
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

@Parson
Ok, hab ich zur Kenntnis genommen.


@Tonja
Danke, jetzt verstehe ich, was du meinst.
Das sieht natürlich so aus, als wird das alles perfekt von mir geplant und du hast recht, so etwas kann oder soll man nicht planen. Ich versuche immer alles schon vorher genau zu wissen oder zu planen, damit möglichst wenig unvorhergesehenes passiert.
Seit dem ich meine Einweisung habe, ist eine große Last von mir gefallen und ich habe das Gefühl, mich endlich nicht mehr mit meiner Erkrankung verstecken zu müssen. Früher habe ich mich nicht getraut, auf Arbeit zu fehlen, aus Rücksicht zu den Kollegen. Die Nachtschichten möchte ich auf jeden Fall noch versuchen zu machen, da nachts das Arbeiten angenehmer ist als tagsüber. Und falls ich dann die restlichen Tage nicht mehr schaffe, gehe ich zum Arzt. Ich würde das auch nicht mit "Krank sein vorm Urlaub" vergleichen, da ich "real" krank bin und danach auch leider nicht in Urlaub fahre. Schade eigentlich.


@Jonojo
Danke für deine klaren und direkten Worte, genau so habe ich es mir heute auch überlegt.


@All
Heute Nachmittag habe ich mir nochmal Rat bei meinem Partner geholt. Wir sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Ich versuche morgen Früh ganz mutig zu sein und spreche mit meiner Stationsleitung über meinen bevorstehenden Klinikaufenthalt. Ich denke, das ist im Moment das wichtigste. Danach fühle ich mich sicher sehr erleichtert. Und hoffe sehr, sie kann mir versprechen, es vorerst für sich zu behalten.

liebe Grüße
aikido
heike56
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von heike56 »

Hallo aikaido,

dann schicke ich dir für Morgen früh eine große Portion Mut rüber.

Nachher wirst Du hoffentlich feststellen, es ist nichts Schlimmes passiert. Vielleicht wird sie sagen, dass man dir das schon länger angemerkt hätte.

Gutes Gelingen!

Heike 47
Nightlight
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von Nightlight »

Hallo aikido,

auch ich möchte Dir mit meinen positiven Erfahrungen Mut zur Offenheit machen.

Nachdem eine ambulante Therapie bei mir keinen Erfolg gebracht hatte und nach dem Umzug auch kein ambulanter Therapieplatz kurzfristig möglich war, habe ich mich zu einer teilstationären Therapie entschieden.

Meinen Vorgesetzten habe ich sehr frühzeitig über die Diagnose Depression und die bevorstehende Behandlung informiert. Die teilweise negativen Einzelheiten habe ich bewußt verschwiegen. Die Angst über den ggfs. drohenden Arbeitsplatzverlust war zu groß. Bei einem inhabergeführten Mittelstandsunternehmen können persönliche Einstellungen der Inhaber entscheident sein. Die verständnisvolle Einstellung und die Nachfragen haben mich positiv überrascht und den Druck aus der Situation genommen.

Ich arbeite als Servicetechniker im Maschinenbau für ein Schweizer Unternehmen und halte den Kontakt zu den anderen Mitarbeitern nur telefonisch oder per Mail. An meinem letzten Arbeitstag vor der Klinik durfte ich meinen neuen Firmenwagen in Wolfsburg abholen, was für mich ein wichtiger Hinweis auf eine weitere Zusammenarbeit war.

Nach drei Monaten Trerapie und vierwöchiger Wiedereingliederung arbeite ich seit Ende November wieder voll. Die Therapie hat mich auch fürs berifliche weitergebracht.

Für mich war die Offenheit der richtige Weg und ich wünsche Dir viel Erfolg
Nightlight
aikido_1987
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Re: Kündigung bei Ankündigung von längerem krankheitsbedingtem Ausfall?

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo an alle und vielen Dank für die 3 Portionen Mut.

Nachdem ich die ganze Nacht voller Angst die Stunden gezählt habe, habe ich heute morgen meinen ganzen Mut zusammen genommen und habe es hinter mich gebracht.
Seit dem geht es mir furchtbar schlecht und ich muss permanent über das Thema grübeln.
Es liegt daran, dass ich sehr unzufrieden mit dem Gesprächsverlauf und meinem "Auftritt" bin. Obwohl ich mich mit meiner Leitung sehr gut verstehe, wirkte sie sehr distanziert und wenig gefühl oder verständnisvoll. Es zählten für sie nur sachliche Informationen wie der Beginn und die Dauer des Aufenthalts. Und auch wenn ich sie um Verschwiegenheit bat, habe ich sofort gefühlt, dass sie sich nicht daran halten wird. Ich bin sehr enttäuscht.

Aber egal, ich kann es nicht mehr ändern und jetzt ist es endlich raus. Ich bin sowieso schnell verletzlich.
Ich habe jedoch eine positive Erkenntnis gemacht: Jetzt wo es raus ist, ist wieder eine Mauer (oder Fassade) in mir aufgebrochen, so wie damals als ich die Einweisung bekam. Ich fühl mich nun zwar schlechter als zu vor, aber das ist ein gutes Zeichen, da ich mich nach Außen nun nicht mehr verstecken muss, brechen alle Mauern auf und die Gefühle kommen raus und ich kann nichts dagegen tun.

Ich danke euch allen sehr, für eure vielen hilfreichen Antworten und eure Unterstützung. Ihr habt mir sehr geholfen!!!
Danke!
aikido
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