innere Blockaden

Antworten
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

innere Blockaden

Beitrag von elas »

Guten Tag Ihr alle,


kennt Ihr das mit den inneren Blockaden?
Eine meiner Blockaden ist, dass ich nicht so gut verreisen bzw. wegfahren kann. Frag mich mal einer warum. Ich weiß es nicht.
Immer wieder muss ich deswegen Reisen absagen, bzw. Termine etc. Aber nicht immer, es passiert halt immer wieder mal.

Und nun____mit meiner orthopädischen Reha, hab sie ja schon verschoben wegen der ZahnOP, und nun bin ich schon wieder in so einem elendiglichem Tal, dass ich mir überlegt habe, die Reha überhaupt in den Frühling zu verschieben.
Die Genehmigungen seitens PKV und Beihilfe sind ein halbes Jahr gültig.

Ich verstehe mich selber nicht, warum ich immer wieder solche Dinge verschieben muss, es ist einfach das Gefühl, ich kann nicht, manchmal denke ich wirklich, ich bin verrückt.
Ich verstehe mich wirklich selber nicht in diesem Punkt. Und natürlich, die Umgebung, die meckern dann ordentlich an mir rum....

Natürlich habe ich Ängste, ob ich mich wohlfühlen werde dort auf Reha, ob die vielleicht noch mehr Körpererkrankungen entdecken. Ob ich einen fiesen Depri_Einbruch krieg dort......ja, Vieles denke ich....

Überhaupt bin ich ziemlich instabil zur Zeit.
Ängste, Ängste.....vor Krankheiten, davor eine Psychose zu bekommen wie meine Mutter,
Angst davor, einsam und alt sterben zu müssen....Angst, nie mehr einen Partner zu finden....

So ein paar Ereignisse im Äußeren haben mich irgendwie wieder destabilisiert. Manchmal denke ich, ich passe gar nicht in diese Welt.
Alle kriegen ihr Leben so toll hin, nur nicht ich....

Z.B. habe ich eine Ex_Kollegin getroffen, durch Zufall in einem schönen Restaurant hier in meinem Stadtteil. Die kennt so fast ganz meine Vita. Habe tolle Komplimente von ihr bekommen____und ich bin neidisch auf sie, sie hat das hingekriegt mit dem Schuldienst, die kann sich abgrenzen, die hat keinen finanziellen Verlust aufgrund einer Frühpensionierung, sie ist eben eine Andere als ich. Trotzdem , im Nachhinein komme ich mir so mickrig vor, der Loser der Nation, na ja....so als hätte ich gar kein Recht die Luft dieser Welt einzuamtmen, weil ich das mit dem Schuldienst nicht hingekriegt habe bis ü60.

Hier im Stadtteil bin ich ja auch ein wenig aktiv. Und dann hat mich doch etwas sehr mitgenommen.
Es ist ein bildungsferner Stadtteil, deswegen gibt es viele Gremien, Einrichtungen, Fördergelder "Soziale Stadt".
Vom Bürgerbüro, die wurden auf mich aufmerksam, und ich wurde von der Stadt X hier in ein Lenkungsgremium berufen. Will heißen, als Bewohnerin begutachte ich in einem Gremium die diversen mit Geldern geförderten Modellvorhaben.
Eigentlich ist das genau das, was mir Freude macht, meinem Intellekt etc.
Es ist ein EHRENAMT.
Also, ich nehme niemandem etwas weg.

Tja, und ein Lenkungs_Gremium_Mitglied hat mich ziemlich angeraunzt dann, bei einer anderen Sache, bei der ich eventuell einsteigen werde, warum ich denn da jetzt in diesem Gremium sei, etc. etc. man hätte doch die Gremiums_Mitglieder fragen müssen etc.
Aber die Satzung sieht das so nicht vor, es sind eben Mitarbeiter der Stadt X, die mich berufen haben.....ich hab so ganz blauäugig und nett diesem Menschen das dann alles so erzählt. Es geht für mich um gar nichts mehr....keine Karriere etc.

Aber irgendwas hat das getriggert, nämlich diese vielen kollegialen Grabenkämpfe damals im Schuldienst....diese vielen vielen Rivalitäten etc.
Wenn ich nur daran denke, ich kann nicht mehr, ich will sowas nicht mehr, ich hab mich verrieben 27 Jahr mit z.T. sehr schwierigen KollegInnen an 2 großen Brennpunktschulen....ich will und ich kann nicht mehr....

Und wie gehabt, ich verarbeite alles depressiv. Was stimmt an mir nicht, was ist an mir so schlimm, dass ich so einen Konflikt habe.....so geht die Gedankenspirale.

Als jüngere Frau habe ich oft gedacht, schade, dass ich kein Mann bin, denn dann wird diese beruflich erfolgreiche Schiene gut akzeptiert....aber bei einer Frau meiner Generation.....und dann noch einer hübschen und attraktiven Frau (die permanenten Rückmeldungen meiner Umgebung, egal wo ich bin) da ist das eben mega_out, es passt nicht, eine Frau hat anders zu sein.

Ich könnte auswandern im Moment mit all meinen Probs .
Oder mich einbuddeln, oder mich mit Tabletten zudröhnen....

Was ist an mir denn so verkehrt??
Warum kann ich nicht zufriedener und glücklicher sein bzw. werden.


Dies fragt sich eine
sehr verzweifelte
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: innere Blockaden

Beitrag von jonesy »

Liebe Selas,
an dir ist gar nichts verkehrt. Es sind nur diese gemeinen depressiven Gedanken, die dir das einreden.
Meine Therapeutin sagt immer: Glauben sie nicht alles, was sie über sich denken.
Und sie hat recht.
Natürlich kannst du deine Reha verschieben, es ist ja dein Leben. Nur die Frage ist, wenn du sie verschoben hast, ist es nicht beim nächsten Termin genauso? Setzt du dich zeitlich damit nicht zu sehr unter Druck?
Vielleicht wäre es ganz gut, trotz deiner Blockaden oder gerade wegen der zu fahren. Um zu sehen, dass deine Ängste völlig unbegründet sind.
Du wirst Kontakt finden, es wird dir gut tun, dass mal jemand für dich sorgt und das du mehr Ansprache hast.
So wie ich dich hier lese, bist du ein lieber Mensch und das wird auch den Leuten in der Kur nicht verborgen bleiben, das glaub mal.
Was das Vergleichen mit deiner ehemaligen Kollegin angeht, sie hat nicht dein Leben gelebt, nicht deine Schwierigkeiten gehabt und nicht deine Leistung erbracht.
Versuch, dich nicht so herab zu würdigen, was deine Arbeitsleistung angeht. Du hast so lange gearbeitet, wie es dir möglich war und sicher auch darüber hinaus.
Kannst du das für dich so annehmen?
Mal ehrlich, diese Querelen in diesen Gremien können dir im Grunde am Axxx vorbei gehen. Es geht um nichts und es wird immer einen geben, dem irgend etwas nicht passt.
Vielleicht ist das dein Übungsspielfeld?
Wie immer du dich bei allem entscheidest, es ist letztendlich deine Entscheidung. Du wirst für dich das Richtige tun, was für dich in diesem Moment passt.
Keine Angst, du bist genau richtig so wie du bist.
Aufmunternde Grüße von Pauline
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Liebe Pauline

Ein schönes Posting, jeden Satz könnte ich unterstreichen, weil alles stimmt , was Du schreibst.

Warum_um Himmels Willen_geht mir im Tief, in der Depression ein jegliches positive Gefühl für mich verloren?
Aber in der Tat, es ist eben die Erkrankung.

Und, so mit dem Vergleichen mit Anderen, davon bin ich überhaupt nicht frei. Es ist gar nicht mal so ein bitterböser und hinterhältiger Neid, es ist einfach so, dass ich dann immer meine, mein Leben ist weniger Wert, und ich mich frage, warum es die Anderen so viel besser und leichter haben...

....innere Aussöhnung mit sich und dem eigenen Werdegang?? Na ja, da mangelt es noch bei mir.

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: innere Blockaden

Beitrag von jonesy »

Och du , für Andere habe ich immer Super-Tipps.
Nur bei mir selber haperts gewaltig.
Ich mach schon gefühlte hundert Jahre Therapie. Und? Hat sich was geändert? Nä.
Na ja, vielleicht ein bisschen. Kann das gerade nicht beurteilen.
LG v. Pauline
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Hmmh *lach* Pauline,

das kommt mir sowas von bekannt vor....
....zu Anderen bin ich meist viel lieber und einfühlsamer als mit mir selber im Tief....da kann ich Vieles nicht anwenden bzw. muss einfach warten, bis diese schrägen Gefühle wieder weggehen....

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: innere Blockaden

Beitrag von momadome »

Hallo Selas,

tut mir leid, daß du dich so blockiert fühlst.

Mit deiner Reha denke ich, daß es manchmal für uns Depris gar nicht so gut ist, wenn wir die Möglichkeit haben uns für verschiedene Termine zu entscheiden. Wenn du einen festen Termin hättest, kämest du gar nicht in die Versuchung ihn hinausschieben zu wollen. Es wäre einfach so und gut so. Ist es eine Möglichkeit für dich, dir diesen Termin selbst "fest" zu machen ? Und dann darauf zugehen und nur tun, ohne Erwartungen.

In Vereinen habe ich auch viele Erfahrungen mit Menschen gemacht, die versuchten ihr Ego mittels eines Ehrenamtes aufzupolieren. Denen es auch um die Sache, aber noch viel mehr um Selbstdarstellung ging. Die wird man immer und überall finden.

Ich bin ja Katzenstreichlerin in einem Tierheim und dort wurde, kaum daß ich angefangen hatte, versucht mich in Vereinsquerelen mit einzubeziehen. Da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben für mich richtig reagiert und gesagt, daß ich mich für die Tiere engagieren will, aber mit persönlichen Animositäten und Querelen nichts zu tun haben will. Das hat tatsächlich gewirkt.

Seitdem versuche ich immer mehr meine Meinung und meine Bedürfnisse ganz klar zu artikulieren. Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen gemacht, es macht vieles für mich einfacher, weil es mir die Grübeleien erspart, warum hat der, was war falsch, bin ich zu doof dafür usw. usw.......

Du bist ganz richtig so wie du bist, bestimmt kein Loser, sondern eine engagierte Frau. Du hast Freunde, ein soziales Umfeld, bist eingebunden und angenommen. Wer sagt denn, daß die 0815-Familie die einzige seligmachende Lebensform ist? Richtig ist, was sich für einen persönlich gut anfühlt!

Einen schönen 4.Adventssonntag wünscht dir

jojoma
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: innere Blockaden

Beitrag von momadome »

Hallo Selas,

tut mir leid, daß du dich so blockiert fühlst.

Mit deiner Reha denke ich, daß es manchmal für uns Depris gar nicht so gut ist, wenn wir die Möglichkeit haben uns für verschiedene Termine zu entscheiden. Wenn du einen festen Termin hättest, kämest du gar nicht in die Versuchung ihn hinausschieben zu wollen. Es wäre einfach so und gut so. Ist es eine Möglichkeit für dich, dir diesen Termin selbst "fest" zu machen ? Und dann darauf zugehen und nur tun, ohne Erwartungen.

In Vereinen habe ich auch viele Erfahrungen mit Menschen gemacht, die versuchten ihr Ego mittels eines Ehrenamtes aufzupolieren. Denen es auch um die Sache, aber noch viel mehr um Selbstdarstellung ging. Die wird man immer und überall finden.

Ich bin ja Katzenstreichlerin in einem Tierheim und dort wurde, kaum daß ich angefangen hatte, versucht mich in Vereinsquerelen mit einzubeziehen. Da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben für mich richtig reagiert und gesagt, daß ich mich für die Tiere engagieren will, aber mit persönlichen Animositäten und Querelen nichts zu tun haben will. Das hat tatsächlich gewirkt.

Seitdem versuche ich immer mehr meine Meinung und meine Bedürfnisse ganz klar zu artikulieren. Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen gemacht, es macht vieles für mich einfacher, weil es mir die Grübeleien erspart, warum hat der, was war falsch, bin ich zu doof dafür usw. usw.......

Du bist ganz richtig so wie du bist, bestimmt kein Loser, sondern eine engagierte Frau. Du hast Freunde, ein soziales Umfeld, bist eingebunden und angenommen. Wer sagt denn, daß die 0815-Familie die einzige seligmachende Lebensform ist? Richtig ist, was sich für einen persönlich gut anfühlt!

Einen schönen 4.Adventssonntag wünscht dir

jojoma
TheTourist
Beiträge: 26
Registriert: 17. Dez 2011, 23:56

Re: innere Blockaden

Beitrag von TheTourist »

Hi Selas.

Ich denke, es ist normal in einer Depression zu denken, "die anderen" kriegen ihr Leben so toll hin. Das stimmt nämlich nicht. Meine Schwester ist verheiratet, hat ein schönes Haus, nen tollen Beruf und 2 wunderbare Kinder. Alles, was ich auch gern hätte. Wirklich glücklich ist sie aber nicht. Jeder hat Hochs und Tiefs. Und da kommst du ins Spiel: nur du kannst es ändern, aber dafür musst du mutig sein und auch Rückschläge in Kauf nehmen. Du bist keineswegs "verrückt", weil du Angst vor der Reha hast. Die habe ich auch.

Führe dir immer mal wieder vor Augen, was dir die Reha bringen kann. Mit Sicherheit eine Menge gutes. Du solltest es versuchen, wage den Sprung ins kalte Wasser und mach es einfach. Hinterher wirst du erst feststellen können, ob es dich weitergebracht hat oder nicht. Aber der Weg ist denke ich der Richtige.

LG
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

Liebe Selas,

Du bist der Chef deiner eigenen Firma, "Selas & CO. Du bist das ICH und verantwortlich, das alles so reibungslos abläuft. DU bist der Chef. Du hast auch viele Mitarbeiter. Dein Herz, deine Nieren, deine Hände, dein Rücken, deine Lunge, sie alle arbeiten für dich.
Natürlich kannst du als Chef nicht alles kontrollieren. Ein Chef in seiner Firma weiss auch nicht alles was in der Buchhaltung abgeht.
Aber der Chef ist verantwortlich, sonst geht die Firma den Berg runter.
Hey, Selas, so bist DU für dich, deinem Innersten und deinem Körper verantwortlich. Gehe achtsam damit um, und gönne deinem Körper auch mal eine Inspektion.
Und schäme dich nicht, warum denn auch. DU bist DU, und ohne dich würde etwas fehlen.
Und DU bist überall zuhause, wenn DU selber in DIR bleibst. Das ist das wichtigste. Und
dann, schauen wir mal weiter.....

vielleicht kannst du dich irgendwie versöhnen mit deinem Leben. All das Gute, aber auch das Böse, Unangenehme. Loslassen, ablegen, du kannst überhaupt nichts mehr verändern. Nach vorne schauen, sich selbst vergeben, und auch den Menschen, die dir weh getan haben, um deinen Frieden zu finden.
Ja, es ist sehr sehr schwer, ich bin gerade
auch in meiner Aussöhnungs-und Vergebungsphase. Aber ich merke, wie gut das meinem inneren und äusseren Menschen gut tut, auch eine neue Gelassenheit.

liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Löffel, Jojoma und The Tourist.


Danke für Eure Rückmeldungen und Bemühungen.
Es ist Vieles so richtig, was Ihr sagt.

Aber ich bin so blockiert und es geht mir sehr schlecht.

Jetzt habe ich die Reha verschoben in den Frühling, Ihr wisst, ich hab ja das Zeitfenster von ein paar Monaten. Deswegen ging das.

Dies ist so ein Punkt, den ich an mir einfach nicht verstehe, manchmal geht etwas gar nicht, etwas, das so normal erscheint, es hat immer mit Reisen, mit Trennungen zu tun etc.
Und das war schon immer so in meinem Leben.

Das Schlimme ist, dass ich dadurch dann schon viel Unverständnis und Ablehnung erfahre vom Umfeld. Kein Mensch, kein normaler kann verstehen, warum mensch auf einmal blockiert ist, eine Ferienreise anzutreten, oder eine Reha.....

Nun nach ein paar Tagen hier im Jammertal, da dämmert mir dann doch so Einiges.

Vielleicht überfordere ich in dem Punkt nun das Forum, sollte es so sein, bitte ein Hinweis von den Mods.

Ich habe ja Einiges auch an längeren PTs gemacht. Aber ein Ding konnte nie, aber auch nie gehoben oder bearbeitet werden.
Und dies mache ich sowohl für meine enormen Verlustängste auch für diese Blockaden verantwortlich, unter denen ich leide.

Meine kaltherzige Mutter, die mich ja als Kind nicht mehr wollte, und deswegen schnell bereit war, mich abzuschieben, hat es doch tatsächlich fertig gebracht, mich mit ca 16 Monaten in ein Kinderheim abzuschieben für eine Woche. Anlass war, dass sie meinen Vater in einer Kur (!!!!) in Meran abholen wollte, und dort mit meinem 4jährigen älteren Bruder eine Woche verbringen wollte.

Ich war so verstört, konnte wohl die Woche nichts mehr essen, habe nur geschrien, und habe danach meine Mutter nicht mehr erkannt, für fast ein halbes Jahr. Diese Symptome sind definitiv....

Erst eigentlich die letzte Psychiaterin, bei der ich vorstellig war, vor eineinhalb Jahren hat es endlich ausgesprochen. "Es ist definitiv ein Trauma" Frau X.

Nun, es sollte ähnlich weitergehen in meinem jungen Leben. Meine Mutter, die ging regelmäßig in Kur.....hat sie auch immer alles durchgesetzt bei den Ärzten, (Vielleicht ist sie deswegen ja auch schon 90), und ich blieb immer auf der Strecke.
Bruder und Vater sollten verreisen miteinander. Ich frug mich immer, warum ich nicht mit denen hätte verreisen dürfen...!!
und ich wurde in irgendeine Kinderfreizeit von der Caritas abgeschoben, in die ich nicht wollte, bzw. in der ich die ältste war von den vielen Mädchen, und mich schämte....
....und, ich wurde dann in Folge immer krank vor solchen Sachen,
Einfach krank, konnte nicht mehr essen, ach was weiß ich....
....dann wurde ich beschimpft von meiner Mutter, ich würde allen in der Familie alles kaputt machen....

Hmmh, dann wieder eine Kur meiner Mutter, als ich schon 14 war, ich musste dann wochenlang Haushalt machen , kochen, waschen....es war ungerecht, ich hatte nur eine enorme Wut auf alle, mein Bruder schikanierte mich, keiner hat mein Leid gesehen, und ich als dürre 14jähige nahm doch tatsächlich 7 oder 8 kg ab in dieser Zeit.

Das war dann der Durchbruch. Meine Mutter schleppte mich in Krankenhäuser, ich, das Kind sei krank....und es wurde geguckt und gemacht, bis definitiv feststand, es sei seelisch...so kam es dann überhaupt, dass ich mit 17 schon meine erste stationäre Thera bekam wegen der "angeblichen" Ess_Störungen.

Mein größtes Schreckgespenst sind wirklich diese seltsamen Gefühle, die ich immer wieder vor solchen Situationen habe, so wie Trennungen, Reisen, Kuren....es ist ein ganz schlimmes Körper und Seelengefühl, so als könne ich nicht mehr weiterleben....

Wie sagt man immer, der Körper vergisst nichts, und so meine ich auch, da kommt mir immer wieder etwas in die Quere , was sehr tief begraben liebt.
Natürlich habe ich geredet in meine Therapien über Einiges von dem...aber vielleicht ist es einfach zu schlimm, vorallem halt diese vorsprachliche Sache als Kleinstkind...da konnte ich doch noch gar nicht reden....

Nun bin ich ja schon ein älteres Modell, damals , vor 40 Jahren gab es noch nicht diese guten Therapien für Traumata, die es heute gibt....ich will doch auch nicht nur klagen, ich will und ich muss doch auch mein ureigenes Leben gebacken bekommen.

Aber immer wieder diese Blockaden. Manchmal akzeptiere ich es, und ich denke, egal, was die Anderen denken, es ist eben so bei mir, und wenn irgendetwas in mir sich so gegen irgendetwas stemmt, dann geht es eben nicht.

Aber, was beneide ich die sozusagen "Normalos". Wie die doch alle wie die Wendehälse ihr Leben hinbekommen. Dorthin fliegen, dann dort wieder, überall sich wohl fühlen, .....meine Grenzen , meine persönlichen, die sind in ein paar Punkten sehr eng.

Eigentlich gehört dies alles in eine Therapie, ich weiß.....Grenzen dieses Forums.
Aber selbst dazu habe ich nicht mehr den Mumm.


Danke fürs Lesen
Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

Liebe Selas,

ich habe den Eindruck, in dir steckt noch soviel Unbewusstes, Unbewältigtes. Und 90% unseres Lebens leben wir unbewusst.

Das heisst, du lebst noch heute in diesen Gedanken, in diesem, was man dir an Bösem angetan hat. Das blockiert DICH, und DU, ich
kenne das auch. Warum denke und handle ich heute noch so und so.

Mir wurde einmal bewusst. Depression ist etwas Böses in uns, und möchte aus uns raus.
Es blockiert uns, schränkt unser Leben ein.

Aber, Böses kann man nicht mit Bösem austreibe. Hass z.B. erzeugt wieder Hass.

Es klingt so was von verrückt, in Wahrheit können wir die Depression nur mit Liebe überwinden, gerade auch die Liebe, die DU liebe Selas zu dir selbst hast.

Mir selbst wurde auch als Kind sehr wehr getan, und deshalb leide ich auch unter Depressionen.

Aber seit ich mehr Verständnis habe, wieso meine Eltern damals so gehandelt haben, merke ich, dass da einiger Druck von mir wegfällt. Ja, als Kind konnte ich es nicht verarbeiten, verstehen, aber jetzt als erwachsener Mensch wird mir vieles klarer.

Schau liebe Elas, und ich habe mir vorgenommen, bei meinen Kindern und bei meiner lieben Frau, mache ich alles anders.

Und was ist passiert, auch ich mache nicht alles richtig, auch ich bin nicht perfekt, auch ich habe schon die wichtigsten Personen in meinem Leben verletzt.

Liebe Elas, unsere Welt ist einfach nicht perfekt, wir Menschen auch nicht. Warum, da habe ich auch keine Antwort.

Gerecht geht es auch nicht zu. Manche bleiben ihr Leben lang so was von gesund, seelisch und körperlich, rennen noch mit achtzig Jahren einen Martathon, und andere...

Wir haben hier im Westen viel zu viel zum Essen, in anderen Länder gibt es nicht mal das Nötigste.

Auch ich bin nicht gerecht. Manchmal bevorzuge ich ein Kind mehr................
usw.

Ach liebe Elas,es gibt einfach viel Leid, auch im persönlichen Leben. Aber wenn wir mal genau hinsehen, auch noch so viel Gutes.

In dieser Spannung leben wir, müssen wir auch aushalten. Und in dieser Spannung trotzdem erfülltes Leben..................
ja, ich denke, es geht.

Es gibt Menschen die können das, und unter Beobachtung kann man viel von denen lernen. Krank, und doch glücklich und zufrieden, nicht immer, aber schon.

Ihr Geheimnis meine ich ist, dass sie sich mit dem Leben und ihrem Leiden arrangiert haben, dass sie es angenommen haben, so wie es ist.

Und das wünsche ich dir ganz arg liebe Elas.
Ein erfülltes Leben, trotz Leid, vielem Unerfüllten...viel Böses gegen Dich selbst.

Ja und liebe Elas, ich wünsche dir da ganz viel Liebe und Annahme dir selbst gegenüber. Dass du in LIebe zu dir selbst stehen kannst, und aus dieser Liebe zu Dir selbst heraus, ganz neu Dein Leben, ja sogar deine Mutter ein bieschen lieben und annehmen kannst.

Ein Neuanfang für dein Leben, warum eigentlich nicht, liebe Elas..


"manchmal brauchst DU einen Menschen,

der dich gut versteht,

manchmal brauchst du jemand, der Schritte

des Lebens mit dir geht,

manchmal findest du den Weg, zu dir nicht mehr zurück,

manchmal brauchst DU Elas, einen Menschen--
zum Glück.

So einen Menschen wünsche ich dir von Herzen.


viele liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Guten Morgen @all,

Lieber Löffel,

Deine Worte waren sehr lieb und ich hab gestern dann endlich Rotz und Wasser heulen können.
Das löst dann doch Einiges. Vordergründig.

Es gab noch einen anderen Auslöser dafür , dass mir so alles über den Kopf gewachsen ist.

Es war ein Trigger aus dem Schuldienst.
Ich hatte eine Ex_Kollegin durch Zufall hier getroffen in einem Restaurant im Stadtteil,
eine, die gut alleine sein kann, auch sich durch Kritik nicht so durcheinander bringen lässt wie ich, und die halt den Schuldienst schafft.
Ü60.....

Als meine Depression, die ich ja vielleicht doch zeitlebens habe, so schlimm war, ich sie nicht mehr verbergen konnte, und 3 Monate in eine Klinik ging, habe ich exakt an dieser Schule ein ganz fieses Mobbing erlebt.
Ihr müsst Euch mich als Person so vorstellen, dass ich in guten Phasen wirklich eine Powerfrau bin, viel auf den Weg bring, mich engagiere, vorallem viel kann, sehr beliebt und erfolgreich war....
....hab mich grad mit einer Ex_Kollegin und Freundin lange darüber unterhalten am Telefon.

Es hat so weh getan damals......danach, nach diesen Verletzungen war ich nie wieder die Lehrperson, die ich vorher war. Hab dann noch Jahre an einer anderen Schule unterrichtet.....

..es ist so lange her, und trotzdem ist es nicht verarbeitet, obwohl es Thema war in meiner Klinik und in der PT danach.

Irgendwie kann ich Verletzungen nicht so gut abwehren für mein Inneres, immer ist dieser Selbstzweifel dann da, was ich denn Schlimmes an mir hab, dass mir sowas passiert.
Es ist wohl schon dieses depressive Denken.

Hätte ich zeitlebens Therapie machen müssen, um endlich die wohlgepriesene Resilienz diesbezüglich zu erreichen???
Ich weiß es nicht.

Auf jeden Fall bin ich schon sowas wie ein Bruchpilot des Lebens. Viel gewagt, gestartet, viele Abstürze.....warum bin ich so dünnhäutig, dass mir sovieles so weh tun kann?? Und solange.....
Dann passt man eben nicht in diese Welt, in der alles kaltherzig, und schnell schnell zugeht. Jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist....

3/4 meines Lebens habe ich jetzt gelebt. Ein Viertel steht mir noch bevor, wenn alles gut geht, gesundheitlich....aber ich bin eher mutlos, ob es mir Bruchpilotin noch gelingt, noch etwas auf die Beine zu stellen, was mich wirklich und dauerhaft zufriedenstellen kann.

Therapeutische Begleitung??? Die laufen doch alle weg, oder stöhnen innerlich, wenn ich nur einen Bruchteil dessen rausrücke, was schwer war und schlecht gelaufen ist in meinen Augen....irgendwie bin ich ein hoffnungsloser Fall im Leben....

Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

liebe Selas.

als ich so über dich nachdachte kam mir so ein Bild von dir vor Augen. DU läufst durch deine Stadt, bist schon etwas älter, brauchst schon einen Gehstock, aber DU gehst mutig voran. Dann setzt DU dich auf eine Bank, vor dir spielende Kinder, und DU liebe Elsas freust dich deines Lebens.

Nein liebe Selas, DU bist keine Bruchpilotin. Aber da fällt mir ein, dass so Flieger eine "black box" haben, die die letzten Flugstunden aufzeichnet.

Du hast auch so eine black box in DIR, die so DEIN ganzes Leben aufzeichnet. Jetzt kommt es aber auch darauf an, wie DU es bewertest.

Liebe Selas, bewerte Dich doch nicht so negativ, du bist eine wertvolle Person, und hast gegeben was DU konntest. Verachte DICH doch nicht selbst.

Nein, DU bist kein hoffnungsvoller Fall, vielleicht siehst DU dich selbst so, aber ich glaube das jetzt nicht.

Natürlich wird unsere Welt immer kälter, schneller herzloser, .....trotzdem DU kannst entscheiden für DICH, dass DU nicht so leben möchtest.

Ich wünschte DIR jetzt so eine Art Schutzschild wie bei den alten Rittern, wo alles Böse was man auf dich wirfst, abfangen
kannst, mit deinem persönlichen Schutzhschild.

Und die Giftpfeile die dich schon getroffen haben. Oh liebe Selas, fange an sie zu entgiften, nehme ihnen die Macht, dass sie nicht mehr über dich herrschen.

Natürlich tun sie noch weh, die Giftpfeile, die Messerspitzen, aber mit viel Liebe, und auch die LIebe, die DU zu dir selbst hast, könntest du ihnen mehr und mehr die Macht nehmen.

Bestimme DU dein Leben, und lass dich nicht von ihnen bestimmen.

Verstehen kannst du das Leben nur rückwärts, aber leben musst du es vorwärts.

Natürlich, Wunden verheilen nie ganz, etwas bleibt immer übrig, aber heilen können sie.

Aber lass diese Wunden heilen, und nicht noch mehr wachsen in dir. Wenn es so etwas gäbe, wünschte ich dir eine Salbe der Liebe.

Aber wenn du es rausweinen kannst, das ist doch schon mal sehr gut. Ich selbst fahre manchmal an eine einsame Stelle im Wald, und schreie so meinen ganzen Frust heraus, das hilft mir.

Liebe Elas,fasse neuen Mut, egal was die Therapeuten so sagen, nein und nochmals nein, du bist kein hoffnungsloser Fall.

Mache deine Fenster auf und rufe es hinaus,

dass es Hoffnung gibt. Und wenn die bösen Gedanken kommen, wehre sie ab, mit deinem Schutzschild. Liebe Elas, wehre dich, lass dir das nicht gefallen und bieten, stampfe mit dem Fuss auf den Boden, gehe einen Cafe trinken und sage der Frau, die dir den Cafe kocht, dass DU eigentlich gerne lebst.

Schaue auch einmal auf das Gute in Deinem Leben. bestimmt gibt oder gab es da auch helle Tage.

Mache mal was Lustiges, etwas, dass niemand von dir erwartet. Stelle deine Wohnung um, lass frische Wind oder Schnee in dein Zuhause.

Lass Gutes, Schönes in dein Leben rein. Verwebe es mit deinem Inneren, bis es zu einem neuen Lebensstil für dich wird.

Natürlich werden wir alle älter, na und.....

und wenn auch der Bauch mehr wird rund..na und...............

Liebe Selas, Leben ist mehr als alle Therapie, es ist gut dass es so was gibt, ist aber nicht das Wichtigste im Leben.

Leben, und nicht nur dahinleben, Leben mit seinen Höhen und auch Tiefen, die Spannungen, das Nichtverstehen aushalten....nicht alles begründen müssen, nicht für alles eine Antwort haben. Grenzen mal anerkennem, mal übersteigen...........
Leben,

und du Elas hast alles gegeben, was du hattest, deine Liebe, dein Leben, deine Zeit...

und DU hast nicht mal ein Dankeschön bekommen.

aber DU, was DU gegeben und geschenkt hast, davon geht nichts verloren, das bleibt....

und stellvertretend sage ich DIR persönlich als Mensch mal ein Danke.


liebe Grüsse,

ein kleiner löffel
















liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel.
PerryRhodan
Beiträge: 329
Registriert: 9. Apr 2011, 14:14
Kontaktdaten:

Re: innere Blockaden

Beitrag von PerryRhodan »

Hallo Selas!

Ich habe die anderen Antworten nur teilweise gelesen und habe längere Zeit gebraucht, um etwas von meiner Sicht aus zu dir zu schreiben.

> Eine meiner Blockaden ist, dass ich nicht so gut verreisen bzw. wegfahren kann. Frag mich mal einer warum. Ich weiß es nicht. Immer wieder muss ich deswegen Reisen absagen, bzw. Termine etc. Aber nicht immer, es passiert halt immer wieder mal.> Und nun____mit meiner orthopädischen Reha, hab sie ja schon verschoben wegen der ZahnOP, und nun bin ich schon wieder in so einem elendiglichem Tal, dass ich mir überlegt habe, die Reha überhaupt in den Frühling zu verschieben. Die Genehmigungen seitens PKV und Beihilfe sind ein halbes Jahr gültig.

Natürlich macht es Sinn mehrfache Belastung dadurch zu mindern, indem die einzelnen Belastungen auf die Zeit verteilt werden. Im Kopf bleibt jedoch hängen, dass das nicht richtig ist. Ein Gefühl der Überlastung mit anschliessendem Bedürfnis zur ruhe, um sich zu belohnen. Doch das Belohnungsprinzip funtioniert nicht wirklich und ich hänge durch, das Verlangen nach Ruhe bleibt und kann nicht befriedigt werden. Insbesondere deshalb, weil keine Erholung hängen bleibt, die Kraftreserven sind weiterhin leer. Also versuche ich Weiteres aufzuschieben - und zu schieben bis es nicht mehr geht. Doch im Kopf bleibt das Aufgeschobene hängen und beschäftigt mich weiter. Eine Art Zwickmühle am besten sofort erledigen, obwohl ich mich immer noch erschöfpt fühle. Andererseits es aufzuschieben, weil ich auch etwas schönes machen und erleben will, weil das bisher zu kurz kam.

> Ich verstehe mich selber nicht, warum ich immer wieder solche Dinge verschieben muss, es ist einfach das Gefühl, ich kann nicht, manchmal denke ich wirklich, ich bin verrückt. Ich verstehe mich wirklich selber nicht in diesem Punkt. Und natürlich, die Umgebung, die meckern dann ordentlich an mir rum....

Prokrastination. "Krankhaftes" Aufschieben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es dir vielleicht so geht wie mir. Vieles wird so lange augeschoben, bis es erledigt werden muss. Wobei jedoch selbst in dieser kurzen Zeit trotz dessen ein grosses Leitungspotenzial abergerufen werden kann. Erst unter diesem Druck wächst die eigene Kreativität und die Leistungsfähigkeit über sich hinaus. Keine Manie, sonder eben ein Chaka. es läuft und danach geht dieser Homerun eventuell auch noch über Tage oder Wochen weiter. Doch dann kommt wieder das Abgleiten nach unten und das Aufschiebeverhalten nimmt wieder zu. Das ganze gar nich als mehrere Wellen, die sich selbst überlagern, bis alle syncron zueinander laufen, sich überdecken und das ganze Haus über sich zusammen stürzt. Und dann kann ich nicht mehr, es ist kein Wollen mehr da, der Antrieb geht völlig verloren. Der Sinn geht abhanden.

> Natürlich habe ich Ängste, ob ich mich wohlfühlen werde dort auf Reha, ob die vielleicht noch mehr Körpererkrankungen entdecken. Ob ich einen fiesen Depri_Einbruch krieg dort......ja, Vieles denke ich....

Das ist meine Angst vor der Angst. Eigentlich Angst vor der sich selbsterfüllenden Profezeiung. Doch ich kann gar nciht wissen was passiert, ich nehme das negative Vorweg, anstatt mich in die neue Situation zu begeben und das beste daraus zu machen.

> Ängste, Ängste.....vor Krankheiten, davor eine Psychose zu bekommen wie meine Mutter,
Angst davor, einsam und alt sterben zu müssen....Angst, nie mehr einen Partner zu finden....

Wohl wissen, das alles das was ich darüber denke und was ich befürchte mit meinem eigenen Verhalten zu begüstigen. Weil ich nicht mehr davon überzeugt bin, anders zu werden, weil ich zwar Parallelen in meinem Lebenslauf zu meinem Vater habe. Aber ich bin nicht mein Vater. Ich habe zwar Teile von ihm in mir, aber ich habe dagegen noch andere Teile, die mich befähigen, mich dagegen zu wehren und mir damit andere Möglichkeiten und Fähigkeiten geben werden - wenn ich sie aktiviere. Wir sind Individuuen und keine Lemminge!

> So ein paar Ereignisse im Äußeren haben mich irgendwie wieder destabilisiert. Manchmal denke ich, ich passe gar nicht in diese Welt. Alle kriegen ihr Leben so toll hin, nur nicht ich....

Ich hänge viel mit meinen eigenen Emotionen und meiner Gefühlswelt an der Aussenwelt. Ich bin aber bestrebt mich davon unabhägig zu machen. Auf Andere wirke ich im Gegensatz zu früher Kaltherzig und nicht mehr als der Wohlwollende und Gütige. Aber das ist wichtig. Ich muss lernen zuerst auf mich zu achten und wenn mir die Welt Außen nicht gut tut, so muss ich mich abschotten und kann nur zaghaft ein weig von aussen hereinlassen. Wobei ich dabei Prioritäten setzen muss. Zuerst ich, dann meine Familie, dann lange nichts, dann meine Eltern und Geschwister, dann wieder lange nichts, dann meine Freunde und alles andere erst einmal lange nicht - und wenn nur ein wenig davon, solange es mir gut tut. Immer wieder kleine Happen davon und warten was mir davon gut tut.

> Z.B. habe ich eine Ex_Kollegin getroffen, (...) und ich bin neidisch auf sie, sie hat das hingekriegt mit dem Schuldienst, die kann sich abgrenzen, die hat keinen finanziellen Verlust aufgrund einer Frühpensionierung, sie ist eben eine Andere als ich. Trotzdem , im Nachhinein komme ich mir so mickrig vor,(...)

Ich denke aber, du hast das Beste versucht. Mehr ging nicht, sondern du warst gewungen ständig bemüht zu sein das Gleichgewicht zu halten. Du hast gelcihzeitig auf zwei Seilen tanzen müssen. Auf der Innenwelt und auf der Aussenwelt. Und dazu musstest du diese beiden Welten auch noch gegenseitig ausbalancieren. Da bleibt einfach keine Zeit und Kraft mehr alles zu schaffen und wenigestens Teilerfolge zu erreichen. Quasi überhaupt zu überleben, um es bis heute geschafft zu haben.
Ich bin bemüht mich nicht mehr mit dem Erreichten meiner Gleichaltigen oder gar der Jüngeren zu vergleichen. Dasmacht mich nur müde und überfordert micht. Erst wenn ich diese Ansprüche loswerden kann und mit mir selbst zufrieden fühle, dann habe ich dass was Wichig ist. Selbstwert. Aus dem Wenigen das Beste zu machen. Zufrieden sein, das andere sich zwischen Stuhle setzten und trotzem auf einem Stuhl zum Sitzen kommen. Was mir jedoch nicht gegönnt ist.

> Vom Bürgerbüro, die wurden auf mich aufmerksam, und ich wurde von der Stadt X hier in ein Lenkungsgremium berufen. (...) Eigentlich ist das genau das, was mir Freude macht, meinem Intellekt etc.

Das lasse dir diese Freude nicht wegnehmen. Halte die für dich fest und genüge dabei dir!

> Es ist ein EHRENAMT. Also, ich nehme niemandem etwas weg.

Ich denke da anders. Eigentlich das Gegenteil. Ehrenämter gehören grundsätzlich leitungsgerecht bezahlt und alles Aufwendungen ausgeglichen. Ehrenämter sind eigentlich Tätigkeiten, die niemand bezahlen will. Die jeodh genauso bezahlt werden müssen, weil sie der Allgemeinheit dienen und nicht dem Selbstzweck. Die Starken und finanziell ausgesorgen profitieren sogar davon, denn sie müssen sich dadurch nicht darum sorgen! Natürlich, wer alles hat und ein gut gefülltes Bankkonto, der bedarf keiner Bezahlung. Aber soviel Verantwortung sollte ich vom Einzelnen erwarten können, dann unentgeltich für die Schwächeren Sorge zu tragen und sich damit Ihr eigenes Leben zu bereichern... Ich finde es beschämend, von den Schwachen und Empfindsamen, die nicht wegsehen können Ehrenamtliche, unbezahlte Tätigkeiten zu erwarten oder sogar vorauszusetzen. Gesellschaftsschichtendenken. Slebstverantwortung. Etc.

> Und wie gehabt, ich verarbeite alles depressiv. Was stimmt an mir nicht, was ist an mir so schlimm, dass ich so einen Konflikt habe.....so geht die Gedankenspirale.

Ich habe festgestellt, weil ich mich für vieles veantwortlich fühle. Zuviel für andere, denen es letzendendes besser ging als mir. Ich habe angefangen mich zu begrenzen, was ich anderen von mir gebe. Eher zu wenig zu geben als ein wenig zu viel. Anstatt wie früher im Vorgehorsam so viel von mir zu geben wie möglich. Lieber Egoistisch als Depressiv.

> Als jüngere Frau habe ich oft gedacht, schade, dass ich kein Mann bin, denn dann wird diese beruflich erfolgreiche Schiene gut akzeptiert....aber bei einer Frau meiner Generation.....und dann noch einer hübschen und attraktiven Frau (die permanenten Rückmeldungen meiner Umgebung, egal wo ich bin) da ist das eben mega_out, es passt nicht, eine Frau hat anders zu sein.

Dann sei anders! Es ist egal ob du ein Mann oder eine Frau bist. Es bleibt alles Gleich - Neid. Wobei eine intelligente schöne Frau hat sexy zu sein und blond. Ein schönder Mann muss dafür erfolgreich sein, auch wenn er nicht die Fähigkeiten dazu hat. Jeder, der einem Gesellschaftbild nicht enspricht wird ausgegrenzt und abgewertet... Aber ich muss dem Wertesystem unserer Gesellschaft trotzdem nciht entsprechen - es ist mein Recht anders zu sein und nicht so wie von mir erwartet wird. Erst wenn ich nciht mehr darauf höre, was die anderen reden, wenn es mir wirklich egal ist - dann ist der Weg frei(er) als je zuvor. Selbstwert.

> Was ist an mir denn so verkehrt??

Zuviele Gendanken über sich selbst und wie ich von anderen glaube gesehen zu werden (müssn)

> Warum kann ich nicht zufriedener und glücklicher sein bzw. werden.

Wir haben unsere Wohlfühlecke einfach noch nicht gefunden. Wir geben uns nicht mit dem zufrieden, was uns von anderen zugelassen wird. Deshalb müssen wir besser auf uns hören und besser hinschauen, wo unsere Berecih des Wohlfühlens ist.

Gruss,
RP
--

"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Guten Morgen @all,


Löffel, Du sprichst in Deinem letzen Beitrag von einem persönlichen Schutzschild...das es gilt zu haben, aufzubauen.
Wenn das immer so leicht wäre, in der Tat, in den schlechten Phasen iss nix von Schutzschild da....

>Verstehen kannst du das Leben nur rückwärts, aber leben musst du es vorwärts.<
Diesen Ausspruch mag ich sehr, von wem ist der eigentlich?

Eigentlich, wenn ich ehrlich bin, dann verstehe ich im Nachhinein schon viel von mir selber, auch von meinen Eltern, wie was so gekommen ist.
Aber: es ist so rudimentär, und immer das Schielen nach den Anderen, die es ja soviel besser haben als ich.

Das Leben nach vorwärts leben, das ist mir in den schlechten Phasen nur Bedrohung und Gefahr.

Lieber PR,
hab auch Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

Ich zitiere jetzt mal nicht, sondern ich sage, was ich wichtig empfunden habe.

Dazu gehört.

Sei doch einfach Du selber, auch wenn Du anders bist als die Anderen, dann bist Du halt anders.
Es ist aber anstrengend, immer wieder auf dieses Anderssein angesprochen zu werden vom Umfeld, oder von Menschen, die einen neu kennenlernen. Z.B. warum ich nie geheiratet habe, keine Kinder habe, jetzt erst letztlich von meiner EX-Liaison, warum ich denn nach meinem letzten LP solange alleine geblieben bin. Das kriegt für diese Menschen dann immer so ein "Geschmäckle"....was ist an der nicht in Ordnung....
X, der Liaison, habe ich schon versucht zu erklären, aber ich habe Zweifel, ob das damals auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Auf jeden Fall hat der sich schnell getröstet mit einem ziemlich ordinären Modell trotzdem stehe ich jetzt hier wieder so alleine da.

Was auch gut war an Deinem Beitrag ist, dass Du sagtest, dass Du denkst , in Teilen schon zu sein, wie Dein Vater, aber man ja auch gegensteuern könne.
Nun, wenn es mir dann so schlecht geht, vergesse ich auch, dass ich ja nicht meine Mutter bin, auch nicht mein Vater, eine Mischung aus beiden und dann noch mit ganz vielen individuellen eigenen Anteilen, Wesensmerkmalen, Charaktereigenschaften...
....es ist dann gut, wenn das mal jemand wieder in meine Erinnerung ruft.

Du schreibst, wir hätten unsere Wohlfühlräume noch nicht gefunden.
Doch, ich habe immer wieder meine Wohlfühlräume, mit Menschen, in meiner Wohnung. etc. etc. Aber das verändert sich manchmal so schnell, z.B. ist ja meine Wohnung deswegen nicht mehr ganz so dolle mein Wohlfühlraum, weil meine Ex-Liason neben mir wohnend als Nachbar mir einfach indirekt ein sehr schlechtes Gefühl macht.

Hmmh, mal Züge anbrüllen, @Gregor, hast Du das mal so gesagt, oder sich irgendwo ne Stelle suchen, wo man unkontrolliert rumschreien könnte, um Frust abzulassen, das hat was..

Tatsache ist, dass ich das jetzt vor den Feiertagen nicht besser in den Griff kriege, halt die Feiertage irgendwie überstehen muss und will.

MAL SEHEN WIES DANN WEITERGEHT.

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
PerryRhodan
Beiträge: 329
Registriert: 9. Apr 2011, 14:14
Kontaktdaten:

Re: innere Blockaden

Beitrag von PerryRhodan »

Hallo Sellas.

> Sei doch einfach Du selber, auch wenn Du anders bist als die Anderen, dann bist Du halt anders.
Es ist aber anstrengend, immer wieder auf dieses Anderssein angesprochen zu werden vom Umfeld, oder von Menschen, die einen neu kennenlernen.
Ich glaube aber es ist noch anstregender sich ständig zu verstellen. Sich seine Individualität nicht zuzugestehen heisst doch auch sich selbst verleugnen. Niemand muss mit mir besser auskommen als ich mit mir selbst.

> (...) habe ich schon versucht zu erklären, aber ich habe Zweifel, ob das damals auf fruchtbaren Boden gefallen ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich einfach nur überzeugt sein muss von mir. Die anderen wollen dir etwas verkaufen - ob es zu dir passt, ist dabei egal. Sie gehen von Ihrem Weltbild aus - Ehe, Kinder, Haus, ein Auto und zwei mal im Jahr in den Urlaub. Doch nicht immer ist da die heile Welt, die sie verkaufen und selbst glauben wollen.

> Auf jeden Fall hat der sich schnell getröstet mit einem ziemlich ordinären Modell trotzdem stehe ich jetzt hier wieder so alleine da.
Na, anscheinend hat er einen anderen Anspruch an seine Partnerin

> Nun, wenn es mir dann so schlecht geht, vergesse ich auch, dass ich ja nicht meine Mutter bin, auch nicht mein Vater, eine Mischung aus beiden und dann noch mit ganz vielen individuellen eigenen Anteilen, Wesensmerkmalen, Charaktereigenschaften...>....es ist dann gut, wenn das mal jemand wieder in meine Erinnerung ruft.
Ja, das fällt mir in diesen Momenten dann auch nicht leicht. Es ist schon schwer genug es zu verstehen und dagegen zu leben, wenn es mir sogar gut geht.

> Du schreibst, wir hätten unsere Wohlfühlräume noch nicht gefunden.
> Doch, ich habe immer wieder meine Wohlfühlräume, mit Menschen, in meiner Wohnung. etc. etc. Aber das verändert sich manchmal so schnell, z.B. ist ja meine Wohnung deswegen nicht mehr ganz so dolle mein Wohlfühlraum, weil meine Ex-Liason neben mir wohnend als Nachbar mir einfach indirekt ein sehr schlechtes Gefühl macht.
In seine Leiblingssuppe sollte ich mir nicht spucken lassen, dann schmeckt sie mir nicht mehr.
olliert rumschreien könnte, um Frust abzulassen, das hat was..

Ein Drahtseilakt,
PR
--

"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

Liebe Selas,

da ich auch eher der sensible Typ bin, interessiert mich das mit dem Schutzschild schon länger. Manchmal klappt es bei mir sogar, und wenn es ganz hart kommt, habe ich ehrlicherweise auch schon mal das Schwert benutzt. Aber immer klappt es nicht, das gebe ich zu.

Du könntest aber vor deinen Gedanken auch so ein Schutzschild stellen.

Ich merke an mir selbst, wie manche Deprigedanken mir etwas Falsches vorspielen.

Manchmal beziehe ich Ereignisse zu stark auf mich, meine es betrifft nur mich, stimmt aber gar nicht.

oder ich denke zu schwarz/weiss. Die Welt ist schlecht, und ich bin der Gute, stimmt natürlich auch nicht.

oder ich bewerte manches zu stark. Gerade wenn ich mal Kritik bekomme, oft verstärke ich das, und es war gar nicht so gemeint.
wieder falsch gedacht.

manches nehme ich in der Depression nur verzerrt war, und erhalten so eine falsche Bedeutung.

Oder jetzt dein Neid. Es gibt so viele Menschen, denen geht es noch schlechter wie du und mir. Selbstmitleid ist ein ganz grosses Leid, weil da sich unsere Mitmenschen gerne von uns zurückziehen.

Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen als Menschen mit Depression, dass wir oft faslch denken, und da aufpassen müssen.

Natürlich spielt dein ganzes Leben, dein Inneres, deine Persönlichkeit, deine Werte,
deine Ziele, dein Äusseres bei deinem Denken mit. Dein früherer Beruf, deine Freunde. deine Familie, dein Besitz.

Also ich halte jetzt nichts vom positivem Denken, weil Leid einfach zu unserem Lebe dazugehört, und das kann man einfach nicht wegdenken, oder wegtherapieren.

Wir brauchen "Brot" für unser Leben, keine Theorien. Brot mit dem wir leben können. Und ich sage dir jetzt ehrlich, habe einen Therapeuten gefunden, dem es nicht nur um Lerntheorien oder Geld geht. Ein Therapeut der charakterlich in Ordnung ist, dass ist mir so wichtig geworden.

Ich wünsche dir Brot für dein inneres Leben, von dem du leben und zehren kannst.Wo du auch deinen Neid besser in den Griff bekommen kannst. Neid zieht natürlich ganz schön runter.

Ich habe behinderte Menschen gesehen, die den ganzen Tag im Bett liegen müssen, weder aufstehen noch sitzen können . Da wurde mir ganz neu bewusst, wie gut es mir eigentlich noch geht. Und diese Menschen können für jeden Handgriff so dankbar sein.

Liebe Selas, besuche doch mal solche Menschen, das könnte dir auch helfen, von dir und deinen Nöten wegzuschauen. Gut, es kostet ganz schön Überwindung, aber es könnte dir helfen. Lege mal deine Hand in die Hand eines solchen Menschen, und DU wirst so viel Liebe erfahren.

Oh, wo ich den Vers habe, Verstehen die Gegenwart, Leben in der Zukunft,,,das weiss ich gar nicht mehr. Ist irgendwo in meinem Kopf drin, und ich konnte ihn noch abrufen. Vielleicht konnte ich diesen Satz schon in mein Leben intgegrieren. Oh liebe Elas, oft haben wir soviel Kopfwissen, aber wenn es nicht in uns lebt, bringt es uns gar nichts.

Ich weiss, wie schwer es in der Depression ist, und ich wünsche Dir, dass du da wieder rauskommst. Schäme dich nicht, zur Unterstützung Medikamente zu nehmen, ich selbst lebe mit diesen "Hilfsmitteln", wie ein Mensch mit seinem Rollstuhl.

liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel.
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

Liebe Elas,

mir ist noch was eingefallen. Egal wie alt man ist, man kann in seinem Leben doch immer wieder was ändern.

Sage JA zu dir, egal was passiert ist in deinem Leben, JA zu deinem Inneren, JA, auch zu deinem Körper.

interpretiere deine Vergangenheit nicht so negativ. Schau, ich hatte auch nicht die beste Vergangenheit, aber nur negativ darüber denken, hilft uns nicht, das Beste daraus machen, schon eher. Und es gibt Beispiele von Menschen, die etwas Gutes daraus gemacht haben, orientiere dich an denen.


Schaue freudiger in die Zukunft, quäle dich nicht mit dem, was alles noch werden könnte.
Das bringt nur Stillstand, deine Blockaden.
Laufe doch einfach los, auch im Alter kann man noch einen Sinn finden.

DU lebst in der besten Stadt auf dieser Erde, da geht doch was an Möglichkeiten, Chancen..

Oder lege dir ein Haustier zu. Das ist jetzt kein Witz, wie oft hat mir schon mein Hund in den Depressionen geholfen. Ich komme raus, habe dadurch soziale Kontakte mit Hundeleuten. Und mein Hund spürt genau, wenn es mir nicht gut geht, stupst mich, schaut mich an, als wollte er sagen."DU, ich verstehe dich." Hund kommt aus dem Tierheim und hatte auch keine gute Vergangenheit.


liebe Grüsse an dich,

ein kleiner Löffel.
kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: innere Blockaden

Beitrag von kaitain »

Reve
Beiträge: 754
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: innere Blockaden

Beitrag von Reve »

Hi

Da möchte ich mal ganz vorsichtig mein Gefühl äußern, da ich mich mit Selas sehr verbunden fühle, durch viele Gespräche (und gelegentlich auch Zwistigkeiten )...

Ich geh da jetzt aber von mir aus, als Anhaltspunkt, hatte das auch mal kurz mit meiner Therapeutin besprochen, da ich immer der Meinung war, mir wäre es egal, was andere von mir denken. Bin jetzt auch nicht groß darauf angewiesen, bei mir ist es eher so, dass es mir sehr wichtig ist, was „ich“ von mir denke. Ich mach vieles (perfektionistisch) nur für mich als Bestätigung.... Und es ist sehr menschlich und normal, wie mir die Therapeutin versichert hat, dass man dies auch (gelegentlich in meinem Fall) mitteilen möchte. Also positive Ergebnisse, Qualitäten, Erfolge eben.

Meistens geht das mit einer gewissen Leidenschaftlichkeit einher und meistens auch in gleichem Maße mit dem Drang, genauso freimütig und schonungslos (und zu Tode betrübt) über das nicht so Gelungene zu berichten. Hoch und Tief liegen hier sehr nah beieinander...

Natürlich kommt es auch immer auf ein Maß an, aber wer bestimmt das? Ich möchte es mir nicht „anmaßen“, darüber zu richten. Warum auch. Das soll jetzt aber keine Kritik sein, ich finde die Ausgangsfrage im Grunde sehr, sehr spannend und auch tiefschürfend... aber eben auch sehr persönlich....

LG, Carin

elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Guten Morgen @all,


Hi katain,

es war der Thread Horst-Eberhard Richter im Forum Literatur....

....es mag wohl stimmen, dass ich gelegentlich das betone, meine Bildung, meinen Stand, mein Aussehen, das was ich aktuell mache etc.
Zum Einen liegt es daran, dass ich in meinen depressiven Tagen und Phasen (und die sind leider sehr heftig, wenn auch nur kürzer) eigentlich jegliches gute Gefühl für mich selber verliere, trotz reichlich Therapie.
Und wenn ich dann hier vorallem in Not schreibe, kehre ich das halt manchmal hervor, ich selber kann es dann gar nicht mehr glauben.

Dann ist sicherlich, wenn ich ein Thema, das mich sehr quält und bedrückt, hier ins Forum reinstelle, schon so ein wenig etwas mehr erzähle, eben auch über solche Dinge wie meinen Beruf, etc. etc. damit mich diejenigen, von denen ich mir eine Antwort wünsche, mich ein wenig besser verstehen können. Denn in der Tat, es ist ja ein enormer Durchgang an UserInnen hier.


Na, ja, ich weiß nicht, ob Du alle meine Postings gelesen hast, oder nur gelegentlich nur mal das eine oder andere.
Tatsache ist es, dass es schon sehr viele Verletzungen gegeben hat in meinem Leben, die immer wieder auftauchen in meiner Gefühlswelt. Das habe ich hier ja immer wieder mal geschrieben.

Allerdings meine ich schon, dass ich mehrheitlich in meinen Beiträgen liebevoll auf Andere Menschen hier eingehe.


Katain, zuerst habe ich gedacht, ich schicke Dir dieses sehr Persönliche von mir in einer Mail, denn Dein Profil ist ja offen, ebenso wie meines.

Aber, es ist hier ja ein Depressionsforum, also warum dies nicht sagen können über mich.

Katain ich wünsche Dir nun von Herzen schöne Weihnachten.


Selas

edit: Carin, das war jetzt sowas wie eine Gedankenübertragung unsere beiden sich überschneidenden Posts.
Der Aspekt, dass sich Andere an meinen diversen Erfolgen mitfreuen möchten, doch bitte, und frau diese dann im Überschwang der Gefühle heraustrompetet, ist noch ein weiterer Gesichtspunkt.
Warum ich so reagiere, wie ich es eben tue.

Es bleibt spannend.
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
bibel
Beiträge: 494
Registriert: 20. Okt 2011, 14:45

Re: innere Blockaden

Beitrag von bibel »

hallo,

au dieses Forum ist so schwierig, so kompliziert für mich, vieles verstehe ich gar nicht.

Eine gute Ausbildung, einen guten Beruf, Intelligenz, und Schönheit machen doch nicht zufrieden und glücklich.............

habe "nur" Hauptschule mit Note befriedigend
(zufrieden) und wundere mich in diesem Forum, wie so viele "Hochgebildete" Menschen über die kleinste Kleinigkeit so diskutieren und streiten können...

liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel

ich brauche kein grosser Löffel sein, wenn ich ein wertvoller Mensch sein darf.
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: innere Blockaden

Beitrag von SisterGoldenHair »

... man oder frau muß auch nicht alles verstehen... ;o)

eine gute Ausbildung, ein guter Beruf/Job - "Schönheit"... was auch immer das sein mag... können zu einem entspannten Leben durchaus beitragen - aber oftmals sind Menschen, die das haben, auch nicht glücklich und zufrieden.... Spieglein, Spieglein an der Wand.... ;o)

Es gibt Schönheit, die von innen heraus strahlen kann ... das Engagement eines Menschen, wenn er für eine Herzensangelegenheit "brennt" - Schönheit und glücklich/zufrieden sein hat viele Facetten, und hat ganz gewiß nichts mit Abitur oder einer geraden Nase, vollen Lippen oder Modelfigur zu tun... schon gar nicht mit rissigen Silkonkissen, fällt mir gerade noch ein ... ;o)

im Grunde ist es nur die Frage, ob man mit sich, seinem Leben und mit seiner Umwelt "einigermaßen" im Reinen ist, dann wird Vieles - siehe oben - unwesentlich...

Frohe Weihnachten !
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: innere Blockaden

Beitrag von elas »

Guten Abend in die Runde,

@löffel, ich sag Dir hier in meinem Thread ein Danke für Deine einfühlsamen Beiträge.

Aber jetzt scheint der Thread zu entgleiten, deswegen möchte ich ihn hiermit schließen.

Ich wünsche allen einen angenehmen Heilig Abend und Feiertage danach.
Den Weihnachts_Muffeln ohne Depri_Gefühle und den Weihnachts_Fans mit dem genügenden Elan.

Herzlich
Selas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Antworten