Bald kann ich nicht mehr

[flocke]

So richtig erklären kann ich es nicht, aber so langsam kann ich nicht mehr. Ständig muss man einspringen, oder einen längeren Dienst machen, mittlerweile wird man garnicht mehr gefragt, sondern sieht plötzlich die Änderung auf dem Dienstplan (bereits in Kugelschreiber, also verbindlich)

Wobei, "man" trifft es nicht wirklich, das wird nicht bei jedem gemacht...

Manche haben ihre geregelten WOchenende, zumindest wenn der Dienstplan raus kommt, andere werden von Anfang an mit drei Wochenenden verplant. Klar, das ist rechtlich absolut ok, haben wir ja nur Anspruch auf 14 Sonntage im Jahr... Nur, gibt es manche die sich (erfolgreich) dagegen wehren udn andere die es einfach hinnehmen.

Für Januar hat man uns keinen Vorplan zur Verfügung gestellt. Manche hatten aber Zugang zum Dienstplan als er geschrieben wurde oder haben ihre "wichtigen" Termine eintragen lassen (davon habe ich hinterher erfahren)
Diese Möglichkeit hatte nicht jeder und das finde ich nicht in Ordnung.

Aber irgendwie sind Leute wie ich auch selber schuld. Es hieß z.B. dass wir bis zu einem bestimmten Termin unseren ganzen Jahresurlaub von 2012 zu 100% eingetragen haben sollen (ohne Überschneidungen usw. es gab einige Regeln) wer hat das gemacht? Diejenigen deren Vertrag ausläuft und ich. Alle anderen ließen sich noch ein paar Tage übrig.

Ich brauche Urlaub, ganz dringend...aber ei Teil davon (Silvester) steht auf der Kippe (Ich arbeite schon an Weihnachten) jemand hat gekündigt und wir haben immer noch niemand der "freiwillig" Silvester arbeitet...

Das will ich aber wirklich nicht, ich habe etwas vor, bin verabredet zu einer Feier eingeladen fahre 300Km weit zu sehr guten alten Freunden.
Nur wie soll ich die Position vertreten?

Manchmal kann chbso durchsetzungsfähig sein, aber bei so etwas irgendwie garnicht.

Wenn ich mal nei sage, oder tatsächlich erst den AB abhören kann wenn es zum einsporingen zu spät ist plagt mich ein schlechtes Gewissen...

Mittlerweile habe ich Überstunden ohne Ende. Im Januar sollen die abgebaut werden, da habe ich offiziell so gut wie keine Dienste. Jetzt bin ich aber wieder unsicher...

Zum einen, weiß ich nicht ob man die Stunden so schnell wie möglich wieder abbauen will um mich rauszuwerfen (ich äussere ja schon gegen vieles Kritik, wenn es die Bewohner betrifft) oder ob es einfach wieder nicht klappt und ich eben doch viel arbeiten muss.

Flocke, die gleich schon wieder los muss und heute so KO im Bett lag dass sie nicht einkaufen war.... morgen gibts also nix zu essen. Auch nicht schlimm, bin Dick genug...
Ich mag nicht mehr, ehrlich ch brauch frei!

[Rudi-Reiter]

Hallo Flocke

So wie ich das sehe, brauchst Du als Soforthilfe
einen gelben Urlaubsschein für den Rest des Jahres.

Ich kann Deine Vorgesetzten leider verstehen,
sie gehen den Weg des geringsten Widerstandes.

Mit Dir können sie so umgehen, also tun sie es auch.

Dass Du dabei vor die Hunde gehst interessiert sie
nur sekundär.

Tut mir leid, ich hätte Dir gerne was netteres geschrieben,
doch dieser Umgang ist in Pflegeberufen fast schon üblich.



LG Rudi

[flocke]

Danke Rudi,
eine andere Antwort habe ich garnicht erwartet. Es tut einfach gut, dass überhaupt eine Antwort kommt.

Krank sein geht nicht... bin schon mehrmals mit Fieber an die Arbeit (genug Paracetamol und los gehts) seit dem letzten Mal habe ich Halsschmerzen die einfach nicht weggehen und einen Husten der Phasenweise wiederkommt

Nächste WOche habeich zwei Tage frei (noch) einen davon verbringe ich zur hälfte an der Arbeit da zwei Kollegen und ich gefragt wurden ob wir für die Bewohnerweihnachtsfeier die musikalische Bgeleitung übernehmen. Darauf freuen sich die Bewohner, das kann ich nicht machn. Über Weihnachten habe ich mich mit Nächten eingetragen, da würde mir der ein oder andere an die Gurgel gehen wenn ich nicht komme, immerhin habe ich mir das so im Vorplan ausgesucht.

Wenn nur Silvester sicher wäre, die freuen sich schon auf mich und ich möchte nicht absagen müssen

Mein Urlaub im Januar ist sicher soweit und so lange werde ich einfach durchhalten, ist ja auch nicht mehr lang.

Manchmal kommt es einem nur so unendlich lang und schwer vor, so wie heute. Ich lag im Bett der Wecker klingelte und cih habe es nicht geschafft aufzustehen. Es ging garnichts...

So, jetzt muss ich los.

[2011]

Hallo Flocke,

besteht die Möglickeit das du 3 Nachtwachen übernimmst? Z.B. 28., 29. und 30.12. dann würdest du am 31.12. raus kommen und hättest dann auf jeden Fall den 31.12. und 01.01.12 frei. Versuche dich doch anzubieten um so ins Gespräch zu kommen.
Nur so eine Idee.

Vielleicht geht deine Vorgesetzte nicht den Weg des geringsten Widerstandes, sondern sucht (Verzweifelt) nach Lösungen?

Drück dir die Daumen das deine Reise klappt und das deine Stationsleitung die Dringlichkeit deines Wunsches berücksichtigen kann.

Alles Liebe!
Zwiebelchen

[Yasmine]

Hallo,

ich lese heraus, dass du im sozialen Bereich arbeitest? Praktiken wie diese sind leider üblich, deswegen noch lange nicht in Ordnung. Leider gibt es immer wieder Menschen, die das mit sich machen lassen und aus falsch verstandener Solidarität an und über ihre Grenzen gehen.

Ich arbeite auch im sozialen Bereich, Schichtdienst und kenne auch die nervigen Anrufe bzgl. Einspringen, wobei sich das bei uns in Grenzen hält. Krank zur Arbeit bin ich früher auch, inzwischen mache ich das nicht mehr.

Dienstplanänderungen ohne den jeweiligen Mitarbeiter / die jeweilige Mitarbeiterin zu informieren sind meines Erachtens nicht zulässig. Und frei ist frei. Dazu von verdi: http://mein-frei.verdi.de/ vor allem auch der Link rechts "Kreative Lösungen". Manche Forderungen da sind sicher im Alltag nicht praktibel und unrealistisch, allgemein aber ein interessanter Blick darauf, was wir so alles mit uns machen lassen.

Ich denke du weisst es selbst, was dir hier alle empfehlen werden: deutlich kürzer treten, auf dem Silvester bestehen, notfalls krank schreiben lassen. Andere machen das ohne mit der Wimper zu zucken. Dass das nicht leicht ist weiß ich natürlich auch.

Ich persönlich hab weder mir noch meinen Klienten was Gutes getan, als ich zuletzt über meine Grenzen gegangen bin und mich wieder schön in die Depression reinmanövriert. Seitdem passe ich besser auf.

LG

Yasmine

[Andreas01]

@Zwiebelchen,
>>>Vielleicht geht deine Vorgesetzte nicht den Weg des geringsten Widerstandes, sondern sucht (Verzweifelt) nach Lösungen?<<<

es ist oft verdammt schwer alle und alles unter dem Hut zu bringen, denn die Mühle muss auf jeden Fall weiter laufen, habe selbst seit Jahrzehnten das Problem mit Weihnachten und Sylvester, löse dass Problem zum Teil damit dass ich selbst den Job übernehme, obwohl ich es nicht müsste.

Andreas

[Speranza]

Liebe Flocke,

du tust alles für andere und bald kannst du nicht mehr.
Schluss und aus - egal wie dünn der Dienstplan zu Silvester wird - du tust Sivester mal alles für dich und für dein inneres Überleben!

Niemand hat etwas davon, wenn du dich völlig entkräftest!

Melde dich im Notfall krank, wahrscheinlich bist du es eigentlich schon jetzt?

(War selbst 30Jahre im Helferinnenberuf)

LG Ursula

[Blaumeise-umk]

Liebe Flocke,
ohje, da steckst Du gerade in einem tiefen Loch und einer Zwickmühle...; ich kann gut verstehen, wie nahe Dir das geht und wie sehr Dich manches im Arbeitsalltag nervt. Und ich kenne auch dieses blöde Gefühl, wenn man meint, immer einspringen zu "müssen" und irgendwann genau merkt, wie man dabei selbst "vor die Hunde geht"... - und es trotzdem nicht so recht schafft, aus diesem "Verpflichtungskreislauf" auszubrechen.
Aber ich habe auch mal im Pflegebereich gearbeitet und es ist - soweit ich weiß - allgemein üblich, wer Weihnachten arbeitet, hat dafür Silvester frei und umgekehrt. Du arbeitest an Weihnachten, also kannst Du ohne Weiteres darauf bestehen, daß Du Silvester frei hast, zumal Du Dir doch schon ganz fest was vorgenommen hast, Du verabredet bist!!!
Ich kann verstehen, daß Du die Notsituation siehst, in der die Einrichtung ist, weil sich noch keiner freiwillig für diesen Dienst gemeldet hat - aber Du mußt Dich nicht melden! - Du arbeitest bereits an Weihnachten und außerdem bist Du bereits "verplant" - bist die ganze Zeit davon ausgegangen, daß Du Silvester frei hast und hast Dir deswegen schon was vorgenommen, eine Reise geplant. Das ist in diesem Fall Dein gutes Recht!!
Bitte bestehe darauf - es ist Deine Position und Du darfst sie ohne schlechtes Gewissen vertreten! - und freue Dich weiterhin auf Deine schon lange geplante Unternehmung an Silvester, darauf, daß Du Deine Freunde sehen kannst.
Ich weiß, es ist vom Gefühl her schwer, Du fühlst Dich verpflichtet und hast Angst um Deinen Arbeitsplatz. Bitte versuche Dich davon frei zu machen und auf Deinem Recht zu bestehen - Du tust es für Dich!!!

Allen einen schönen 4. Advent!

[jonesy]

Hallo Flocke,
kann es dich trösten, wenn ich dir sage, dass ich auch so ein Schaf bin?
Aber ich bin dabei, das zu ändern. In ganz kleinen Schritten und immer so, wie es meine Persönlichkeit zulässt.
Wenn du dieses Silvester so unbedingt möchtest, solltest du dich dafür auch einsetzen.
Es reicht, wenn man Weihnachten Dienst hat( habe ich auch), an Silvester dürfen dann mal Andere ran.
Dieses schlechte Gewissen nervt mich auch, aber ich denke, dass sind nicht wir, das ist das, was uns an trainiert wurde, also können wir es auch wieder ab trainieren.
Sei stark für dich.
Liebe Grüße von Pauline

[3193e42]

Hallo Flocke!

Mensch, Du tust mir Leid, ist das OK für dich?!

Noch ein kleines spontanes Flocke-Gedicht hinterher!

Ist die kleine Flocke,
geht schon auf der Socke,
Zahnfleisch nicht mehr weit.

Will sie doch Silvester,
feiern mit den Freunden,
kommt es denn so weit?

Ja es wird gelingen,
denn sie wird verbringen,
Weihnacht' auf Arbeit.

So kann Sie es klären,
den Vorgesetzten lehren,
das Cleverness gewinnt.

Denn Kollegen die nur tricksen,
Die Leitung nur beschicksen,
sind keinen Heller wert.

Die wirklich richtig Guten,
sind die, die meistens bluten,
wenn's um die Zeiten geht.

Doch Flocke ist empathisch,
und richtig voll sympathisch,
macht auch noch schlechte Schicht'n

Und wenn Sie das dann anspricht,
und damit die Entscheidung anficht,
wird Sie in Urlaub gehen.

Silvester ist gerettet,
wer hätte das gewettet,
und Flocke kann's durchstehen!


Das Problem ist vielschichtig, und die verschiedenen Postings haben die jeweiligen Aspekte berührt, ich sehe mich berufen, das mal etwas zusammen zu fassen.

Noch kurz zum meinem Hintergrund. 30 Jahre Personalerfahrung als GF in div. mittelständischen Unternehmen, mein Schwiegersohn ist auch im Bereich Heilberufe, als Rettungsassi. und Fahrer, habe mich schon oft mit Ihm über das Thema unterhalten, weil es ALLE in diesem Bereich offensichtlich Kraft und Nerven kostet.

Während meiner Bundeswehrzeit, habe ich selbst gelernt was Sonderdienste sind, und wie man mit Ihnen umgeht (hoffe ich ).

1. Persönliche Einstellung zum Dienst an besonderen Tagen. Mir waren diese Tage immer die liebsten! Ich hatte verstanden, das es eine Kalendersache ist, nicht mehr. Natürlich will niemand, die/der Einzige sein, der Dienst an besonderen Feiertagen schiebt. Das liegt hier aber nicht vor. Ich habe mich gerade an diesen Tagen immer als einer der Ersten freiwillig gemeldet, und damit meine Bereitschaft dokumentiert, und auch darauf geachtet, das diese wahrgenommen wird (!).
Danach war es mir eigentlich immer möglich, zu argumentieren und meine Position zu bestärken, wenn es zu Verschiebungen kam. Üblicherweise gab es immer "Drückeberger" die doch bekanntermaßen, nicht so viele Dienste gemacht hatten, und dann bemerkt wurden.

2. Wer ist Schuld, ist eigentlich eine unnötige Fragestellung. Wenn aber jemand nach den Ursachen fragt, muss ich klar auf die Führungsetage zeigen. Genau so, wie die Kraftfahrer/innen, die sicherlich "freiwillig" und "bereitwillig" nach Fahrzeit Übertretungen betteln, wird es in einem Pflegedienst sicher nicht an zu viel Personal, zu viel Geld und zu viel Ressourcen scheitern. Die Letzten in der Kette der Möglichkeiten, sind dann oft die Ausputzer, der woanders verursachten Drücke (und Politiker schließe ich hier ausdrücklich mit ein!)

3. Die direkten Probleme mit der Depression, machen es uns ja oft schwierig, unsere Bedürfnisse anzusprechen. Wir arbeiten mit Vermeidungsstrategie, Verschiebung, indirekten Hinweisen, dem "merken die das denn nicht?". Und in einer hektischen und betriebsamen Welt merken es die Kollegen und Vorgesetzten tatsächlich oft mal nicht. Das ist natürlich auch ein wenig unaufmerksam, den Chef/in hat ja auch eine Verantwortung gegenüber Mitarbeiter/in, insofern müssen sich Beide etwas bewegen.

4. Die rechtliche Seite. Wie Nightblooming schon schreibt, Frei ist Frei. Arbeitsrecht ist eines der best durchgeklagten Rechtsbereiche (neben Wohn- und Sozialrecht) in Deutschland, das kann einem den Rücken stärken. Also im Zweifelsfall, wenn die Vorgesetzten es zu sehr übertreiben, ruhig mal etwas aus der "Zauberkiste" der Arbeitnehmer-Vertreter herausholen. Zu so einem Zeitpunkt, verfehlt es dann auch nicht die erhoffte Wirkung.

Ich wünsche viel Kraft, und Spaß mit dem kleine Limerik! Ich spüre, wie Du die kraft findest, das alles durchzustehen. Das gesamte Forum ist bei Dir, was soll also schief gehen?

[Topfblume]

Hallo Flocke,

vor kurzem klangst Du noch so:

"Bei uns heißt das 12 Tage durcharbeiten, ein Tag frei und dann wieder bis zu 12 Tage durch... 14 freie Sonntage im Jahr (wohlgemerkt SONNTAGE, nicht Wochenenden)25 Tage Urlaub...

Und damit gehts uns hier richtig gut, in Deutschland gönnen wir uns den Luxus auf sehr hohem Niveau zu jammern...

Flocke"

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Beste Grüsse
die Topfblume

[2011]

Hallo Andreas,

du schreibst, das du das Problem mit den Feiertagen löst, indem du selbst mit "anpackst". Doch was ist mit dir und deiner Kraft? Kannst du deine sicherlich vielfältigen anderen Tätigkeiten zu deiner Zufriedenheit ausüben, kannst du dir Freiräume für dich schaffen? Ist das nicht auch ein Beginn von Selbstüberforderung? Alles alleine lösen zu wollen? Reiben sich nicht deine Vorgesetzten die Hände und sagen, es läuft doch? Warum sollen wir etwas ändern? Warum mehr Personal einstellen?

Sind nur alles Gedanken, nicht auf dich bezogen, sondern die mir immer selbst durch den Kopf gehen

@ Flocke die anderen Kollegen sind bestimmt froh, das du die Nachtwachen Weihnachten übernimmst!! Und das freiwillig!! Es ist dein gutes Recht auf Sylvester frei zu bestehen!! Es wird klappen!!

alles liebe

Zwiebelchen

[DYS-]

Liebe Flocke

Wie gut ich das kenne Obwohl ich selber die Dienstpläne erstellte, übernahm ich immer die Dienste die übrig blieben. 41Fieber und keiner konnte mich vertreten? Dys stand trotzdem auf der Intensivstation… bzw schwankte.
Flocke, das ist aber alles andere als gut. Ich weiß das jetzt und kann nicht mal sagen ob ich es jetzt anders machen würde wenn ich noch im Dienst wäre.

Obwohl ich bestens mit meinen Kollegen klar kam, wurde mir mein Verhalten übel genommen. Pflegekräfte die sich weniger engagierten fühlten sich durch meine stetige Bereitschaft irgendwie „minderwertig“.

Also wie man es auch macht, ganz richtig ist es nie.

Da Du es niemals allem Recht machen kannst, achte auf DEINE Kräfte. Sag Deinen Vorgesetzten das Du Verständnis hast das die Mütter und Väter gerne Weihnachten bei ihrer Familie sein möchten und Du deshalb auch problemlos Dienst schiebst. Aber genauso bittest Du um Verständnis für die Fahrt zu deinen Freunden zum Jahreswechsel. Das darfst Du mit absolut reinem Gewissen.

Dir alles Gute
dys

[2011]

Hallo dys,

du hast genau das geschrieben, was ich gemeint habe! Tse,tse, danke dafür.

Zwiebelchen

[DYS-]

Zwiebelchen, unsere Beiträge haben sich ja auch fast überschnitten. Wollte schon wieder löschen weil Du fast das gleiche wenige Minuten vorher gepostet hattest.

[kaitain]

[Nico Niedermeier]

Ich hab den neuen Beitrag von Topfblume jetzt gelöscht, da ich ebenfalls das Posting gestern schon als "bösartig" empfunden habe und das wird jetzt im Streit enden...also lassen Sie uns bitte friedlich bleiben
Grüße
Die Moederation

[flocke]

Oh je, da habe ich wohl etwas ausgelöst... Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich war zu eingespannt und überhaupt... Bald...

Nunja, Topfblume hatte mich doch nur zitiert und das ist ihr gutes Recht (finde ich)

Was sich geändert hat? Nun, ich kann dait leben dass uns nur b14 Sonntage im Jahr zustehen, aber manchmal, nun ja, OFT fühle ich mich ungerecht behandelt, wenn eben Kollegen regelmäßig ihre zwei Wochenenden im Monat bekommen (oder auf sie bestehen) und andere, die ruhig sind (wie ich was das betrifft) werden schon so ganz selbstverständlich mit drei Wochenenden eingeplant...
Ebenso unfair, dass Leute die letztes Jahr sowohl Weihnachten, als auch SIlvester frei hatten dieses Jahr sehr zurückhaltend sind was das einspringen zu Silvester betrifft. Usw...

Wobei, irgendwie ist deren Haltung auch bewundernswert, sind sie doch so selbstsicher...


Gelber Schein geht gerade wirklich garicht, davon haben wir schon genug und NOCH gehts mir ja so einigermaßen. wären es über Weihnachten vier Nächte die sie abdecken müssten, von der Bewohnerweihnachtsfeier mal ganz abgesehen (die würde nämlich ohne musikalische Belgeitung auskommen müssen)

Noch geht es und es ist ja Land in Sicht. Im Januar habe ich Urlaub und wenn nicht schon wieder eine Krankehitswelle ausbricht baue ich sogar Überstunden ab.

Gerade jetzt, also die letzten paar Tage merke ich nur einfach dass ich bald nicht mehr kann, dass es, so kurz vor endgültig zuviel ist.

Vielleicht hätte ich es garnicht hier posten sollen, gerade weil ich ja noch vor kurzem so ganz selbstverständlich geschrieben habe dass hier in Deutschland was Arbeit und Freizeit betrifft auf hohem Niveau gejammert wird.

Ihr habt wirklich recht mit dem was ihr mir so passend geschrieben habt (sogar poewtisch, da werde ich ganz verlegen) Das schwierige an der Sache ist sich auch mal durchzusetzen,für sich einzustehen. Anderen rate ich das auch, ganz selbstverständlich... es selbst zu tun, für sich selbst ist aber so unendlich schwer...

Wobei ich auch echt bescheuert bin was das betrifft. Sobald ein Zettel aushängt auf dem steht welche Dienste noch abgedeckt werdn müssen schaue ich nach ob ich einspringen kann und schreibe mich rein... Dummehit gehört bestraft, das habe ich nun davon...

Sorry mehr geht gerade nicht mag jetzt einfach nur noch was essen und ins Bett... morgen dann Nichte in KiGa fahren, meiner Oma das Bein verbinden und bei meinen Gro0eltern Schneeschippen und Holz holen, einkaufen, ab auf die Arbeit...
Klingt nach nicht viel, aber ich merke jetzt schon dess ich... ach ist ja auch egal...

Flocke

[Topfblume]

Liebe Flocke,

klar war mein Beitrag für Dich etwas provokant, ich hätte auch verstanden, wenn du etwas verschnupft reagiert hättest, dass ich dich daran erinnerte, dass du vor einiger Zeit unsere allgemeine Arbeitssituation eher locker sahst und du den eindruck hattest, dass wir auf hohem Niveau jammern. Ich konnte mir vorstellen, dass es dir jetzt vielleicht unangenehm war, dass ich dir sozusagen ja einen Spiegel vorgehalten habe. Ich bin nur eben auch immer skeptisch, wenn Menschen, denen es im Grunde ja nicht wirklich so richtig gut geht (und das nehme ich von dem meisten hier im Forum an) das System als eine Art 'Gott gewollt' ansehen und sich fatalistisch in ihr Schicksal fügen. Es ist legitim, zu jammern und auch mal Kritik zu üben. Darüber setzt man sich dann auch mit seiner Situation auseinander und nähert sich damit ja auch Veränderungen an. Es tut mir leid für Dich, dass es Dir nun so schlecht geht und Du jammerst meines Erachtens ganz sicher nicht auf hohem Niveau.
Also Friede zwischen uns beiden , wobei wir ja auch nie im Streit lagen. Wie die anderen auf meinen Beitrag reagiert und missinterpretiert haben, liegt nicht in Deiner Verantwortung. Wenn Du also pikiert gewesen wärst, hätte ich das noch verstanden, dass aber andere derartig mit Attacke reagieren, sagt wahrscheinlich mehr über sie aus, als über meinen Beitrag.

[Topfblume]

@ Katain

ich wäre dankbar, wenn Du genau lesen würdest, vielleicht war das komplette Zitat nicht deutlich genug hervorgehoben. Gut fände ich es auch, wenn man hinterfragt und es zu einer Diskussion kommen lässt, dann klären sich manchmal Missverständnisse auf.

[flocke]

Hallo Topfblume, nein bin nicht eingeschnappt, immerhin hast du (teilweise) recht. Mein großes Problem ist denke ich Eifersucht... nicht gerade angenehm sich das einzugestehen, aber das erklärt warum ich Menschen mit Bürozeiten und freien Wochenenden gerne "unter die Nase reibe" dass es Berufe gibt in denen eben an seiben Tagen die Woche vierundzwanzig Stunden täglich gearbeitet wird... und gerade bei mir hier an der Arbeitsstelle wird oft mit zweierlei Maß gemessen.

Und irgendwie gehe ich da gerade dran kaputt. Überlastung ist vielleicht erträglicher wenn sie gerecht verteilt wird/ist (?)

Flocke

[Topfblume]

Die Berufe im Gesundheitswesen sind hart und belastend, keine Frage. Und wenn man ein Pflichtgefühl hat und verantwortungsbewusst ist und auch altruistisch denkt, könnte es zu einer Gefahr werden. Nicht einfach, da kleine Schritte in eine andere Richtung zu machen, sich auch mal abzugrenzen, um die eigene Gesundheit zu schützen. Und irgendwie steht ja allen das Wasser bis zum Hals. Aber das liegt nicht in Eurer Verantwortung, sondern in der Verantwortung der Leitung (dinge anders organisieren, mehr Personal). Schön wäre es, wenn man sich mit anderen Mitarbeitern solidarisieren könnte, zur Leitung geht und Klartext redet. Aber sowas braucht ja auch immer Mut und ist mit Aufregung verbunden. Aber vielleicht lohnt sich diese 'Investition' um nicht völlig zum Erliegen zu kommen. Du trägst ja nicht nur eine Verantwortung für die anderen sondern unbedingt auch für Dich. Wie ich in einem anderen Beitrag schon mal geschrieben habe, sich selbst psychisch auszunutzen und ausnutzen zu lassen, ist so ungesund, wie sich ständig zu überfressen und jeden Tag ne Flasche Schnaps zu leeren. Die Sorge um die Psyche ist genauso wichtig, wie Bewegung und Ernährung. Gibt es Mitarbeiter, mit denen du über die Situation sprechen kannst? Vielleicht findet sich eine Lösung? Pass auf jeden Fall gut auf Dich auf, die Verantwortung, die Du für Dich selbst hast, muss auf jeden Fall auch ernst genommen werden.

Starke Flügel wünscht die
Topfblume

[2011]

Hallo liebe Flocke,

du machst doch keine Dummheit, wenn du dich freiwilllig für Dienste einträgst, sondern zeigts ein großes Interesse an deiner Arbeit und siehst wie nicht jeder andere die Bedarfe deiner Station. Vergesse nur nicht auch deine Bedürfnisse zu unterstreichen. Jeder halbwegs vernünftige Vorgesetzte schätzt solche Mitarbeiter die über den Tellerrand hinnaus blicken. Vergesse nur nicht dich selbst. Versuche es mit Vorderungen, wenn ich diesen Dienst freiwillig übernehme, dann möchte ich aber.....

Bei uns hat sich jetzt die 3. Kraft krank gemeldet. Sie hätte nur noch 2 Tage "durchhalten" müssen, dann wäre der Zeitarbeiter und die 2. Aushilfskräfte eingearbeitet gewesen. So, wird es wieder eine Katze die sich in den Schwanz beißt.

Teilweise empfinde ich solche Krank -meldungen als Lüge, als Schikane . Mein Verstand sagt natürlich krank ist krank.
Vielleicht auch deswegen, weil ich selbst an der Grenze arbeite.
Am liebsten würde ich auch Morgen nicht zum Dienst erscheinen, da ich genau weiss ich stoße wieder an meine Grenzen und ich hasse Grenzen.
Der Anfang vom Ende. Keine klaren Gedanken mehr, meine Pläne für mein eigenes Selbst wieder einmal über den haufen geschmissen.
Dinge die mir gerade um diese Jahreszeit wichtig sind über den Haufen geschmissen.

Der Schritt, die Gedanken zum ich kann nicht mehr, sind wieder mal nicht fern.

Warum das alles, warum wieder Hamsterrad????

Wann hört das endlich auf?

Wieder einmal wünsche ich mir einen Ort ohne andere Menschen,ohne Vorderungen durch andere, ohne Vorderungen die ich an mich stelle...

Ich wünsche mir ein Team,das zusammen hält, das Mitarbeiter auffängt, denen es nicht gut geht oder auf Grund einer Erkrankung nicht so können wie die anderen. Ein homogenes Team, jeder hilft dem anderen und die jeweiligen Vorgesetzten erkennen den Wert eines solchen Teams.

Wertschätzender Umgang, Ethik in der Pflege, dies alles steckt noch in den Kinderschuhen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, auf bessere Arbeitsbedingungen, auf Freude an dem Umgang mit den uns anvertrauten Menschen.

Nur..., lange kann ich nicht mehr warten!

Für mich bedeutet diese eine Krankmeldung Arbeitszeiten von über 12 Stunden, da Termine schon gessetzt sind und ich nicht entsprechend früher Feierabend machen kann, meine Freizeitaktivitäten, die ich mir gewünscht und erarbeitet habe rauschen den Bach hinunter. Wenn ich ehrlich bin, dann erwarte ich die nächst Krankmeldung spätestens Morgen, von der nächsten Kraft der ich den ausstehenden Spätdienst aufdrücken muß.

Oh, scheiße, der nächste Schub wartet und alles was ich mir in langer Therapie erarbeitet habe, geht den Bach runter.

Reagieren und nicht nachdenken.

Ist nun lang geworden. Will nicht noch weiter denken, denn dann geht es in die Hose für mich.

Hab den Beitrag von Topfblume auch nicht als negativ empfunden, hat sie nicht nur das wieder gegeben, was Flocke geschrieben hat und wollte wissen, warum der Wandel eingetreten ist?!

So. bis demnächst.

Zwiebelchen

[lt.cable]

Liebe Flocke!

Diese Selbstüberforderung und Selbstausbeutung muss aufhören, sonst nimmt das eher früher als später ein böses Ende. Hilf Dir selbst, deine Arbeitskollegen und Vorgesetzten lassen Dich offensichtlich ohne jede Scham ins eigene Verderben laufen. Wie viel Altruismus kann ein solches Arbeitsumfeld überhaupt wert sein? Die Frage kannst Du Dir hoffentlich selbst klar beantworten!

In wirklich wertvollen menschlichen Beziehungen, die Deine Kräfte verdienen, ist es immer ein Geben und Nehmen. Jeder nach seinen aktuellen Kräften, aber jeder nimmt den Deckel regelmäßig mal auf seine Kappe. Alles andere kannst Du - wie wir im Pott sagen - inne Tonne kloppen. Oder einfach nach Bud Spencers Lebensmotto handhaben: Scheiß drauf!

Es grüßt
lt.cable

[Topfblume]

Flocke,

das Problem ist natürlich, dass heutzutage viele an sich selbst denken und auch versuchen, es sich zu bequem wie möglich zu machen. Menschen, die eher ruhig und zurückhaltend in ihren Forderungen sind, kommen dabei sehr schnell zu kurz und werden womöglich von anderen mehr oder weniger bewusst eher ausgenutzt. Es ist sicher schwierig, wenn man selbst nicht so der Kampftyp ist, sich aufzurichten und entgegen den eigenen gelernten Mustern auch mal etwas einzufordern oder den anderen einfach den Ball zurückzuspielen. Aber bedenke, diese 'Dickfälligen' kriegen seltener ein Burnout und machen sich sicher keine Gedanken darüber, wie es Dir mit allem geht.

Ich will Dich jetzt zwar nicht schon wieder piesacken, aber ich hatte mir seinerzeit mit diesem Menschenrechtsartikel schon etwas gedacht. Dass selbst die UNO auf den Tisch haut und extra einen eigenen Artikel bezüglich der Arbeitszeiten kreiert, hatte mich total verblüfft. Als ich das in diesem Buch gelesen habe, habe ich es zunächst dann auch nicht geglaubt, sondern musste erst mal googeln, ob der Autor da Recht hatte. Das hat mir durchaus auch vor Augen geführt, dass das nicht nur an die Arbeitgeber gerichtet ist, sondern auch an uns selbst. So ein Artikel wird verfasst, weil man weiss, was passieren kann und wie es ausarten kann, wenn das nirgends festgehalten wird und doch nicht etwa, weil man meint, Leute die auf geregelte Arbeitszeiten und genügend Erholung pochen seien Weicheier und verantwortungslos? Da geht es um etwas, was selbst die Vereinten Nationen für wichtig erachten.

Grüsse aus dem bösartigen Topf