Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Taffy

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Taffy »

Ich habs über FB mitbekommen und natürlich meine Stimme abgegeben. Und da ich mich anmelden musste, habe ich auch noch bei anderen Petitionen mitgemacht.
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,
meiner persönlichen Erfahrung zufolge ist das Problem nicht, dass es zu wenig zugelassene Therapeuten gibt, sondern das Problem war dass trotz recht kurzer Wartezeit alle drei die ich konsultierte Qualitativ sehr zu wünschen übrig ließen.

Der erste richtete summa summarum nur einen massiven Therapieschaden an, von dem ich zuweilen immer noch zehre, die weiteren zwei waren nicht ansatzweise in der Lage wenigsten den Schaden des ersten zu reparieren.

Andreas
Anne Blume
Moderator
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Anne Blume »

Andreas, dies ist nun tatsächlich nicht Thema dieses Threads.

Viele Grüße
Anne Blume
Meggi

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Meggi »

Hi,
Ob sich die Mitunterzeichner der Petition der Finanzierbarkeit ihrer Forderung bewusst sind.

Es ist bald so wie in den Südeuropäischen Staaten es in der Vergangenheit es gelaufen ist, fordern, sogar mit Streik erzwingen ohne Rücksicht darauf ob es annährend von den Kassen der Allgemeinheit zu stemmen ist, die Folgen sind jeden bekannt, Zahlungsunfähigkeit.

meggi
pero
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von pero »

@meggi
Jeder Monat Wartezeit auf einen Therapieplatz während einer AU kostet ein komplettes Monatsgehalt, zunächst dem Arbeitgeber, nach 6 Wochen dann der KK.
Bei mir entspricht das in etwa den Kosten die eine Kurzzeittherapie insgesamt kostet und mein Einkommen liegt unterhalb der Bemessungsgrenze.

Aktuelle Wartezeit auf einen Therapieplatz in meiner Umgebung (Großstadt) 6 Monate.
Aktuelle Versorgung mit Therapeuten 170 % .
Wenn man das zurückrechnet dürfte die gewollte Wartezeit aktuell bei 10 Monaten liegen.
Hältst Du das für ausreichend?

Jedes Jahr sterben in Deutschland doppelt so viele Menschen durch Suizid wie im gesamten bundesdeutschen Strassenverkehr.
Wir sprechen hier also nicht über ein "Unwohlsein" einer kleinen Randgruppe sondern über ein tödliches Problem von mehreren tausend Menschen.

Wenn es um Kosten geht würde ich dann doch eher bei den Mutter-Kind Kuren sparen oder die völlig intransparente Abrechnung überarbeiten. Oder die Arzneimittelpreise auf ein normales Niveau senken.
Warum kostet das gleiche Medikament in Spanien nur die Hälfte?
Da kann man sparen ohne Menschenleben zu gefährden, aber nicht bei Therapieplätzen.

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

@pero,
>>>Wenn es um Kosten geht würde ich dann doch eher bei den Mutter-Kind Kuren sparen<<<

schon mal darüber nachgedacht dass die heutigen Mütter die "Beitragszahler bzw. Finanzierer" der Sozialsysteme von morgen groß ziehen ?
Wenn niemand mehr in der Lage ist das System wirtschaftlich am Leben zu erhalten, nutzt es auch niemanden mehr, wenn es dann in Folge dessen reichlich Medizinische Dienstleister gibt.
Im Übrigen wird bei einer eventuellen Neuberechung unter Verwendung der aktuellen Ausgangsdaten unter dem Strich kaum was anderes stehen als jetzt schon steht, erst recht weil es in Berlin eine ganze Reihe anderer Sorgen gibt.

>>>die völlig intransparente Abrechnung überarbeiten.<<<

Dem stimme ich voll zu, es ist ein Unding dass ein gewisser Teil von Behandlern, völlig unkontrollierbar in die Finanztöpfe greifen kann, während andere jede einzelne Behandlung sich von Patienten abzeichnen lassen müssen.

>>>Warum kostet das gleiche Medikament in Spanien nur die Hälfte?<<<

Weil es dort sonst weder die Sozialsysteme noch der Großteil der Menschen bezahlen könnten.

Das die Zahl der Suizide mit der Anzahl der Zugelassenen Therapeuten im Zusammenhang stehen könnte, ist nirgends belegt.

Andreas
pero
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von pero »

@Andreas
Hätte mich auch gewundert wenn Du Dich dazu nicht gemeldet hättest und es hätte mich auch gewundert wenn dabei Fakten eine Rolle spielen würden.

>schon mal darüber nachgedacht dass die heutigen Mütter die "Beitragszahler bzw. Finanzierer" der Sozialsysteme von morgen groß ziehen ?

Ja und?
Was hat das mit den Kosten für Therapeuten zu tun?
Mit dem gleichen Argument könnte man auch die Kosten von Krebstherapien ablehnen. Dabei geht es ebenfalls um eine lebensgefährliche Erkrankung.

>Weil es sich dort sonst weder die Sozialsysteme noch der Großteil der Menschen bezahlen könnten.
Ach so, unsere KK-Beiträge sind so hoch weil wir uns es leisten können so teure Medikamente zu bezahlen und weil das so ist können wir uns keine weiteren Therapeuten leisten weil es dann ja teurer würde?

>Das die Zahl der Suizide mit der Anzahl der Zugelassenen Therapeuten im Zusammenhang stehen könnte, ist nirgends belegt.

Es ist auch nirgends belegt das eine höhere Zahl von zugelassenen Therapeuten der Allgemeinheit mehr Geld kostet.

Mir ist klar das Du den Argumenten nicht folgen wirst, aber ich konnte diese Äusserungen nicht unkommentiert lassen.

Gruß
pero
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Guinevere
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Guinevere »

Der Diskussion zu den Kosten würde ich mich gerne enthalten . Meine hab ich mir selbst bezahlt - 100 Euro die "Stunde", welche schon auch mal fast 2 Stunden dauerte...dafür aber den Therapeuten bekommen, den ich wollte.

Ich denke, ich bin der KK nicht sooo viel schuldig (meine Kinder an Therapie miteingeschlossen), weil ich dafür in den letzten Jahren weniger krank war, Ausfälle hatte.

Als Arbeitgeber aber pero diesbezüglich zustimmen:
Jeder Monat Wartezeit auf einen Therapieplatz während einer AU kostet ein komplettes Monatsgehalt, zunächst dem Arbeitgeber, nach 6 Wochen dann der KK.

Trotzdem find ich auch, dass das Angebot der Mutter-Kind Kuren nicht gekürzt werden sollte.


also:
20249 Mitzeichner

*link mit hochschubbs*
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... tion=21194
3193e42
Beiträge: 238
Registriert: 9. Dez 2011, 01:33
Kontaktdaten:

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von 3193e42 »

Hossa, Freunde der gepflegten Forendiskussion!

Ich war bereits vor einigen Tagen dort, habe natürlich Pro Petition gestimm.

War # 16.800 wenn ich mich richtig erinnere.

Hoffe sehr, die 50.000 kommen zusammen.
^^^^^^^^^^^^^^^^^

Mein Blog http://www.depressionselbsthilfe.blogger.de



*** Selbstwert ist die Basis aller Emotionen! ***



Deutsche DepressionsLiga eV

http://www.depressionsliga.de
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

@pero,
>>>Mir ist klar das Du den Argumenten nicht folgen wirst<<<

Die hierfür zuständigen Entscheidungsträger werden sich weder von Argumenten, Emotionen, Interessen, Egoismen, Polemiken usw. einzelner nicht leiten lassen, (sollten sie auch nicht) sondern von den bereits faktisch vorliegenden Zahlenmaterial.
Selbst bei großzügiger Vorgehensweise wird sich, wenn es überhaupt so weit kommt, wie z.B. die 170%ige Versorgung eines bestimmten Gebietes kaum unter 100% rechnen lassen um das Wunsch-Ziel zu erreichen.

Andreas
pero
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von pero »

Und wenn es nur einen Therapeuten mehr gibt wäre das für mich ein Erfolg.
Für mich ist das immer noch besser als einfach nichts zu tun und zu jammern....
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

>>>Und wenn es nur einen Therapeuten mehr gibt wäre das für mich ein Erfolg.<<<


Und wenn es nach einer "Neuberechnung" im Ergebnis z.B.über die schon 170%ige Versorgung eine noch größere Überversorgung herauskommt und dann einige Therapeuten weniger gibt, wäre dies auch ein Erfolg, fragt sich nur für wen.
Kommt dann die Einsicht dass manchmal der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf den Dach ?
Jammern hilft dann sicherlich nicht mehr.

Andreas
pero
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von pero »

@Andreas
Wenn ich eine unbefriedigende Situation nicht verändern möchte ist das für mich ein recht deutliches Zeichen für eine depressive Phase.... Hat ja alles ohnehin kein Sinn.
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

@pero,
>>>Wenn ich eine unbefriedigende Situation nicht verändern möchte ist das für mich ein recht deutliches Zeichen für eine depressive Phase<<<

ich sehe nirgendwo eine unbefriedigende Situation, im Gegenteil bei 170& Therapeutischer Versorgung ist die Situation doch absolut befriedigend und wenn es dann trotzdem lange Wartlisten gibt, liegen die Ursachen anderswo, vielleicht daran wie es Professor Klaus Dörner beschreibt:

"Die Psycho-Wehwehchen kerngesunder Leute kosten Milliarden in der Therapie – und für die schweren Fälle ist dann kein Geld mehr da." (zwangsläufig dann auch kein Therapieplatz.)

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... Seele.html

Letzter Absatz:
Klaus Dörner, der Systemkritiker, denkt oft über eine Abendveranstaltung vor einiger Zeit nach. Eine Therapeutenvereinigung hatte ihn als Redner eingeladen. "Wenn Sie alle ehrlich wären", hat er dort gesagt, "müssten Sie jeden dritten Menschen, der zu Ihnen in die Praxis kommt, wieder nach Hause schicken." Weil sie nicht behandelt werden müssten. Als Dörner fertig war, standen die Therapeuten auf und applaudierten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_D%C3%B6rner

Andreas
Guinevere
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Guinevere »

Hmmm, ich weiß nicht, ob das die 170% ausmacht, aber, im Text zur Petition https://epetitionen.bundestag.de/index. ... tion=21194 steht doch aber:

Die rechnerische Überversorgung mit psychotherapeutischen Leistungen in vielen deutschen Städten geht auf die 1993 eingeführte Bedarfsplanung für Ärzte sowie die 1999 recht willkürlich festgelegte Höchstgrenze für Psychotherapeuten zurück, die sich bereits bei ihrer Einführung nicht am tatsächlichen Bedarf orientierte und deutlich zu niedrig angesetzt war.
Andreas01

Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Andreas01 »

>>>nicht am tatsächlichen Bedarf orientierte<<<

das ist ja der Gummi der sich je nach Sichtweise und Interessen dehnen lässt.

Man sollte darauf achten dass Bedürfnis nicht mit Bedarf verwechselt wird.
Guinevere
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Re: Petition zur Neuberechnung des Bedarfes an Psychotherpeuten mit Kassenzulassung

Beitrag von Guinevere »

Zudem versteh ich nicht ganz, warum Du Dich so dagegen (Neuberechnung) spreizt, Andreas.

Du selber hattest ja, wenn ich das richtig gelesen hab 3 Therapeuten.
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