Akzeptanz

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MSS
Beiträge: 86
Registriert: 9. Apr 2011, 12:40

Akzeptanz

Beitrag von MSS »

Hallo ihr Lieben,

bin Partnerin eines Betroffenen und ich rede (wenn es mal möglich ist) einigermaßen offen mit meinem Freund über seine Krankheit.Er kann sich mir aber nicht richtig öffnen.Ich sage ihm auch,dass ich ihn verstehe und ich ihn liebe auch mit seiner Krankheit und dass ich damit klar komme. Ich frage mich nur die ganze Zeit, ob es für Betroffene einfacher ist bzw. eine Erleichterung, wenn der Partner seine Krankheit auch als Krankheit erkennt und weiß, dass sein Verhalten von der Krankheit kommt??? Ich habe ihm auch gesagt, dass die Krankheit auch ein Teil von ihm ist und mit zu dem tollen Menschen gehört, den ich liebe. Fühlt ein Betroffener sich dann besser verstanden???
MSS
Beiträge: 86
Registriert: 9. Apr 2011, 12:40

Re: Akzeptanz

Beitrag von MSS »

Schade,möchte niemand antworten??
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: Akzeptanz

Beitrag von -Tina- »

Hallo miss_sunshine,

ich bin Betroffene. Wer hört es nicht gerne, daß er geliebt wird, wie er ist, egal welche Probleme oder Krankheiten er hat. Auch mir hilft es sehr, daß mein Mann mich versteht, so gut er kann. Er sagt es mir zwar nicht so direkt, aber er zeigt es mir ständig durch seine Hilfe, die er mir zukommen läßt, auch mit seiner Geduld. Wenn es mir ganz gut geht, kann ich das auch gut annehmen. Geht es mir nicht so gut, fällt es mir schwer zu glauben, daß mich jemand mit meinen Macken auch noch lieben kann.

Aber man braucht diese Bestätigung immer und immer wieder, für mich ist das jedenfalls sehr wichtig und ermutigend. Irgendwann brennt sich das ins Gehirn ein und man kann es besser annehmen.

LG Tina
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Akzeptanz

Beitrag von pero »

Hallo Sunshine,
>Fühlt ein Betroffener sich dann besser verstanden???
Ich würde mich damit besser fühlen, würde das aber nicht von allen Betroffenen erwarten.
Besonders wenn man tief in der Depression steckt fehlt häufig jede positive Perspektive. Da hilft das dann auch wenig.

Aber ich glaube das es auf keinen Fall falsch ist so etwas zu sagen. Nur vielleicht ist die Wirkung nicht so stark wie man zunächst hofft.


lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Nalia
Beiträge: 198
Registriert: 31. Jul 2009, 19:32
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Re: Akzeptanz

Beitrag von Nalia »

Hallo sunshine,

ich finde es sehr schön dass Du Deinem Partner sagst dass Du ihn mit seiner Krankheit liebst und damit klarkommst. Ich denke das ist sehr wichtig für ihn dass er das weiß und bestätigt bekommt dass er für Dich auch mit Krankheit ein wertvoller Mensch ist.
Aus eigener Erfahrung weiß ich nämlich wie wichtig es ist dass man als Kranker so akzeptiert wird wie man ist, leider hat mein Ex-Partner das nie gemacht sondern immer von mir "Normalität" verlangt weshalb ich mich dann auch recht schnell von ihm getrennt habe.

Alles Gute,
Nalia




In der Mitte der Nacht beginnt der neue Tag.
Benflakes
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Registriert: 7. Dez 2011, 20:41
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Re: Akzeptanz

Beitrag von Benflakes »

Hey na,
ich stimme Pero absolut zu.
In einem meiner Taschentherapeuten steht sinngemäß sowas wie:
"Für jeden negativen Gedanken braucht der depressive drei positive um auf 0 zu sein"
Aus meiner Sicht verhälst du dich gut deinem Partner gegenüber. Du stärkst ihm den Rücken und baust mit deiner Liebe sein Selbstwertgefühl auf. Viel mehr kann man als Partner denke ich auch nicht machen. Ob er sich besser verstanden fühlt oder ob er wirklich merkt das du ihm hilfst weiß aber nur er selber :] Frag ihn einfach.
Ich hab mir meine Meinung schon gebildet, verwirr mich bitte nicht mit Fakten ~.~
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