ein Leben lang unglücklich

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-Tina-
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Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

Hallo, ich bin neu hier.Ich weiß noch nicht so richtig,was ich hier erwarte,ich weiß nur,daß ich schreien könnte,vor Verzweiflung.
Mein Leben lang leide ich schon an Depressionen. Seit jetzt etwa 5 Jahren bin ich in Behandlung und bekomme auch Medikamente. Ich hatte in der Zeit auch eine Gesprächstherapie von anderthalb Jahren,die mir aber nicht geholfen hat.
Kurz zu meinem Leben:
Als ich vor 52 Jahren noch im Mutterleib meiner Mutter war, versetzte mein Erzeuger meiner Mutter einen heftigen Tritt in den Bauch.Er wollte, daß ich nicht überlebe. So wurde ich ein "Siebenmonatskind". Nach 6 Wochen kam ich in ein Heim. Mit 7 Jahren kam ich in die erste Pflegefamilie und mit 8 Jahren in die Zweite. Meine zweite Pflegemutter kannte ich aus dem Schulkindergarten,sie war die Leiterin meiner Gruppe. Ich liebte sie damals sehr. Das änderte sich sehr schnell.Sie hatte eine drei Jahre jüngere leibliche Tochter.Die war sehr intelligent.Ich war dumm und taugte zu nichts.Ich durfte nicht die erste Klasse wiederholen,die ich in der ersten Familie nicht geschafft hatte.Ich mußte gleich ich die zweite Klasse gehen.Das hieß nur noch lernen und üben.Ich hatte nur noch wenig Zeit zum Spielen. Kurz gesagt,in der Pflegefamilie dominierte meine Pflegemutter. Es gab täglich Prügel,Pflichten und Demütigungen.Ich mußte z.B. meine Wäsche über der Wanne waschen,obwohl es eine Waschmaschine gab.
Ich fing mit 9 Jahren an,meine Pflegemutter zu beklauen,ich weiß nicht,woher ich diesen Todesmut genommen hatte.Kurz vor meinem 14. Geburtstag kam ich von jetzt auf gleich in ein Mädchenwohnheim. Von da an war auch der Kontakt zur Pflegefamilie beendet.
Mit 14 Jahren lernte ich meine leibliche Mutter kennen.Nach einem Klinikaufenthalt durfte ich zu ihr ziehen.Ich war dort drei Monate,dann war auch das Kapitel erledigt. Ich kam wieder ins Heim. Mit 15 Jahren wurde ich am Blinddarm operiert.Die Narbe ging nach drei Tagen wieder auf.Ich kam in ein anderes Krankenhaus und mußte dort ein Jahr bleiben,weil mein Unterleib total vereitert war.Mit 16 Jahren rettete mich dann nur noch eine Total-OP,Gebärmutter und Eierstöcke raus.Und ich wollte doch immer Kinder haben!!
Ich brauchte ein Jahr um zu fassen,was passiert war.
Mit 20 Jahren lernte ich einen 19 Jahre älteren Mann kennen.Erst wollte ich ihn nicht heiraten,aber acht Jahre später waren wir dann verheiratet.
Mit 30 Jahren nahmen wir ein Dauerpflegekind auf.Die Kleine war gerade mal 6 Tage alt und ich dachte:"Jetzt bin ich glücklich und habe eine eigene Familie"!
Aber auch das brachte nur Probleme.Ich gab mir so viel Mühe,ich steckte meine ganze Kraft in die Erziehung und die Gestaltung meiner Familie.Meine Tochter war (ist sie ja noch)ein Kind mit ADHS und Alkoholembryophatie und mein Mann hatte zwei Schlaganfälle und ein krankes Herz und war Alkoholiker.
Vor fünf Jahren dann war ich am Ende.Und nun komme ich nicht mehr auf die Füße.Meine Tochter hat inzwischen eine eigene Wohnung und mein Mann ist vom Alkohol weg,nachdem ich ihn vor elf Jahren vor die Entscheidung stellte, entweder er hört auf zu trinken oder ich lasse mich scheiden. Er entschied sich für die Ehe.
Ich habe das Gefühl nichts erreicht zu haben, außer einen lieben Mann "erwischt" zu haben,aber das ist ja nicht mein Verdienst. Leider reicht es auch nicht um mich glücklich zu machen.Mir kommt alles so sinnlos vor.Ich sehe keine Ziele mehr,es klappt ja doch nichts.Ich bin zudem körperlich auch kaputt,ich kann nur noch wenig Schritte gehen,da ich ständig starke Rückenschmerzen habe,ich bin deswegen in Behandlung.Und als letztes leben wir von Hartz IV und einer kleinen Rente.
Ich habe keine Freude am Leben,ohne Tabletten wäre ich nur am heulen.Ich gehe kaum noch raus,vor wenigen Jahren war ich drei ma in der Woche im Hundeverein;ich habe keine Hobby´s,früher habe ich viel gebastelt.
Was ist das für ein Leben?Wo ist da der Sinn?
Ein Leben lang habe ich nur tiefe Trauer in mir empfunden.
Egal,was andere denken,ich mußte das einfach mal los werden.Ich bin einfach verzweifelt und weiß nicht weiter.Ich will doch eigentlich nicht jammern.
Es grüßt Tina
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von ghm »

Hallo Martina,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Dieses Gefühl des langjährigen Unglücks kenne ich auch.

An guten Tagen kann ich im Kopf dagegenhalten, was ich erreicht habe im Leben und die schönen Momente, aber das Grundgefühl bleibt.

Leider schaffe ich es nicht, die schönen Augenblicke auch im Gefühl greifbar zu haben, denn auch diese gibt es ja.

Was macht Dir Freude? Kannst Du das in Deinem täglichen Leben mehr in den Mittelpunkt stellen?
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
paco
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Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von paco »

Hallo tina,
du hast eine besch... biographie. die kannst du nicht mehr ändern, nur noch die einstellung dazu.
der erste schritt, wieder eine positive perspektive zu bekommen, ist aktivität. Du hast bereits den schritt gemacht, dich hier zu melden. Das war schon mal gut.
Vielleicht kannst du trotz deiner gehbehinderung aktivitäten entfalten, die dich in eine positive richtung bringen. Lass dich hier mal anregen, viele haben vergleichbare erfahrungen
Lg paco
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

Hallo Gregor,
ich danke Dir für Deine Antwort.
Leider habe ich im Moment an nichts Freude. In früheren Zeiten habe ich meine Gefühle aufgemalt oder Mandalas ausgemalt,das half immer etwas den Druck raus zu nehmen.Oder ich ging mit dem Hund spazieren, was ich körperlich nicht mehr kann. Im Sommer setzte ich mich ab und zu mit meinem Mann in den Bus und fahre an einen See mit Promenade,also vielen Bänken,und genieße einfach die Luft.Aber dafür ist es jetzt zu kalt.
Ich habe auch schon überlegt,was mir Spaß machen könnte,aber mir fällt nichts ein. Mir bleibt nur Fernsehen und der Computer,aber das ist auch auf Dauer langweilig.
Aber danke für Deinen Rat,ich denke weiter darüber nach.
LG Tina
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

von Paco:der erste schritt, wieder eine positive perspektive zu bekommen, ist aktivität

Hallo Paco,
auch Dir danke ich für Deine Antwort. Leider fallen mir keine Aktivitäten ein,die ich machen könnte,vor allem körperlich. Mir fehlt zur Zeit für Alles der Antrieb.Selbst die einfachsten Hausarbeiten übernimmt mein Mann, weil ich sie einmal körperlich nicht schaffe und selbst für kleine Schritte der Antrieb fehlt. Im Kopf laufen ein paar Gedanken ab:"Heute machst du im Bad eine Schranktür sauber und morgen die Andere."
Und dann mache ich wieder gar nichts.Ich komme mir so blöd dabei vor,als wäre ich nur faul.Dabei habe ich noch vor Jahren den Haushalt ganz normal geführt,bis auf den schweren Einkauf. Das einzige positive ist, daß ich einen sehr verständigen Mann habe. (Was mir natürlich wieder Schuldgefühle macht,aber das ist ein anderes Thema.)
LG Tina
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von ghm »

Hallo Tina,

nur so eine Idee, Vorleserin in einem Kindergarten oder einer öffentlichen Bibliothek?
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Tina,

bei deinen Zeilen viel mir ein Gedicht wieder ein, es diente mir lange als Leitspruch:

von H. Hesse

"So lang du nach dem Glücke jagst
bist du nicht reif zum glücklich sein
und wäre alles Liebste dein

So lang du um Verlorenes klagst
und Ziele hast und rastlos bist
weißt du doch nicht was Friede ist

Erst wenn du jedem Wunsch entsagst
nicht Ziel mehr noch Begehren kennst
das Glück nicht mehr beim Namen nennst

dann reicht dir des Geschehensflut
nicht mehr ans Herz
und deine Seele ruht.

LG FrauRossi
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>nur so eine Idee, Vorleserin in einem Kindergarten oder einer öffentlichen Bibliothek?<<

Hallo Gregor,
danke für Deinen Vorschlag.Aber ich kann mit Menschen nicht gut umgehen,ich gerate schnell in Panik und habe keine Geduld für andere.

LG Tina
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>"So lang du nach dem Glücke jagst...<<

Hallo Frau Rossi,
danke für Dein Gedicht.Es regt mich auf alle Fälle zum Nachdenken an.

LG Tina
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von paco »

Hallo tina,

ich kann Deine Stimmung, die Antriebs- und Hoffnungslosigkeit gut nachempfinden. Mir geht es auch oft so. Das ist typisch depri. So geht es vielen hier. Das kannst Du in einer Menge von Beiträgen lesen.

Ich gönne mir in so Fällen durchaus die Freiheit, mir für ein paar Stunden, einen halben oder ganzen Tag gar nichts vorzunehmen und das zu tun, wonach mir gerade ist. Und dann irgendwann tu ich einfach das, was getan werden muss. Nicht lang überlegen, Bedenken beiseite schieben. Einfach tun. Aber nicht zuviel vornehmen. Und was ein Wunder – es klappt dann oft ganz gut. Und dann gönne ich mir mit gutem Gewissen eine Pause.

Es gibt hier threads, die auflisten, was man alles an Kleinkram tun kann, damit die stimmung besser wird. Körperliche Bewegung gehört dazu. Wenn das in Deinem Fall etwas schwierig ist. Ein kurzes Ziel erreichen führt auch zu einem Erfolgserlebnis. Und wenns nur der Gang zum Briefkasten oder einmal um die Hütte ist. Sich beschäftigen, sich von der Depri ablenken ist wichtig. Vertief Dich in ein Buch, in ein Sudoku. Stöber hier im Forum in alten Beiträgen. Da ist aller hand drin. Mach Yoga, Autogenes Training, Entspannungstechniken. Drück Deine Stimmung in Zeichnungen aus. Versuch irgendwas ehrenamtlich zu tun. Das hebt den Selbstwert.

Lg paco
I-AAH
Beiträge: 347
Registriert: 2. Dez 2009, 16:34

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von I-AAH »

...
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>Nicht lang überlegen, Bedenken beiseite schieben. Einfach tun. Aber nicht zuviel vornehmen.<<

Hallo Paco,

an vielen Tagen tue ich gar nichts.Aber heute habe ich es geschafft wieder mal eine Pflicht zu erfüllen: Wäsche waschen. Das Aufhängen der Wäsche ist sehr anstrengend,weil ich dabei stehen muß. Noch vor ein paar Wochen wäre ich darauf stolz gewesen,aber jetzt mindert es nur etwas mein Schuldgefühl gegenüber meinem Mann,der soviel für die Familie tut. (Wir haben seit kurzem auch noch unseren 14 jährigen Patensohn bei uns, für etwa 2 Jahre).

Ich übe mich vor allem darin,nicht mehr alles so perfekt machen zu müssen. Früher mußte alles genau und gerade sein. Jetzt versuche ich eben, mal Dinge vielleicht nicht so eng und ernst zu nehmen. Aber das fällt mir of sehr schwer.

LG Tina
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>aber würde es mich dennoch nicht trauen es in kurzen, "sachlichen" oder "rationalen" sätzen "öffentlich" zusammenfassend zu
(be)schreiben.<<

Hallo I-AAH,

danke, für Deine Ermutigung.Ich habe viele Anläufe gebraucht,bevor ich mich getraut habe, mich in diesem Forum zu äußern.Ich war ,und bin es immer noch,sehr aufgeregt. Meine Gefühle sagen mir,daß ich doch blöd bin,was denken die Anderen von mir. Aber der Verstand sagt mir dann, daß dieses Forum ja auch für mich da ist,für Menschen mit genau den gleichen Problemen wie ich sie habe. Hier im Forum ist es auch leichter zu "reden", als wenn ich direkt Menschen gegenüber sitzen würde.

LG Tina
99x4BE
Beiträge: 91
Registriert: 14. Jul 2011, 11:15

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von 99x4BE »

Liebe Tina,

ich bin 50 und kann dich gut verstehen, Habe gelesen, was du alles mitgemacht hast.
Sehe aber auch, dass du einen Schutzengel hattest.
Die Waage ist auf der einen Seite bei dir unheimlich voll mit Trauer und Schmerz.
Was liegt auf der anderen Seite?
Liegt da nicht auch was??
Dass du hier schreibst, finde ich total klasse!!! Ich denke, es ist ein schöner Schritt in die richtige Richtung. Schreie nur alles raus, was dich bedrückt. Es gibt hier so viele, die dich nicht nur verstehen, sondern auch echt viel durchgemacht haben!! Kopf hoch, nach dem Tal kommt auch wieder eine Höhe!
Liebe Grüße Alfredo
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>Kopf hoch, nach dem Tal kommt auch wieder eine Höhe!<<

Hallo Alfredo,

danke für Deine aufmunternden Worte. Leider kann ich noch nicht daran glauben, daß es nach dem Tal wieder aufwärts geht,meine Erfahrungen sprechen dagegen.Es ist fast jedes Mal so,daß ich einen neuen Genickschlag bekomme,sobald ich mal versuche,den Kopf aus dem "Dreck" zu heben. Mich reißt natürlich auch jede Kleinigkeit, die mir im Wege steht gleich wieder total runter, deswegen traue ich mich auch kaum, etwas Neues anzufangen.

>>Die Waage ist auf der einen Seite bei dir unheimlich voll mit Trauer und Schmerz.
Was liegt auf der anderen Seite?
Liegt da nicht auch was??<<

Ja,da liegt als einzig positives mein Mann. Wenn ich ihn nicht hätte, gäbe es mich wahrscheinlich auch nicht mehr. Ich hatte bis vor Kurzem noch zwei Freundinnen.Eine hat mich nach 16 Jahren Freundschaft im Stich gelassen;und die andere hat selbst so viele Probleme,daß sie mir keine Hilfe ist. Ich muß für sie noch da sein,was mich oft überfordert.
Was sollte ich sonst noch in die Waagschale legen?Sicher hatte ich viel Arbeit und Mühe,aber ich habe kein einziges meiner Ziele erreicht,die ich mir einmal vorgenommen hatte.Vor Allem haben sich meine Wünsche nicht erfüllt,und ich hatte doch gar nicht so viele:ich wollte nur eine Familie,in der ich mich glücklich und halbwegs wohl fühlen kann (was doch Jeder will und braucht).Auch mein Mann war nicht immer so,wie er jetzt ist,das hat so viel Kraft und Einsatz gebraucht.Er ist trockener Alkoholiker.
Ich könnte noch mehr schreiben,aber dann sprengt es den Beitrag.

LG Tina
blueangel
Beiträge: 48
Registriert: 25. Nov 2011, 20:33

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von blueangel »

hallo tina,

ich bewundere dich ohne ende. meine lebensgeschichte ist morgen 39 jahre alt und seit meiner geburt fühle ich mich nicht geliebt (kurzversion!). ich sehne mich nach anerkennung und liebe, erleide aber nur reinfälle. ich suche kontakt zu gleichgesinnten, weil nur sie verstehen, was man durchmacht. habe 2 kids, eines ist schwerkrank, was sehr viel kraft kostet. derzeit habe ich keine kraft mehr, hole sie mir stundenweise bei meinen wenigen besten freunden, der eine ist mein ehemaliger partner. er kam mit der erkrankung nicht so ganz klar befürchte ich.

heute habe ich ein absolutes hoch, da ich morgen (geburtstag) endlich einen termin bei einer therapeutin bekommen habe, nachdem mich sogar 2 kliniken haben abblitzen lassen!! ich habe es sogar geschafft alles für morgen fertig zu bekommen.

Du solltest versuchen dir ein neues, ganz anderes hobby zu suchen. etwas ganz für dich alleine, was dir freude macht.

werde selbst wieder anfangen mit puzzeln und lesen. habe mir vor jahren ein aquarium zugelegt und erfreue mich an den fischen darin. in den nächsten wochen werde ich es neu gestalten und es jedem voller stolz präsentieren.

merke heute geht es mir gut, aber ich habe angst vor morgen. was ist, wenn sie mich nicht versteht? bin derzeit ohne medis, kann kaum schlafen und habe angst die wohnung zu verlassen. meine beziehung ging vor 3 wochen in die brüche und ich mag keinem mehr wehtun. frage mich ständig: was mache ich falsch, warum läßt dich niemand gehen???

weis nicht, ob ich dir eine hilfe war, denke es fällt schwer, wenn man selbst betroffen ist, ratschläge zu erteilen.

lg
blueangel
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>Du solltest versuchen dir ein neues, ganz anderes hobby zu suchen. etwas ganz für dich alleine, was dir freude macht.<<

Hallo blueangel,

danke für Deinen Rat.Ich überlege sehr viel, was ich machen könnte,aber im Moment fehlt mir eben jeder Antrieb.

LG Tina
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

Hallo ihr Lieben,die ihr mir geschrieben habt,

ich will Euch an dieser Stelle einmal danken, für Eure Teilnahme und Eure Ratschläge.Sie haben mich auf alle Fälle zum Nachdenken angeregt,noch muß ich erst mal alles verdauen.
DANKE

Leider habe ich heute wieder einen ganz schlechten Tag gehabt.Meine Freundin,die einzige,die ich noch habe,ist vor ein paar Wochen in die Türkei gezogen,hat dort geheiratet und will dort etwa zwei Jahre bleiben.Wir telefonierten heute,na eigentlich gestern (Donnerst.). Sie erzählte mir,wie totunglücklich sie ist.Das hat mich so nach unten gezogen und tut mir so weh,weil ich sie auch so vermisse;und ich kann ihr überhaupt nicht helfen!
Wie kann man das alles nur aushalten? Wo ist endlich mal ein Ende? Da können doch keine positiven Gedanken oder Gefühle aufkommen.Wo soll man denn noch die Kraft herholen? :`(

Ich weiß nicht,ob dieser Beitrag hier her gehört,nachdem das hier ja keine "Plauderecke" ist,in der man vielleicht von seiner Tagesform redet.Aber ich denke,hier "kennt" man bereits meine Geschichte und mich ein wenig.
Ihr habt mir doch schon so viel Mut gemacht,daß ich in der heutigen Situation nicht in die Hölle sehe,sondern "nur" in die Vorhölle, wenn ich mich mal so ausdrücken darf. DANKE

LG Tina
berti1
Beiträge: 18
Registriert: 28. Nov 2011, 17:35

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von berti1 »

Hallo Tina!

Natürlich ist Deine Biographie nicht toll!

ABER - letztendlich hast Du doch einiges Erreicht! Eine Tochter, die auf eigenen Beinen steht; einen Mann der den Alkohol stehen lässt und sich für Dich entscheidet!

Das kann nicht jeder von sic behaupten! Das ist DEINE Leistung! Und glaub mir da ist viel!
Auch, dass Du eineen Liebn Mann hast, wie Du schreibst, hat durchaus etwas mit Dir zu tun!

Es gibt also ein paar positive Aspekte in Deinem leben! Und ich finde sogar, sehr wichtige!

Ganz liebe Grüße und alles Gute!

Berti
-Tina-
Beiträge: 26
Registriert: 28. Nov 2011, 23:47

Re: ein Leben lang unglücklich

Beitrag von -Tina- »

>>ABER - letztendlich hast Du doch einiges Erreicht! Eine Tochter, die auf eigenen Beinen steht; einen Mann der den Alkohol stehen lässt und sich für Dich entscheidet!<<

Hallo berti1,

danke für Deine Worte.Leider kann ich das so nicht empfinden. Ich mußte schon als Kind und Jugendliche um mein Überleben kämpfen, da wollte ich es als Erwachsene doch etwas leichter haben, wenigstens etwas. Aber mich haben die vielen Jahre des Kämpfens müde gemacht. Ich muß leider erkennen, daß das Leben kein "Wunschkonzert" ist, sondern nur Kampf und oft eben auch Krampf.
Wenn ich den Eindruck hatte, ich bin auf dem falschen Weg in meiner Ehe und in der Erziehung, arbeitete ich an mir um mich zu ändern. Ich überprüfte mein Verhalten ständig und versuchte meine Fehler zu beheben.

Gerade in der Erziehung war es wichtig, enge Grenzen einzuhalten,das ist wichtig bei Kindern mit ADHS. Aber mich hat das aufgefressen.Ein Kind, das auf der einen Seite distanzlos war und auf der anderen Seite selbst noch mit 15 und 16 Jahren den körperlichen Kontakt suchte, also bei jeder Bewegung meinerseits an mir "klebte". Auf der anderen Seite wollte sie natürlich wie eine Jugendliche behandelt werden, obwohl sie entwicklungsverzögert und wie ein Kind war.

Ich wollte nie ein behindertes Kind aufnehmen, das hatten wir ganz klar dem JA damals gesagt. Aber man hatte uns einfach dieses Kind "aufgedrückt". Und man gibt dann ein Kind doch nicht wieder zurück, wenn es schwierig wird, zumal ich weiß, wie es ist kein Zuhause zu haben. Ich mußte diese Aufgabe bewältigen, aber mich hat das alles total überfordert.

Ich liebe meine Tochter und meinen Mann, so gut ich halt kann, ich kann es nicht so zeigen. Trotzdem sind meine Gefühle und vor allem meine Kraft auf dem Nullpunkt und ich komme da nicht mehr raus. Mich haut der kleinste Windhauch immer wieder um. Ich habe Angst mich auf irgendetwas zu freuen, denn dann kommt mit Sicherheit wieder ein "Genickschlag".

LG Tina
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