wieder einmal

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BOR2933
Beiträge: 3
Registriert: 23. Nov 2011, 06:36

wieder einmal

Beitrag von BOR2933 »

Habe eine langjährige Neigung zu Depressionen, das letzte Mal akut vor vier Jahren.
Jetzt ist verschiedenes Schlimmes hintereinander passiert:
Dez 2010 beide Arme gleichzeitig gebrochen. Nach 3 Tagen wurde ich ohne Hilfe aus dem Krankenhaus entlassen und mußte schauen, wie ich klar komme. Das war schmerzhafter Horror und ich war auf meine Tochter bei der Selbsthilfe angewiesen.
Dann kam Ärger mit dieser, pubertierenden Tochter.
War bisher alleinerziehend, sie will jetzt zum Vater, dann muss ich mein ganzes Leben umstellen, neue billigere Wohnung suchen um Unterhalt zahlen zu können.
Im letzten Jahr Ärger im Job mit Abteilungsleitng mit der Folge, dass befristet aufgestockte Stunden gekürzt wurden und ich jetzt 3 Jobs habe.

Ich hatte neulich kurz eine neue Beziehung, war zunächst ganz glücklich und wollte zuversichtlich und voller Hoffnung sein. Trotz vieler vorhergehender Enttäuschungen ganz viel Mut aufgebracht. Das war im Oktober 11. Bereits nach kurzer Zeit war diese wieder zerbrochen, obwohl ich mir große Mühe gab, doch ich vergeige da wohl immer schnell alles, weiß nicht was ich falsch mache. Angeblich hatte ich zuviele Erwartungen.
Ich finde ich hatte im letzten Jahr trotz vehementer Anstengungen, und das alles mit der Angst, eine erneute depressive Phase erleben zu müsssen wenig Erfolg. Zuviele mitmenschliche Enttäuschungen und das ist jetzt alles zuviel und ich fürchte, das halte ich nicht mehr lange aus. Ich arbeite zur Zeit ca. 10 Stunden am Tag.
Mir ist nur noch zum Heulen, kleinste Belastungen lösen bei mir Weinen aus und ich quäle mich durch, nehme ab und zu Tavor, wenn ich es garnicht mehr aushalte.

Ich fühle mich sehr allein und möchte die paar mir noch verbliebenen Freunde nicht über die Maßen mit meinen Problemen belasten.

Mein Psychologe ist immer sehr entspannt, glaubt wohl, das alles noch nicht so schlimm ist.
Ich soll im nächsten Jahr einen Antrag auf eine Reha Kur stellen. Er hat mir Sertralin gegeben, das ich ab morgen einnehmen will.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man ganz schnell einen stationären Therapieplatz bekommt, denn wenn ich erst einmal dekompensiere, dann bin ich ganz allein und hilflos, habe keine Angehörigen auf die ich mich verlassen kann und davor habe ich große Angst. Dann steigt ja auch die Gefahr, eine Verzweiflungstat zu begehen. Soweit bin ich noch nicht, doch ich habe Angst davor, dass es sich so entwickeln könnte und deshalb suche ich jetzt Euren Rat wie ich mit der Situation, mit der Krankheit umgehen kann, ohne zu verzweifeln.

Fühle mich momentan auch körperlich nicht fitt, seit Wochen eine Bronchitis, kann aber schlecht krank feiern, da ich bei den Nebenjobs noch in der Probezeit bin.
Es wird alles zuviel. Nehme zur Zeit häufiger als sonst(1xpro Monat) Zopiclon um nicht zu verzweifeln, zur Zeit 2 - 3x pro Woche um das überhaupt auzuhalten.
Ich bin total deprimiert und fürchte, das nicht mehr lange auszuhalten, weiß aber auch nicht was ich machen kann....Einen Psychologen habe ich, der meint nächstes Jahr eine Reha beantragen- doch halte ich das bis dahin noch aus? Wie überlebe ich noch die vier Wochen bis Weihnachten....
Pekri
Annalena2000
Beiträge: 134
Registriert: 10. Sep 2011, 12:43

Re: wieder einmal

Beitrag von Annalena2000 »

Hallo Sosu,

da sind viele schlimme Dinge bei dir passiert, die auch einen Menschen ohne depressive Vorbelastung ziemlich belasten würden. Du Arme

Erst du gesundheitlichen Probleme, dann das Private....Pubertäre Töchter sind sowieso nicht einfach zu verstehen. Es hat sicher weh getan, dass sie sich nun ihrem Vater zugewandt hat. Das ist aber ganz normal und kommt einfach vor (bei uns war es umgekehrt - da wollte die Stieftochter plötzlich zu uns).

Dass du in der Therapie offenbar kein gutes Gehör findest, ist sehr schade. Oder bist du vielleicht auch so ein Typ wie ich: Nach außen lächeln und sich innerlich zerfleischen?

Wie dem auch sei: Bitte suche dir unbedingt Hilfe, wenn es schlimm ist. Du mußt das nicht alleine durchstehen, wenn es dir über den Kopf wächst. Notfalls in die nächste Notaufnahme fahren oder in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses vorsprechen und sagen, was mit dir los ist.

Ich wünsche dir, dass du möglichst schnell die passende Hilfe findest!!!!
Annalena
BOR2933
Beiträge: 3
Registriert: 23. Nov 2011, 06:36

Re: wieder einmal

Beitrag von BOR2933 »

Danke Annalena,
Es tut schon gut, jemanden zu finden, der bereit ist, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Es ist nicht leicht, das alles einzustecken.
Ja sicher, nach außen demonstriere ich möglichst ein lächelndes Gesicht. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht mit dem "Outen" von Emotionen. Die meisten Menschen können damit nicht umgehen,ziehen sich zurück, bzw. sind selbst mit irgendwelchen Problemen belastet. Deshalb ist so ein Forum bestimmt ein guter Ort.
Ich habe mich heute doch krank schreiben lassen. Zumindest muss ich mal meinen Infekt auskurieren.
Gibt es vielleicht Tipps, welche psychosomatische Klinik gut ist. War heute bei meinem Psychologen, der mir zwei Kliniken, eine in Telgte und eine LWL-Klinik in Münster empfohlen hat. Mit 6 - 8 Wochen Wartezeit muss ich rechnen, nach einem Vorgesprächstermin, der am 21 Dez. stattfinden soll in Münster. Das sind dann fast 3 Monate....
Die Notfallambulanz ist der letzte Strohhalm, bevor garnichts mehr geht.
Viele Grüße Sosu

Sosu schrieb:
> Habe eine langjährige Neigung zu Depressionen, das letzte Mal akut vor vier Jahren.
> Jetzt ist verschiedenes Schlimmes hintereinander passiert:
> Dez 2010 beide Arme gleichzeitig gebrochen. Nach 3 Tagen wurde ich ohne Hilfe aus dem Krankenhaus entlassen und mußte schauen, wie ich klar komme. Das war schmerzhafter Horror und ich war auf meine Tochter bei der Selbsthilfe angewiesen.
> Dann kam Ärger mit dieser, pubertierenden Tochter.
> War bisher alleinerziehend, sie will jetzt zum Vater, dann muss ich mein ganzes Leben umstellen, neue billigere Wohnung suchen um Unterhalt zahlen zu können.
> Im letzten Jahr Ärger im Job mit Abteilungsleitng mit der Folge, dass befristet aufgestockte Stunden gekürzt wurden und ich jetzt 3 Jobs habe.
>
> Ich hatte neulich kurz eine neue Beziehung, war zunächst ganz glücklich und wollte zuversichtlich und voller Hoffnung sein. Trotz vieler vorhergehender Enttäuschungen ganz viel Mut aufgebracht. Das war im Oktober 11. Bereits nach kurzer Zeit war diese wieder zerbrochen, obwohl ich mir große Mühe gab, doch ich vergeige da wohl immer schnell alles, weiß nicht was ich falsch mache. Angeblich hatte ich zuviele Erwartungen.
> Ich finde ich hatte im letzten Jahr trotz vehementer Anstengungen, und das alles mit der Angst, eine erneute depressive Phase erleben zu müsssen wenig Erfolg. Zuviele mitmenschliche Enttäuschungen und das ist jetzt alles zuviel und ich fürchte, das halte ich nicht mehr lange aus. Ich arbeite zur Zeit ca. 10 Stunden am Tag.
> Mir ist nur noch zum Heulen, kleinste Belastungen lösen bei mir Weinen aus und ich quäle mich durch, nehme ab und zu Tavor, wenn ich es garnicht mehr aushalte.
>
> Ich fühle mich sehr allein und möchte die paar mir noch verbliebenen Freunde nicht über die Maßen mit meinen Problemen belasten.
>
> Mein Psychologe ist immer sehr entspannt, glaubt wohl, das alles noch nicht so schlimm ist.
> Ich soll im nächsten Jahr einen Antrag auf eine Reha Kur stellen. Er hat mir Sertralin gegeben, das ich ab morgen einnehmen will.
>
> Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man ganz schnell einen stationären Therapieplatz bekommt, denn wenn ich erst einmal dekompensiere, dann bin ich ganz allein und hilflos, habe keine Angehörigen auf die ich mich verlassen kann und davor habe ich große Angst. Dann steigt ja auch die Gefahr, eine Verzweiflungstat zu begehen. Soweit bin ich noch nicht, doch ich habe Angst davor, dass es sich so entwickeln könnte und deshalb suche ich jetzt Euren Rat wie ich mit der Situation, mit der Krankheit umgehen kann, ohne zu verzweifeln.
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> Fühle mich momentan auch körperlich nicht fitt, seit Wochen eine Bronchitis, kann aber schlecht krank feiern, da ich bei den Nebenjobs noch in der Probezeit bin.
> Es wird alles zuviel. Nehme zur Zeit häufiger als sonst(1xpro Monat) Zopiclon um nicht zu verzweifeln, zur Zeit 2 - 3x pro Woche um das überhaupt auzuhalten.
> Ich bin total deprimiert und fürchte, das nicht mehr lange auszuhalten, weiß aber auch nicht was ich machen kann....Einen Psychologen habe ich, der meint nächstes Jahr eine Reha beantragen- doch halte ich das bis dahin noch aus? Wie überlebe ich noch die vier Wochen bis Weihnachten....

Sosu schrieb:
> Habe eine langjährige Neigung zu Depressionen, das letzte Mal akut vor vier Jahren.
> Jetzt ist verschiedenes Schlimmes hintereinander passiert:
> Dez 2010 beide Arme gleichzeitig gebrochen. Nach 3 Tagen wurde ich ohne Hilfe aus dem Krankenhaus entlassen und mußte schauen, wie ich klar komme. Das war schmerzhafter Horror und ich war auf meine Tochter bei der Selbsthilfe angewiesen.
> Dann kam Ärger mit dieser, pubertierenden Tochter.
> War bisher alleinerziehend, sie will jetzt zum Vater, dann muss ich mein ganzes Leben umstellen, neue billigere Wohnung suchen um Unterhalt zahlen zu können.
> Im letzten Jahr Ärger im Job mit Abteilungsleitng mit der Folge, dass befristet aufgestockte Stunden gekürzt wurden und ich jetzt 3 Jobs habe.
>
> Ich hatte neulich kurz eine neue Beziehung, war zunächst ganz glücklich und wollte zuversichtlich und voller Hoffnung sein. Trotz vieler vorhergehender Enttäuschungen ganz viel Mut aufgebracht. Das war im Oktober 11. Bereits nach kurzer Zeit war diese wieder zerbrochen, obwohl ich mir große Mühe gab, doch ich vergeige da wohl immer schnell alles, weiß nicht was ich falsch mache. Angeblich hatte ich zuviele Erwartungen.
> Ich finde ich hatte im letzten Jahr trotz vehementer Anstengungen, und das alles mit der Angst, eine erneute depressive Phase erleben zu müsssen wenig Erfolg. Zuviele mitmenschliche Enttäuschungen und das ist jetzt alles zuviel und ich fürchte, das halte ich nicht mehr lange aus. Ich arbeite zur Zeit ca. 10 Stunden am Tag.
> Mir ist nur noch zum Heulen, kleinste Belastungen lösen bei mir Weinen aus und ich quäle mich durch, nehme ab und zu Tavor, wenn ich es garnicht mehr aushalte.
>
> Ich fühle mich sehr allein und möchte die paar mir noch verbliebenen Freunde nicht über die Maßen mit meinen Problemen belasten.
>
> Mein Psychologe ist immer sehr entspannt, glaubt wohl, das alles noch nicht so schlimm ist.
> Ich soll im nächsten Jahr einen Antrag auf eine Reha Kur stellen. Er hat mir Sertralin gegeben, das ich ab morgen einnehmen will.
>
> Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man ganz schnell einen stationären Therapieplatz bekommt, denn wenn ich erst einmal dekompensiere, dann bin ich ganz allein und hilflos, habe keine Angehörigen auf die ich mich verlassen kann und davor habe ich große Angst. Dann steigt ja auch die Gefahr, eine Verzweiflungstat zu begehen. Soweit bin ich noch nicht, doch ich habe Angst davor, dass es sich so entwickeln könnte und deshalb suche ich jetzt Euren Rat wie ich mit der Situation, mit der Krankheit umgehen kann, ohne zu verzweifeln.
>
> Fühle mich momentan auch körperlich nicht fitt, seit Wochen eine Bronchitis, kann aber schlecht krank feiern, da ich bei den Nebenjobs noch in der Probezeit bin.
> Es wird alles zuviel. Nehme zur Zeit häufiger als sonst(1xpro Monat) Zopiclon um nicht zu verzweifeln, zur Zeit 2 - 3x pro Woche um das überhaupt auzuhalten.
> Ich bin total deprimiert und fürchte, das nicht mehr lange auszuhalten, weiß aber auch nicht was ich machen kann....Einen Psychologen habe ich, der meint nächstes Jahr eine Reha beantragen- doch halte ich das bis dahin noch aus? Wie überlebe ich noch die vier Wochen bis Weihnachten....
Pekri
Annalena2000
Beiträge: 134
Registriert: 10. Sep 2011, 12:43

Re: wieder einmal

Beitrag von Annalena2000 »

Hallo pekri,

das mit der Klinik ist doch ein Lichtblick, auch wenn es noch dauert. Du hast ja auch noch andere Möglichkeiten, z.B. eben eine Notfallambulanz, wenn alle Stricke reißen.

Jetzt kuriere dich erstmal aus und dann immer schön einen Schritt nach dem anderen

Ganz viel Kraft wünscht dir
Annalena
pumalito
Beiträge: 26
Registriert: 11. Nov 2011, 20:15

Re: wieder einmal

Beitrag von pumalito »

Hallo Pekri,

das du dich hast krankschreiben lassen war bestimmt eine gute Entscheidung . Mir hatte es sehr geholfen, habe es als sehr erlösend empfunden. Meine Tochter war in der pupertät auch mal bei ihrem Vater !!
Es war eine schwierge Zeit für mich, aber es hatte auch etwas gutes ,ich konnte mal tun lassen was ich wollte ohne rücksicht nehmen zu müssen. Kein schlechtes Gewissen zu haben. Sie ist nach "ihrem Ausflug " wieder nach Hause gekommen. Mal eine Zeitlang etwas weniger Verantwortung zu haben, hat was . Los lassen ist schwer, aber es schafft auch nähe.

Halte die Ohren steif, ich denke an dich und drücke dir Daumen.

Viele Grüße Jakomo
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