Migräne oder Depression ?

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Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

Hallo ihr Lieben,

wie kann man genau eine Migräne von einer Depression unterscheiden ? Oder schließt das eine das andere nicht aus ?

Eine Freundin von mir kam auf mich zu, weil ich ja Erfahrung im Umgang mit meinem depressiven Freund habe ...

Ich bin allerdings sehr ratlos ...

Sie schilderte ihren Zustand wie folgt:

niedergeschlagen
müde
permanentes Gähnen
krampfartiger, stechender Kopfschmerz, vor allem im Stirnbereich
körperliche Begleiterscheinungen wie Licht- und Geruchsempfindlichkeit
Kribbeln in den Beinen
Appetitlosigkeit
Heißhunger
Verdauungsprobleme
vermehrter Harndrang wenn die Symptome abschwächen
Lustlosigkeit, Antriebsschwäche
sie hat vermehrt den Drang Räume abzudunkeln und einfach nur zu schlafen ...

Das ganze nun schon mehrere Wochen lang, mit immermal wieder aufeinanderfolgenden Tagen an denen alle Symptome weg sind, aber diese eben auch wieder ohne Ankündigung auftauchen.

Sie war nun bei ihrem Hausarzt, der sie an den Neurologen überwiesen hat. Der HA sagt nämlich selbst, er wisse nicht genau was die Ursache ist bzw. welchem Krankheitsbild das zuzuordnen ist.

Meine Freundin sagt, sie habe keinen übermäßigen Stress und sie würde auch nichts belasten ....

Wie kann man den nun eine Migräne von einer beginnenden Depression unterscheiden ?

Ich sehe hier viele Überschneidungen der Symptome ....

Ich denke halt auch, es wäre fatal eine Depression mit Paracetamol behandeln zu wollen oder aber eine Migräne mit ADs zu behandeln ....

Kann hier jemand was dazu sagen ?

LG
Pauline
silence31
Beiträge: 16
Registriert: 18. Nov 2011, 14:14

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von silence31 »

hallo pauline..
also ich kann dir nur sagen das ich seit meiner pupertät unter migräne leide.
jeden monat lag ich für 2-3 tage flach...als ich begann die pille zu nehmen wurde es noch schlimmer. durch die hormone...
bei mir kommt die migräne immer plötzlich. ohne große vorwarnung. seit ich die pille nicht mehr nehme habe ich auch nur noch selten migräne..
doch durch meine depressionen kommt sie leider immer häufiger... erst diese woche lag ich wieder zwei tage im bett...
bei mir äußert sich das so:
es beginnt mit schmerzen im nacken und in den schultern und zieht vor in den kopf. immer nur auf einer seite. meist links bei mir.
dazu kommt
übelkeit und erbrechen
gleichgewichtsstörungen
kein hunger
alles muss dunkel sein und kühl
und so weiter...
es gibt migräne mit aura und ohne..
ich musste damals ein migränetagebuch schreiben für den neurologen.
bekam auch nur die ganz starken tapletten..
vor drei jahren als bei mir die depressionen erkannt wurden hatte ich auch ständig migräne und kopfschmerzen. ich musste dann zum mrt.. aber war alles ok..
also lag dies bei mir an den depris.
immer wenn ich zu viel stress habe bekomme ich migräne. seit ca. drei monaten ist es wieder sehr heftig...

migräne kann sooo viele ursachen haben.
vererbt
pille
hormone
stress
verspannungen
geklemmte nerven
neurologisch
und und und..
sie soll mal zum neurologen und erst mal schauen das im kopf alles ok ist...
dann kann man weiter forschen...

ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen..

glg
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

vielen lieben Dank !
Ich werde ihr das mal so berichten ...

Kann man denn differenzieren, ob man grad "normale Migräne" hat oder ob es eine "depressive Phase" ist ?

Denn von den Beschreibungen her sind ja echt viele Gemeinsamkeiten bei den Symptomen vorhanden

LG
silence31
Beiträge: 16
Registriert: 18. Nov 2011, 14:14

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von silence31 »

wenn es mir mal echt gut geht und ich migräne bekomme dann ist es meist wegen verspannungen oder dem wetter... habe oft migräne im winter.
migräne bei depressionen ist bei mir so:
ich mache mir den ganzen tag und die ganze nacht gedanken. schlafe fast nicht. wenn ich dann morgens aufstehe habe ich immer kopfschmerzen oder eben migräne...
ich kann mich nicht entspannen und grübel den ganzen tag nur. dann noch die innere unruhe... da führt dann eins zum andern.
so ist es bei mir...
es gibt auch menschen mit depressionen die keine migräne haben...

glg
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

Hallo silence,

vielen Dank dass du das nochmals so beschrieben hast ...

Dieses Nachdenken, Grübeln, innere Unruhe und Schlaflosigkeit hat sie, nach ihren Aussagen, nicht.

Bin selbst gespannt was der Neurologe sagen wird.

Sie hatte halt jetzt rießen Panik davor Depressionen zu bekommen, wobei ich glaube Migräne zu haben ist auch kein Zuckerschlecken ...

Nochmals, herzlichen Dank für deine hilfreiche Antwort

LG
Pauline
silence31
Beiträge: 16
Registriert: 18. Nov 2011, 14:14

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von silence31 »

der neurologe macht seine untersuchungen. gespräche und so..
dann bekommt sie ein eeg gemacht.. sollte das ok sein kann es sein das sie erst mal ein migränetagebuch führen muss. zudem sollte sich sich mal massage verschreiben lassen. zur entspannung.
auch kann es an der matratze oder am kissen im bett liegen.
ich habe mir damals auch ein super gutes kissen gekauft was sich dem kopf und dem nacken anpasst.
hat echt geholfen.
na ich drück ihr mal die daumen das alles ok ist....

bis denn
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

ich hatte von frühester Kindheit bis Mitte 20 Migräne. Ursachen konnten nie gefunden werden.

Bei mir hatte das mit der Depression nichts zu tun und ich kann zumindest bei mir keine Gemeinsamkeiten feststellen.

Bei Migräneatacken musste ich in einem dunklen Zimmer liegen. Bei der Depri, kann ich nicht aus fehlendem Abtrieb nicht aufstehen.

Unter der Depression hab ich auch oft Kopfschmerzen,
die kommen durch die Anspannung und lassen sich mit Ibuprofen abstellen. Migränekopfschmerz ist dazu kein Vergleich, da hatte ich das Gefühl mir bläst's das Hirn raus. Auch konnte der Migränekopfschmerz nur durch sehr starke Tabletten gleich bei Beginn gestoppt werden, waren die Schmerzen erstmal da halfen keine Medis nur Zeit.

Bei mir war es genau umgekehrt zur Vorrednerin, mit 18 habe ich wegen der Migräne angefangen die Pille zu nehmen. Die Anfälle wurden geringfügig weniger. Mit ca 26 war die Migräne plötzlich verschwunden. In den letzten 14 Jahren hatte ich nur noch zwei Anfälle.

Die Symptome die du schilderst:

Heißhunger
Appetitlosigkeit
vermehrter Kopfschmerz
Übelkeit
vemehrter Harndrang
vermehrte Müdigkeit

hmmm ließ mal unter:" Erste Anzeichen einer Schwangerschaft" nach.

LG FrauRossi
silence31
Beiträge: 16
Registriert: 18. Nov 2011, 14:14

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von silence31 »

hallo fraurossi....
oh ja. migräne ist echt böse... hatte immer das bedürfnis meinen kopf gegen die wand zu schlagen.. wenn ich die tabletten nicht rechtzeitig nahm half auch nix mehr...
außer ruhe und dunkel....

seit ich die pille nicht mehr nehme habe ich auch kaum noch migräne.. im moment durch den stress und die depris wieder etwas mehr... aber nicht mehr so schlimm wie früher.. mir reichen jetzt normale ibos...
zum glück..
aber wie auch du sagst: migräne kann so viele ursachen haben....

schwangerschaft: stimmt, hätte ich auch drauf kommen können.. lach...

es kann so vieles sein. könnte auch ein virus sein...
könnte, könnte, könnte..
ich bin leider kein doc... hihi..

gruß
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

@silence: stimmt, auf das Thema Verspannungen wäre ich jetzt gar nicht gekommen .... sie hatte mich halt angesprochen, weil mein Freund Depressionen hat und sie sich irgendwie in den Schilderungen wiedergefunden hat, obwohl sie eigentlich (fast) davon überzeugt ist Migräne zu haben.


Hallo Frau Rossi,

auch dir vielen lieben Dank.
Meine Freundin ist jetzt 32 und hatte bisher noch nie diese Kopfschmerzen, na klar mal "normale Kopfschmerzen" die wohl jeder ab und an mal hat, aber sie sagte eben auch dieses "ich glaube mir zerplatzt gleich der Kopf" und es hilft nur wenn sie sich in einem abgedunkelten Raum legt.

Ich hatte auch mal etwas gegoogelt, aber nicht wirklich was über die Ursachen von Migräne finden können und bei vielen Suchwörtern wurde dann eben auch "Depressionen" angezeigt.

Schwangerschaft schließt sie aus, hat seit zwei Jahren keinen Partner ...

LG und euch auch alles Gute
Pauline
Herby0802
Beiträge: 1
Registriert: 22. Nov 2011, 16:25

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Herby0802 »

Auch ich habe beides, wobei ich sagen muss, die Migräne wird meist häufiger, wenn der Stress steigt, oder manchmal auch, wenn der Stress wieder nachläßt.
Ich habe eine Migräne mit Aura, die damit beginnt, dass ich im Auge einen Lichtpunkt sehe, der nicht mehr weggeht und immer größer und bunter wird. Danach beginnt meist die Zunge halbseitig taub zu werden, dann einseitig der Arm. Ich kann mich dann nicht mehr ausdrücken, da ich Worte vergesse und das Gehirn nicht mehr richtig arbeitet. Wenn dies Alles sich beruhigt hat, kommt der Kopfschmerz.
Dies hab ich bei einer Depri nicht erlebt. Auch ist es bei mir so, dass die Müdigkeit bei der Migräne erst nach dem Anfall kommt, während es bei der Depri fast Dauerzustand ist. Da ich diese Migräne schon Jarhzehnte habe, kann ich auch deutlich sagen, dass es heute gute Mittel gegen Migräne gibt (mir hilft z.B. gut IbuProfen), damit kann ich den Migräneanfall stoppen. Wenn ich die Tabletten sofort nehme, ist nach 1/2 Stunde wieder gut.

Die Zusammenhänge zwischen Depri / Stress / Druck und Migräne sind nicht zu leugnen. Die Symptome sind meiner Meinung nach aber Anders und deshalb auch trennbar. Wenn jemand beides hat ist natürlich z.B. die Ursache von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit in beidem zu suchen, wobei ich selbst die Migräne immer unterscheiden konnte, rein wegen der Aura.

Wenn Du allerdings keine Aura hast, wird es schwieriger.

Pass auf Dich auf,
Herby
............................

Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen (Dietrich Bonhoeffer)
wütend

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von wütend »

>>niedergeschlagen
müde
permanentes Gähnen
krampfartiger, stechender Kopfschmerz, vor allem im Stirnbereich
körperliche Begleiterscheinungen wie Licht- und Geruchsempfindlichkeit
Kribbeln in den Beinen
Appetitlosigkeit
Heißhunger
Verdauungsprobleme
vermehrter Harndrang wenn die Symptome abschwächen
Lustlosigkeit, Antriebsschwäche
sie hat vermehrt den Drang Räume abzudunkeln und einfach nur zu schlafen ...<<

Ich kenne all diese Symptome nur als Ausdruck der Depression. Ich habe keine Migräne.
Der Neurologen wird schon herrausfinden was es ist.
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

Hallo ihr Lieben,

ich habe gerade nochmal mit ihr telefoniert und eure Beiträge vorgelesen...

Sie sagt definitiv, dass sie voller Lebensfreude ist, morgens mit Elan aufsteht, auf die Arbeit fährt und wie aus dem Nichts kommen diese enormen Kopfschmerzen mit den Begleiterscheinungen.

Legt sie sich für eine Stunde hin, in einen abgedunkelten Raum, lassen die Symptome nach und sie ist abends sogar wieder sehr fit und geht zum Sport.

Aus meiner Erfahrung raus würde ich sagen, das wäre sehr untypisch für eine Depression, oder ?

Auf den Termin beim Neurologen muss sie leider noch 7 Wochen warten ... aber dieses Spiel kennt ihr ja auch leider alle ...
wütend

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von wütend »

>>wie aus dem Nichts kommen diese enormen Kopfschmerzen mit den Begleiterscheinungen. Legt sie sich für eine Stunde hin, in einen abgedunkelten Raum, lassen die Symptome nach und sie ist abends sogar wieder sehr fit und geht zum Sport.<<

Stimmmt Pauline33

bei einer Depression wären die Symptome anhaltend.
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Pauline,

Ist auch eher untypisch für ne Mirgräne, denn die geht nicht weg nur weil man sich hinlegt, kann mitunter Tage dauern.

Ich würd zur Sicherheit noch zu einem andern Arzt gehen. Ausserdem zum HNO Nasennebenhölen kontrollieren lassen. Symptome können auch zu einer chronischen Sinusitis passen. Auch von den Ohren kann Schwindel und Übelkeit herrühren. Ich würd auch zum Orthopäden gehen, Wirbelsäule besonders HWS prüfen lassen. Vielleicht doch tiefe Verspannungen? Und zum Augenarzt, vielleicht lässt die Sehkraft nach und durch die permanente Abstrengung (zu viel Bildschirm etc.) kommt es zu den Symptomen?


Die Symptome passen aber auch noch zu tausend anderen Dingen. Aber ich denke mit den oben genannten drei, ist sie erstmal gut beraten und der Neurologentermin steht ja auch schon.

Wurde denn ein grosses Blutbild schon gemacht? Zuckererkrankung ausgeschlossen? Bluthochdruck? Zu niedriger Blutdruck?

LG FrauRossi
Spongebob
Beiträge: 17
Registriert: 15. Nov 2011, 17:09

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Spongebob »

Es kann auch beides sein. Auch ich habe Migräne seit ich denken kann aber meine erste depressive Phase begann mit einer heftigen Migräne. So heftig, dass ich ins Krankenhaus kam. Und wenn meine Depression schlimmer wird habe ich öfter Migräne. Also kann es schon eine gewisse Verbindung geben.
JG
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Migräne oder Depression ?

Beitrag von Pauline33 »

Ich danke euch allen ...

... merke aber auch gerade: das kann ja echt alles mögliche sein

Ich hoffe halt, dass sie jetzt keinen Ärztemarathon vor sich hat :/ denn damit geht ja auch viel Zeit für die "richtige" Behandlung verloren, zumal ja jeder Facharzt wochenlange Wartezeiten hat ...
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