Meine Frau will ein Kind II

KaKop
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Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

Hallo,

Ich fange mal einen neunen Beitrag an.
Meine Frau wird nun operiert und wie es ich herausstellte, kann sie auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen. bleibt also nur die künstliche Befruchtung. Leider sind die Gespräche zu diesem Thema meist mit Streitigkeiten verbunden. Meine Frau will auch diesen Weg beschreiten. Fuer mich ist dies alles schwer zu verdauen. Bis vor 3 Monaten war Kind kein Thema und nun stehen wir vor künstlicher Befruchtung als einzige Option. mein Frau wird dann 43 sein (so wie ich) und Zeit ist das letzte was wir haben.
Sie gab ir zu verstehen, dass es ohne diesen Versuch auf Dauer evtl. Auf eine Trennung hinauslaufen kann, weil eben ihr Wunsch ein solcher geblieben ist. Wenn nicht klappen wuerde, dann haette sie es wenigstens versucht. Ich als Mensch der Angst vor neuem hat und viel Zeit braucht, um sich fuer etwas neues zu entscheiden, bin damit überfordert. Bin ja schon seit einem Jahr wieder beim Psychologen weil mich der Huasbau so ungemein geschaucht hat und auh jetzt noch damit kämpfe (schaue immer ob ich etwas beim Bau uebersehn hab). Das wuerde mir zur Bewältigung eigentlich schon reichen.

Kakop
PerryRhodan
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von PerryRhodan »

KaKop,
verstehe ich das richtig: Sie will unbedingt und du kann nicht, als nicht Vater werden, sondern SEIN? - Da funktiert kein Ratschlag, oder eine Erfahrng von anderen. Den vorherigen Thread habe ich _nicht_ gelesen, denn das ist ein neuer! Daher kenne ich auch nciht eure Beziehungs-Konstellation.
Ich habe bei meiner Hocheit quasi einen mündlichen "Vertrag" geschlossen, es geht hier nicht um einen Rechtlichen sondern einen Gewissenhaften.

So ähnlich in der Art, aber meiner war einfacher, wie:
"Wenn du ein Kind möchtest, dann ist es in erster Linie deines und liegt es in deiner Verantwortung, es in der Not alleine aufzuziehen und davür aufzukommen. Ich werde dir nach besem Wissen und Gewissen helfen eines zu bekommen und werde alles dafür tun, was ich kann. Aber, ich weiss nicht, ob ich diese Verantwortung der Erziehung übernehmen und dem Kind gerecht werden kann. Meine Erkrakung kann ich nicht einschätzen und ich kann damit auch nicht versprechen, immer da für das Kind da zu sein, wenn ich schon alles dafür aufwenden muss, um dir gerecht zu werden. - Wenn 'es' soweit ist, so müssen wir um einen "Aufhebungsvertrag" verandeln, wenn es wirklich nicht funktioniert. Wenn es funkioniert genauso."
Eigentlich wirklich krass wäre dann noch, dass ihr auf gegenseitigePflichten und Rechte verzichtet und Sie dieses Kind als Ihr alleiniges annimmt - du bist also nur der "biologische" Vater."
Unterschrift und Darum, am besten einen neutralen Zeugen hinzunehmen.
Das kling Hart und liest sich verdammt Kindisch, aber es verteilt die Verantwortung auf beide Schultern und kann viel Überforderung, Verletzungen etc. vorbeugen... In erster Linie ist es aber unabdingbar das beide dies wollen.
Soetwas kann die Beziehung beenden, es kann aber auch eine gesunde Basis schaffen, um nicht ständig am Abgrund dieser herumzudoktern.

Lieben, lieben Gruss,
PR
--

"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
SisterGoldenHair
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von SisterGoldenHair »

... nur mal kurz so ein spontaner Gedanke, der mir gerade beim Lesen kam:

wenn ich Berichte sehe über Paare mit Kinderwunsch und künstliche Befruchtung - das allein ist oftmals schon ein echter Kraftakt - es ist ja auch nicht gesagt, daß es gleich funktioniert..... und das mit 43... ?? bei manchen dauert es ewig... und klappt doch nicht... da gibts oftmals Enttäuschung, Frust ohne Ende... und ist wahrscheinlich nur dann tragbar, wenn man als Paar gemeinsam 100 pro dahinter steht.

und selbst wenn es klappen sollte noch "in Zeiten", ist auch nicht gesagt, daß auf einmal Friede Freude Eierkuchen gibt. die Frau kümmert sich dann evt. sehr intensiv um das Kind, als "späte Mutter" möchte sie es sicher bes. gut machen, und als Mann muß man dann evt. zurück treten... ok, muß nicht so sein, kann aber sein...

Ein Kind in die Welt zu setzen ist eine große Verantwortung und erfordert die ganze Kraft. für mich sollten dann beide voll und ganz hinter dieser Entscheidung stehen (und selbst dann ist es wahrscheinlich nicht immer ein Honigschlecken)

und wenn Du jetzt eh schon ziemlich angeschlagen bist... ?? und die Alternative in den Raum zu stellen - bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt (Trennung) das kommt mir schon fast ein wenig wie "Erpressung" vor...........

na ja, meine Spontanreaktion mit meiner persönlich gefärbten Brille... ist ja nicht "bindend" ;o)

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Pauline33
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Kakop,

ich denke auch, ihr solltet es vielleicht mal als Paar mit einem Therapeuten-Gespräch versuchen.

Dieser kann eure Situation neutral betrachten und wahrscheinlich auch sehr gezielte Fragen stellen, die es euch ermöglichen, eure unterschiedlichen Wünsche besser zu verstehen und auch zu akzeptieren
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

Hallo,

Noch zur Korrektur - meine Frau wurde operiert.
Wir waren vorher beim Arzt, der sie operiert hat und auch Spezialist fuer künstliche Befruchtung ist. Er meinte, dass die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs einer künstlichen Befruchtung bei max. 20% im Falle meiner Frau sei. Sollten wir uns dafür entscheden, dann wuerde es bei drei Versuchen belassen. Meine Frau war dem Heulen nahe, als ihr nochmals vor Augen geführt wurde, dass es mit ihrer Fruchtbarkeit nicht so gut bestellt ist. Der Arzt meinte auch, dass beide dahinter stehen sollten, da das ganze schon eine psychische Belastung darstellt.
Ich habe meiner Frau auch die Idee mit einer Paartherapie gesagt. Doch sie meint, dass dies an ihrem Kinderwunsch nichts ändern wuerde.
Tja, was soll ich sagen - wie lange ich brauche, um wieder i.O. zu sein, kann ich natürlich nicht sagen. Doch Zeit ist leider das wenigste, was wir haben. Der arzt skizzierte, dass man ab Februar mit der Hormongabe beginnen koennte. Dann per Narkose die Eizellen entnehmen. Anschließend befruchten und wieder einsetzten. Dann hoffen, dass es klappt, oder das ganze noch 2 mal. Erstrecken wuerde sich das ueber ein halbes Jahr. Kosten natürlich aus eigener Tasche. Je nach Methode zw. 6000_10000 Euro.

Kakop
Pauline33
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Pauline33 »

Nun, ich denke die Paartherapie wäre nicht nur aufgrund des Kinderwunsches angebracht ... ich würde eine solche Therapie unabhängig davon sowieso empfehlen, da ihr derzeit Gefahr lauft euch in zwei komplett verschiedene Richtungen zu orientieren

Ich glaube, deine Frau ist so sehr auf ihren Kinderwunsch fixiert, dass sie alles aussenrum (eben auch dich) vergisst ... man könnte schon fast sagen, sie hat sich in einen Wahn hineingesteigert.

Aber sorry, um ein Kind zu zeugen, da gehören immernoch zwei dazu, egal ob künstliche oder natürliche Befruchtung !
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

Ich wuerde nicht sagen, dass meine Frau einen Wahn hat, sondern eben den sehr stark ausgepraegten Kinderwunsch. Fuer sie spricht, selbst beim nun erforderlichen künstlichen Weg, nichts dagegen - auch nicht meine Psyche. Sie meinte, vielleicht wuerde auch mir ein Kind guttun. Zugegeben, ich befinde mich auch auf der Suche nach einer sinnvollen/möglichst erfullenden Lebensgestaltung. Dabei frage ich mich, was denn mal sein koennte, wenn ich meine Probleme besser im Griff und damit auch mehr wirkliche Freizeit habe. Aber im Moment sehe ich mich ausser Stande eine Entscheidung zu treffen. Wie lange dieser Moment anhält, kann ich nicht sagen. Meine Frau setzt mir sicher nicht direkt die Pistole auf die Brust. Aber in mir sieht sie dann denjenigen, der ihr den Wunsch nach einem Kind versagt hat. Das kann schon zu einer Trennung führen.
FrauRossi
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Kakop,

Ich muss mal einen etwas rabiateren Beitrag verfassen.

Du und viele meiner Vorredner denken gleich an Paartherapie. Hmmmm...? Ich Frage mich muss das sein? Soll das sein? Deine Frau ist dagegen.

Ich lese es so. Deine Frau will ein Kind. PUNKT.!!! Die Wechseljahre sind nicht mehr weit oder in Ausläufern schon da. Auf natürlichem Wege wird es nicht mehr klappen. Sie will es um jeden Preis! Künstliche Befruchtung! Zwar beschränkt auf drei Versuche, aber trotzdem. Bis vor drei Monaten war ein Kind nie ein Thema, jetzt plötzlich doch. Klingt doch sehr nach Torschlusspanik.

Im Vorangegangenen Thread schriebst du noch, du willst nicht. Jetzt schreibst du du weist nicht.

Was weist du denn nicht? Ist es wirklich das nicht Wissen ob Kind ja oder nein? Oder ist es nicht vielmehr das Wissen ob Frau ja oder nein?

Sie weiß dass du nicht willst.
Sie weiß dass du keine Entacheidung treffen kannst
Sie weiß dass du krank bist
Sie will keine Therapie, weil es nichts ändert (kann sie Hellsehen)
Sie akzeptiert Kosten in Höhe von 6000 - 10000 Euro, die möglicherweise für nichts ausgegeben werden.
Sie akzeptiert die Mögkichkeit dass es nicht gleich klappt. Was dann? Steckt sie das locker weg oder heult sie sich bei dir aus? Ich würde wetten sie erwartet dass du ihr dann Trost spendest, ihr den Rücken stärkst, sie auffängst. Und das obwohl du nicht hinter ihrer Entacheidung stehst. Und da obwohl du depressiv bist und das kaum leisten können wirst.
Sie akzeptiert auch einen zweiten Fehlversuch. (ihre Niedergeschlagenheit wird sich dadurch nicht mindern)
Sie akzeptiert sogar eine dritten Fehlversuch.
Und dann? Hört sie dann auf? Wirklich? Oder wird sie vielmehr zum nächsten Arzt und den nächsten Versuch wechseln?

Sie akzeptiert die Möglichkeit einer Befruchtung und damit auch die Mögkichkeit eines Abgangs. Wie wird sie das verkraften ? Und du?

Sie akzeptiert die Möglichkeit einer Mehrlingsgeburt, die häufig bei künstlicher Befruchtung auftritt.
Und das mit einem Mann der kein Kind will oder zumindest nicht weis ob er es sich vorstellen kann.

Sie akzeptiert weitere Eingrife in ihren Körper, die überflüssigen Föten herauszusaugen, falls möglich.

Sie akzeptiert auch das sollte die Befruchtung klappen, eine Fehlgeburt erfolgt. Alle Schwangerschaften über 30 sind bereits Risikoschwangerschaften, insbesondere bei Erstgebähreden.

Sie akzeptiert eine ganze Menge. Und WO BIST DU?
Du zerbrichst dir hier den Kopf. Tut deine Frau das auch? Di. Schreibst sie sagt ein Kind kann dir auch gut tun. Das will sie gerne glauben. Dabei denkt sie nur an ihren Wunsch und nicht an dich.

Du sagst sie setzt dir nicht die Pistole auf die Brust. Aber du denkst du bist der der Ihren Kinderwunsch verwehrt. Was ist das denn anderes als dass einem die Pistole auf die Brust gesetzt wird?

Im Feburar soll es schon los gehen. Das ist kein Frises Zeitfenster.

Wo bei der ganzen Geschichte denkt deine Frau daran was du möchtest / kannst? Wo in der Geachichte gibt es noch ein Wir?

Ich denke du solltest in dich hineinhören was du willst. Es geht nicht um einen neuen Fernseher. Wo man sagen kann ach ich mach das auch ohne dich, vielleicht gefällt er dir ja später doch.

Es geht um ein Kind! Ein lebendiges Wesen! Ein Wesen dass der Fairnesshalber mit beiden Elternteilen aufwachsen sollte (klar ergibt es sich im Leben immerwieder auch mal anders, aber von vorneherein so zu planen?) ein Kid braucht seine Eltern und vorzugsweise beide. Es sollte von beiden gewollt sein!

Es ist eine Mühevolle Aufgabe für die nächsten 20 Jahre und eigentlich für den Rest des Lebens.

Das kann man nicht mit einem "ich weis nicht" "meiner Frau zuliebe vielleicht?" machen!

Noch mal die Frage: Wo bleibst du?

Was beschäftigt dich in deinem aller innersten Inneren wirklich bei dem Thema?

Ich glaube du willst nur deine Frau nicht verlieren und bist bereit dafür über alle deine Bedürfnisse hinweg zusehen. Du hast Angst vor der Trennung wenn du ihr nicht entsprichst.

Deine Frau hat diese Angst scheinbar nicht. Ihr ist es egal was du willst. Klar sagt sie was anderes (muss man ja) aber faktisch zählt für sie nur noch der Kinderwunsch. Du bist nebensächlich.

Frage dich ob du mit so jemandem zusamnen sein möchtest?

Und Einwände wie man kann das Pferd auch andersherum aufzäumen, lasse ich nicht gelten. Ihr seid schon lang zusammen und wart euch einig: keine Kinder. Jetzt tickt die Biologische Uhr deiner Frau so laut, dass sie nichts anderes mehr wahrnimmt. Aber sie kann das nicht machen. Und wenn sie dir später vorwirft du hast ihr ein Kind versagt.

Was ist das für eine miese Tour? Sie schiebt die Schuld auf dich. Aber das ist keine Frage von Schuld.

Willst du wirklich nur um weiter zu gefallen so weit über dich selbst hinweggehen?

Willst du wirklich bei jedem Versuch der künstlichen Befruchtung insgeheim hoffen dass es nicht klappt? Und dich damit vor der Verantwortung einer Entscheidung bewahrt? Willst du vor deine Frau so tun als würdest du mit ihr fiebern? Als würdest du mit ihr trauern, wenn es scheitert? Willst du mit den Schuldgefühlen darüber wirklich leben?

Du kannst nicht hoffen dass es nicht klappt um deines lieben Friedens Willen! Es gibt die Changs dass ein Kind dabei herauskommt. Eines das du nicht gewollt hast.

Triff eine Entscheidung und steh zu ihr. Und wenn das heißt zu sagen: ich kann mich gerade nicht für ein Kind entscheiden. Dann eben auch das!

Du hast Angst vor den Konsequenzen, dass deine Frau dich verlässt. Das verstehe ich und es wäre sicher schmerzvoll. Aber wenn du schon vermutest sie geht wenn du nicht mitziehst, was soll das für eine Partnerschaft sein? Auf welcher Grundlage basiert eure Beziehung?

Oder vermutet nur deine Deprigedankenwelt dass sie geht?


LG FrauRossi

p.s.
Ich weis mein Beitrag ist hart aber in der Kürze der Zeit die dir noch bleibt hilft kein Kopfstreicheln mehr. Das ist natürlich meine Meinung und die entsteht nur aus dem was ich von dir lese. Ich kann also auch weit daneben
liegen.
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

@FrauRossi: Vieles was Du schreibst geht mir auch durch den Kopf.
Mein Therapeut hat mir schon Tipps gegeben, wie ein Gespräch zu führen ohne dabei evtl. Vorwürfe etc.zu transportieren, doch irgenwie gabs zu diesem Thema bisher keines, das irgenwie nicht in Streitigkeiten endete. Das Thema ist zu emotional beladen. Es ist natürlich sehr schwer, Angst vor jedem weiteren Gespräche zu haben.
Ich habe schon mit meinem Therapeuten vor einigen Wochen gesagt, dass ich mich nicht in der Lage fühle, das aufgebaute Leben aufzugeben. Die Konsequenzen wären der Verlust meiner Partnerin, die mehr als die hälfte meines Lebens mit mir teilt. Der Verkauf unseres Hauses, dessen Bau bzw. Die Komplikationen und die Energie, die ich da hineingesteckt hab, damit alles planmaessig und halbwegs ordentlich läuft und schlussendlich wieder der Auslöser einer erneuten Therapie ist. Mein Leben waere fuer mich damit gescheitert. Ob ich deswegen dem Wunsch meiner Frau entsprechen soll? Viele/Alle wuerden wohl sagen - Nein. Doch ich hab keine Ahnung, kein Selbstbewusstsein überhaupt im Inneren eine Meinung zuzulassen, hinter der ich stehe - egal was da kommt Meine Gedankenwelt ist im absoluten Chaos. Das ganze ist definitiv zusätzlich zu dem schon vorhandenen Problem zu viel. Ich mache mir Sorgen wie ich das handeln soll/kann.

KaKop
FrauRossi
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Kakop,

Ja ich kann deine Sorgen gut verstehen.

Bei deiner Frau tickt die Biologische Uhr, ich hab es nicht selbst erfahren, aber bei mancher Freundin mit erlebt. Das ist etwas sehr sehr machtvolles.

Was du jetzt bräuchtest wäre Durchsetzungsvermögen. Um einen Plan auszuhandeln. Er könnte mehr Zeit für dich enthalten. Er könnte auch Paartherapie enthalten.

Aber ich weis das man diese Durchsetzungsfähigkeit in der Depression eben nicht besitzt.

Deine Frau lehnt eine Paartherapie ab. Die Zeit bis Feburar wäre dafür auch reichlich knapp.

Wäre es vielleicht eine Mögkichkeit deine Frau zu einer Stunde zu deinem Therapeuten mitzunehmen? Da könntest du mit seiner Hilfe in einem Geschützen Raum vielleicht besser erklären dass dir diese Entscheidung nicht leicht fällt, gar unmöglich ist zum jetzigen Zeitpunkt.

Ihr verdeutlichen dass das was sie vorhat schon für einen Gesunden eine riesige Belastung ist und für jemand der an Depression erkrankt ist, noch schwerer wiegt.

Wenn alle Gespräche im Streit enden, kannst du ihr vielleicht einen solchen Vorschlag in einem Brief schreiben?

Hast du vielleicht die Möglichkeit für drei / vier Tage aus der Situation heraus zu gehen? Zu einem Freund oder Ferienwohnung oder Hotel?

Wo du ganz in Ruhe für dich bist? Und vielleicht die Mögkichkeit hast deine Gedanken zu beruhigen und zu sortieren? Wo du ein paar Tage keinem direkten Druck ausgesetzt bist und sei es nur für ein Wochenende?

Du könntest ihr in dem Brief schreiben dass du ihr den Kinderwunsch nicht ausreden willst (das scheint sie ja zu befürchten), dass es für dich aber wichtig ist dass sie deine Gedanken zu dem Thema kennt und auch deine Sorgen.

Vielleicht gibt es Alternativen? Nicht jetzt den Kinderwunsch realisieren. Kann mit dem Versuch der künstlichen Befruchtung doch noch gewartet werden?
Gib es die Möglichkeit, irgendwann später ein Kind zu adoptieren?

Das sind Vorschläge die du Ihr zur Güte machen könntest. Wenn du jedoch einfach kein Kind möchtest, dann musst du es sagen, dann darfst du nicht mitmachen bei den Plänen deiner Frau.

Und ist es wirklich gesagt, dass es zur Trennung kommt wenn du ablehnst?

Ich würde dir gerne sagen, deine Frau liebt dich doch auch. Auch sie ist schon ihr halbes Leben mit dir zusammen. Sie wird das nicht wegwerfen wollen. Zeig ihr deutlich dass du es im Moment nicht kannst. Öffne ihr radikal die Augen. Dann wird sie zu sich kommen und es wird ihr klar werden dass sie Eure Beziehung nicht aufs Spiel setzen kann.

Ich würde das so gerne zu dir sagen! Und es könnte tatsächlich so sein. Aber ich habe es leider schon anders erlebt. Ich habe bei einer Freundin zugesehen wie sie den Mann ihres Lebens verlassen hat, den erstbesten der willig war den Kinderwunsch zu erfüllen geheiratet hat.

Ich weis das klingt fies und schonungslos. Ich würde gern mit dir zusammen an etwas anderes glauben, aber auch solche Dinge können geschehen.

Ich kenne weder deine Frau noch dich. Ich kann mir also nur eine begrenze Vorstellung machen.
Ich wünsche mir für dich dass es gut ausgeht.

Viel Glück und Kraft wünscht dir FrauRossi
bigappel
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von bigappel »

Lieber Kakop,

ich persönlich sehe das Empfinden Deiner Frau etwas anders.

Ihr ward Euch einig, keine Kinder zu wollen.
O.K.

Zeiten und Menschen und somit auch Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen können sich ändern, müssen nicht starr sein.

Das halte ich für menschlich und völlig normal, nicht für egoistisch.

Auch die Tatsache, dass auch Dich ein Kind sehr emotional bereichern könnte / würde, kann ich nachvollziehen.

Das allein ist es natürlich nicht.

Ihr alle betrachtet Kakop und seine Frau.

Wo bleibt denn das Kind?
Wer denkt denn daran?

O.k. Zugegebenermaßen können wir uns hier jetzt von allen Seiten totdiskutieren, weil es für alles gute und negative Argumente gibt.

Vermutlich ist es genau das, was Du jetzt gerade im Kopf hast, Kakop, nämlich Verwirrung.

Das haben gesunde Eltern, mit diesem Grundproblem (einer will Kind, einer nicht) genauso. Und genauso gibt es auch dort keine garantien für ewiges Glück der Eltern und dauerhafte Gesundheit.

Ich bin alleinerziehend, ich bekomme meine Tochter auch mit ordentlicher Erziehung, Schulbildung und soweit mir möglich, mit der Erfüllung ihrer Wünsche groß´.

Einen maßgeblichen Wunsch kann ich ihr aber leider nicht erfüllen und manches Mal, wenn es mir selber nicht gut geht, zerbreche ich fast daran, nämlich die unerfüllte Sehnsucht nach einem "funktionierenden" für sie vorhandenen anderen Elternteil.

Kann ich selber in der momentanen Situation also nicht von ganzem Herzen "ja" zu dem Kind sagen, würde ich wohl nein sagen und wohl oder übel mit den Konsequenzen leben.

Aus Verantwortung für das ungeborene Leben,
vielleicht.

Alles Gute!
Pia

P.S.: Adoption kannst Du knicken, dafür seid Ihr zu alt *kein Scherz; da gibt es Höchstaltergrenzen und auch wenn es arschig klingt: man muss nicht nur die Finanzen offen legen, sondern benötigt auch ein makelloses Gesundheitsattest.......*
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
PerryRhodan
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von PerryRhodan »

Hallo KaKop,
du tust mir Leid, aber deine Verantwortung für DICH kann dir hier keiner abnehmen, sondern nur sie wahrzunehmen.

@Pia
> Ihr alle betrachtet Kakop und seine Frau.>Wo bleibt denn das Kind?>Wer denkt denn daran?
Es gibt (bisher noch) kein Kind und es geht hier um KaKop.

Kakop:
> Ich habe meiner Frau auch die Idee mit einer Paartherapie gesagt. Doch sie meint, dass dies an ihrem Kinderwunsch nichts ändern wuerde.

Frau Rossi schrieb dazu:
> Sie will keine Therapie, weil es nichts ändert (kann sie Hellsehen)>Sie akzeptiert Kosten in Höhe von 6000 - 10000 Euro, (...)>Sie akzeptiert die Mögkichkeit dass es nicht gleich klappt.>Sie akzeptiert auch einen zweiten Fehlversuch.>Sie akzeptiert sogar eine dritten Fehlversuch.>Und dann?
>(...)>Sie akzeptiert die Möglichkeit einer Mehrlingsgeburt, die häufig bei künstlicher Befruchtung auftritt.>(...)>Sie akzeptiert auch das sollte die Befruchtung klappen, eine Fehlgeburt erfolgt.(...)>
Sie akzeptiert eine ganze Menge.> Und WO BIST DU?
Also wo kommst du in dieser "imaginären Dreiecksbeziehung" vor?
Im Ernst und in aller Deutlichkeit - verfasst miteinander einen Handlungsvertrag, "Was ist wenn..." wenn sie darauf nicht eingeht kann ich mir vorstellen, dass das Szenario genauso wie von Fr.Rossi weiter ablaufen wird. Dazu muss ich nicht Depressiv sein, ken Hellseher, nicht Gesund. Ich bin auch durch lebenslang das Thema MEINE Kinder gegangen. Aber wir haben als Paar zusammen immer wieder in einem festen Zyklus neu darüber gesprochen und "unterschrieben". Dadurch wird die eigentlich Beziehung nicht ständig belastet.
Bei dir ist anscheinend jetzt ein Zeitpunkt gekommen, der eine Entscheidung benötigt:
WO BIST DU - wo siehst DU DICH - was ist DEIN Preis? - Die Entscheidung für "DICH mit Kind oder ohne" ist selbst kein Teil deiner Depression, sondern dein Entscheidungs(EMP)findung ist das Problem (Depressionsbedingt).

Ich kann dir nur zusprechen
PR
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KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

Vielen Dank für den Input.
Meine Frau sieht es auch so, dass sich Einstellungen ändern können. Sie hatte auch einmal beschrieben, dass sie Angst vorm Kindbekommen hatte und diese nun nicht mehr der Fall wäre. Wenn ich sie frage, wie sie ihr Leben bereichernd empfindet mit einem Kind, dann meint sie, meine Sprache sei so rational und hier geht es um Gefühle. Ich kannte meine Frau immer als sehr tiefgründig, die Sachen hinterfragt und Probleme egal welcher Art sehr gut durchdringen kann. Vielleicht/Wahrscheinlich macht sie das auch jetzt, doch sie teilt mir diese Gedanken nicht mit. Ich empfinde nur: "Ich habe einen Kinderwunsch und den will ich umsetzten bzw. das Mögliche hierfür zu tun. Andere habens auch geschafft".
Ich sehe die Verantwortung, die ein Kind mit sich bringt und ich fühle mich nicht in der Lage, diese zu erbringen bzw. bei der Erbringung zu scheitern.
Mein bisheriges Ziel mit der Therapie war, mein Leben so hinzubekommen, dass ich wieder durchatmen kann und es schaffe mit meinem Problemmuster (Ein bestimmendes Hauptproblem, das mich über Jahre begleitet: z.B. Angst vor Krankheiten, Angst Mängel am Haus übersehen zu haben usw.). Damit gelassener umzugehen, um etwas mehr vom Leben geniesen zu können - die Hämmer/wirklichen Probleme (Krankheit/Tod) kommen im Alter sowieso. Das ist für mich verdammt schwer. Der Zeitpunkt, zu dem meine Frau mit ihrem Wunsch kommt, ist denkbar schlecht. Darauf angesprochen meint sie, bei mir gäbe es nie einen günstigen Zeitpunkt. Dies sagen/denkend führt jedoch bei ihr nicht dazu, dies als ein Zeichen dafür zu sehen, dass ein Kind in einer Beziehung mit mir evtl. nicht ideal ist.
Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, wenn schon künstliche Befruchtung als einzig Option, dann noch abzuwarten. Doch wenn am Ende meine Meinung bleibt, fühlt sich meine Frau hingehalten.
Was mir auch gar nicht in den Kopf will, ist, dass auch meine Frau erkennen müsste - bei diesen gegebenheiten - der Zeitpunkt ist falsch und wird mit mir vielleicht nie kommen.
PerryRhodan
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von PerryRhodan »

KaKop,
ich lese für mich in diesem letzten Posting von dir eine sehr versöhnliche Weise, wie die du über dich und deine Frau geschrieben hast. Gerade diesen Text handschriftlich niedergeschreiben und ihr als Brief geben. Das würde ich mir als Partner wünschen.
Das wollte ich nur loshaben...
Gruss,
PR

Spruch des Tages: Der man muss im Leben nur zwei Wörter lernen: "Ja, Schatz!"
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PerryRhodan
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von PerryRhodan »

KaKop,
ich möchte dir noch etwas mitgeben. vielleicht hast du das schon in deinem Koffer, aber ich denke, davon können wir nie genug habe:

Stufen, von Hermann Hesse, 1941:
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
(...)
http://www.lyrikwelt.de/gedichte/hesseg1.htm
(...)
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
(...) und gesunde!
--

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bigappel
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von bigappel »

Lieber Kakop,

der Kinderwunsch ist etwas ganz existenzielles, bei dem, auch schonmal bei der rationalsten Frau, sich das Gehirn ausschaltet.

Deine Frau kann möglicherweise derzeit gar nicht rational denken, weil sie sich in dem Wunsch so völlig verfangen hat.

Vielleicht war er auch latent immer da;
ist eigentlich egal.

Du wirst es nicht abwälzen können, es ist an der Zeit, dass Du eine Entscheidung für Dich triffst......

@ Perry: ja, ne, is klar.
Kind ist nicht gezeugt, also brauch ich mir keine Gedanken drum zu machen....

Ich weiß, dass Du nicht dazu gehörst Perry,
aber weißt Du wieviel von den Leuten, die so denken, ich täglich vor mir sitzen hab *würg!*.

Der Vergleich hinkt, o.k., aber trotzdem ein bildlicher Vergleich: ich schaff mir erstmal nen Hund an und dann überleg ich mir, ob ich ihn im Urlaub in die Pension gebe, bei Freunden unterbringe, mitnehme oder aussetze....... erstmal gucke ich auf mich........

Und? Oh, der Hund wird erwachsen, muss erzogen werden, ohhhhh. Und zum Tierarzt, teuer, teuer, teuer. Sowas! Wer hätte das
gedacht????

Das Kindeswohl sollte hier nicht außer betracht bleiben und die Verantwortung der Erwachsenen.

VG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
PerryRhodan
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von PerryRhodan »

@Pia
>> @ Perry: ja, ne, is klar.
> Kind ist nicht gezeugt, also brauch ich mir keine Gedanken drum zu machen....
Nein Pia, Ich glaube da muss ich nochmals nachhelfen: Uns gibt es schon - das Kind nicht. Und jetzt geht es erst einaml um uns. Dannnach um ein Kind. Ob wir diesem gerecht werden, nicht weil andere es auch schaffen. Ich habe lange dafür gebraucht, um für mich zu sagen: Nein. Ich habe mich damit entschieden Verantwortung zu übernehmen. Was da Draussen immer gleich mit Nicht-Verantwortung-übernehmen-Wollen gleichgesetzt wird. Jahrzente habe ich dafür gebraucht. Durfte mir Bestätigung bei meiner Therapeutin nehmen, bei meinem Psychiater (Danke.). Und jetzt bei einer Familienaufstellung wurde mir vom leidenden Theraupeuten gesagt: "Wer sich gegen Kinder auspricht, spricht sich gegen das Leben aus." - Es ist immer dieser K(r)ampf, was ist Leben? Es ist Meins! Meins. Ich bin es, der sich für mein Leben entschieden hat und nicht für das Meines Kindes. Kinder lieben mich, auch wenn sie unsicher sind: "Wow, ist der Gross und der bellt und beisst ja gar nicht. Der beachtet mich ja gar nicht - da muss ich doch gleich mal hin..." Und dann lernen die, das es auch anders geht mit Erwachsenen, das die nicht immer nur zerren und fordern, etc.
So - das ist nun Pias Hornissennest wo sie reingestochen hat, weil sie sich von einer knappen Aussage hat rechtfertigen müssen, lach

[Hinkender Hund]
> Ich weiß, dass Du nicht dazu gehörst Perry,>aber weißt Du wieviel von den Leuten, die so denken, ich täglich vor mir sitzen hab *würg!*.
Sicherliche viele, weil es noch viel mehr davon gibt.

Jepp - Haben will. 1-2-3-MEINS... ;-(

Gruss,
PR
--

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Reve
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Reve »

Pauline33
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Pauline33 »

"Die haben uns immer wieder gerettet, von Anfang bis Jetzt"

Sorry, aber das finde ich irgendwie unpassend, denn Kinder sind doch nicht da, damit sie Beziehungen, die kinderlos scheitern würden, zusammenhalten ?!
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von KaKop »

@Carin: Auch mein Therapeut hat mir für meine Frau auf den Weg gegeben, über einen Plan B nachzudenken, wei ihr Lebensmodell ohne Kinder aussehen könnte. Die Chancen einer künstlichen Befruchtung liegen bei ca. 10% pro Versuch.
Meine Frau würde, so glaube ich, keine Therapie in Anspruch nehmen, wenn es mit einer künstlichen Befruchtung nicht klappen würde und sie dann niedergeschlagen wäre; sie lehnt ja aktuell auch eine Paartherapie ab.
Zum Thema Behinderung meinte sie, dass sie eine Schwangerschaft nicht normal beenden würde, wenns innerhalb dieser festgestellt werden würde.
Selbst der Arzt, der die künstliche Befruchtung machen würde, warnte vor möglichen Depressionen im Falle des Nicht-Gelingens und daraus resultierendem Trennungen.
Ich denke, dass bei einer künstlichen Befruchtung noch mehr als auf normalem Weg beide Partner einen Kinderwunsch haben müssen; nur so kann der schwierige Weg zusammen gemeistert werden.


KaKop
Pauline33
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Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Kakop,

dein letzter Satz trifft es eigentlich am besten und sehr genau:

BEIDE müssen den Kinderwunsch haben.

Stand heute ist aber, dass nur deine Frau diesen so ausgeprägt hat und du dir aber nicht sicher bist.

Daher finde ich, sollte deine Frau dir noch Zeit geben. Und wenn du im nächsten Jahr sagst "nein" oder "ich weiss es immernoch nicht" dann ist das von ihr zu akzeptieren.

Wie hier auch schon von anderen geschrieben: was ist denn mit dem Kind ? Wollt ihr dem später mal erzählen "du wurdest künstlich gezeugt und auch nur, weil die Uhr von deiner Mutter getickt hat, aber dein Vater eigentlich noch gar nicht bereit war" ?!
Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von Liber »

Hallo Kakop,

schwieriges Thema!

Viel ist ja schon geschrieben, meine Anregung wäre, mal zu versuchen, dahinter zu schauen, also hinter den Kinderwunsch.

Kinderwunsch ist der starke Wunsch nach "neuem Leben", wie ja auch schon der Therapeut der Familienaufstellung gesagt hat.

Für deine Frau konkretisiert sich dieser Wunsch derzeit ganz stark in dem Wunsch nach einem leiblichen Kind.

Aber wenn man den Wunsch mal ein bisschen allgmeiner betrachtet, könnte sich die Frage stellen: gibt es denn in eurer Beziehung eigentlich noch "Leben"? Gibt es neue Ideen (abgesehen vom Kind!), Überraschungen, gibt es Spontaneität und Kreativität, gibt es Lebendigkeit? Oder herrscht da eher Stagnation vor? Ist die Atmosphäre geprägt von Bedenken, Zweifeln, Befürchtungen, dass dies und jenes alles nicht klappen könnte, dass hoffentlich nichts Unvorhergesehes passiert, dass bloß nichts eintreten möge, dass man nicht schaffen könnte?

Eine solche Atmosphäre ist wie eingefroren. Da sprießt nichts Lebendiges mehr. Da sind die Grenzen klar abgesteckt und alles Neue wird im Keim erstickt.

Und mein Vorschlag wäre deshalb, mal zu schauen, ob generell LEBEN in der Beziehung fehlt?

Neues Leben kann ein Kind sein, aber bei weitem nicht nur! Es gibt ganz viele Möglichkeiten.

Ich persönlich glaube, es geht bei dieser Sache nicht nur um die Frage "Kind - ja oder nein." Im Moment macht sich alles daran fest, aber es geht vielleicht ganz grundsätzlich darum, ob in der Beziehung noch eine Chance auf neue Lebendigkeit besteht.

Wahrscheinlich ist diese Frage auch deshalb derart grundsätzlich geworden, dass von ihr die gesamte Beziehung abzuhängen scheint.

Natürlich wäre es gut, das alles mal in einer Paartherapie zu besprechen.

Wenn das nicht geht: vielleicht kann dieser Gedanke dennoch für dich ein Anstoß sein?

Viele Grüße
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Meine Frau will ein Kind II

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen @ All ,

@ Perry:

ich kann Dir momentan nicht mehr folgen in den Ausführungen *grübel* ;-(.

Ist auch egal denke ich, weil es ja nicht um Dich oder mich geht, sondern um Kakop.

Ich weiß nicht, was Du damit meinst, ich hätte mich zu einer kurzen Aussage gerechtfertigt.

Ich rechtfertige mich hier willentlich überhaupt nicht. Ich habe eine Meinung, die ich vertrete, die ggf. überdacht werden sollte/ kann, aber rechtfertigen... mh????

Nö.

Ich sehe Deine Entscheidung, keine Kinder haben zu wollen, als verantwortlich an.
Mein Freund hat genauso entschieden.

Aber sowohl Du, wie auch er, müssen doch auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, für die das nicht vorstellbar ist.

Heute, ist das Thema Kinder für mich durch und von daher kann ich damit leben, dass er keine Kinder will.

Früher wäre das für mich ein Ausschlußkriterium für ihn gewesen.
Man kann da sicherlich deuteln, ob das o.k. ist und was dahinter steckt, aber meine eigene Sehnsucht nach Kindern, nach Familie wäre stärker gewesen, als die Kraft ein Leben ohne Kinder zu führen.

Allein die Vorstellung, ich hätte all das, was ich durch Kinder erleben, lernen, fühlen durfte, niemals gehabt, läßt mich ergruseln.
Ein Leben mit Kindern ist bunt, chaotisch und abwechslungsreich........ ein Leben nur mit dem Partner sicherlich finanziell viel besser zu gestalten, aber ne... für mich unvorstellbar.

Für mich sind Kinder das tollste, beste und lebensbringenste der ganzen Welt.

Nichts im Leben hat mich jemals so sehr bereichert, wie Kinder. Diese sind für mich einfach schlichtweg nur eine Bereicherung und keine Belastung; dabei ist egal ob eigene oder Fremde.

Vermutlich wird es da in der Lebensauffassung niemals eine Übereinstimmung geben.............

Trotzdem finde ich Deine - wie bereits gesagt - Entscheidung kein Kind zu haben, verantwortungsvoll.

Denn was gibt es Schlimmeres als ein Kind, das immer im Leben das Gefühl haben wird, nicht wirklich von ganzem Herzen gewollt zu sein.

Amen .

Dir lieber Kakop wünsche ich ganz viel Kraft und Mut.

Es ist einfach so, dass die Kräfteverteilung im Leben mit einem Betroffenen sehr unterschiedlich ist und es ist einfach menschlich, dass auch der vermeindlich gesunde Partnerteil im Leben an dem Punkt kommt, wo auch er nur noch eingeschränkt Entscheidungen treffen kann (Deine Frau mit Kinderwunsch) und da ist von Nöten, dass der andere Part authentisch ist.

Sei mutig!
Egal, was Du entscheidest!

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
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