Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Antworten
sandee
Beiträge: 14
Registriert: 13. Nov 2011, 13:14

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von sandee »

Hi Yvi,
ich hab da noch gar keine Erfahrungen gemacht. Hätte aber auch total Schiss, dass ich von den Teilnehmern jemanden kenne oder die was ausplaudern und so... Die Vorteile kann ich mir allerdings auch ganz gut vorstellen. Wenn man hört, wie es anderen "Betroffenen" geht, dann merkt man vielleicht mal richtig, dass man nicht alleine mit dem Mist ist, und vielleicht denkt man auch "mensch, dagegen gehts mir ja eichtig gut!". Aber wie gesagt, ist alles nur Theorie bisher. Bin gespannt, was andere schreiben.
Liebe Grüße
sandee
FSKF
Beiträge: 87
Registriert: 14. Feb 2011, 15:16

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von FSKF »

Ich habe an einer Gruppentherapie teilgenommen, allerdings war das Thema Ängste und nicht Depressionen, aber bei vielen ist ja beides da. Ich war über ein Jahr da, vorrangig, um Kontakte zu knüpfen (die Gruppe wurde in der Uni angeboten), von der Gruppe an sich habe ich nicht profitiert. Ich war überrascht, wie sehr sich manche öffnen konnten - ich konnte es nicht, zumal die Mitglieder oft wechselten. Ich habe dann auch gedacht, dass ich selber entscheiden will, wem ich was sage. Und es gab bestimmte Menschen in der Gruppe vor denen wollte ich mich einfach nicht öffnen, weil ich es nicht mag, "Zwangszusammengepackt" zu werden nach dem Motto wir gehören jetzt alle zu einer Gruppe und können uns alle sagen - obwohl es für mich zum Teil fremde Menschen waren. Ich brauche lange um jemadem zu vertrauen und entscheide selber, wem ich mein Vertrauen schenke und wem nicht. Dennoch, ein paar nette Kontakte habe ich in der Gruppe wirklich gefunden, aber an einer Therapiegruppe teilzunehmen als Hilfe bei der Depression würde ich nicht.

lg
Abendstern
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von Dendrit »

Hallo Yvi,

ich war mal bei zweien: auf der Psycho-Somato einer Epilepsiestation, aber das war zweitrangig. Für mich war das Blöde: ich kann zwar gut zuhören, bei manchem kommen mir Lösungen bzw. mehr rhetorische Fragen in den Sinn. Und dann der "Job" einer SHG-Leiterin, dafür zu sorgen, dass es kein Schweigen gab. Und bei der Gruppe waren das Schweigerunden. Viele haben auch "rumgedruckst" und ich wollte Brücken bauen, dass sie es einfach "ausspucken". Ein paar Wochen später fragte ich den Psychologen, was ich hier soll, was ich da lernen soll ... Er meinte, das Schweigen aushalten. Super - naja, das war zwar schon schwer. Hinterher im Gruppenraum, wenn ich mit ein paar "unter 4 Augen" war, hab ich die selbe Frage gestellt und ohne der Anwesenheit der Psychiater war das Gespräch kein Problem.

Bei der anderen Klinik (verhaltensther. Klinik) gab es fast für jedes Krankheitsbild eine Gruppe, außer für rein Depressive. Da wurde dann eine Gruppe gegründet, die nirgends "reinpassen". Zuerst waren wir zu zweit. Mit 3en geht es aber erst besser (Therapeuten nicht mitgerechnet). Was war das End vom Lied? Alles außer mir waren Angst-Patienten. Es war zwar interessant zu erfahren, wie Angst entsteht bzw. warum und wie sie zur Störung wird. Aber bei sämtlichen Aufgaben konnte ich mich nirgends orientieren, weil ich nicht aus Erfahrung sprechen konnte.

Deshalb denk ich, es muss passen - das Krankheitsbild mein ich. Eigentlich ist es auch so, dass das, was jemand in der Grupp sagt, im Raum bleibt. Es geht Außenstehenden nichts an. Wenn man untereinander redet, nur, wenn der andere auch darüber reden will. Deshalb würde die Angst, dass weitere andere was darüber erfahren, unbegründet sein.

LG, Manuela
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Yvi

Habe Erfahrungen während meiner 2 Rehas gemacht, ich denke es kommst erstens auf die Größe der Gruppe drauf an, kleine gruppe o.k. große Gruppe nein. Es kommt auch auf die Themen an, die dort besprochen werden, persönliches würde ich nur im Einzelgespräch ansprechen wollen, das geht keinem was an. Es gibt aber auch Sachen, wie z.B. Arbeit, da kann das ein guter Austausch sein oder über die Krankheit selber, weil bei jedem anders.Bei der ersten Reha haben sie darauf geachtet, das es auch passt, so wurden z.B. Gruppen mit der selben Problematik zusammengestellt, z.B. Paare die ein Kind verloren haben waren unter sich und das war gut so, weil ich dazu hätte nichts sagen können, weil ich sowas selber nicht durchgemacht habe, da passt es dann auch und kann eine Gruppe sehr hilfreich sein. Bin noch mit einigen von damals in Kontakt. Bei der 2. Reha war ein heilloses durcheinander, Gruppen wurden immer wieder auseinandergerissen und neu zusammengestellt und was angesprochen wurde war z.Teil für mich zumindest Kinderkram, davon konnte ich so gut wie gar nicht profitieren.

Was das ausplaudern betrifft, sollte jedem klar sein und wird im Vorfeld auch gesagt, besteht Schweigepflicht und im eigenen Interesse sollte sich auch jeder daran halten.

lg Rosalie
I-AAH
Beiträge: 347
Registriert: 2. Dez 2009, 16:34

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von I-AAH »

...
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Yvi

Das ist sicher der Vorteil bei der Reha, das meist alle woanders her sind, hast du schon mal darüber nachgedacht so etwas zu machen, da gehört Gruppentherapie sozusagen dazu, du mußt auch nicht unbedingt was sagen wenn du nicht willst oder nicht kannst oder es ist auch eine Möglichkeit etwas zu dem zu sagen, was die anderen eingebracht haben. Wenn du auch Angststörungen hast, wäre das zumindest eine Möglichkeit das etwas zu überwinden, in dem Punkt muß ich deiner Thera zustimmen, das du dich dann überwinden mußt.

Ich habe auch das Gefühl, das du eine sehr große Angst hast, das jemand was erfährt, was du sagst, kann man natürlich nie hundertprozentig ausschließen, ein bißchen vertrauen sollte man dennoch haben, derjenige outet sich dann sozusagen auch. Ich bin auch ein sehr mißtrauischer Mensch, aber ein bißchen Vertrauen sollte man schon haben, aber wie gesagt, das ganz persönliche würde ich auch nicht in der Gruppe ansprechen, dazu sind einfach auch die Einzelgespräche da.

lg Rosalie
TapfereScheiderin
Beiträge: 5
Registriert: 23. Aug 2012, 09:40

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von TapfereScheiderin »

Hallo,
endlich habe ich diesen Thread gefunden. Ich bin in einer Gruppentherapie, die mir anfangs geholfen hat. Momentan ist die Zusammensetzung aber ungünstig und ich verabschiede mich gerade innerlich und bereite auch meinen geordneten Rückzug aus der Gruppe vor.
Meine Depression und meine Ängste sind unter anderem auf sexuellen Missbrauch zurückzuführen, und in der Gruppe sitzt ein Pappenheimer, der nur Macho-Sprüche klopft.

Bei Resonanz schreibe ich gerne mehr, will aber erstmal wissen, ob ich mit meinem Problem hier richtig bin.
Insa40
Beiträge: 1193
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Wie steht ihr zum Thema Gruppentherapie?

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

wollte auch etwas dazu schreiben, aber der Beitrag ist schon wieder gelöscht.
Hat das zugenommen in letzter zeit oder kommt mir das nur so vor?

Es wäre lieb, wenn die Löscher kurz einen Satz dazu schreiben könnten, dann kommen sich die anderen Antworter nicht so zusammenhanglos vor.

Viele Grüße, Insa
Antworten