Struktur gelingt nicht mehr

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MissLA
Beiträge: 94
Registriert: 23. Sep 2011, 14:59

Re: Struktur gelingt nicht mehr

Beitrag von MissLA »

Hallo,

so geht es mir zur Zeit auch, schon lange und immer wieder...es ist echt kaum auszuhalten.

Ich kann dir nicht viel sagen, ausser dass ich mir immer wieder sage, ich bin eben krank und ich kann stolz sein, wenn ich wenigstens schaffe, mir was zu essen zu machen, meine Tiere zu versorgen und meine Wohnung und mich sauberzuhalten.

Ich versuche, nicht daran zu denken, wie armseelig das ist und dass ich eigentlich noch viel mehr schaffen müsste.

Es ist sn manchen Tagen so. Wenn du erst bei Anbruch der Dunkelheit rauskommst, freu dich darüber, dass du es überhaupt geschafft hast...

Diese Depression ist eine echte Drecksau, sie legt dich in Ketten und verhöhnt dich dann, weil du dich nicht bewegen kannst...

Meine Freundin sagte neulich, es liegt in der Natur einer Depression, dass sie immer wieder vorbeigeht, das wissen wir ja auch aus Erfahrung. Es gibt immer wieder Zeiten, wo es besser geht.

Die Zeit dazwischen gilt es auszuhalten und sich über die kleinen Dinge zu freuen, die wir geschafft haben, statt uns fertig zu machen wegen dem, was wir nicht geschafft haben.

Ich wünsch dir viel Kraft und dass es bald besser geht. Mir auch:)
VG
MissLA
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Struktur gelingt nicht mehr

Beitrag von FrauRossi »

Gallo Yvi,

Wenn ich frei habe geht es mir meist weitestgehend gut. Ich kann machen was ich will und "muss" nichts (oder kaum etwas)

es bleibt im Hinterkopf der Druck arbeiten zu müssen um zu überleben. Wenn ich arbeite kann ich dem nichts positives mehr abgewinnen, mir geht es zunehmend schlechter.

Ich weis auch nicht wie damit umgehen.

LG FrauRossi
03121970
Beiträge: 3
Registriert: 6. Nov 2011, 20:31

Re: Struktur gelingt nicht mehr

Beitrag von 03121970 »

Hallo yvi,

dein Text könnte grösstenteils auch von mir sein, so sehr sehe ich mich selber in deinen Zeilen.
Ich war dieses Jahr insgesamt 22 Wochen in Behandlung (stationär/teilstationär/Reha). Und zwischendrin hatte ich noch die Zusage für meine "TEilhabe am Arbeitsleben" bekommen, was mich sehr gefreut hat. Mitte September wurde ich entlassen, und hatte kurz darauf einen Termin in einem Berufbildungszentrum.
Dieser Termin dauerte lange, und ich habe knapp 3 Stunden meinen Lebenslauf erzählt, was sehr anstrengend war. Als ich von dort aus wegfuhr hatte ich 10 Minuten später einen Unfall, und seitdem zweifel ich wieder sehr. Zu meiner allgemeinen Angst und Unsicherheit der Massnahme gegenüber gesellte sich jetzt noch der Gedanke, dass ich dem täglichen Auto fahren nicht gewachsen bin. Es war nicht der erste Unfall.
Das ist jetzt 3 Wochen her, und ich habe die "HAusaufgaben" bis heute nicht erledigen können, weil ich die meiste Zeit am Tag wie erstarrt bin, und nichts hinbekomme. Ich bin gereizt, immer traurig, und will meine Ruhe.

Wie du auch sagst, es gibt keine Struktur mehr. Bei mir ist es jetzt so, dass ich mich schweren Herzens von der berufl. Massnahme "verabschieden" muss, um doch noch einen letzte stationären Aufenthalt in einer Spezialklinik zu machen. So war es eigentlich vor 2 Monaten schon geplant, aber mein Arzt meinte, es wäre wichtiger und heilsamer wenn ich nach einem Tagesstruktur-Aufbau, die berufliche Reha mache. Das sieht er jetzt anders, nachdem auch mein Lebensgefährte mit ihm gesprochen hat.

Du musst sehen, inwieweit Du es schaffen kannst, eine Struktur neu aufzubauen. Und was oder wer Dir dabei helfen kann. Du schreibst ja auch von einer beruflichen Reha - wie weit bist Du da? Ist sie schon bewilligt?

lg aquadance
Man darf jederzeit hinfallen; aber man muss immer wieder aufstehen
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