Bin ich denn so falsch/verkehrt?

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HäNsChEn

Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von HäNsChEn »

Thera
Beiträge: 50
Registriert: 7. Nov 2011, 20:40

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Thera »

Hallo Yvi31,

habe heute selber einen kleinen Durchhänger, deswegen nur kurz:

Du kommst schon innerhalb der wenigen Zeilen recht sympathisch rüber. Ich kann mir nicht vorstellen, dass an dir irgendetwas "falsch" ist.

Kann es sein, dass du nur einfach die Aussage falsch verstanden hast? Also nicht - wie du meintest - dich, sondern in manchen Situationen deine Denkmuster oder/und dein Verhalten ändern sollst?

L.G. Thera
Bummel
Beiträge: 45
Registriert: 5. Jul 2011, 19:06

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Bummel »

Willst Du denn so bleiben?
Willst Du denn das es so weiter geht?
Fühlst Du Dich denn wohl, in der jetzigen Situation?

Es ist unendlch schwer zu erkenn, dass NICHT die anderen schuld sind, sondern das, was in uns passiert.
Es gibt sicher Gründe die durch anderen ausgelöst wurden, dass wir so empfindsam und empfindlich geworden sind, aber jeder hier kennt doch den gut gemeinden Rat: da mußt Du Dir halt ein dickeres Fell zulegen.
Hm, wie geht das?

Eben genau mit den Fragen oben und einer Therapie in der Du lernst Deine Schwächen zu kennen, zu akzeptieren oder besser dagegen zu arbeiten. Die Dich moppen kennen nämlich schon Deine Schwächen.

Versuche immer darauf zu achten was in Dir passiert, wenn Dich andere provozieren,.
Oft sehe ich nur ganz kurz ein Bild, ich habs anfangs immer weggeschoben und nichtig gehalten, jetzt weiß ich, das genau diese kurzen Bilder der jeweilige Schlüssel zu meinem Problem ist.

Und noch was Du bist halt anders als andere, aber schau Dich in der Natur um, wieviel schimpfen auf den Löwenzahn. Hast Du ihn Dir schon mal angeschaut?
Die Blüte?
Den Fruchtstand?

Ich glaube wir sind ähnlich, die "Lästigen" solange sich niemand wirklich mit uns auseinandersetzt.

Ich finde es schwer, aber auch unheimlich schön NICHT wie viele andere zu sein.

Ganz liebe Grüße

Bummel
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Liber »

Hallo Yvi,

aber nein, nichts an dir ist "falsch"!

Ich glaube, da gibt es ein Missverständnis. An dir SELBST ist rein gar nichts "falsch". Das ist das eine.

Das andere ist: es kann alte angelernte Muster in deinem Denken oder Verhalten geben, die bewirken, dass du dir vielleicht viel zu viel gefallen lässt, dass du ängstlich und depressiv reagierst anstatt dich zu behaupten usw.

Und diese Muster kann man verändern. Darum geht es in der Therapie: die alten Denkweisen und Muster hinterfragen und verändern.

Das muss nicht heißen, sich auf die Schiene der anderen, derer, die mobben, zu begeben. Sondern es geht darum gute und neue Muster zu lernen: z.B. ich bin es mir wert, dass ich auf mich achte, dass ich andere nicht über meine Grenzen latschen lasse, dass ich nicht alles einstecke, was ich nicht haben will usw.



Viele Grüße
Brittka
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von katyfel »

Hallo Yvi,

ich schließe mich den Vorpostern hier an,
weder solltest du glauben noch glaubt denke ich jemand anders, dass du falsch bist!

Sicher gibt es Verhaltensweisen, die auch für dich nicht förderlich sind, für deine Persönlichkeit und deinen Charakter, einfach weil du dir damit selber Möglichkeiten vielleicht verbaust (sagst du ja selber...), aber weder jemand hier noch dein Therapeut würde sicher die Ansicht vertreten, dass du als Mensch "falsch" bist- ich muss sagen, ich bezweifle, dass überhaupt jemand als Mensch "falsch" sein kann...

Die Zweifel kenne ich aber, mir selber geht es grade auch so, dass ich mich schlecht und "lebensunfähig" fühle, aber trotzdem lässt sich anderen natürlich trotzdem das Richtige sagen, und das Richtige in diesem Fall ist;
Es kann ja sein, dass du dich verändern musst, dass du dich an neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen heranwagen sollst, aber; es geht sicherlich nicht darum DICH als Persönlichkeit zu verändern, sondern.. etwas besser zu machen eben.

Ich hoffe, das klang jetzt nicht doof, sondern so aufbauend wie es gemeint war...
Liebe Grüße,
Sinfonia
So ist das Leben, sagte der Clown und malte sich ein Lächeln auf
HäNsChEn

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von HäNsChEn »

monschichi
Beiträge: 33
Registriert: 22. Sep 2011, 10:32

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von monschichi »

Hallo,

Irgend jemand hat mal zu mir gesagt:

"Das Herz ist der Ort, wo jeder Krieg gewonnen wird."

Und ich glaub er hatte recht. Wenn wir es schaffen erst mal unser Herz für uns zurück zu gewinnen, dann kann uns auch die Welt da draußen nicht mehr viel an haben. und für diesen Siegen müssen wir kämpfen, nicht um irgendwelche Meinungen, Vorstellungen ... von Außen.
99x4BE
Beiträge: 91
Registriert: 14. Jul 2011, 11:15

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von 99x4BE »

Hallo Yvi,

hast Du es schon mal mit einem anderen Therapeuten / Therapeutin versucht?

LG Alfredo
HäNsChEn

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von HäNsChEn »

Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Antiope »

Hallo Yvi,

"falsch" oder "verkehrt" bist du ganz sicher nicht. Ich würde es eher als "weniger wehrhaft" bezeichnen, jemand, der andere dazu einlädt, ihn zu kränken.

Bitte verstehe mich nicht falsch - ich kenne das mit Mobbing im Kindergarten, in der Schule und im Arbeitsleben...

Das Gemeine an solchen Mobbingattacken ist, dass sie einem auf die Länge hin alle Wehrfähigkeit nehmen, weil man/Mensch hofft, wenn man sich "richtig" verhält, dann hört das auf.
Mobbing ist einfach ein Angriff auf eines der wesentlichen Dinge: auf soziale Beziehungen, auf das Verständnis, wohin man gehört, wie man sich korrekt verhält.

Nein, man sollte sich nicht auf dieselbe Schiene begeben. Aber vielleicht kann man lernen, sich seiner Haut zu wehren. Das "Falsche" liegt ja nicht in Dir, sondern darin, wie Du dich selbst siehst, und wie Du Dich selbst im Umgang mit anderen verstehst.

An der Krankheit bist du nicht "selbst schuld" - sie taucht nur deshalb auf, weil Deine Reserven zu Ende waren, weil Deine bisherigen Bewältigungsstrategien nicht den richtigen Erfolg hatten.
Bummel
Beiträge: 45
Registriert: 5. Jul 2011, 19:06

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Bummel »

Nicht Du bist falsch, etwas in Dir läuft anders ab, als es als Norm angebriesen wird.

Habe Geduld mit Dir.

Nicht alle Mitmenschen wollen Dir bösen. Zugegeben manche stellen sich etwas dumm und hilflos an, aber versuche andere etwas an Dich heran zu lassen und versuche außerdem Deine Erwartungen an andere zu senken.

Vielleicht anfangs nur Smaltalk übers Wetter, oder bring etwas was Du magst ins Gespräch. Ein kleines Bischen, um zu sehen ob Ihr gemeinsame Themen haben könntet.

Ich persönlich halte einen voreiligen Therawechsel für schlecht.
Was sollte ich bei einer Therapeutin, wenn sie mir nur sagen würde was ich hören will.

Ich glaube ich hätte keine Chance gehabt und hätte Euch auch nicht kennen gelernt.

Fühle in dich rein, wo steckt das Gefühl: ich bin falsch.
Ist es nur die "Zwangsnorm" von der Du glaubst, dass Du Ihr nicht entsprichst?
Ist es das Gefühl, das Du etwas sagst und keiner versteht Dich?
Ist es das Gefühl, das Du glaubst im Arbeitsbereich nicht gut genug zu funktionieren?
Ist es????
In der Zeit in der ich ständig am Boden war und mich gerne aus dieser Welt verabschiedet hätte, war ein kleiner Halt für mich etwas schönes mit Blumen zu machen. Ich habe für Fetlichkeiten Kirche, Räume oder sonst etwas dekoriert. Teilweise habe die Fotografen den Blumenschmuck fotografiert, weil sie angeblich soetwas noch nicht gesehen haben. Hundert Menschen waren verzaubert und dann kam einer ( meistens mein Mann), hättest Du da nicht lieber das und das machen sollen / können.
Von den Hundert die mir gesagt haben klasse, war nichts mehr da, nur die eine Stimme: hättest Du nicht und immerzu hättest du nicht.
Ich mache immer noch Blumenschmuck, wenn ich Lust und Zeit habe eben so aufwendig und ... wie damals, aber eher selten. Einfacher Schmuck tut es oft auch.
Und es ist mir egal was andere dazu sagen auch die Meinung meines Mannes: ich mach es immer so wie ich in Laune bin und wie es für mich für diesen Anlass paßt.

Nochmal habe Geduld mit Dir es ist ein beschwerlicher Weg und manchmal mit Rüclschlägen verbunden.

Ganz Liebe Grüße
und mit welchem Tier oder mit welcher Pflanze kannst Du Dich identifizieren?

Bummel

Muß jetz ganz schnell weg, bin schon spät
I-AAH
Beiträge: 347
Registriert: 2. Dez 2009, 16:34

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von I-AAH »

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arvopferd
Beiträge: 1
Registriert: 10. Nov 2011, 17:01

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von arvopferd »

Hey Yvi, hey ihr anderen,

für dieses Thema hab ich mich nach längerem Mitlesen extra angemeldet, da es etwas anspricht, was in der allgemeinen Diksussion hier mMn. oft außer Acht gelassen wird.

Die meisten hier antworten zwar: 'nein, an dir ist nichts falsch', um dann aber in einem Nebensatz hinzuzufügen 'du bist nur gerade ...', 'du kannst nicht ... ', 'du solltest ...' usw. Also doch wieder der Bezug auf die Eigenverantwortung und Vorschläge sich selbst zu ändern.

Denn: Für meine Begriffe ist Persönlichkeit, Identität, das eigentliche "Selbst" doch gerade durch eigenes Handeln definiert. Sein eigenes Handeln, oder eigene Handlungsmuster also zu ändern, bedeutet dadurch mMn. schon einen "Angriff" auf die Person an sich (allerdings eher formal, ohne die Böswilligkeit und Absicht die man mit "Angriff" normalerweise assoziiert),

Was ist aber mit wirklich externen Ursachen für die Depression? Ist der Depressive denn wirklich immer verantwortlich dafür, wie es ihm geht? Kann der Depressive wirklich in JEDEM Falle selbst etwas an seiner Situation verändern?

Worauf ich hinauswill, wird deutlich wenn man die Fragen andersherum stellt: Gibt es nicht Ursachen für die Depression die außerhalb jeglichen Zugriffs der betroffenen Person liegen? Also bspw. gesellschaftliche Ursachen. Wir leben schließlich in einer Gesellschaft, die Ellbogenmentalität, Konkurrenz fördert und Schwäche teilweise unmenschlich hart abstraft.

Nur ein paar Gedanken meinerseits, die wohl noch etwas ausformuliert werden müssen (daher erstmal die Frageform), aber ich hoffe, ihr wisst was ich meine.

Überspitzt, als Antwort auf Yvis Frage formuliert:

Nein, nicht Du bist ein falscher Mensch geworden, sondern die andern, das System.







Yvi31 schrieb:
> In der Therapie heißt es sehr oft: ICH muss was verändern, ICH muss MICH verändern, damit sich was ändert
>
> Bin ich denn so komplett falsch, mach ich alles falsch??? Eigentlich bin ich doch ein recht friedvoller, lieber, netter Mensch Anscheinend ja nicht, weil ich immer irgendwas falsch mache
>
> Was kann ich denn dafür, wenn ich öfters das Ziel von Mobbingattacken war/bin? Hab mich nur nie gewehrt und bin deshalb jetzt so wie ich bin (ängstlich, depressiv, ....) Irgendwer muss doch immer daran glauben, wenn manche Leute jemanden zum Ärgern brauchen. Geht doch schon in der Schule los. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich auf dieselbe Schiene wie diese Leute begeben sollte und es ihnen genauso wiedergeben sollte.
>
> Ach Mensch Warum bin ich nur so ein falscher Mensch geworden?
>
>
> Yvi
Bummel
Beiträge: 45
Registriert: 5. Jul 2011, 19:06

Re: Bin ich denn so falsch/verkehrt?

Beitrag von Bummel »

Es ist richtig, dass meistens äussere Einflüsse sowohl die Ursache der Depression sind, als auch äussere Einflüsse die Depression verstärken können / werden.
Was habe ich also für Möglichkeiten?
Mit den ständigen Provokationen weiter leben und leiden?
Versuchen den/die Anderen zu ändern?
Um Verständnis bitten?
Oder Oder Oder?
Letztendlich bedeutet es jedesmal Leiden. Mich schwach und hilflos fühlen bis hin zur Hoffnungslosigkeit.
Also was tun?

Es ist natürlich für mich einfacher zu wissen wo die "Schuld" liegt, aber hilft mir das wirklich?
Ist es nicht wichtiger eine mögliche Lösung zu finden, damit ich in Zukunft besser damit umgehen kann?
"Eigentlich" gebe ich meinen Ärger ( der von Aussen kommt) immer gleich zurück, meist freundlich, aber auch bestimmt und "wirklich" bin ich im Moment auch durch äussere Einflüsse in einen neuen Strudel abwärts gezogen worden und sehe keine Möglichkeit diesen äusseren Einflüssen zu entgehen oder zu verstehen.
Es ist blanker Hass der mir begegnet, weil ich mich als Schutzwall vor meine Eltern gestellt habe, aber erst nachdem ich durch viele Fragen geklärt hatte was an Behauptungen gegen meine Eltern wahr und was unwahr ist.
Leider ist Wahrheit, Freundlichkeit, Verständnis und Toleranz in der jetzigen Zeit ein unerwünschter Luxus.

Ich fühle mich nicht falsch ich fühle mich lediglich als jemand der in der falschen Zeit oder Welt lebt.

Liebe Grüsse Bummel
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