Neu hier - kurzfristige Hilfe

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diumiu
Beiträge: 6
Registriert: 4. Nov 2011, 17:42

Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von diumiu »

Hallo Zusammen!
Das ist mein erster Beitrag hier. Kurz zu meiner Person:

Ich bin 29 Jahre alt. Seit ca. 2 Jahren sind Depressionen bei mir diagnostiziert. Retrospektiv könnte es sein, dass ich aber schon länger Depressionen habe, diese nur nicht (von mir oder anderen) als solche festgestellt wurden. Zumindest kommt es mir, seitdem ich mich ausgiebiger mit dem Thema beschäftige, so vor, als wenn ich das ein oder andere Symptom schon früher hatte.

Seit der ersten Juliwoche war ich nicht mehr arbeiten. Zunächst war ich aufgrund meiner ersten stationären Behandlung krankgeschrieben. Aufgrund eines persönlich motivierten Umzugs und der Tatsache, dass sicherlich meine Tätigkeit als Unternehmensberater mit Auslöser meiner jetzigen depressiven Phase ist, habe ich zum 31.10. gekündigt.

Jetzt ist es so, dass ich an meinem neuen Wohnort kurzfristig keinen Psychotherapeuten finde. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Partnerin noch bis Ende November beruflich unterwegs ist. Somit sitze ich den ganzen Tag alleine zu Hause und denke darüber nach, wie es in meinem Leben weitergeht.

Ich weiß, dass es eigentlich wichtig ist, selbst diese Gedankenschleifen zu stoppen. Das geht aber leider nicht immer. Jetzt habe ich von Tag zu Tag mehr das Gefühl, dass ich mich selbst aufgebe.

Was kann ich alleine tun um diesen "Verfall" zu stoppen?
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von ghm »

Hallo Dennis,

kannst Du Dir Strukturen in den Tag bauen.

ZB. als "Hunde Gassi geher" im Tierheim oder als "Schulwegbetreuer" an einem Übergang oder als "Vorleser" im Kindergarten

Irgendetwas, dass Dir auch Spaß macht und Dir eine "Aufgabe" bringt.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
MissLA
Beiträge: 94
Registriert: 23. Sep 2011, 14:59

Re: Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von MissLA »

Hallo Gregor,

süß, deine Tips...
Aber was macht man, wenn man einfach keine Kraft mehr hat? Irgendwohin zu gehen. Sich "normal" zu verhalten. Absagen zu kassieren. Wenn einem alle Knochen wehtun, man nur noch weint oder völlig erstarrt ist. Nicht mehr denken kann. Sich gar nicht zutraut, mit einem fremden Hund klarzukommen, oder die Buchstaben in einem Kinderbuch hintereinanderzukriegen.

Wenn ich all das könnte, dann könnte ich doch auch arbeiten gehen...
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von ghm »

Hallo MissLA,

ich denke doch, dass zwischen einer "ehrenamtlichen" Tätigkeit und einer bezahlten Arbeit ein großer Unterschied ist.

Im Ehrenamt sind die Mitmenschen froh, wenn ich "helfe", in der Arbeit gibt es "Leistungsmasstäbe" die mir von Andreen vorgegeben werden
(Und die Angst die Arbeit nicht zu schaffen oder zu verliehren)

Wenn gar nichts geht, bleibe ich zu Hause und versuche mich zu sammeln.
Göttin sei Dank passiert das nicht zu oft.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
diumiu
Beiträge: 6
Registriert: 4. Nov 2011, 17:42

Re: Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von diumiu »

Danke für die Antwort.

Allerdings ist es in der Tat so, dass ich mitlerweile froh bin, wenn ich nicht einfach den ganzen Tag im Bett liege.

Ich suche eher nach einem gesamtheitlichen Ansatz.
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Neu hier - kurzfristige Hilfe

Beitrag von paco »

Hallo Dennis,

ich kann Deine Situation nachempfinden.

Ganz wichtig ist es, Struktur in den Tag zu bringen. Auch wenn nichts zu tun ist, ein Programm zu planen, das Deiner Befindlichkeit angemessen ist. Also nicht überfordern! Aber auch nicht den ganzen Tag rumhängen.

Morgens (halbwegs) früh aus dem Bett. Körperliche Aktivitäten wie Ausdauersport an der frischen Luft, banale Erledigungen (Einkauf, Kochen, Aufräumen), Kontakte zu Leuten (und sei’s nur der Schwatz im Supermarkt) sind jetzt ganz wichtig. Auch wenn es schwer fällt, sich dazu aufzurappeln.

Und dann gönn Dir auch was, wenn Du Dich zu einem Programm motivieren konntest. Irgendwas, das Dir Spaß macht. Schmökern, warm baden, Hobbies nachgehen ... Auf keinen Fall hängen lassen.

LG paco
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