Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

e621
Beiträge: 260
Registriert: 5. Nov 2009, 17:19

Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von e621 »

Hallo zusammen,

in der letzten Zeit hab ich Vieles an mir beobachten können.
Ich komme mit Abwertungen,Kritik nicht klar oder habe eine völlig falsche Wahrnehmung.

Ich habe so oder so den Eindruck von mir, dass ich schlecht bin. (In allem)

Ein kleines Beispiel von heute :

Ich helfe meiner Frau beim Wäsche zusammenlegen u.a. Handtücher.
Die Tücher die ich zusammengelegt habe , nimmt sie und legt sie neu zusammen.
Auf meine Frage was das nun soll sagte sie, ich mach die Tücher zu breit und die würden dann nicht in den Schrank passen.
Ich erwiderte darauf, dass ich die Tücher schon immer so zusammen falte und auch so wunderbar in den Schrank packe.
Und dann kams: meine Frau holt das wieder raus und legt es neu zusammen.
Seit mehreren Jahren schon und sagt mir nichts.
Ich dachte immer ich unterstütze sie nach Kräften.
Ich hab nicht mal gefragt wo es denn noch so ist.
Ich dachte immer ich mache viel im Haushalt.

Eigentlich ist es nur eine Bagatelle, aber so ist es in vielen Bereichen.

Reagiere ich über?
Gruß
Honk
Wie gehts euch bei sowas?
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Antiope »

Hallo Honk,

ich denke, mir würde es genauso gehen wie Dir.
Überreagieren? Ich glaube nicht.
Es ist halt nur schade, dass es so lange gebraucht hat, bis das "richtige" Zusammenlegen klar war. Dass so lange geschwiegen wurde.

Von dem trennen würde ich schon die Tatsache, dass Du hilfst. Du machst ja auch einiges - unbenommen der Meinung Deiner Frau, dass man es vielleicht anders machen sollte.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich ein solches Verhalten (wie das Deiner Frau) schwierig - also für mich zum Annehmen oder zum Akzeptieren. Aus welchen Gründen sie es macht, ob sie Dich "schonen" will, ob es tatsächlich auch anders ginge - da ich euch nicht kenne, ist es ganz schwierg, etwas zu sagen, das euch beiden gerecht werden würde.
szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Honk,
zuerst musste ich ein bißchen lachen als ich deinen Beitrag gelesen habe. Es erinnert mich an Loriot, glaube ich. Findest du nicht? Aber ich kenne das auch. Allerdings nur bei meinen Eltern. Oder besser gesagt bei meiner Mutter. Ich wohne schon seitdem ich 18 bin nicht mehr zu Hause und ab und zu hat es sich dann ergeben, dass ich ein paar Tage Zeit mit ihr verbracht habe. Wir haben Alltagsaufgaben besprochen, die wir gemeinsam erledigen könnten. Aber jedesmal habe ich mich tierisch über sie aufgeregt, weil sie diese Aufgaben dann selbst erledigt hat. Meine Vermutung: Mangelnde Kommunikation. Keiner will den anderen bevormunden. Oder so. Meine Mutter hat sich den für sie bequemeren Weg ausgesucht und ohne mich ihre "Projekte" gemacht. Mit dem Resultat, dass ich mich darüber ärgere, weil sie mich nicht einbezogen hat und ihr Vorwürfe mache. Danach fühle ich mich auch wieder schlecht.
Das Ende vom Lied: Ich begebe mich sehr ungern in Aktivität mit meiner Mutter, wo ein "Zusammen" erforderlich ist. Auch so merke ich jetzt beim Schreiben, dass es mir nicht nur mit meiner Mutter so geht. Ich habe auch bei der Arbeit Angst, dass mir meine Arbeit weggenommen wird. Speziell wenn es um Teamarbeit geht.
Ich bin stinksauer auf meine Mutter, dass sie sich so verhalten hat. Und ich würde nicht nur bei dir die Schuld suchen. Vielleicht ist deine Frau auch ein stückweit Schuld daran, dass du dich unfähig fühlst.
Redet miteinander. Soll sie dir doch zeigen, wie sie die Handtücher gelegt haben möchte. Oder ist es denn nicht egal, ob die Handtücher auch mal anders im Schrank liegen?
Liebe Grüße,
Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Honk,

erstmal: ich schätze mit mangendem Selbstwert habe wir hier alle zu kämpfen. Dann macht uns die Depri zusätzlich empfindlich und ich glaube wir nehmen vieles schwerer als es gemeint und notwendig wäre.

Damit bist du nicht allein! Das ist das eine.

Das Andere: Frauen + Männer + Haushalt
Vergiss es! Das hat mit der Depri nichts zu tun und auch nicht mit dir

Ich kenne kein Paar wo das klar geht. Männer hängen die Wäsche "falsch" auf (sie trocknet auch anders aufgehängt aber angeblich langsamer
Männer falten die Sachen so "dass sie nicht in den Schrank passe" was Quatsch ist, wie du selber sagst.
Sie stellen das Geschirr zum Abtropfen falsch auf, überhaupt vorher spühlen sie schon falsch. Sie staubsaugen nicht in den Ecken und wenn doch dauert es zu lange.

Ist alles QUATSCH!!! Trotzdem wird es in zig Haushalten genauso behauptet. Deine Frau hat wahrscheinlich ihre eigene Vorstellung von Ordnung und den Dingen im Haushalt. Wenn du sie bitten würdest dir zu zeigen wie sie es macht und haben will. Wird sie vielleicht ins Schwitzen geraten. Das mit den Tüchern kann sie dir vielleicht noch zeigen, aber sie kommt in Erklärungsnot. Wahrscheinlich weil es ihr nicht mal selbst bewußt ist.

Sie schätzt trotzdem was du im Haushalt machst, aber klappern gehört zum Handwerk.

Ein Uralter Konflikt wenn du mich fragst kaum Einigung in Sicht

Mir sind diese Dinge sehr bewußt und ich versuche wirklich nach Kräften dagegen zu halten. Mein Freund wischt und freut sich darüber dass er sogar extra den Reiniger xy vorher gekauft hat der einen Tag vorher aufgebraucht wurde. Und der Fußboden ist sauber und alles. Aber in mir ist die starke Empfindung den Fußboden nochmal zu wischen weil Reiniger xy nur für dies und das genommen wird und der Rest mit Reiniger yz gewischt wird, weils dann etwas mehr glänzt. Das ist Bullshit. Ich weiß das! Deshalb wische ich nicht nochmal und sage auch nicht nimm nächstemal den anderen Reiniger. Ich halte mich zurück, aber der Wunsch ist da. Weil ich meine eigene Votstellung und Abläufe habe. Das alles jemandem zu erklären wäre viel zu Komplex. Hinzu kommt dass es keine unabänderlichen Regeln sind. Ich weiche von meinen eigenen Abläufen nach Stimmung und was weiß ich ab.

Daher frag sie ob sie wünscht dass du etwas anders machen sollst, wenn es dir sehr am Herzen liegt. Aber es wird vermutlich unerklärlich bleiben

Östrogen und Sonnenschein gefährliche Mischung

sei nicht traurig darüber. Ich und meine Freundinnen und Kolleginnen kennen das alle und manchmal lachen wir über uns selbst.

LG FrauRossi
TelefonTelAviv
Beiträge: 394
Registriert: 29. Okt 2010, 21:56

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von TelefonTelAviv »

Andreas01

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

ja, ja man(n) kennt es, die Margarine steht auf der falschen Seite im Kühlschrank, das Geschirr wurde zu spät gespült, oder auch zu früh, weil ja sonst die noch die Frühstücks-Brettchen mitgespült werden könnten, die Wäsche kannste aufhängen wie du willst, sie hängt immer falsch.
Das beste kommt dann wenn irgend ein Elektrogerät streikt: Im Vorwurfvollen Ton, "Was ist mit z.B. der Waschmaschine los" so nach dem Motto: ihr Männer habt diese Technik erfunden, nun seht zu das sie zu jeder Zeit uneingeschränkt funktioniert.
Man(n) hat doch dafür zu sorgen das der Flusensieb regelmäßig vom Unrat befreit wird.
Was sich darin alles findet braucht man nicht besonders zu erwähnen.

Oder: "Warum saugt der Staubsauger denn so schlecht?" Man(n) müsste halt noch den Staubsauger mit "Beutel-Wechselautomatik" erfinden.

Uuuund ganz schlimm wird es wenn die Telefonanlage sich erlaubt auf Bedienungsfehler störrisch zu reagieren.

Stichwort: Bedienungsfehler, daran verdienen Service Techniker reichlich Geld.

Gruß
Andreas
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

yep! Telefon hat es mit weniger Worten besser auf den Punkt gebracht:

Deine Frau hat "interne" Vorstellungen, die können von anderen nicht erfüllt werden.

@ Telefon, ich wollte nicht andeuten dass Frauen gründlicher und sauberer sind, ich wollte versuchen zu beschreiben dass man an die Vorstellungen des anderen nicht heran kommen kann.

Ich erlebe / beobachte das nur noch in Partnerschaften, das liegt natürlich an meinem eingeschränkten Blickwinkel. Dieses Phänomen kann, wie du es ja auch beschreibst, in jeder Form des Zusammenlebens auftreten.

Die meisten hier sind in Therapie und wir werden auf Kommunikation "gedrillt" ist ja auch gut und richtig.

Ich kenne natürlich Honks Frau nicht, aber muss man wirklich alles bis ins kleinste Bequatschen? Kann nicht Honks Frau auch ein Stückweit bleiben wie sie ist?

Irgendjeman hier schrieb, dass die Frau nicht richtig handelt, es unfair ist dass erst nach sovielen Jahren zusagen, und dass es nicht o.k. Ist die Wäsche wieder aus dem Schrank zu nehmen und ihren Vorstellungen anzupassen.

Ganz streng genommen ist das richtig. Aber vergessen wir als Therapieerfahrene nicht gerne mal dass nicht einfach jeder so wahnsinnig reflektiert handelt?

Ich finde gerade eine solche Sutuation darf man nicht zu streng behandeln. Lassen wir der Frau doch ihre kleinen Eigenheiten, immerhin motzt sie ihn nicht an.

Klar kann man als Kompromiss versuchen jetzt zu sagen: dies und das ist dein Part den erledigst du so wie du es eben machst und dies und das ist mein Part den erledige ich eben so wie ich es mache. Man kann vereinbaren dass an dem Ergebnis nicht herumgekrittelt wird.

Vieleicht ist Honks Frau bereit dies zu diskutieren zu verstehen, es umzusetzen und es wirklich anzunehmen. Dann ist alles toll.

Vielleicht weiß sie aber auch trotz Erklärung nicht wo das Problem sein soll wenn sie die Wäsche einfach nochmal neu faltet. Dann stelle ich mir die Frage ob man da ein Ehedilemma draus machen muss?

Letztlich kann nur Honk entscheiden wie wichtig ihm das ist. Stört ihn dieses Verhalten bis ins innerste Mark, dann sollte er versuchen eine Lösung zu finden. Ist es aber eigentlich nicht sooo wichtig, kann er sich auch fragen ob er es nicht als Marotte absieht und sie eben machen lässt?

Es gibt Dinge die laufen nicht perfekt oder wir finden sie halt seltsam, aber man kann auch mal Dinge sein lassen wie sie eben sind.

LG FrauRossi
Andreas01

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Andreas01 »

@FrauRossi

>>>Ist es aber eigentlich nicht sooo wichtig, kann er sich auch fragen ob er es nicht als Marotte absieht und sie eben machen lässt?<<<

dieser Meinung bin ich auch, schließlich haben wir "alle" unsere Eigenheiten Männlein wie Weiblein.
Und wer daraus ein Ehedilemma macht , nur weil der "Drill" auf Kommunikation es so vorsieht, schadet nur sich und seiner Beziehung, da aus dieser Kommunikation sich nachhaltiger Streit entwickelt.

Andreas
e621
Beiträge: 260
Registriert: 5. Nov 2009, 17:19

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von e621 »

Hallo ihr,

vielen Dank für eure Statements.

Natürlich könnte das auch ein Stück von Loriot sein.
Die Szene mit den Handtüchern ist ja nur eine von mehreren , wie Andreas schon sagte.
Offenbar kann ich nichts "richtig" machen. Okay...ich hab nicht das Denken, dass es im Haus, keimfrei sein muss.Liegt irgendwo Dreck rum oder ich stelle fest das jemand die Klobürste ignoriert, mache ich natürlich sauber.
Das ist aber schon der erste Punkt der regelmässig für Diskussion sorgt.

Mein Wunsch oder Wille zu helfen, findet seinen Ursprung in der Kindheit. Dort durfte ich Zeuge der elterlichen Streitereien sein.
Die liefen immer nach dem gleichen Muster ab: meine Mutter klagte und jammerte, mein Vater schwieg. drohte bzw. ging.
Ich schwor mir damals, alles anders zu machen wenn ich ein Mann bin.

Nun, ich mache es anders....ein moderner Mann eben.
ABER...richtig ist es dennoch nicht.
UND...meine Frau wird sich für mich nicht ändern.
UND....mache ich weniger...wird sie verm. fragen warum.
Antworte ich...werde ich wieder mal hören müssen: Stell dich nicht so an, diese Dinge müssen nun mal gemacht werden und das richtig.

Der Wunsch nach Anerkennung ist sehr groß bei mir. Es kostet viel Kraft alles zu machen und wenn ich anderen erzähle das ich depressiv bin, höre ich immer wieder das man mir das gar nicht anmerkt.

Gruß
Honk
Secret
Beiträge: 1401
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Secret »

Hallo Honk,

vielleicht braucht deine Frau auch Anerkennung, weil sie von sich behauptet den Haushalt (oder auch viele andere Dinge?) besser zu machen?

Mein Mann benimmt sich ähnlich, wenn wir zusammen einkaufen, oder am Wochenende gemeinsam ein Zelt aufbauen. Natürlich hat er immer recht und ich bin die Dumme! Das geht mir so auf den Nerv!!

Also sich einzubilden man könne fast alles besser als sein Partner scheint mir keine geschlechsspezifische Eigenschaft zu sein, ansonsten müsste ich den Part des Mannes übernehemen.

Auch wir ständig an meiner Figur kritisiert, durch die Medis habe ich zugenommen. Angeblich wird man mit Seroquel und Fluoxetin nicht dicker!!

Es macht mich wütend und mit meiner Wertschätzung und Selbstwahrnehmung ist es auch so ein Problem ohne Job, habe bisher trotz Kinder immer mitverdient.

Mit Grübeleien komme ich leider auch nicht weiter.

Wie oft habe ich in meiner Kindheid gehört ich müsse mir bei meinen lieben Mitschülern / Kollegen / Mitmenschen ein dickeres Fell anschaffen.

Doch weiss einer wie???

Und warum immer die selben in der Opferrolle verharren??? Von Schulzeit, Beruf bis jetzt als Hausfrau????

Secret
LG

Secret
bigappel
Beiträge: 1488
Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von bigappel »

Guten Morgen lieber Honk,
guten Morgen @ all,

Kommunikation; mein Lieblingswort.

Lieber Honk,
nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, mußte ich nach einer kurzen Schrecksekunde grinsen:
nicht um mich über Dich lustig zu machen, sondern weil ich vermute, dass es meinem Freund ähnlich geht.

Bei uns ist es allerdings das Einräumen der Spülmaschine .

Er ist, so glaube ich, auch sehr stolz, wenn er sich mit der Hausarbeit beteiligt hat und oft, sortiere ich, nachdem er selbige eingeräumt hat um (das Besteck).

Das hat den Grund, dass ich einfach im Laufe der Zeit eine Technik entwickelt habe, mit einem Ruck das Besteck (nach Gabeln, Messern pp. sortiert) in den Schrank zu räumen und wenn das alles bunt durcheinander ist, ist es einzeln sortieren muss, was mich anätzt .

Das hat rein egoistische Gründe und nichts mit der Bewertung der Arbeit meines Freundes zu tun.

Vielleicht geht es Deiner Frau genauso?

Vielleicht hat auch sie ihre praktikablen Gründe, dies so zu handhaben und hat halt nix gesagt, weil sie weiß, dass Du empfindsam bist und wollte Dir nicht den Hauch des Gefühles geben, Dich abzuwerten.

Aber wenn es Dich so getroffen hat und es weitere Situationen gibt, dann sprech mit ihr.

Im Gespräch läßt sich so vieles klären, was sich sonst vielleicht ohne Sinn irgendwann als großes Problem darstellt.
Das wäre es nicht wert, finde ich.......
oder geht es gar nicht rein um die Hausarbeit, steht ein größerer Ehekonflikt dahinter?

LG
Pia, Spülmaschinen-Umsortiererin ;-(

Lieber Honk nochwas:

Du schreibst: " meine Frau wird sich nicht ändern....".

Hat sie Dir das genauso gesagt?

In unserer Beziehung gibt es auch öfters Situationen, in der mein Freund ganz genau weiß, wie ich reagiere und ob ich was ändere oder nicht.........

Nur erfahre ich in der Situation nie etwas davon.
Nur im Nachhinein und da kann ich auch Dir guten Gewissens sagen/schreiben: es wäre ganz anders gewesen, als in seiner Erwartungshaltung.

Aber ich kann immer noch keine Gedanken lesen..... (ein Dauer-Reiz-Thema in meiner Beziehung).

Wenn Deine Frau also nicht konkret zu Dir gesagt hat: nein, ich ändere mich nicht, die und die Hausarbeit muss genau so gemacht werden, weißt Du eigentlich nicht wirklich, ob Du richtig liegst.

LG
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
uss12345
Beiträge: 148
Registriert: 31. Jul 2011, 16:34

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von uss12345 »

hallo honk.

finde die szene echt putzig und musste auch lächeln.

ich finde das ehrlich gesagt auch süß von deiner frau, dass sie dir nie gesagt zu haben scheint, dass sie immer wieder die handtücher umsortiert. muss liebe sein oder so;-)

ich habe meinen ex immer direkt angemekert... und er hat mich als sauberkeitsfanatikerin abgestempelt und irgendwann mussten wir über uns beide lachen...

ich denke mal, es gibt millionen arten diese situation zu interpretieren. du hast ganz sicher nicht versagt und sie wollte dir vieleicht nicht weh tun und hat es heimlich gemacht etc.

ich kenne ein paar, bei denen war das so, dass immer wenn sie geputzt hat, er mit ner zahnbürste später die ecken nochmal nachgeputzt hat sozusagen. weil er halt alles möglichst klinisch rein haben wollte. am anfang hat sie das wahnsinig gemacht, später hat sie ihn aber einfach gelassen. nach dem motto: "soll er doch. er macht sich ja die arbeit damit."
als sie mir das erzählt hat, musste ich echt auch lachen

ja,ja, die alltags-paar-neurosen


LG,


penny
2304.1900
Beiträge: 260
Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Honk ,

das schöne dabei ist ,das Frauen selbst dafür sorgen ,das wir nichts richtig machen können,damit sie sich selbst bestätigen können das sie hier gebraucht werden.

Früher als ich noch alleine Lebte ,konnte ich alles Bügeln,Waschen ;Kochen ,Staubsaugen etc.

Heute kann ich nicht einmal das richtige Waschmittel ohne genaue Anweisung finden ,oder die Schrankordnung einhalten ,und Frau macht das Lieber lautstark alleine.

Die kommentare wenn ich mal zu erwähnen wage das ich das sehr wohl könnte ,sind so logisch-Frau ...

Es mag 10 000 arten geben den Haushalt zu machen ,aber es gibt nur eine auf der Welt die das richtg macht und die steht immer vor dir ;O))


viele Grüße,
Stefan

Ps. wenn alles falsch ist kannst du nichts richtg machen ,aber wenn nichts richtg ist mache es auf deine weise den dann ist es richtig. (zumindesten für den einen)
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Antiope »

Hallo zusammen,

ich habe den Eindruck, es gibt in der Diskussion verschiedene "Ebenen":
- geschlechterspezifisch: Herren gegen Damen, so nach dem Motto "die Mädels können nicht ...", "die Buben machen nicht ..."
Ich halte die einzelnen Unterschiede in der Auffassung, wie etwas zu tun ist, unabhängig vom Geschlecht, sondern es ist einfach individuell, egal, ob Männlein oder Weiblein. Klar, wenn das Thema Haushalt ist, dann ist es "traditionellerweise" Obhut der Dame
- forumsspezifisch: wir Depressiven gegen die Therapieunerfahrenen
Vielleicht auch wird recht viel in das Problem zusätzlich hinein-"geheimnisst"?

(Bitte nicht falsch verstehen, es ist nur gerade mein Eindruck - niemandem möchte ich auf die Füsse treten.)

Für mich ist der Knackpunkt, wie sehr es Honk trifft, dass er *anscheinend* NICHTS richtig macht.

Das ist die fundamentale negative Sicht- und Erlebnisweise eines Depressiven.

Ich würde es toll finden, wenn mir jemand beim Handtuch-zusammenlegen helfen würde. Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung über das Format haben würden. Dann gäbe es halt zwei Stapel, für jedes Format eines.
e621
Beiträge: 260
Registriert: 5. Nov 2009, 17:19

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von e621 »

Hi nochma,

@Secret: ich denke ich würde vollkommen daneben liegen, wenn meine Frau keine Aufmerksamkeit/Annerkennung bekäme.
Sie macht eigentlich alles für die Kinder, die Hunde oder ihre Arbeit. Da wird auch mal ignoriert das sie selber mal nen Arzt brauch.(kein Psychl)

@Pia: kann natürlich sein, dass sie mich entlasten will durch dieses Akribische.
Vielleicht will sie auch zeigen wei sauber es ist oder ordentlich?
Ich weiss es nicht. Muss wohl das Gespräch suchen. Sie hat jedenfalls mal geagt das sie sich nicht ändern will für mich. Von Hausarbeit war da nie die Rede das es sie stört.

@jonojo:
ich sehe das genauso wie du, nur kann ich mich nicht ändern, wenn man mich nicht lässt.
Ich will auch sie nicht ändern warum auch, bisher gab s keinen Grund, erst jetzt.

@Andreas: ich weiss was du meinst. Gerde bei den Haushaltsgeräten oder dem Auto. Ist männersache und wenn alles gut ist, ist es grad mal der Normalzustand.

@Antiope: ich wollte jedenfalls keinen "Kampf" entfesseln.
In der letzten Zeit hab ich eben den Eindruck, egal was ich(Mann) mache , es ist nicht richtig.Dazu in allen Lebenslagen.

Es stimmt das es meine total depressive Sicht der Dinge ist.
Danke für deinen letzten Satz, genau das ist es was ich vermisse, nicht durch meine Frau.

Gruß
Honk
I-AAH
Beiträge: 347
Registriert: 2. Dez 2009, 16:34

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von I-AAH »

...
e621
Beiträge: 260
Registriert: 5. Nov 2009, 17:19

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von e621 »

Huhu,

ich kann mich nicht ändern, wenn von mir ein Verhalten verlangt wird, was ich nicht mag oder ich nicht unterstütze.

Lasse ich meinem Ärger freien lauf bzw. äussere ich mich dazu, heisst es aber duuuu machst ja jenes oder dieeeses......versteht ihr?
Ich konnte meinen Ärger noch nie rauslassen, weil da immer jemand war, der sagte das tut man aber nicht.

@Ih-ahh: volle Zustimmung, alles was ich gut mache oder kann, das sieht niemand. Meine Fehler bekomme ich tagtäglich vorgehlten.

Gruß
Honk
Bummel
Beiträge: 45
Registriert: 5. Jul 2011, 19:06

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von Bummel »

Mein Mann Und ich haben uns vor einigen Jahren das Leben auf ähnliche Weise schwer gemacht.
Dadurch haben wir uns gegenseitig oft ganz schön verletzt.
Irgendwann habe ich es geschafft eben nicht mehr so genau nach Hausfrauen-/-mannart hinzuschauen, sondern mich zu freuen, dass es eben einigermaßen aber überhaupt gemacht ist, mein Mann geht auch mit mir so um, wir sind großzügiger in unseren Vorstellungen.
Allerdings nicht in allen Bereichen und da gibt es schon mal Reibereien, aber jeder muß wirklich gut argumentieren warum der-/diejenige es exakt so haben will.
Ich kann Dein Gefühl der Kränkung gut nachempfinden, denke aber aus heutiger Sicht, dass es eine Art selbstschutz Deiner Frau ist, ja um für sich selbst eine "Wertsteigerung" zu "erzwingen".
Ich glaube allerdings nicht, dass sie dies absichlich tut, sondern eher weil sie auch ein mangelndes Selbstwertgefühl hat, in manchen Momenten eben auch mal mehr.
Hältst Du es erstmal aus, Dich mit Deiner Hilfe stwas zurückzunehmen?
Was glaubst Du könnte passieren? Mit Dir? Mit Deiner Frau?
Bitte keine Antworten an mich, sondern nur an Dich selbst. Mir helfen Fragen immer unheimlich gut mit schwierigen Situationen umzugehen.
Ich wünsch Dir alles Gute und etwas inneres Weghören und Wegschauen können.
Bummel
szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von szegfue75 »

@TelefonTelAviv
Rollengehabe oder mangelnde Kommunikation? Was spielt das für eine Rolle? Ich hab mich für die Vermeidung solcher Situationen entschieden und habe mich sehr von meiner Familie entfernt. Ist das eine Lösung? So etwas sollte Honk nicht in Erwägung ziehen. Hmmm... ich grübel ziemlich viel über dieses Thema hier und kann gut nachempfinden wie Honk sich fühlt. Aus einer Bagatelle wird scheinbar ein unüberwinderbares Hindernis, was mich nur wieder bestärkt, ein Wesen mit Bindungsschwierigkeiten zu sein...
LG,
Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
TelefonTelAviv
Beiträge: 394
Registriert: 29. Okt 2010, 21:56

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von TelefonTelAviv »

szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von szegfue75 »

@Telefon
Wahrscheinlich hast du Recht damit, dass ich den Ansprüchen meiner Mutter nicht genüge in Bezug auf die Erledigung von Aufgaben. Bei mir ist es so, dass ich meine Eltern nicht so annehmen kann, wie sie sind. Und ich finde meinen Platz nicht in dieser Familie. Geht es dir auch so? Aber Eltern-Beziehungen sollten hier nicht besprochen werden - das geht am Thema vorbei. Ich dachte nur am Anfang, es würde doch passen weil selbe Problematik nur in einem anderen Kontext.
Danke für deine Antwort. Es hilft mir. Und klar muss ich das so annehmen - nur im Moment würde ich einfach nur gerne abtauchen auf nie mehr Wiedersehen.
LG,
Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
TelefonTelAviv
Beiträge: 394
Registriert: 29. Okt 2010, 21:56

Re: Abwertung,Wertschätzung,Wahrnehmung

Beitrag von TelefonTelAviv »

Antworten