wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

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gänseblümchen80
Beiträge: 1
Registriert: 22. Okt 2011, 11:09

wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von gänseblümchen80 »

Hallo zusammen,

ich bin inzwischen 32 Jahre alt und habe schon mein ganzes Leben Depressionen und Essstörungen. Ich habtte eigentlich alles, was man zum Glücklichsein braucht. Einen MAnn, zwei wundervolle süße Kinder....doch die Krankheit macht mir alles kaputt...MEine Ehe ist zerrüttet, meine neue Liebe nach wenigen Monaten auch kaputt( er hielt es nicht aus), seit drei Wochen ist Schluss...ich gehe zwar in zwei Wochen in eine Klinik, aber ich mache das nur meiner Kinder zu Liebe. Ich habe keine Hoffnung mehr, dass es je besser werden wird. Ich habe nur noch Angst, vorm Alleinsein, vorm Versagen als Mutter und allen das Leben schwer zu machen. Ich bin seit Jahren in Therapie, ich kann sortieren, mir vieles im Kopf wieder zurecht rücken, im Kopf ist mir vieles bewusst, aber es mindert nicht den Schmerz und die negativen Gefühle, es ist, als hätte ich zwei Seiten in mir, die nur unabhängig von einander existieren.....ich habe keine Hoffnung mehr, aber ich mache weiter, immer weiter....

Warum hört das nicht endlich auf, gibt es diesen einen Menschen, der mich aushalten kann?

LG
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
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Re: wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo KATHI

Wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her - will dir ein bißchen Hoffnung geben, das es irgendwann wieder besser wird.

Ich weiß wie schwer es ist diese Krankheit zu ertragen, gerade wenn man Kinder hat. Ich denke es ist gut das du erst einmal in eine Klinik gehst, du schreibst du machst es nur für deine Kinder, ist ja wichtig und richtig, das du zu deiner Verantwortung stehst, aber denke auch daran, daß du es zuallererst für dich tun mußt, erst wenn es dir besser geht und du dich akzeptiertst können das andere auch.

Wie du schreibst macht du schon lange Therapie, hat die dir denn gar nicht geholfen. Nimmst du Medikamente gegen die Angst, wenigstens vorübergehend, den Angst ist kein guter Berater fürs Leben, sie kann dir alles kaputtmachen.

Ich wünsche dir viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf.

Liebe Grüße Rosalie
Lolita
Beiträge: 5
Registriert: 12. Okt 2011, 11:27

Re: wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von Lolita »

Hallo Kathie

Ich lebe selbst mit einem depressiven Menschen zusammen. Alles fing vor einem Jahr an. Es ist eine echt harte Zeit für mich, da er mir manchmal die Schuld an allem gibt. Er sagt, daß er mich hasst und nicht liebt. Das ich widerlich bin und all solche Sachen. Ich versteh das gar nich. Er lacht auch kaum noch. Alles was er mal an mir mochte, verabscheut er jetzt. Ich nerve ihn mit meinem vielen Gerede und meiner Stimme. Wie benimmst Du Dich denn deinem Partner gegenüber? Naja ich werde au alle Fälle bei ihm bleiben und nich die Flinte ins Korn werfen...
Icediamond
Beiträge: 83
Registriert: 7. Jun 2011, 17:41

Re: wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von Icediamond »

Hallo Kathie!

Es gibt ganz sicherlich jemanden da draussen, der wunderbar zu Dir paßt!

Aber Du darfst Dein Glück und Deine Lebensfreude nicht von anderen abhängig machen. Du solltest versuchen Dich selbst zu lieben und Deine positiven Eigenschaften in den Vordergrund zu bringen.
Ich habe genau denselben Fehler gemacht, mein Glück von einer anderen Person abhängig zu machen und es hat mir nur Schmerzen bereitet. Es hat mich einfach fertig gemacht und immer weiter in dieses üble Depressionsloch gezogen!
Ich weiß, daß es Dir gerade in dieser Zeit besonders schwer fallen muß die positiven Dinge zu sehen....

Schau Dir Deine Kids an. Das ist Dein Werk, das hast Du geschaffen! Ich bin überzeugt davon, daß Du zwei ganz tolle Kinder hast und wenn Du keine tollen Eigenschaften hättest, hättest Du diese zwei kleinen Supermäuse nicht

Du holst dir Hilfe und gehst in die Klinik. Das finde ich sehr mutig und zeigt, daß Du kämpfen möchtest!

Versuche bitte in dieser Zeit Dich als allererste Priorität zu sehen. Klar machst Du das AUCH für Deine Kinder, aber jetzt geht es erst mal um Dich. Du spielst die erste Geige!

Ich schicke Dir ganz viel Kraft und einen goldenen, wärmenden Sonnenschein!

LG
Icediamond
lolali
Beiträge: 216
Registriert: 29. Jun 2009, 21:06

Re: wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von lolali »

Hallo liebe Kathie,

ich kenne Deine Ängste, kann sie auch sehr gut verstehen obwohl ich jünger bin als Du.

Meine erste große Liebe ist zerbrochen, u.a. auch weil er meine Krankheit nicht mehr ausgehalten hat. War 4 Jahre mit ihm zusammen.

Dann habe ich meinen Freund kennen gelernt, mit dem ich jetzt seit über einem Jahr zusammen bin, aber merke dass er mit mir oft überfordert ist, genervt oder mich einfach nicht leiden kann wenn ich wieder mal rumhänge.

man hat es schon schwer als depressiver mensch.

meine gedanken drehen sich in letzter zeit auch viel um ein eigenes kind. mein partner weiß davon allerdings nichts. ich kenn seine einstellung: wenns passieren würde wäre es halt so. aber gewollt wäre es nicht von seiner seite.

ich denke mir immer dass man ja mit kind eine grund mehr hat zu kämpfen und zu leben, evtl würde man auch eher leistung vom staat erlangen, man hat was, was einem freude bereitet, man sieht es aufwachsen, große liebe. und wenn einem alles zuviel wird? das vergesse ich. ich kann mich doch einem kind nicht als mutter vorsetzen, auch wenn ich weiss ich wäre keine schlechte.


in deinem fall denke ich ist es sehr gut, dass du 2 liebe kinder hast, die dir wohl wirklich die kraft geben um für dich zu kämpfen.

du hast 2 wunderbare kinder, der mann der dich wirklich lieben kann trotz der krankheit wird auch noch kommen, wenn nicht sind sie es nicht wert, leider.

alles gute!
Aprilfee
Beiträge: 18
Registriert: 26. Apr 2011, 16:11

Re: wie soll man weitermachen, wenns eigentlich nimmer geht

Beitrag von Aprilfee »

Hallo Kathie,

herzlich willkommen hier ...

"Du hast eigentlich alles, was Du zum Glücklichsein brauchst."
Das klingt fast wie ein Vorwurf an Dich selbst ...
Sehe die Depression mal "einfach" als "Gemütskrebs" an - nur, damit man einfach einen Vergleich hat. Man macht einem Menschen, der an Krebs erkrankt ist, auch nicht den Vorwurf, was ihm denn einfiele, an Krebs zu erkranken, wo er doch alles habe, was er brauche.
Trotzdem hat er Krebs.

Zum anderen: es ist also festgeschrieben, irgendwo und irgendwie, dass das, was Du hast, genau das ist, was Du zum Glücklichsein zu brauchen hast. Nicht mehr und nicht weniger. Bist Du ein Automat, wo man Dinge obenrein wirft und unten kommt Glücklichkeit heraus??

Fakt ist einfach: im Moment bist Du an einer Krankheit erkrankt, die Dich ziemlich lahmlegt. Das Fiese an der Krankheit ist, dass sie Dir auch den Mut und die Kraft entzieht, mit ihr umzugehen und das Element, um mit Dir selbst gut umzugehen, in Dir selbst zu ruhen.

Für mich klingt es im Moment so, als würdest Du vollständig vom Außen gesteuert:
Du machst die Therapie wegen Deiner Kinder.
Du sehnst Dich verzweifelt nach jemandem, der Dich "aushält". Tut mir leid, klingt jetzt ganz hart, wenn das so geschrieben steht.
Aber: Du bist ganz alleine der wichtigste Grund, eine Therapie zu machen, in eine Klinik zu gehen, ... Du darfst Dir wertvoll genug sein, Hilfe zu suchen, um mit Dir "auszukommen", mit der Krankheit zurechtzukommen.
Weitermachen - einfach deshalb, weil es einen wertvollen Schatz in Dir gibt, der Deine Krankheit Dir zugeschüttet hat und den Du wieder finden und bergen willst.

Es wird genügend Menschen geben, die Dich "aushalten", "ertragen" können. Nur: im Moment kannst Du sie nicht sehen, nicht finden, nicht ertragen - weil die Krankheit sie nicht erträgt.
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