Chance gesund zu werden!?

[bibel]

das Beste was wir unseren Kindern geben können, ist Liebe und Zuwendung. Das sie stark und stabil im Leben werden. Da geht meiner Ansicht nach, Personkompetenz vor Sachkompetenz. Eine Tochter von mir ist jetzt Erzieherin im Kindergarten, aber was die alles an fachlicher Kompetenz lernen müssen. Ich vermute eher, eine Muttter tut oft intuitiv das Richtige. Und es ist doch schön, dass DU emotional etwas bei deinem Kind empfindest. Lass es laufen, auch wenn es für dich ungewohnt bist. Ich wünsche dir da ganz viel Kraft und Liebe für deine lieben Kinder.

[bibel]

Gelerntes dürfen wir nicht nur wie ein Pflaster aufkleben, das geht wieder ab. Es muss rein in unser Herz.´Meine Frau strickt gerade Socken, und bei neuen Farben muss man die Wolle wechseln. Das heisst, neue Erfahrungen müssen wir einstricken, einweben.
Und, das allerbeste Heilmittel gegen Depressionen, sind liebevolle Beziehungen,gesunde Beziehungen, keine krankmachenden Beziehungen. Von denen müssen wir uns trennen und lösen.

[aikido_1987]

Hallo Stefka,

mir ging es in der letzten Zeit sehr sehr schlecht. Seit ein paar Tagen fühle ich mich ein wenig besser. Ich glaube, dies wurde möglich durch mehrere Faktoren:

-die regelmäßigen Termine bei meiner Psychiaterin und das Gefühl, von ihr verstanden zu werden
-Medikamente
-Psychotherapie
-die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Depression mithilfe von Büchern und Internet
-der Rückzug aus meinem Leben (allein sein, Haushalt liegen lassen und viel schlafen ect.)

liebe Grüße
aikido

[kh2]

@aikido:

Hoffe auch, dass mir die TK hilft und versuche auch ab und an Ruhe in mein Leben zu bringen aber leider geht das nicht einfach so. Muss arbeiten und muss meine Kinder versorgen und muss mein Haus sanieren.

Arbeite mit meiner Mutter zusammen und habe keine gute Beziehung zu ihr. Kann mir aber erst einen neuen Job suchen wenn ich wieder einigermaßen gesund bin.

Liebe Grüße
Stefka und gute Besserung weiterhin

[aikido_1987]

Hallo Stefka!

Oh gott ich kenne das: Ich muss arbeiten gehen, das Haus sanieren, Garten, Haustiere und Haushalt machen, soziale Kontakte pflegen... alles viel zu viel!

Irgendwann konnte ich nicht mehr und hab alles liegen gelassen. Es ging einfach nicht mehr. Aber zur Arbeit habe ich mich immer gequält, kann ja schließlich nicht sagen, dass ich Depression habe.

Liebe Grüße
aikido

[bibel]

Liebe Stefka,

dieses Müssen kenne ich auch, aber was ist mir wichtiger. War auch mehr ein Arbeitspferd, aber dass hat mir in meinen Depressionen nicht geholfen. Erst seit ich zurückgesteckt habe, auch finanziell, geht es mir viel viel besser. Wenn DU dir nicht die Zeit nimmst, die DU brauchst, zum Aufarbeiten Deiner Depression, wirst DU nie gesund werden, wenn DU auf deine Seele, die schon übervoll ist, noch mehr draufpackst.
Da kannst DU noch so viele Therapien machen,
wenn DU dir nicht einmal richtig Zeit für Dich nimmst. Hey, das soll jetzt keine Belehrung sein, aber da mache ich mir echt Sorgen um Dich. Klar, Du hast das ganze Paket geheiratet, aber das war einfach zuviel für dich.

Liebe Grüsse,

Löffel.

[kh2]

Habe doch kein Paket geheiratet, sondern meinen Mann. Meine Mutter hatte ich doch schon vor der Ehe und meinen großen Sohn auch.
Mein Mann macht mir am wenigsten Probleme, wie gesagt es ist meine Mutter.

Hab nur sehr große Angst meinen Mann mal zu verlieren, da ich einfach nicht daran glauben kann das etwas für immer halten kann.

Liebe Grüße
Stefka

[Bummel]

Hallo Stefka,

sorry ich habe sehr viel um die Ohren und kann nur selten ins Forum, aber auf Deine Frage möchte ich antworten: sehr negativ!! Nein noch negativer.

Alles zu erklären sprengt den Rahmen.
Meine Mutter hat schon immer alle gegeneinander ausgespielt und ist sehr intrigant. Meine Schwester hat gut gelernt und ich versuche ständig nicht so zu sein, und zweifle im Moment, ob nicht doch was auf mich abgefärbt hat.

Die ganze Situation zwischen meinen Eltern und Geschwistern ist eskaliert (vorhersehbar), ich sitze nun dazwischen und komme nicht raus.

Aber die Zeit spielt für mich, wenn ich durchhalte.

[Bummel]

Noch was,

nach einer Tumorbehandlung 1995 bei meiner damals sechsjährigen Tochter, brach ich seelisch 1998 völlig zusammen und wurde in die Psychatrie eingewiesen und kam nur ganz knapp an der Geschlossenen vorbei.

Und erst da lernte ich auch zurück zu schauen und Altlasten mit aufzuarbeiten.

Mir ging es sehr lange wirklich gut.
Jetzt bin ich diesen Altlasten eben ständig ausgesetzt.

Lieber Gruß

und jeder noch so lange Tunnel ist einmal zu Ende, am Tag sehen wir es eben früher. In der Nacht sind wir manchmal schon durch und merken es nicht

[bibel]

hallo,

also mir persönlich hat dier räumliche Trennung meinen Eltern gegenüber gutgetan. Heute verstehe ich mich mit meiner Mutter viel besser, weil ich selbst innerlich stärker geworden bin. Ich weiss, es ist nicht einfach, wenn die Eltern oder nur ein Teil Druck ausüben, dem man gerade nicht gewachsen ist. Und gegen die eigenen Eltern sich zu wehren, das braucht schon eine Unabhängigkeit.
Es bedarf einer konsequenten Entscheidung im Leben, aber keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Es gibt Menschen, die halten dieses ein Leben lang durch, das ist aber kein Leben. Für das Leben ist eine Entscheidung notwendig.

liebe Grüsse,

Löffel

[Bummel]

Stimmt eine räumlich Trennung wäre sehr gut, aber....
einige Jahre konnte ich sehr gut auch Nähe ertragen und relativ nett und liebevoll mit meiner Mutter umgehen.

Dann lief alles aus dem Ruder und obwohl drei Kinder, acht Enkel und sieben Urenkel da sind, mein Bruder direkt neben meinen Eltern wohnt, bin nur ich übrig geblieben der sich um meinen Vater 91 Jahre und meine Mutter 84 Jahre kümmert.
Ich dachte ich wäre stark für alle Zeit.
Räumliche Trennung? Zu mindest für eine kurze Zeit wäre traumhaft. Und mein Vater ist es mir Wert, dass ich die Beiden betreue.

Aber wie geht es in dem einem Lied von Wise Guys: Doch Du kannst nicht alles haben, manches kann Dir dieses Leben eben einfach nicht geben.
Es fällt mir auch sehr schwer auf diese ganze Situation näher einzugehen, ich befürchte sonst pakt mich Hoffnungslosigkeit.
Deshalb einfach: ist schwierig, ich bin dran und alles wird wieder gut, es ist eine Frage der Zeit.

Liebe Grüße

Bummel

[bibel]

Liebe Bummel, da gebe ich dir voll recht, man kann und muss auch nicht alles im Leben haben, ja man kann auf vieles verzichten, nur nicht auf den Frieden, die Zufriedenheit im Leben. Inzwischen, durch die räumliche Trennung konnte ich mein Leben in aller Ruhe aufarbeiten. Jetzt kann ich meiner Mutter auch wieder helfen. Aber sie hat jetzt akzeptiert, dass sie mit mir nicht mehr so umspringen kann. Hätte ich persönlich diesen Schritt nicht getan, wäre ich mein ganzes Leben lang unzufrieden. Ich musste erstmal für mich schauen, dass ich irgendwo zum Leben komme. Von daher geht bei mir Selbstliebe vor Nächstenliebe. Wenn
ich mich selbst nicht annehmen, lieben kann,
auch meine Vergangenheit, kann ich meine Mutter in diesem Fall auch nicht mehr lieben. Und ich musste lernen zu vergeben, dass meine Kindheit halt nicht so gut war.
Meine Liebe zu meiner Mutter hängt aber sehr stark davon ab, wie ich mich selber und annehmen kann. Natürlich kann ich das nicht perfekt leben, aber ich lebe damit besser, also mehr Lebensqualität für mich.

liebe Grüsse,

Löffel

[kh2]

Auf den Weg möchte ich auch kommen, erst möchte ich mich selbst lieben können und ein Selbstbewußtsein erarbeiten, dann kann ich auch für die anderen gute da sein.

Werde deswegen auch erstmal auf Abstand zu meiner Mutter zu gehen und dann mal schaun wie es weitergeht.

Viele Grüße Stefka

@Bummel für Dich alles Gute!

[Bummel]

Danke für Deinen lieben Wunsch Stefka2.

Und Löffel ich muß und werde meine Mutter nicht lieben, aber ich gönne ihr eigentlich einen einigermaßen schönen Lebensabend, aber wirklich kann ich sie nicht mehr ertragen.

Euch beiden auch viel gute und positive Kraft.
Morgen ist ja auch noch ein Tag, vielleicht wird das Wetter wieder so schön wie heute.

Liebe Grüße Bummel

[bibel]

hallo,

ist das nicht auch schon Liebe, wenn man seiner Mutter einen schönen Lebensabend gönnt? Was mir persönlich ganz arg geholfen hat, dass ich meiner Mutter, überhaupt meinen Eltern irgendwie vergeben konnte. Das hat mich irgendwo frei gemacht. Weil ich gemerkt habe, die hatten es auch nicht so einfach, und wir Menschen mache alle Fehler, sind nicht perfekt. Ich ja auch nicht.
Und schaut, ich kann und möchte nicht sagen, macht es so wie ich, dann wird alles wieder gut. Ihr müsst und dürft euren eigenen Weg da finden. Ich kann nur Anregungen weitergeben. Hauptsache wir finden irgendwie einen persönlichen Frieden. Wut, Hass zieht uns runter. Es bringt mir nichts, wenn ich mein Leben lang diesen Wut, Ärger aufrechterhalte, es macht mich persönlich selber kaputt. Ja, es ist viel Falsches passiert, Verletzungen, aber wenn ich diese Wunden immer wieder neu aufreisse, wachsen die nie zu, und Narben bleiben bei jeder Wunde sowieso übrig. Es geht nicht von heute auf morgen, aber auf Dauer gesehen, was mache ich. Möchte ich zum Frieden und zur Ruhe kommen, oder ein Leben lang mich ärgern.

liebe Grüsse,

irgendsoein Löffel.

[Bummel]

Du hast recht.
Aber es ist wie beim Rauchen: falls Du aufgehört hast und eine wieder anfast ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du wieder zum Raucher wirst sehr hoch und genauso ist es mit dem vergeben: solange Du dem "altem" Muster nicht ständig ausgesetzt bist geht es gut, aber...

Und das ist das was ich wirklich sagen will, achtet darauf, vorsichtig zu sein mit Menschen die Euch so extrem verletzt haben.

Liebe Grüße

[bibel]

Liebe Bummel,

Ja, vergeben ist nichts einmaliges, das ist auch in meiner Ehe so, da heisst es immer wieder sich gegenseitig zu vergeben. Weil ich bin nicht perfekt, und ich glaube meine liebe Frau auch nicht. So ist es auch mit meiner Mutter, immer wieder neu vergeben. Weil es auch für mich wichtig ist, weil ich auch darauf angewiesen bin, dass man mir meine Fehler verzeiht.
Oft tragen wir Riesenlasten auf unserem Rücken. Dinge, die wir nicht vergeben, oder
anderes, wo man uns nicht vergibt. Diese Lasten können uns total runterziehen. Aber oft liegt es auch an meinem Stolz, meiner Ehre, meinem Egoismus, obwohl ich weiss, durch Vergebung könnte ich leichter leben, leichter durch mein Leben gehen.
Aber es braucht halt auch Zeit, darüber nachzudenken, und zu reagieren.
Es kann wie bei Drogen zu einem Teufelskreis kommen.Und um diesen zu durchbrechen, muss ich auch einsehen, vieles ist wie eine Flucht, ein Ausweichen.
Aber ändern kann man es nur selbst, durch eigenes Einsehen, durch ein "Umdenken."
So könnten wir gesund werden, es gibt Wege dafür, die Frage ist nur, wollen wir die auch gehen. Oder anders ausgedrückt, um sich oder nichts ändern zu müssen, bleiben wir lieber in der Depression, weil uns das einfacher erscheint.

liebe Grüsse,

wieder so ein löffel.

[kh2]

@Bummel, seh das auch so. Vorsicht und nicht gleich wieder den kleinen Finger geben, dann wollen sie die ganze Hand und lachen sich innerlich einen ab, weil wir wieder in ihren Fängen sind.

LG Stefka

[bibel]

hallo,

wer bestimmt denn mein Leben, wer bestimmt in welchen Fingern ich bin. Das können wir doch selbst bestimmen. Vergebung heisst nicht, mein ich aufzugeben, sondern dass ich die Last nicht mehr trage. Das macht frei, frei von dem laufenden hin und her, dem laufenden auf und ab, es macht gelassener und lockerer. Das sind jedenfalls jetzt meine subjektiven Erfahrungen. Und irgendwo kann dadurch eine ganz neue Beziehung entstehen, so ganz kleine Fäden, etwas heilendes, neues. Und das wiederum kann beim gesundwerden aus der Depression helfen. Die Schuld einer Depression könne wir nicht immer nur wegdrücken auf andere, wir müssen auch bei uns ganz persönlich anfangen. Aber wie gesagt, das kratzt schon am eigenen Ego, am Stolz. Aber wir wollen ja wieder gesund werden, uns wieder freuen, lachen, springen, hüpfen, befreit durch unser Leben gehen. Aber wie gesagt, das ist meine eigene "Löffeltherapie."

liebe Grüsse,

wieder so ein Löffel.

[Lankes]

Ganz am Anfang wurde nach der Chance, gesund zu werden gefragt?

Ich würde sagen, die gibt es! Aber für jeden auf eine andere Weise, auf einem anderen Weg?

Vor 1,5 Jahren eskalierte bei uns alles, unser Sohn hat schweres ADHS, vertrug auf einmal keine Medis mehr, ich mußte zu seinem persönlichen Coach werden, ab dem Moment, wo er zu Hause ist. Es ist täglich Streß und schwierig, demnächst steht Tagesklinik an.

Im April 2011 wurde bei unserer Tochter Schilddrüsenkrebs festgestellt - ich habe beides gepackt!

Laut meiner Therapeutin bricht man entweder völlig zusammen, oder packt es!

Ich habe so wenig Zeit, zu grübeln, in Löcher zu fallen, 2 Kinder, die mich ständig brauchen! Ich plane nicht mehr weit im voraus, genieße jede Kleinigkeit - jeden Sonnenstrahl, jede schöne Blume! Jeder "Minimoment" ist unendlich wichtig.

Auch ich habe hier und da Tiefs - aber die kann ich mir gar nicht "erlauben"....und bin schnell wieder raus.

Auch wir haben 2 kleine, süße Hunde, die mich raustreiben und mir ebenfalls helfen...

Ja, es gibt eine Chance!