Von Therapie gefrustet

DarkRaven
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Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

bibel
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von bibel »

Lasse dir doch die Zeit. Die Vorschläge, die
dir deine Therapeutin macht, müssen auch in dein Lebenskonzept, deinen Lebensplan passen. Du musst ja auch versuchen, es zu integrieren. Du bestimmt über dein Leben, nicht die Therapeutin. Es sind nur Vorschläge, Anregungen, du kannst und musst nicht immer gleich alles verstehen und umsetzen. Auch eine Schnecke kommt vorwärts.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

ja kenne ich. In meiner Verhaltenstherapie und auch der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie waren das immer Situationen in der der Therapeut meine Problemlage nicht verstand. Er nach einem Schema therapierte das nichts mit mir zutun hatte.

Dien Ursache war entweder das ich mein Anliegen/Problem nicht deutlich genug rüber gebracht hatte oder die Diagnose und somit die Therapiemaßnahme nicht passend war.

Liebe Dark Raven, magst Du schildern um was genau es geht? Es würde mir helfen die Situation zu verstehen.
wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

>>meine Therapeutin reitet im Moment ziemlich viel auf Gefühlen rum.
Was ich wann, wo und wie gefühlt habe z.B. in der letzten Woche.
Dann hat sie noch was geredet von "zugang zu mir selbst".<<

Ja es stimmt, die Gefühle sind der Zugang zu uns selbst. Und in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es um Gefühle.

Warum macht dich das sauer?
bibel
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von bibel »

Deine Therapeutin möchte vielleicht, dass du achtsamer mit dir umgehst. Sie möchte einfach den Ursprung deiner Depression ergründen, vermute ich jetzt mal. Aus unseren Gedanken, unserem Denken entstehen Gefühle. Und wenn du jetzt eher negativ denkst, entwickelst du negative Gefühle, und die wiederum können zu Depressionen führen.
Oft denken wir unbewusst. Ich habe mich mal entschieden, weniger fernsehen zu schauen, weil es mir persönlich nicht gut tut, oder dass ich eher auswähle, was meine Augen zu sehen bekommen. Oder dass ich versuche, bei negativen Gedanken, umzudenken.
Ein Tagebuch für dich könnte ich jetztg dir empfehlen, oder dass du deine Gedanken und Gefühle aufschreibst.
Blaumeise-umk
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo,
die Gefühle sind schon sehr wichtig in einer Therapie, die gelingen soll. Aber ich kann Dich verstehen; wenn man es nicht gewohnt ist, ist er erstmal sehr schwierig, damit umzugehen. Auch ich lerne das sehr mühselig und komme immer wieder an Punkte, wo ich denke "das kann doch jetzt nicht sein, daß alle diese Gefühle wirklich einen Platz haben...?!"
In der Vergangenheit habe ich nämlich v.a. die unangenehmen Gefühle immer schön weggeschoben, weil ich dachte, ich muß funktionieren und vieles darf ich einfach nicht zulassen - es gibt keinen Platz dafür...

Ich habe mal gelesen, daß Depression u.a. durch unterdrückte Wut entsteht; von daher ist es wohl auf alle Fälle wichtig, in der Therapie allen Gefühlen auf den Grund zu gehen und zu lernen, wann und wo sie ihren Platz haben.

Und: wenn Du Deine Therapeutin nicht verstehst oder Dich fragst, worauf sie hinaus will - frag` sie einfach!! Ich weiß, es ist schwer und kostet Mut, aber wenn Du nicht weißt, was sie von Dir will und Du daran verzweifelst, kommst Du nicht weiter... - und: Fragen kostet nichts!
Hab` Mut; bei mir hat es auch gedauert, aber ich habe erfahren, es lohnt sich...

Schönes Wochenende!
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

pero
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von pero »

>Kennt das jemand von euch?
>Das ihr gar nicht wisst, worauf die Therapeutin hinaus will?

Nein, das kenne ich nicht.
Mein Therapeut sagt mir worauf er hinauswill.
Das bedeutet nicht immer das ich seine Meinung teile, aber ich muss nicht raten was er meint.
Das ist eine Therapie und kein Quiz....

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

pero
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von pero »

>Für mich war das alles so abstrakt und nicht nachvollziehbar.

Das hört sich nicht gut an. Ohne Verständnis ist nach meiner Meinung eine Therapie sehr schwer...

lg
pero
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DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

pero
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von pero »

Gute Idee.
Ich finde es gut das Du Dich damit so auseinander setzt.
Und ich finde es auch gut das Du Dich und die Therapie so gut beobachtest. Das zeigt für mich das Du nicht mehr völlig ohne Eigenwahrnehmung bist.

lg
pero
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wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

>>Mein Problem ist, ich mache mir unter der Woche keine Gedanken, was ich fühle. Fühle ich überhaupt irgendwas oder funktioniere ich?<<
Du hast entweder nie gelernt deine Gefühle warzunehmen, oder Du kannst sie nicht warnehmen auf Grund der Depression.
.


>>Ich konnte ihr die Frage also nicht beantworten und wußte nicht genau, was sie damit bezwecken wollte.<< >>@Parson Warum mich das so wütend macht? Ganz einfach, weil ich anscheinend keine Bezug zu meinen Gefühlen habe und gar nicht weiß, was ich fühle.<<
Deine Psychotherapeutin hat dir also eine nicht ausführbaren Auftrag erteilt. Das macht dich wütend. (Ein berechtigtes Gefühl!)
.


>>Und wenn ich dann doch mal was fühle, dann kann ich es nicht ausdrücken.<<
Das kann man lernen.
.


>>Manchmal denke ich, ich fühle gar nichts. Lebe halt so in den Tag hinein und versuche den irgendwie zu überstehen.<<
Das ist typisch depressiv.
.


>>Sie fragt dann halt immer, nach den Unterschieden, wenn ich z. B. mit Freunden unterwegs bin, was ich dann fühle etc. Aber worauf sie hinauswollte, ist glaube ich, die innere Zufriedenheit von mir selbst.
Was mich halt ausfüllt und glücklich macht. Den Momenten, in denen ich wohl, wie einige Forianer das hier nennen würden: Ganz-bei-mir-bin.<<
Diese Aufgabenstellung ist momentan zu viel für dich. Ich glaube, Du solltest mit den einfachen Gefühlen, welche deutlich spürbar sind, anfangen sie warzunehmen und anzunehmen.
.


>>Vielleicht bin ich deswegen so wütend, weil in mir alles leer ist und ich ihr keine Antwort geben konnte.<<
Jepp, so ist es. Und Du spürst die Wut ganz deutlich in dir. Du kannst sie auch sehr gut schriftlich ausdrücken.
Mein Vorschlag, in der nächsten Sitzung solltest du das ganze noch mal in dir wach rufen/fühlen und all deine Wut deiner Psychotherapeutin mitteilen. Das wird sehr heilsam für dich sein. Und du kannst dann auch schauen, wann in deiner Vergangenheit du diese Wut schon mal eher gespürt hast und wann das erste mal genau diese Wut auftrat. Was passierte damals.
Schildere all das deiner Psychotherapeutin. Es wird dir gut tun.
misa

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von misa »

Hallo DarkRaven !

Du scheibst: >>>>> Im Moment habe ich das Gefühl ich mache alles falsch. <<<<<

Da könntest gleich mal mit anfangen, weil "ich mache alles falsch" ist kein Gefühl.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

Hallo Dark Raven,

"ich mache alles falsch" ist kognitiv, eine Bewertung. Das Gefühl (oder die Gefühle) könnte(n) sein:
Bedrängtsein, Unsicherheit, Ärger/Zorn/Wut, Scham, entmutigt, Frust, Missmut, Hilflosigkeit, Versagens-/Leistungs- oder sonstige Angst,...

Das ist das Dumme an Therapeuten: Sie haben die Angewohnheit, gerade über die Dinge sprechen zu wollen, über die man explizit NICHT (auf GAR keinen Fall!) sprechen möchte.
Dass du so heftig darauf reagierst (immer wieder), ist doch interessant - da lohnt es sich wohl, genauer hinzuschauen.
Horch mal in dich rein: Was ist genau so schlimm daran, darüber zu sprechen? Wer oder was in dir lehnt das so vehement ab? Was würde passieren, wenn du dich diesen Fragen stellst bzw. was befürchtest du?
Und noch was ging mir durch den Kopf: Hast du sie wirklich nicht verstanden, oder konntest/wolltest/durftest du sie nicht verstehen?

Lg, Salvatore
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pero
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von pero »

>Was heißt hier „nicht mehr völlig“?

Nun, ich denke das Du vor der Therapie bestimmt eine Zeit erlebt hast in der Du zwar gelitten hast, aber nicht benennen konntest warum. Da bist Du jetzt doch schon einen Schritt weiter. Denke ich ...

lg
pero
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DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

Winterzauber
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Winterzauber »

Hallo DarkRaven,

konntest du dich etwas beruhigen? Dich ablenken?

Ich habe jetzt eine neue Therapeutin (Tiefenpsychologie), war ein paar mal bei ihr und es ist noch sehr schwer für mich. Habe auch dieses Gefühl (versteht sie mich überhaupt).
Hinzu kommt noch das meine Therapie von der Krankenkasse erst mal abgelehnt wurde (Pause,kann im Januar erst wieder beantragt werden). Wenn es mir aber schlecht geht, sollt ich sie anrufen und sie würde mir Zeit einräumen!
Wie du hier vielleicht gelesen hattest, geht es mir zur Zeit ja nicht gut und somit habe ich sie am Montag angerufen, ihr kurz geschildert das es mir verdammt sch.... geht, aber ein Gespräch habe ich dann für morgen Abend bekommen!
Sollt mir vom Arzt was für meine Ängste und Panik geben lassen!

Da denk ich dann auch, was kann in dieser Zeit alles passieren? Mir geht es jetzt schlecht, versteht sie das nicht? Glaubt sie mir eigentlich? Will sie mir zuhören?
Mein Arzt hat das sogar noch mehr Verständnis, möchte mir nicht so gern etwas verschreiben, was mich evtl.sogar abhängig macht!

Warte jetzt mal wieder ab, wie mein Gespräch morgen Abend wird!

Gruß und eine Angenehme Nacht wünsch ich!
Naty
Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

Hallo Dark Raven,

ich glaube auch, dass du gerade bei einem sehr wichtigen Thema bist.
Was ich dir noch schreiben wollte: du sendest einen Haufen widersprüchlicher Signale aus, weiß gar nicht, ob du das selber bemerkst?
Hier im Forum wie auch - so scheint mir - in der Therapie...

Also ein Beispiel von hier, da hast du (ist noch nicht so lange her) um Meinungen gebeten wg. eines Klinikaufenthaltes, weil es dir schlecht ging, du keine Kraft mehr hattest und dich mit Suizidgedanken quältest, aber als dann zurückkam, ja, überleg das mit der Klinik, könnte gut sein für dich, da bist du flugs zurückgerudert, es sei ja alles nicht so schlimm, es wäre halt alles nicht so einfach, aber kein Grund zur Besorgnis und deine Fortbildung sei eigentlich auch dein Motor...

Hm, und letzte Therapiestunde hast du - so kam es rüber - eine ziemich deutliche Grenze gegenüber der Thera gesetzt und sie weggestoßen, als sie sich dir nähern wollte. Dann, zu Hause, in deiner "comfort zone", gehst du wieder auf sie zu, indem du ihr eine Mail schreibst (was eine ziemlich ungefährliche Methode ist, weil sie keinen direkten Kontakt - "face to face" - benötigt und keine sofortige Reaktion provoziert, die ja, man weiß es ja vorher nicht, auch eine unerwünschte sein könnte).

Da entstand jetzt bei diesem Fred hier das Bild in mir, dass da wohl eine Dark Raven in der Therapiestunde sitzt und eigentlich unbedingt ihrem Kummer Ausdruck verleihen will, aber nicht weiß wie und auch Angst hat, damit nicht akzeptiert und vielleicht sogar zurückgestoßen zu werden. Daraufhin fängst du lieber an zu mauern, weil es wohl das ist, was du bisher (mehr oder minder) erfolgreich getan hast und was dir vertraut ist.

Die Sache ist doch die, wir sind doch nur deshalb so unsicher und ungeübt in Sachen Gefühle wahrnehmen, zulassen und benennen, weil wir das früher nicht richtig gelernt haben bzw. nicht durften.
Das soll ja nicht heißen, dass alle hier schlechte Eltern hatten - aber das waren/sind eben auch "nur" Menschen mit ihren eigenen Päcken/Pakten, Unsicherheiten und Fehlern.
Und einige Gefühle sind eben eher unangenehm, und wer hat nicht lieber fröhliche, unkomplizierte selbständige Kinder statt wütende, tobende, kreischende und manchmal schwer einschätzbare?

Vielleicht hast du, haben wir, instinktiv versucht, unseren Eltern das Kind zu sein, was sie eben damals brauchten - und haben uns dabei verloren.

Nein, es dreht sich nicht alles um die Vergangenheit, aber vieles eben doch, weil wir ja von unseren Eltern nun mal viel übernommen haben. Und auch wenn wir versuchen, möglichst NICHT so zu werden wie unsere Eltern, dann orientieren wir uns ja eben doch an ihnen und ihren Vorstellungen.

Jetzt geht es darum, neue Erfahrungen zu machen. Eine davon ist: du darfst wütend sein. Du darfst unsicher sein. Du darfst schwach sein. Deine Therapeutin verurteilt dich trotzdem nicht und respektiert dich auch immer noch.

Ich musste ja auch erst umständlich in der Therapie lernen, mich meinen Gefühlen zu stellen und ich übe auch immer noch. Aber ich habe meinen Therapeuten anfangs immer wieder rüde weggestoßen, weil ich seinen Worten einfach nicht glauben konnte. Ich konnte nicht glauben, dass er es wirklich so meinte, als er sagte, er würde mich nicht aufgeben und nicht im Stich lassen. Das kannte ich bis dahin nicht! Und ich habe ihn wieder und wieder weggestoßen, in der Erwartung, dass er sich wegstoßen lässt, dann hätte ich gesagt: Siehste, hab ichs doch gewusst.

Es ist nicht passiert und ich frage mich, ob bei dir evtl. was ähnliches abläuft? Will keine Hausfrauen-Psychologie betreiben, das waren jedenfalls meine Gedanken nach deinem letzten Post und die wollte ich dir mitteilen, hoffe das ist ok für dich und du fühlst dich nicht angegriffen - so ists nämlich nicht gemeint.

Guts Nächtle,
Salvatore
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DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

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