Sozialphobie, was/wie ist das?

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tom1207
Beiträge: 180
Registriert: 10. Aug 2011, 12:30

Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von tom1207 »

Hallo,

ich beschäftige mich mit der Frage, ob ich seit langem auch betroffen bin, bzw starke Tendenzen aufweise. Mich interessiert, wie sich das äußert, wie man fühlt,ich würde mich sehr freuen, wenn ihr antwortet.

LG Susa
tom1207
Beiträge: 180
Registriert: 10. Aug 2011, 12:30

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von tom1207 »

hallo,
vielleicht habe ich mich zu blöd ausgedrückt, weil mir keiner antwortet,schade, deswegen nochmal kurz erklärt,ich denke, dass ich auch betroffen bin,habe große probleme mit anderen menschen, kann keinem vertrauen, denke immer über mich wird negativ geredet,man würde mich nicht ernst nehmen, sondern eher belächeln,ich denke hinter meinem rücken werde ich kritisiert, mag am liebsten mit meinem engsten umfeld zusammen sein, andere menschen sind mir einfach zu viel-alleine durch die vielen negativen gedankengänge, an der arbeit verkrieche ich mich in meinem büro, hasse meetings.hasse feiern mit vielen leuten,geht das in die richtung einer sozialen phobie?
Hannahla
Beiträge: 29
Registriert: 4. Okt 2011, 17:31

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von Hannahla »

Das würde mich auch interessieren - mir gehts ähnlich. Wenn jemand Zeit mit mir verbringen will oder zeigt, dass er/sie mich mag (kommt kaum noch vor, weil ich mich immer mehr zurückziehe), habe ich grundsätzlich im Hinterkopf "Kann doch gar nicht sein, das muss doch Verarsche sein". Das geht sogar so weit, dass ich regelrecht Verschwörungstheorien entwickle um mir erklären zu können, dass jemand tatsächlich Interesse an mir hat.
Hab immer das Gefühl, dass mich ne unsichtbare Wand umgibt, die mich von anderen, ALLEN anderen trennt.
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von paco »

hi susa,
heutzutage kann man vieles googeln.
informier dich doch im internet, wie eine sozialphobie beschrieben ist. und wenn dir das eigene verhalten / deine gefühlswelt ein problem sind, dann sprich mal mit einem sozialpsychologischen dienst.
lg paco
Insa40
Beiträge: 1165
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

also ehrlich.

Da fragt jemand um Rat und dann kommt "google doch mal"!
Andere bekommen hier seitenweise Antworten bzw. Fragen und dann soll jemand doch lieber mal googeln.

Susa fragte doch schließlich auch, WIE das ist und nicht nur, WAS.
Ich hab leider keine Erfahrungen mit Sozialphobie, mir fiel halt nur diese Antwort auf.
Ich käme mir da halt vor, als ob ich eine alberne Frage gesetllt hätte, wenn ich so "abgewatscht" werde.
Aber vielleicht bin ich auch zu empfindlich momentan.
Habe nämlich heute eine ähnliche Situation erlebt.
Ich hatte eine Fachfrage, die ich relativ schnell jemandem erklären sollte.
Daher fragte ich eine Kollegin (obwohl ich sowas sonst eher vermeide, wenns geht, aber es mußte halt schnell gehen).
Die sagte nur: Guck doch mal im Internet!

Das Ergebnis war, dass ich mir total dämlich vorkam.

Viele Grüße, Insa
schoko
Beiträge: 43
Registriert: 15. Jan 2011, 19:12

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von schoko »

Hallo,

also ich habe eine soziale Phobie. Welche mir auch von Therapeuten bestätigt wurde.
Und Deine Angst vor Nähe und Wertungen durch andere Menschen gehört definitiv dazu.


Unter einer sozialen Phobie versteht man die Furcht vor der Bewertung, Ablehnung oder Demütigung durch andere Menschen. Die soziale Angst tritt, wie der Begriff schon sagt, in sozialen Situationen, also in Gegenwart anderer Menschen auf. Sie tritt häufig auf beim gemeinsamen Essen, beim Sprechen in der Öffentlichkeit, bei Konferenzen, Vorträgen und Festen, beim Schreiben, bei Prüfungen. Die soziale Phobie kann sich in Gedanken, Gefühlen, körperlichen Reaktionen und dem Verhalten äußern.

Menschen mit einer sozialen Phobie haben nicht generell Angst vor ihren Mitmenschen. Sie haben hauptsächlich Angst in kleinen Gruppen, in denen sie (unangenehm) auffallen und unter der Beobachtung der anderen stehen könnten.

a) mit der sozialen Phobie verbundene Gedanken
Die Gedanken kreisen um die Reaktion anderer,
- dass sie nicht in Ordnung sind und andere dies bemerken,
- dass sie sich blamieren,
- dass ihr Verhalten peinlich ist,
- dass andere sie auslachen,
- dass andere sie ablehnen,
- dass andere sie als Versager sehen
- dass sie Versager und unfähig sind
- dass sie schwitzen, erröten oder zittern könnten
- dass sie die Kontrolle verlieren könnten
- dass andere ihre Angst bemerken und schlecht von ihnen denken könnten
- dass andere sie meiden könnten
- dass sie mit anderen nicht zurechtkommen könnten
- dass andere sich von ihnen abwenden könnten, wenn diese erkennen, wie sie wirklich sind
- was andere von ihnen denken könnten

Viele Betroffene haben morgens immer wieder die gleichen Gedanken:
Wie wird der Tag? Bist du gut gelaunt? Bist du locker genug, sodass du einen Zugang zu den anderen bekommst? Mögen dich die anderen? Lästern sie über dich? Wie komme ich bei den anderen rüber? Akzeptieren die mich so wie ich bin? Werden sie wieder über mich reden?

Beim Umgang mit anderen habe ich grundsätzlich nur einen Gedanken: Was denken dir von mir? Was denken Sie, wenn ich mich bewege, was denken sie, wenn ich was sage? Und wie ich es sage? Ich denke nur an die Wirkung von dem was und wie ich es tue, dass ich mich gar nicht darauf konzentriere, was ich eigentlich mache bzw. sage. Ich denke immer, ich mache mich irgendwie lächerlich oder blamiere ich.

b) mit der sozialen Phobie verbundene Gefühle
Das häufigste und stärkste Gefühl ist die Angst:
Angst vor unkontrollierten Bewegungen und Körperreaktionen wie Zuckungen im Gesicht, unsicheres Gehen, Schwanken,
Angst vor nervösen Reaktionen wie gekünsteltes Lachen, Weinen
Angst zu erbrechen
Angst vor Enttäuschung und Verletzung
Angst, andere anzusprechen
Angst, anderen zu begegnen
Angst vom Umfeld nicht anerkannt zu sein
Angst, dass sich andere lustig oder lächerlich über einen machen
Angst vor blöden Kommentaren
Angst, dass der Gesprächsstoff ausgeht
Angst, für langweilig gehalten zu werden
Angst, andere könnten merken, dass man minderwertig ist
Angst, andere könnten einem zuschauen und man könnte sich blamieren

Weitere Gefühle sind:
Ärger über sich selbst, dass man so sensibel ist. Man fühlt sich überall unverstanden und fremd, Unsicherheit, Scham, Verlegenheit, Depressionen

c) mit der sozialen Phobie verbundene körperliche Reaktionen
Erröten
Zittern
Harn- oder Stuhldrang oder Durchfall
Herzklopfen bis hin zu Herzrasen
Schwitzen
Übelkeit bis hin zu Erbrechen
Atemnot
Bauch- und Kopfschmerzen
Nervöser Magen
Anspannung, Verspannung, Verkrampfungen
Gehunsicherheiten
Innere Unruhe
Sprachlosigkeit
Schluckbeschwerden
Versprecher
Trockener Mund
Hyperventilation
Manchmal auch Panikattacken

d) mit der sozialen Phobie verbundenes Verhalten
- Meidung sozialer Situationen
- Flucht aus sozialen Situationen
- ständige kritische Selbstbeobachtung
- Manchmal Versuch, die Angst durch Alkohol, Drogen oder Psychopharmaka zu dämpfen.

Wer unter einer sozialen Angst leidet, erkennt gewöhnlich, dass die Angst und sein Vermeidungsverhalten irrational und übertrieben sind, hat jedoch den Eindruck, sich nicht anders verhalten zu können. Der Leidensdruck ist sehr groß. Betroffene können bedingt durch die soziale Angst berufliche Chancen nicht wahrnehmen, ihre Fähigkeiten nicht entfalten, tun sich schwer, einen Partner zu finden oder haben Probleme in der Partnerschaft.

Die Versuchung, durch Alkohol oder Drogen die Kontaktangst zu lindern, ist groß. Schließlich macht der Genuss von Alkohol locker, entpannt und man ist mutiger. Wenn Alkohol jedoch regelmäßig zur Überwindung sozialer Angst eingesetzt wird, ist die Gefahr groß, dass erst eine psychische Abhängigkeit vom Alkohol eintritt und nach längerem Genuss eine körperliche Abhängigkeit.

Verzichten Sie auf Alkohol und Drogen als Lockermacher. Diese sind keine gesunde Lösung für die Bewältigung einer sozialen Phobie, auch wenn sie kurzfristig helfen.

Das habe ich aus Internet kopiert
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann
Czarek
Beiträge: 695
Registriert: 12. Jan 2010, 15:29

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von Czarek »

:hello:
Zuletzt geändert von Czarek am 1. Feb 2017, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
wütend

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von wütend »

Liebe Susa

es ist möglich das Du eine soziale Phobie hast, aber auch andere Störungen gehen mit Abneigung anderen gegenüber einher.
Was Du genau hast, wird dir wohl nur eine Psychiater oder Psychotherapeut sagen können.
tom1207
Beiträge: 180
Registriert: 10. Aug 2011, 12:30

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von tom1207 »

hallo insa40,
hallo schokomonster,
hallo hund,
hallo parson,

erst mal vielen dank für eure antworten,
ich muß ganz ehrlich sagen, teilweise erkenne ich mich schon bei den ausführungen der sozialen phobie, werde das auf jeden fall bei meinem nächsten termin beim pt ansprechen.

lg susa
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von paco »

Hallo zusammen,

da ist wohl zuallererst mal eine Entschuldigung meinerseits angesagt, weil ich susa an google verwiesen habe, nachdem einen halben Tag lang gar keine Antwort kam. Jetzt trifft mich die geballte Wut der Forianer.

Und was liefert dann Schokomonster? Eine längere Kopie aus dem Internet!!! Und Parson empfiehlt den Gang zu Psychiater oder Psychotherapeut.

Jetzt fehlt noch, dass Schokomonster und Parson zur Schnecke gemacht werden.

Wenn susa die ganz allgemeine Frage stellt: "Sozialphobie, was/wie ist das?" dann finde ich das auch nach längerem Überlegen noch immer nicht schlimm, sie zum Recherchieren im Internet und den Kontakt zu einem sozpsych Dienst anzuregen.

Aber ok. So empfinde ich (!!!) über die Sache! Wenn das hier Anlass zu Empörung ist, dann halte ich mich lieber zurück.

lg paco
momadome
Beiträge: 610
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von momadome »

Hallo Susa,

ich habe als Diagnose neben der Depri auch Sozialphobie.

Alles das was du und Hannahla beschrieben habt, kenne ich sehr gut.

Mir haben Die Gespräche während meiner Therapie sehr gut gegen die Sozialphobie geholfen, da sie vor allem auf mein Selbstwertgefühl gewirkt haben. Je mehr ich mich selbst annehmen konnte, desto besser ging es mir mit anderen Menschen.

Was nicht heißt, daß ich heute sofort mit jedem ins Gespräch komme. Aber ich bin nicht mehr so mißtrauisch, lasse mir und den anderen Zeit zum Kennenlernen und frage nach, wenn mir etwas seltsam vorkommt, eine Reaktion, eine Aussage, was auch immer.

Und ich weiß heute, daß ich ein introvertierter Mensch bin. Ich bin halt einfach stiller, zurückhaltender und vorsichtiger als andere. Damit muß ich leben und die anderen auch. Aber ich habe schon Rückmeldungen bekommen, daß andere Menschen genau diese zurückhaltende Art gefällt, weil sie ein wenig die "Hetze" aus dem Umgang miteinander nimmt.

Also, am besten in einer Therapie ansprechen!

Lieben Gruß

jojoma
tom1207
Beiträge: 180
Registriert: 10. Aug 2011, 12:30

Re: Sozialphobie, was/wie ist das?

Beitrag von tom1207 »

Hallo,

nochmal vielen Dank für Eure Antworten,
werde morgen mit meinem PT darüber sprechen!

glG susa
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