Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

FrauRossi
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Hund,

interessanter Gedanke. Kannst du etwas näher drauf eingehen?
Wie setzt du so etwas um?

LG FrauRossi
Czarek
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von Czarek »

:hello:
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"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
FrauRossi
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Hund,

Gerade dass alles vergänglich ist und nichts wirklich von Dauer und Bestand ist, das macht mich ja so traurig.

Das ich nur ein kleiner Teil im Groden ganzen bin ist mir eigentlich auch immer bewußt.

Vielleicht sollte ich mal wieder Bergsteigen gehen, danach ist mir in der Regel sehr deutlich, wie unwichtig eigentlich alles ist.

Und der Adrenalinkick ist auch nicht schlecht

Du hattest geschrieben das gute wie das schlechte gleichermaßen annehmen.

Wie meinst du das genau?
Mehr so Richtung: Der Tod gehört zum Leben halt dazu?
Oder mehr so Richtung: vor dem entspannten Sonntag mit Kaffe und nichts tun gehört halt der Samstag mit Hausputz dazu?
Oder mehr so Richtung: wie in diesem Lied:
beim schönsten Regenbogen muss auch Regen sein
Rosen ohne Dornen hast du nie gesehen?

Ich weis nicht so genau was das schlechte in meinem Leben sein soll das ich dem guten gegenübersetzen könnte.

LG FrauRossi
Czarek
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von Czarek »

:hello:
Zuletzt geändert von Czarek am 1. Feb 2017, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Antiope
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von Antiope »

Hallo Frau Rossi,

für mich ist "Demut" und "Dankbarkeit" nicht das Gezwungene, das ich von meinen Eltern, von der Kirche usw beigebracht bekommen habe.
Es geht nicht darum, sich klein und minderwertig zu machen.
Ich meinte es eher als Abschied vom Alles-Ist-Machbar-Wahn oder vom "Nie-Genug"-Wahn.
Damit verabschiede ich mich auch von meinen eigenen Ansprüchen, immer gut drauf zu sein, immer alles erreichen zu müssen, davon, immer unzufrieden sein zu müssen, weil ich stets nur das GANZ GROSSE will, verlange, weil ich mich mit anderen vergleiche, ...

Gestern abend habe ich in einem Buch gelesen ("Meine letzte Stunde", autor vergessen): Erickson stellt 8 Entwicklungsstufen des Menschen fest. In der ersten Hälfte des Lebens geht es um die Frage, "Was will ich vom Leben?", in der zweiten Hälfte "Was will das Leben von mir?"
Der Sinn, so schreibt der Autor, ist nicht eine einzige Antwort, sondern sind mehrere Aspekte, verschiedene Teile.

Bergsteigen: für mich ist es nicht das "alles ist unwichtig" - das wäre für mich total kontraproduktiv, sondern die Feststellung, wie wenig wirklich wichtig ist und wie wenig ausreicht, um ein zufriedenes Gefühl zu erhalten. Und: man muss sich es erarbeiten.
FrauRossi
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Antiope,

dann bin ich ein demütiger Mensch. Ich bin mit wenig zufrieden. Und ich habe viel. Einen Mann, eine Katze, ein Dach über dem Kopf.

Ich verlange vom Leben nichts. Ich strebe nicht nach materiellen Dingen. Und ein Sprung in eine Pfütze bringt mir mehr Freude als jedes Schmuckstück.

Ich lebe sehr einfach und habe andern nie irgendetwas geneidet.

Vielleicht habe ich die Frage auch falsch gestellt. Was ich eigentlich wissen wollte ist. Was lässt Euch weiter machen. Gerade in den dunkelsten Stunden was hält Euch ab von "du weist schon was"?

Ich kann die Frage selbst nicht beantworten außer vielleicht mit Überlebenswille. Aber das ist metaphorisch betrachtet.

LG FrauRossi
ghm
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von ghm »

Hallo FrauRossi,

dann will ich mal versuchen diese Frage zu beantworten

- ich habe einen Sohn mit 10 Jahren, der sich noch nicht selbst versorgen kann (und eine Exfrau, die sich um ihn kümmert)

- auch wenn es mir heute schei.. geht, bin ich neugierig auf das Morgen

- bisher haben sich alle scheinbar schlechten Erlebnisse in eine neue Zukunft verwandelt

- ich glaube an die Wiedergeburt, da ist "aufgeben" sinnlos.
Im nächsten Leben kommt die nicht beantwortete Frage wieder

- Thomas von Aquin, "wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, pflanzte ich noch heute einen Baum"

- ich glaube dass es eine Entscheidung der Menschen ist, ob sie diese Welt als "Himmel" oder "Hölle" erleben / gestalten.
Ich arbeite am "Himmelsprojekt"

- mich aus "Angst vor dem Leben" ins "Nichtleben" zu flüchten, halte ich für keine gute Entscheidung

- ich habe nicht meinen Tumor überlebt um "jetzt zu kneifen"

- wie ich mich entscheiden würde, wäre ich Häftling in einem KZ, ist eine Frage die ich mir öfter stelle, aber in der Situation bin ich nicht
(Ich hatte in meiner Jugend mit Überlebenden Kontakt)
.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Schwert10
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Re: Mal eine Frage nach verschiedenen: wieso weshalb warum?

Beitrag von Schwert10 »

Hallo frau Rossi,
meine Antwort war mal: weil ich zu feige bin und niemandem Kummer machen möchte.

Aber das ist nicht der wirkliche Grund! Tief in mir wohnt etwas, das das Leben will. Das noch wachsen möchte hin zu dem, was es werden soll.

Ich kann es oft auch nicht fühlen, es wird von all den depressen Gedanken überdeckt, die mir weismachen wollen, ich sei überflüssig. Ich kann mich auch nicht vermehren, aber ich habe trotzdem Einiges zu geben, genau wie du. Gedanken,Einsichten, Erfahrungen, Taten.

Ich habe mal in einem Buch etwas gelesen, das mich sehr beeindruckt hat: Wie groß war die Wahrscheinlichkeit vor sagen wir mal 3oo Jahren, daß es mich mal geben würde? Ziemlich gering. Millionen von Menschen sind in dieser Zeit umgekommen und konnten so nie meine Vorfahren werden. Es hat so viele Kriege, Metzteleien, Seuchen und Hungersnöte gegeben! Trotzdem bin ich heute auf der Welt, weil die, die meine Vorfahren sind, es entgegen jeder Wahrscheinlichkeit geschafft haben. Immer und immer wieder.

Das bringt mich einfach nur zum Staunen ! Und ich glaube, da ist auch etwas von dieser tiefen Form der Dankbarkeit, die Gregor oben beschrieben hat. Irgendwie bin ich ein Wunder...Wie jeder von uns.

lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
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