Behindertenausweis - Grund Depression!

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bumbum31
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Registriert: 20. Sep 2011, 14:32

Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von bumbum31 »

Hey,

ich wollte mal von euch hören,inwie weit ihr euch einen Behindertenausweis angeschaft habt, und in wie weit er euch Vorteile bringt??
Da ich derzeit Geld vom Amt bekomme,"zwingen" sie mich jetzt, mir einen Ausweis anzuschaffen, ich weiss aber nicht, ob es sich überhaupt lohnt einen anzuschaffen!
In der Klinik sagten sie mir,ich hatte gute Chancen eine 65% Behinderung zu bekommen,auf meine Depression!
Aber was habe ich davon,ich weiss nur,das mich das Amt, dann ich eine andere Abteilung schicken werden,und mich in der normalen Abteilung los sind,und ich in eine Abteilung komme,für schwer vermittelbare Kunden!
Obwohl ich selbstständig bin,zwingen Sie mich dazu!
Verstehe einer den Staat!

Lg
Dominique
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von bigappel »

Hallo,

welche Rechtsgrundlage wurde Dir denn für das "Zwingen" genannt?

Es ist rein Deine Angelegenheit, ob Du einen Antrag auf Anerkennung der Schwerbehinderung stellst, oder nicht.

Für Dich nicht relevant, aber z.B. kann einen der Arbeitgeber auch nicht zwingen, ihm bekannt zu geben, ob schwerbehindert oder nicht.

Ob es bei der Vermittlung hinsichtlich Deiner Selbständigkeit Nachteile mit sich bringt, ist mir nicht bekannt, aber im Grundsatz geht das niemanden was an.

Vorteile: hauptsächlich steuerlich (andere Pauschbeträge) sowie für Arbeitnehmer hinsichtlich des Kündigungsschutzes, mehr Zubilligung von Urlaubstagen, Beteiligung der Integrationsämter, wenn es Probleme mit dem Arbeitgeber gibt und nicht zuletzt verbilligter Eintritt in Museen, Schwimmbäder und was weiß ich .

Der Grund für die Schwerbehinderung steht im übrigen nicht auf dem Ausweis (anders die Buchstabenkennung, wenn man z.B. außergewöhnlich gehbehindert ist, blind pp).

VG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Mir hat es auch beim Arbeitsamt Vorteile gebracht. Man ist dann eben nicht mehr in der normalen Abteilung, sondern bei der Reha Abteilung. Die gehen eher darauf ein, zu gucken, was überhaupt geht und machen weniger Druck.
"Abteilung für schwer vermittelbare Kunden" klingt irgendwie so abwertend für mich

Integrationsamt in Anspruch zu nehmen lohnt sich auch.

Für die anderen Vorteile braucht man aber mindestens 50% oder eine Gleichstellung.
Meist bekommt man erstmal nur 30% (auch wenn die in der Klinik was anderes sagen) und muss dann Widerspruch einlegen, dann korrigieren sie meist nach oben.

Wenn du selbständig bist, warum bist du dann überhaupt beim Amt?

LG, jolanda


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bumbum31
Beiträge: 50
Registriert: 20. Sep 2011, 14:32

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von bumbum31 »

Hey,

ich bekomme vom Amt Gründungszuschuß,und deshalb muss ich immer schön zum Tanz da antreten,und mich rechtfertigen,hätte ich das gewusst,hätte ich diesen Antrag nie gestellt!

Abwertent klingt es definitiv,aber so sagte es mir meine nette Vermittlerin!

Nagut,wenn es dann wirklich Vorteile bringt,werde ich ihn mal beantragen!

Danke für die Tipps

Lg
Dominique
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von FönX »

Sorry, wenn ich nerve. Hätte dieses Thema nicht sehr viel besser hier reingepasst?: http://www.diskussionsforum-depression. ... undrenten2

Lieben Gruß
FönX

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jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Solange du selbständig bist, hast du ja beruflich weder Vor- noch Nachteile. Es steht einem ja nicht auf die Stirn geschrieben und geht deine Kunden respektive Geschäftspartner auch nichts an.

Wenn man einen Job antritt, dann kann man angeben, dass man den Status hat, muss man aber nicht. Wenn man es nicht sagt, verzichtet man eben auf die zusätzliche Woche Urlaub, die einem sonst zustünde.

Steuerlich bringt es wie bereits erwähnt Vorteile, man kann einen Pauschbetrag absetzten, das ist gestaffelt je nach Schwere der Behinderung.

Derzeit habe ich bloß deshalb einen Job, weil ich den Ausweis habe. Ansonsten würde ich immer noch in der Arbeitslosigkeit hängen. Und daran hat die Rehaabteilung der Arge ihren Anteil. Und berufliche Reha haben sie mir auch schon bezahlt.

LG, jolanda


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Deprus
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Registriert: 7. Jun 2011, 00:16

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von Deprus »

Mein Beitrag dazu an einer anderen Stelle:

was bringt der Grad an Behinderung?

Als ich das Wort Schwerbehindertenausweis das erste Mal hörte, war mein Reaktion, "nicht für mich".
Inzwischen habe ich ihn beantragt und den ersten Widerspruch für eine Höhereinstufung eingelegt.
Der Schwerbehindertenausweis bringt erst ab 50% was. Du musst nirgends darauf hinweisen, das du ihn hast. Wenn du aber die Rechte daraus nutzen willst, musst du es bekannt machen.
siehe: Teil 2: Nachteilsausgleiche http://forum.bfbd.de/viewtopic.php?p=245578#p245578
Das Antragsverfahren dauert ca. 6 – 9 Monate, eventuell zusätzlich des ersten Widerspruchs.
Partner, auf jeden Fall ab Widerspruch ist, der www.VDK.de

Quelle: http://www.diskussionsforum-depression. ... 1316338674
bumbum31
Beiträge: 50
Registriert: 20. Sep 2011, 14:32

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von bumbum31 »

Hey,

ich danke euch für die Antworten, und danke auch für die Links,die ihr mir gepostet habt

Glg

Dominique
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Behindertenausweis - Grund Depression!

Beitrag von jolanda »

Hi!

Der Ausweis wird dann rückwirkend zum Datum der Antragsstellung datiert. D.h., wenn du ihn dieses Jahr noch beantragst, kannst du auch für dieses Jahr noch den Steuervorteil nutzen.

Schwerbehindert klingt so diskriminierend. Man denkt "ich bin doch kein Krüppel". Bei Behindert denkt man an Rollstuhlfahrer, Blinde oder geistig Behinderte. Aber man selbst ist doch "normal" man hat halt Depressionen. Aber die Depressionen (be)hindern einen oft, ein normales Leben zu führen. Deshalb finde ich es letztendlich auch legitim, diesen Status zu bekommen.
Aber auch ich habe mich schwer getan, mich dazu durch zu ringen. Von dem Zeitpunkt an, an dem man es mir geraten hat bis zu meinem Antrag vergingen ca 2 Jahre.
Ausschlaggebend war für mich dann, dass ich dadurch die Begleitung des Integrationsdienstes für mich in Anspruch nehmen konnte. Die haben mich auch schon zweimal in Arbeit vermittelt.

LG, jolanda


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