Antidepressiva + Ödeme

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Sham
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Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Sham »

Hallo zusammen,

ich nehme jetzt schon seit Ende Januar 20 mg Citalopram und 15 mg Mirtalich.

Die Medikamente haben bei mir auch gut gewirkt und außer, dass ich leider auch ca. 12 kg zugenommen habe, hatte ich keine Nebenwirkungen.

Seit letzter Woche stellte ich jedoch zunehmend Wassereinlagerungen in meinen Füßen fest. Wir haben versucht die Dosis zu reduzieren, doch das funktioniert gar nicht. Nach drei Tagen machten sich bereits wieder die ersten Symptome meiner Depression bemerkbar.
Deshalb wurde die Dosis wieder heraufgesetzt. Jetzt kann ich wegen Urlaub erst Anfang übernächster Woche wieder zu meinem Psy...

Hat jemand von Euch schon einmal dieses Problem im Zusammenhang mit Antidepressiva gehabt? Wenn ja, geht das von allen wieder weg oder muss evtl. das Medikament gewechselt werden?

Lg
Elke
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
Erdgespenst
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Erdgespenst »

Habe dieses Problem bei meinen bisherigen Medikamenten (Cipralex und Venlafaxin) bisher nicht gehabt.

Wegen solchen Nebenwirkungen könntest Du doch auch Deinen Hausarzt oder einen Vertretungs-Psychiater konsultieren.

Kannst auch mal in der Packungsbeilage nachschlagen, ob dort solche Sachen unter "Nebenwirkungen" vermerkt sind.

edit: Für Citalopram sind solche Nebenwirkungen nicht verzeichnet, bei MirtaLich werden Ödeme dagegen als "häufig berichtet. Siehe:
http://www.apotheken-umschau.de/do/exte ... 92068.html

Wenn die AD nur gemeinsam eingenommen werden können oder alleine das Absetzen von MirtaLich zu stark ansteigenden Depressionsbeschwerden führt, würde ich an Deiner Stelle mal einen Ersatzpsychiater konsultieren, bis Dein Stammarzt aus dem Urlaub zurückkommt.
LaLeLu

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Sham

ich hatte arge Ödeme durch "Thombran", sodass das Medikament wieder abgesetzt werden musste, was sehr schade war, denn es hat mir in Bezug auf die Depression schon geholfen.

Liebe Grüße
Zarra
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Zarra »

Hallo Sham,

hatte ich in leichter Form bei Mirtazapin - für mich wäre es noch tolerierbar gewesen, doch mein Psychiater fand das dann sofort gar nicht gut und hat umgestellt (auf Valdoxan (Agomelatin)).

12 kg Gewichtszunahme wären für mich allerdings nicht tolerierbar gewesen.

Viele Grüße, Zarra
Andreas01

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

in der Zeit als ich das Zeugs einnahm, hatte ich so zwischen 10 u. 15 Kg überflüssiges Wasser/Fettgemisch im Körper.

Gruß
Andreas
Sham
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Registriert: 14. Feb 2011, 11:35

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Sham »

12 kg... na ja, ich will auch nicht weiter zunehmen..
Da ich aber vorher eher Mager war, ist es noch nicht ganz so schlimm. Mich hat nur beunruhigt, wie rasant die Gewichtszunahme ging.

Andreas, wie schnell hast Du danach wieder abgenommen?

Lg
Elke
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Andreas01

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

viel,viel langsamer als ich zunahm, hat gut ein Jahr gedauert bis ich wieder einigermaßen runter war und den Nebenwirkungs-Dauerschaden "Diabetes" vom Zyprexa (Olanzapin) werde ich sowieso nicht mehr los.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zyprexa

Gruß
Andreas
Sham
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Sham »

Hm.... solche Nebenwirkungen sind auch nicht gerade erfreulich.

Meine AD's sollen ja nicht metabolisierend wirken.

Ich hatte mit meinen Hausarzt gesprochen, er meinte ich soll die Dosis Metalich halbieren, wenn ich ungute Veränderungen spüre, soll ich wieder die vorherige Dosis einnehmen.

Das Ergebnis ist, dass ich die letzten beiden Nächte jeweils Punkt 2 Uhr nachts hellwach wurde und heute eine innere Unruhe in mir verspüre.
Gestern muss ich aber auch schon ziemlich unruhig gewirkt haben, obwohl ich selbst das gar nicht registriert habe.

Während ich mit meinem Chef gesprochen habe, muss ich wohl mit meinen Händen rumgefuchtelt haben. Jedenfalls hat er plötzlich meine Hände festgehalten und gesagt: "Gaaaanz ruhig. Was ist denn los?"

Ich habe mir dann gedacht, na das ist ja auch seltsam, da merken andere Leute die Veränderungen bevor ich sie selbst spüre. Obwohl ich immer versuche auf mich aufzupassen und mich bewusst zu spüren. Das war wohl dann doch nichts.

Lg
Elke
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anna54
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
ich bin schon 13 Jahre krank und habe so viele Medikamentenumstellungen gemacht,dass ich nicht mehr genau erinnern kann was wann wie viel verändert hat.

Ich bekomme neben Fluoxetin40mg ,hochdosiert Seroquel (bis 900mg) und Trileptal 60mg.
Mein lebenslanges Ausgangsgewicht waren 49-55kg nach den Schwangerschaften.
Meine Herkunftsfamilie ist schlank,auch in den Wechseljahren.

Ich habe von den Medikamenten über 35kg zugenommen,obwohl ich normal---sprich immer schon wenig gegessen habe und Dickmacher überhaupt nicht mag.
Die Ödeme wurden so schlimm,dass ich in keinen (auch medizinischen) Schuh mehr passte.
Dann wurde ich mit Kompressionstrümpfen versorgt,höchte Druckklasse.
Das massive Gewicht wurde von Internisten als Grund für die sich einstellenden Herzprobleme und Hochdruck gesehen.
Die Psychiater wollten immer noch nicht dazu ihr Wissen preisgeben.
Dann habe ich an der psychiatrischen Klinik eine Gewichtsmanagmentgruppe gefunden,sie würde von einer sehr erfahrenen Psychiatriekrankenschwester geleitet.
Wir hätten uns auch Elefantengruppe nennen können. Ich war mit 163cm und ca 90kg noch bei weitem die "Dünnste".
Ich bin jahrelang in der Gruppe gewesen,habe dort verstanden,was mit dem Grundumsatz/Stoffwechsel bei Psychopharmaka insbesondere Neuroleptika im Körper geschieht.
Ernährungsumstellung brauchte ich wenig,da ich da viel schon imnmer so gemacht hatte.
Heißhunger und Schokoladensucht haben mir die anderen erklärt und erzählt wie grausam das werden kann.
Nach einem Jahr hab ich dann in die ärztliche Behandlung der Klinik gewechselt,und wir haben Seroquel langsam reduziert. Ich bin mit 900mg noch im Berufslegen gewesen,habe Haushalt und Hof versorgt und war so erschöpft,dass ich nur mit eisener Konsequenz meinen Tag schaffte.

Nach der Reduzierung flogen die Pfunde,mal 17kg in zwei Wochen,dann langsamer,nach 1/2 Jahr hatte ich mein Ausgansgewicht zurück.
Die Dauermedikation Seroquel war dann 50mg.

Das Abnehmen war erfreulich,aber mein Körper war fix und alle,ich hätte Essig pur trinken können,so hat mein Körper gerochen.

Alle Welt lobte mich (außerhalb der Klinik) wie toll ich doch wieder aussähe,was mein Mann wohl glücklich wäre--- wieder eine vorzeigbare Frau zu haben usw usw.
Verletzend und oberflächlich,keine Frage,wie es mir geht,nur das endlich wieder "normale" Gewicht zählte--- welch ein Hohn,ich war stocksauer besonders auf "Freundinnen,die plötzlich mich wieder einluden".

Nach zwei Jahren hab ich dann alle große Kleidung 38 behalten,---bis 52 alles verschenkt.
Im nächsten Sommer kam ich in eine Krise,sofort stationär,jede Woche zwei Kleidernummer größer,keinen Arzt hat das interesiert,nach 8 Wochen Klinik und Klinikessen hatte ich wieder Größe 48 und Beine und Füße ,die nicht mehr laufen konnten.

Ich habe mir dann eine Fachklinik für Gefäßkrankheiten mit dem Schwerpunkt Lymphologie gesucht,zeitdem trage ich noch dickere Gummistrüpfe,lasse Lymphdrainage machen,(muß ich selbst zahlen).
Habe mir als ehemalig schlanker Mensch ein Fettödem und ein Lymphödem eingefangen,eine Schande,dass ich mir selbst den Weg suchen musste,wenn sofort gehandelt worden wäre,hätte ich heute nicht den Endzustand,der sich in den Beinen nicht mehr verbessern lässt.
Das Gewicht kann ich mit viel Bewegung und Kleidung aushalten,aber Ödeme zerstören das Gewebe.
Lymphologie ist bis heute keine medizinische Lehre,nicht mal als Facharztbezeichnung zugelassen.
Aber jede Krebsklinik hat heute sehr früh diese Therapie im Programm,da die Dauerschäden den Patienten mehr belasten,als die Krebsoperation selbst,und die Erfolge einer guten Lymphdrainage sind super.

Meine Botschaft:so früh wie möglich handeln,wo Medikamentenumstellungen nicht gehen oder nichts verbessern---handeln!!!

Nur,wie oft werden wir nicht ernst genommen,wegen so ein "bisschen" Gewicht und Wasser im Gewebe.

Ein Internist hat mal zu mir gesagt,selber schuld,wer so ein Teufelszeug freiwillig schluckt.

Das ist schlimm,keine Ahnung von der Schwere der Krankheit aber billig gefährliche Worte von sich geben.

Keine darf lebensnotwendige Medikamente einfach absetzten oder reduzieren,bloß nicht!!!
Nach besseren Lösungen suchen,immer und immer wieder ja. Ich kann ohne die Tabletten kein normales Leben führen,das habe ich inzwischen bitter erfahren.
Was mir aber immer gefehlt hat,war die ehrliche Information über die Nebenwirkungen,jetzt erst, hier im Forum bekomme ich wahrhaftige Antworten.
Daher ein großer Dank,auch immer wieder an die Moderation,ohne die wir alle nicht hier sein könnten.
anna54
Zarra
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Zarra »

Liebe Anna,

ich kann irgendwie einfach nur ein aufrichtiges DANKE sagen für Deinen ehrlichen Bericht.

Zarra
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo an alle!

Ich möchte mir zu diesem Thema folgendes von der Seele reden:

Ich frage mich oft, warum Pharmakonzerne Medikamente auf den Markt bringen dürfen, die unakzeptable Nebenwirkungen haben? Warum darf es lt. Gesetzgebung "normal" sein, Antidepressiva einzunehmen und z.b.wie oben beschrieben Diabetes zu bekommen? Das ist doch nicht normal und vorallem nicht mehr heilbar. Und solche Medikamente werden zugelassen?!

Jede Nebenwirkung ist doch ein Zeichen, das dieses Medikament eine Art "Gift" für den Körper ist. Die Pharmaindustrie verdient sehr viel Geld an Medikamenten. Aber nicht, weil sie Medikamente erfinden, die man über eine gewisse Zeit einnimmt und wieder gesund wird, sondern weil man viele Medikamente scheinbar lebenslang nehmen muss und trotzdem nicht gesund wird.(z.b. Psychopharmaka, Betablocker ect.) Das Leben oder die Depression fühlt sich dann mal ein klein wenig erträglicher an, aber Gesundung tritt bei vielen nie ein.

Ich habe festgestellt, dass bei meinen Psychiatern die Aufklärung über Nebenwirkungen bisher immer verharmlost wurde. Entweder bekam ich keine Information oder erhielt beim Ansetzen eines neues Präparares, auf die Nachfrage welche Nebenwirkungen es habe z.b. die Aussage: "Die Nebenwirkungen sind zu vernachlässigen"

Ich möchte den Psychiatern da aber auf keinen Fall einen Vorwurf machen. Ich glaube es gibt in der Medizin einfach noch nicht "den Weg" um eine Depression zu heilen. Die Psychiater sind da scheinbar auch ein wenig machtlos. Auf der einen Seite sind die froh, dass die Antidepressiva damals auf den Markt gekommen sind und die Heilpflanzen abgelöst haben.
Aber auf der anderen Seite müssen sie sich doch in ihrem Beruf irgendwie unzufrieden fühlen. Ständig kommen die psychisch kranken Patienten in die Sprechstunde und wieder geht es ihnen schlecht, obwohl sie doch medikamentös versorgt sind oder wieder kommen sie und haben ein Medikament abgesetzt aufgrund von Nebenwirkungen. Die Depressionsbehandlung scheint ein unendlicher Weg ohne Ziel zu sein.
Wenn ich lese, wie lange wir alle teilweise schon an Depressionen leiden, glaube ich, es ist wie ein Glückspiel, ob das Antidepressivum wirkt und wie viele Nebenwirkungen auftreten.

Sorry für den langen Roman, was ich eigentlich nur sagen wollte:

Mir tun die vielen Psychiater und Psychotherapeuten leid, die an einem gewissen Punkt an ihre Grenzen kommen. Arbeit muss auch Spaß machen und ohne Erfolgserlebnisse kommt man auch als gesunder an seine Grenzen.
Mir tut es leid für uns alle Patienten, die gerne wieder Gesund werden möchten
und ich bin sauer das die Pharmaindustrie uns weiter abhängig machen darf oder sogar krank machen darf, weil sie Medikamente erfinden dürfen, die auch krank machen dürfen.

aikido
Zarra
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Zarra »

Weißt Du, Aikido, ich glaube, es geht um WISSEN und um VERANTWORTUNGSBEWUSSTEN UMGANG mit Medikamenten - und beides ist nicht einfach.

Ich hab' mal eine Psychologin (!) sehr "bewundert", die mir aus dem Stand die am ehesten zu erwartenden Nebenwirkungen der damals gerade aktuellen Antidepressiva sagen konnte - das würde man sich von jedem verschreibenden Arzt nur wünschen (ich sag' jetzt nicht, daß da keiner oben genanntes Wissen hat - aber so offen habe ich da noch nie den Umgang damit erlebt), um dann ggf. selbst mit abwägen zu können.

Das nächste Problem ist die Depression selbst: Man will nur noch, daß sich was ändert - und ist eben oft nicht in der Lage und eigentlich hat man ja auch wirklich nicht das Wissen, selbst die Entscheidung gegen ein Medikament zu treffen. Und von abwimmenlnden Ärzten wird das "unterstützt". Man fühlt sich nicht ernst genommen (und wird es teils auch nicht), aber man hat keine Alternative. So dürfte es sich doch ggf. für viele anfühlen.

Nebenwirkungen treten nicht bei allen auf, es gibt harmlosere und schwerwiegendere Nebenwirkungen, lästigere und vielleicht aber auch schwerwiegendere, von denen man zunächst gar nichts merkt - es kann nicht darum gehen, Medikamente an sich zu verteufeln, der schlechte Umgang damit macht sie zu "Teufelszeug". Und da gilt es, kritische und "auf Nachhaltigkeit" bedachte Ärzte zu fordern, die Patientenbelange ernst nehmen.

Zarra
aikido_1987
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo Zarra,

vielleicht hast du recht: Man sollte Medikamenten nicht blind vertrauen, sondern sich kritisch damit auseinander setzen und verantwortungsvoll damit umgehen.
Die Medikamente sind ja auch nur die eine Seite. Wir Patienten können nicht die gesamte Verantwortung in die Hände der Psychiater legen und sagen:"machen Sie mal". Wir müssen uns auch selbst aktiv beteiligen.

Ich versuche nur immer eine Antwort auf folgende Frage zu finden: "Warum sind Depressionen nicht heilbar? Warum gibt es dieses Forum und warum sind wir alle schon so lange krank?"
Jetzt werden natürlich viele aufschrecken und sagen: "Moment, Depressionen sind doch heilbar!"
Gibt es Statistiken: Wie viele wirklich wieder gesund werden und wie viele krank bleiben? Gibt es bestimmt und würde ich auch sehr gerne mal sehen.
Aber ob die Zahlen ehrlich oder verschönt worden sind, werden wir wohl nie wissen...

Tschuldigung, das sprach mir grad aus der Seele.

aikido
Andreas01

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Andreas01 »

Hallo anna54,
Hallo aikido

euren, sagen wir mal schonungslosen Berichten, über die Wirklichkeit der Nebenwirkungen von Antidepressiva, kann ich aus leidvoller Erfahrung nur zustimmen.

Auch meine Psycho-Doc hat sich nicht besonders um die Nebenwirkungen gekümmert und es gab nicht nur einmal die Aussage wie von aikido zitiert: >>>"Die Nebenwirkungen sind zu vernachlässigen"<<< obwohl ich mittlerweile aussah wie Elvis Presley 1977.
Wenn es nach ihr gegangen wäre würde ich dieses Zeug immer noch konsumieren, aber zum Glück fand ich einen sehr guten Internisten der sich meiner Diabetes und der Arzneimittelinduzierten Adipositas (E66.1) annahm, dieser sagte mir zwar nicht wie von anna54 zitiert: >>>""selber schuld, wer so ein Teufelszeug freiwillig schluckt.""<<< aber er lies keinen Zweifel aufkommen dass einer halbwegs erfolgreichen Behandling der Diabetes u. Adipositas ein fortgesezter Komsum meines Psychopillen-Coktails im Wege steht.
Des weiteren gab es im Rahmen seiner Diabetes-Schulung (DMP Programm)klare und nachvollziehbare Aussagen das es so nicht weiter gehen kann, es sei denn mir dem Patienten ist die weitere negative Entwicklung und Folgen der Diabetes + Adipositas egal.

Dank der Unterstützung meines Internisten u. Hausarztes sowie meiner Familie bin ich übermorgen dann seit 4 Jahren von aller Psychopharmaka befreit.

und es ist richtig aikido: >>>Wir müssen uns auch selbst aktiv beteiligen.<<< denn wer sich nur auf andere verlässt, kommt oft nicht viel oder gar nicht weiter.

L.G.
Andreas

http://de.wikipedia.org/wiki/Adipositas
Zarra
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Zarra »

Hallo Aikido,

ich meinte schon etwas mehr den verantwortungsvollen Umgang der Ärzte mit Psychopharmaka (obwohl Patienten das natürlich ebenfalls tun sollten - aber eben in ihren Grenzen, man kann ja wohl kein biochemisches Wissen voraussetzen) und das Eingehen auf Patientenaussagen, Klagen und ggf. Beoachtbares. Denn eigentlich behandeln wir und in dieser Hinsicht ja nicht selbst, auch wenn es so scheint, daß einem Ärzte manchmal dazu treiben.

Auf Deine Frage, warum Depressionen nicht heilbar sind, wirst Du m.E. keine Antwort finden, sie ist irgendwie müßig wie viele solcher Sinnfragen. Aber das ist meine Haltung. Interessant ist aber vielleicht, daß ich erst vor ein paar Tagen in einem Depressionsbuch (versuche gerade mal zu schauen, was sich in den letzten Jahren ggf. verändert hat, ob da doch Neues steht) explizit las, daß man von "gut behandelbar", nicht von "gut heilbar" spricht. Auch so in Analogie zu Diabetes wurde das da angesprochen. Dem würde ich jedenfalls eher zustimmen, auch wenn es im Einzelfall dann eben doch nicht stimmt. Der Rest (Statistiken) ist eh Interpretationssache; Tatsache ist, daß es vieles gibt (vollständige Remission - Chronifizierung; und vieles dazwischen).

Liebe Grüße, Zarra
Sham
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Sham »

Hallo zusammen,

erst einmal vielen vielen Dank für die vielen hilfreichen Infos.
Ja, dass ist schon ein Jammer, dass man von den Ärzten nicht ausreichend aufgeklärt wird.

Zum Glück habe ich noch meine Therapeutin, die auch Psychiaterin ist und mir vieles erklärt. Die Medikamente muss ich mir leider von einem niedergelassenen Psychiater verschreiben lassen. Der ist so seltsam, dass ich mir schon ernsthaft überlegt habe, spätestens vor Ende meiner Therapie einen anderen Psychiater zu gehen.

Wenn dieser Psychiater nicht guten Tag sagen würde, hätte ich vermutlich gezweifelt, ob er überhaupt sprechen kann. Der sagt absoolut gar nichts.....

Habe Ende dieser Woche einen Termin beim HA. Seltsamerweise sind die Ödeme nicht mehr so schlimm.

Zarra:

Das stimmt, ich habe auch in einigen Berichten bzw. Büchern immer nur gelesen, dass Depressionen gut behandelbar sind. Von heilbar in warsten Sinne des Wortes habe ich auch noch nichts gelesen.

Lg
Elke
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
aikido_1987
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo Zarra,

Ich glaub ich war total blind. Stand da etwa die ganze Zeit in der Literatur, dass Depressionen gut behandelbar und nicht heilbar sind?! Das macht mich jetzt total platt und nimmt mir ganz schön viele Hoffnungen. Oh je... Klingt ja so entgültig, als hätte man eine schwere onkologische Ekrankung... Also wenn nie wieder mein altes Leben zurück kommt, das kann ich mir nicht vorstellen können.

Aber du hast recht, auch die Ärzte müssen vorsichtig und bedacht mit Medikamenten umgehen.

liebe Grüße
aikido
Zarra
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Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Zarra »

Liebe Aikido,

"Dein altes Leben" (sei froh, wenn Du Dich noch so gut daran erinnerst!!) KANN wiederkommen, das ist nicht ausgeschlossen - also keine Panik! -, es gibt nur keine Garantie dafür; ... und hier (und anderswo) auf den ersten Blick eine Menge Gegenbeispiele. Was vermutlich "beim besten aller Verläufe" bleiben wird, ist die Erinnerung an etwas sehr Einschneidendes. Und: Ich glaube, es kann länger dauern. Das macht den Vergleich mit anderen Krankheiten u.U. so schwer. Und vermutlich bleibt bei eher allen eine latente Anfälligkeit - aber die muß nicht ausbrechen.

Du kannst etwas tun, das ist wichtig, was "am Ende" stehen wird, weiß keiner, da gibt es zu viele Einflußfaktoren.

Fazit: Nur Mut! Und ich glaube, Du bist ja dabei etwas für Dich zu tun.

Liebe Grüße, Zarra
Sham
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Registriert: 14. Feb 2011, 11:35

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Sham »

Hallo Aikido,

Dein altes Leben kommt mit Sicherheit zurück. Depressive Episoden haben in der Regel auch ein Ende. Nur weiß niemand so genau, wie lange so eine Episode dauert. Das kommt wohl auch auf die Schwere der Depression an.

Wenn die Episode vorbei ist, wirst Du Dein altes Leben führen können. Nicht heilbar heißt, dass man ein erhöhtes Risiko hat, irgendwann vielleicht wieder eine depressive Episode zu bekommen.

Es gibt Menschen, die haben nur eine einzige depressive Episode im Leben.

Zwei meiner Arbeitskolleginnen hatten vor ca. 10 Jahren eine depressive Episode, die bei beiden über ein Jahr anhielt.
Die eine Kollegin hat seither nie wieder eine Depression bekommen, die andere Kollegin hat hin und wieder eine leichte Depression, was sie aber nicht wirklich leiden lässt, da sie dann sofort zum Arzt geht.
Sie merkt es zum Beispiel darann, dass sie plötzlich weniger Lust hat, Dinge zu tun, die ihr normalerweise Spaß machen oder das sie entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten verschiedene Arbeiten solange aufschiebt, bis sie es unbedingt machen muss.

Natürlich gibt es auch die anderen traurigen Fälle, dass muss aber nicht bei jedem so schlimm sein.

Vielleicht müssen wir auf uns besonders gut aufpassen, mal NEIN sagen, wenn uns etwas passiert und uns eher etwas gutes tun, was uns entspannt.

Das Leben ist trotzdem Lebenswert und Du wirst sicher noch viele schöne Tage genießen. Mir geht es so, dass ich die Zeit, wo es mir gut geht vielmehr zu schätzen weiß, dass ich mich über viele Dinge freue, die ich vorher gar nicht so beachet habe.
Ich bin dankbar, für jeden Tag, freue mich über viele kleine Erfolge und Fortschritte. Genieße die Natur und vieles mehr viel intensiver als früher.

Hin und wieder habe ich noch eine melancholische Phase, wo ich weine. Manchmal habe ich auch noch ein Druckgefühl auf meiner Brust. Doch auch das ist alles nichts im Vergleich zum dem, was ich vorher durchgemacht habe.

Lg
Elke
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
Andreas01

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

"Übergewicht entsteht im Gehirn" so Achim Peters, deutscher Adipositas-Spezialist.

Laut Peters stehen häufig Fehlfunktionen und ein gestörter Kontrollmechanismus im Gehirn am Anfang von Fettsucht und Diabetes.

Ursache für diese Fehlfuntionen können, laut Peters, mechanische Störungen wie Hirntumoren, Verletzungen oder Gendefekte sein, ABER ! auch chemische wie falsche Signale durch Medikamente, Drogen oder Umwelteinflüsse sein.

Gruß
Andreas
manfred1970
Beiträge: 5
Registriert: 25. Sep 2011, 05:34

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von manfred1970 »

hallo nehme seit 1 jahr Citalopram 60mg und 15mg Mirtazapin ein habe Ödeme in den beinen
und rund 8kilo seitdem zugenommen können die Medikamenten die ursache dafür sein
danke
fg
manfred
Andreas01

Re: Antidepressiva + Ödeme

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

durchaus möglich, siehe Unerwünschte Wirkungen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mirtazapin

Gruß
Andreas
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