Meine Frau will ein Kind

KaKop
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Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Hallo,

ich bin nun 42 und meine Frau auch. Bisher habe ich keine Kinder gewollt und meine Frau war sich für sich jedoch nicht 100% sicher.
Nun waren wir am Samstag auf einer Hochtzeit und haben dort viele Ehepaare mit Kinde gesehen und irgenwie hat die bei meiner Frau einen Denkprozeß angestoßen. Auf jedenfall bin ich nun damit konfrontiert. Meine Frau spricht von einer Familie und sie meint dass ein Kind dies ausmacht.
Eine ihrer Schwestern hat 2 Kinder; eine hat uns nun am Montag eröffnet, daß sie ihr erstes erwartet.
Ich fühle mich von der Situation total überrollt. Wir wollen am Samstag in Urlaub fliegen - hatte mich ursprünglich total gefreut. Doch nun? Heute gabs riesen Krach. Mußte für 2h im Auto erst mal den Kopf auslüften. Nun ist meine Frau weggefahren.

Nachdem mich die Bauphase sehr mitgenommen hat, bin ich seit 9 Monaten wieder bei einem Psychologen. Ich versuch(t)e mich in allem immer abzusichern und Risiken möglichst auszuschließen, weil ich dadurch selbst meine Sicherheit bezogen habe oder noch beziehe.

Ich spiele gerne mit meinen Nichten (4 und 8); die mögen mich auch. Doch nach ein paar Stunden wars das - keine Verantwortung. Meine Frau meint, ich wäre ein guter Vater und meine Schwägerin auch. Doch in meiner Lebensplanung wollte ich das nicht. Nicht die Verantwortung für jemanden übernehmen. Das habe ich auch all die Jahre gesagt (ich bin mit meiner Frau seit 26 Jahren zusammen). Ich fühle mich nicht so, als dass ich mein Leben selbst im Griff habe. Denke schon, eine Familie mit Kind zu packen. Doch das wollen .... ich weiß nicht.
Habe mir nun nochmals einen Termin geholt.
Im Moment herrscht das absolute Gedankenchaos. Weiß auch nicht, wie ich mit meiner Frau umgehen soll bzw. was ich sage oder besser nicht. In unserem Alter ist da auch nix mehr mit sich nun Zeit mit der Entscheidung zu lassen.

KaKop
ghm
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von ghm »

Hallo KaKop,

ich fürchte, da gibt es kaum Rat von Aussen.

Meine Exfrau und ich haben 3 Kinder, die ersten 2 mit mitte 20 bekommen, das dritte mit 37.

Beim Dritten habe ich schon gemerkt, dass ich nicht mehr so viel Power habe wie bei den ersten Beiden.

Ich will auf jeden Fall keinen meiner Söhne missen müssen. aber es sind keine leichten 20 Jahre, bis Kinder dann halbwegs auf eigenen Füßen stehen.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
FönX
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von FönX »

Hallo KaKop,

ich kann dich gut verstehen. Deine Frau kann ich auch verstehen. Der Wunsch nach einem Kind ist das Natürlichste von der Welt, und den wirst du deiner Frau auch nicht ausreden können. Grundsätzlich gehören aber Mann und Frau dazu. Und wenn ihr über dieses elementare Thema noch nicht geredet habt, wird es wirklich Zeit, das JETZT endlich zu tun. Dabei gibt es eigentlich nur zwei Alternativen: entweder entschließt ihr euch zu einem Kind oder ihr trennt euch. Der Kinderwunsch ist eine Grundsatzentscheidung für eine Ehe. Wenn ihr trotz deiner Ablehnung zusammenbleibt, schön für euch. Aber das sehe ich als wenig wahrscheinlich an, es sei denn, der Wunsch nach einem Kind ist bei deiner Frau so eine Bierlaune. So hört es sich aber nicht an.

Also pack deinen A.... an und rede mit deiner Frau und denk vorher über das Thema gründlich nach.

Wer sagt das? Ein Vater von zwei Söhnen, der eigentlich eine kinderlose Ehe führen wollte. Bei uns hat allerdings der erste Sohn das Machtwort gesprochen.

Viel Glück für euch beide!

Liebe Grüße
FönX

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KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Ich habe schon seit vielen Jahren gesagt, dass ich keine Kinder möchte. Meine Frau sagte - wenn sie darauf angesprochen wurde - dass sie zwar nicht 100% sicher sei, jedoch eher keine will.
Vielleicht dachte ich auch, mit dieser Konstellation gut zu fahren. Und das so zu belassen. Hatte in den letzten Jahren auch viel mit mir selbst zu kämpfen.

KaKop
Phosphor
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Phosphor »

Lieber KaKop,

einen Rat, wie Du Dich entscheiden sollst, kann Dir niemand hier geben.

Nur dies möchte ich Dir mit auf den Weg geben:

Mach deine Entscheidung nicht von der Beeinflussung durch andere abhängig - auch nicht von dem, was deine Frau wünscht. Statt dessen horch in dich selbst hinein und finde heraus, was *du* möchtest. Bitte nimm dir Zeit dazu. So viel Zeit muss sein.

Übrigens: ich finde es gut, dass du mit die Sache mit deinem Psychologen besprechen kannst und willst.

LG
Phosphor
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

@Phosphor: Danke für den Hinweis mit sich Zeit nehmen.
Vor meinem Termin beim Psycholgen am Freitag, will ich das Thema erst mal nicht ansprechen.
Bin mir so im Unklaren, was ich sagen kann und was für meine Frau vielleicht ein Problem ist. Bevor wir in Urlaub fliegen, sind wir gerade zuhause. Ziemlich angespannt alles.
Das einzig gute ist, dass ich gerade bei einem Psychologen bin, der mit Abstand etwas sagen kann. Nicht wie Schwestern oder Anti-Kinder Bruder. Wüßte echt nicht, mit wem sonst das zu bereden.


KaKop
elas
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von elas »

Hi KaKop,


meine VorposterInnen sagen alle viel Richtiges.

Ich möchte Euch einen biologischen Hinweis geben:

Mit genau 42 Jahren (das ist jetzt schon einige Jährchen her) überlegten mein damaliger Partner und ich, gemeinsam ein Kind zu bekommen.
Es wäre mein erstes, und sein zweites gewesen.

Im Frauenarzt_Gespräch stellte sich heraus, dass es für Frauen in dem Alter, auch als Erstgebärende so gut wie keine Probs diesbezüglich gibt aus medizinischer Sicht.

Allerdings klärte die Frauenärztin uns damals auf, dass die Fruchtbarkeit einer Frau in meinem Alter nur noch bei ein paar Prozent liegt.

Dem war dann auch so, ein gemeinsames Kind haben wir nicht bekommen können.

Dieses sehr Persönliche schreibe ich deswegen, um ein wenig den Druck, den momentanen Druck aus Eurer Beziehung zu nehmen.

Selbst wenn Ihr Euch für ein Kind entscheiden solltet, ist nicht klar, ob es rein biologisch noch funktionieren kann.

Gespräche mit Deinem PT, auch mit dem Frauenarzt, der Frauenärztin, evt. auch mit ProFamilie helfen Euch sicher weiter.

Ich wünsche Euch Beiden von Herzen die richtige Herangehensweise.


Herzlich
elas
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Iris
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Iris »

Hallo guten Morgen KaKop,

ich kann dich sehr gut verstehen ,deine Frau aber auch.

Ich will kurz von mir erzählen.
Seit meiner Jugend leide ich an Depressionen.Trotzdem habe ich mich dazu durchgerungen ein Kind zu bekommen,weil es auch ein Herzenswunsch von mir war.Aber ich war 29 Jahre,also noch ein gutes Stück jünger.
Ich habe das Muttersein total unterschätzt,nach der Geburt bekam ich durch überforderung die ersten 4 Monate wieder sehr starke Depressionen,konnte kaum noch schlafen,das Kind forderte mich rund um die Uhr.Mein Mann half wo er nur konnte,aber er mußte auch Arbeiten.
Jahre später hatte ich trotz allem immer wieder den Wunsch noch ein Kind zu bekommen,aber dann rief ich mir auch immer die schlimme Zeit in Erinnerung.Auch mein Psychologe und die Frauenärztin rieten mir davon ab
Mittlerweile ist mein Sohn ein Teenager,ich bin so froh das ich ihn habe.Aber es ist nicht immer leicht ein Kind zu erziehen.

Aber wahrscheinlich würde die Hauptlast auch nicht auf dir liegen,sondern auf deiner Frau.
Aber trotzdem hör auf dich,horch in dich hinein.Evtl. solltest du einen gemeinsamen Termin mit deiner Frau bei deinem Therapeuten bzw. behandelden Arzt machen damit der deiner Frau nochmal vor Augen führen kann warum es für dich eine Belastung wäre.

Viele Grüße
Iris
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KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Hallo,

danke für die Antworten. Ich muß es schaffen, in mich hinein zu hören. Es ist nur so schwierig, da da das absolute Chaos herrscht. Da ist natürlich die Angst vor weiterer Verantwortung. Sollte ich zum Entschluß kommen, dass ich kein Kind will, dann habe ich Angst vor den Konsequenzen. Ich habe mich auch schon gefragt, wie das wäre mit Kinder. Doch der Gedanke erzeugt bei mir nicht eine Sehnsucht oder so, dass mir dies wirklich fehlt im Leben. Ich hatte mich darauf eingestellt, daß unser Lebensmodell keine Kinder beinhaltet. Dies stellt m.E. aber auch andere Anforderungen an beide, denn man kann sich nicht über ein Kind definieren - man muß andere gemeinsame für beide zufriedenstellende Wege finden - das ist bei uns nicht so einfach. Ich habe meine Hobbies (z.B. Sport), meine Frau nicht. Ich wollte sie immer dazu bewegen, auch für sich etwas zu finden - als Ausgleich für ihren Beruf.

Ich bin irgendwie auf der Suche nach einer ruhigeren Zeit im seelischen Gleichgewicht. Klar, obs die je geben wird, ist die Frage. Nach der Bauphase wollte ich unser Haus und den Garten zusammen mit meiner Frau genießen (lernen). Trotz Schulden können wir uns das, was wir möchten leisten. Das habe ich gerade gelernt zu genießen. Finanziell keine wirklichen Sorgen zu haben - Eine Last weniger. War gerade dabei, mich hier wohler zu fühlen. Gerade ists total weg.
Hab auch intern eine neue Stelle angenommen, die stressiger sein wird als die alte (wobei mein Beruf zu meinen Depris eigentlich nicht beigetragen hat - immerhin).

KaKop
FönX
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von FönX »

Hallo Kakop,

nur noch eines von mir. Auf meine Frage weiter oben, antwortetest du, dass ihr beide vorhattet, keine Kinder zu haben. So eine Vereinbarung sollte auf beiden Seiten Gewicht haben. Wenn einer von beiden plötzlich den Kurs ändert, kann er auch nicht erwarten, dass der andere gleich HURRA schreit und folgt. Wenn du an der gemeinsamen Vereinbarung festhalten willst, und zumindest einige Zeit brauchst, um eine eventuelle Änderung zu überdenken, sollte deine Frau dir das einräumen. Dabei muss sie auch akzeptieren, dass deine Depression dich in deiner Flexibilität sehr einschränken kann.

Die anderen Posts kann ich auch nur unterstützen. Und wenn ich dran denke, mit 42 noch einmal Vater zu werden, muss ich eine kleine Zeitreise machen, um mich im Geiste dann als Endfünfziger mit einem pubertierenden Quälgeist herumzuschlagen. Das war mit Ende 30 ungleich leichter.

Ich wünsche euch eine erfolgreiche und einfühlsame Besprechung.

Liebe Grüße
FönX

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KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

@FönX: Meine Frau war sich nicht 100% sicher. Sie sagte mir, dass sie das Thema schon beschäftigt hat. Bis auf die letzten Zusammentreffen mit den Nichten hab ich sie wenig mit denen spielen sehen. Sonst hätte ich vielleicht früher schon etwas erahnt.
Tja, ob ich die Zeit noch habe? Und nur hoffen, dass nichst draus wird, weil meine Frau schon älter ist, das will ich nicht.

KaKop
anna54
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von anna54 »

Hallo KaKop

erst mal,toll,dass du dich hier austauscht,mit so einem Frauenthema,es ist wohl ein altbekanntes Phänomen,dass Frauen kurz vor den Wechseljahren von einem plötzlichen starken Kinderwunsch überfallen werden.

Es wäre wichtig,dass deine Frau sich Unterstützung durch Gespräche holt,mir fällt da auch eine erfahrene Hebamme ein,ein Frauenarzt sieht oft nur die medizinische Seite.
Zeit gebraucht es in jedem Fall,wie sollt ihr sonst Sicherheit für so eine wichtige Entscheidung finden.
Kinderwunsch ist eine unbändige Kraft,ich kenne Frauen,die noch mit 80Jahren über unerfüllten Kinderwunsch weinen.
Darum sollte deine Frau alle Möglichkeiten ausschöpfen,um ihre "Muttersehnsucht" richtig erkennen zu können.
Es kann auch einfach nur die Trauer über vergangene Möglichkeiten sein,nimm sie bitte ernst in ihrem Wunsch,aber die Natur hat sich schon etwas bei den Grenzen der Möglichkeiten gedacht.
Ich wünsche euch eine gute Lösung,erzwingen lässt sich nichts,erst recht keine Elternschaft.
anna54
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Ich habe meiner Frau gesagt, dass wir uns vielleicht beide gemeinsam einen geeigneten Gesprächspartner suchen. Doch sie will nicht, bei ihr sei alles klar.

KaKop
Iris
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Iris »

Hallo Kakop,

da möchte ich mich nochmal kurz einklinken.
Aus deinem letzten Beitrag entnehme ich das deine Frau keine Kompromisse eingehen möchte.Sie hat sich entschieden,sie "will ein Kind".
Aber so einfach kann sie nicht über dich hinwegsehen,das ist nicht gut.
Evtl. ist es ihr selbst auch nicht bewußt wieviel Energie,Arbeit,Sorgen und Nöte das Muttersein mit sich bringt.
Sie sieht ihre Nichten in einem kurzem Zeitfenster und bekommt nur die positiven Seiten mit.
Noch dazu kommt das man in den Medien auch ein komplett verzehrtes Bild zu sehen bekommt..mit seelenruhig,zufriedenen Müttern die in weißen Klamotten
in strahlendem Sonnenschein mit friedlichem Baby auf dem Arm auf der Gartenbank sitzen.

Aus deinen Postings kann ich herauslesen das es für dich eigentlich auch schon entschieden ist.
Das ist für euch beide sicher eine schwierige Zeit ,ich wünsche euch das ihr das gut durchsteht,aber ich finde Hilfe wäre angebracht.
LG
Iris
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KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Ich war nun bei meinem Psychologen und es war sehr hilfreich. Er meinte, ich solle versuchen - auch wenn das schwierig ist - bei meinen Überlegungen die Ängste aussen vor lassen und die wahren Gefühle in Bezug auf Kind ja/nein zu ergünden. Hier waren meine Gefühle in der Tat nur von der Angst geprägt bzw. diese hat mir tiefgründigere Überlegungen nicht ermöglicht.
Meine Frau hat nun vom Frauenarzt erfahren, dass er bei ihren speziellen Bedingungen eine OP als unabdinglich ansieht und dann die Wahrscheinlichkeit seiner Meinung nach nur gering ist. Vor der OP darf sie gar nicht schwanger werden und danach auch mind. 8 Monate nicht.
Ich freue mich hierüber nicht, allerdings nimmt es mir den Druck, denn es wird zwangsläufig noch Zeit vergehen.

KaKop
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

So nun ist ein Monat vergangen. Wir waren im Urlaub und das Thema haben wir da nicht angesprochen, weil bei meiner Frau eh ne OP notwendig ist und sie das sehr belastet.
Wenn ich zusammenrechne: Dauer bis zur OP und anschließende Wartezeit, dann hab ich noch mind. 9 Monate bis sie schwanger werden darf. Obs in dem Alter mit den Gegebenheiten nach der OP überhaupt möglich ist, wird sich erst noch zeigen müssen.
Bei mir ist die Ansicht gereift, daß ich keine Kinder will, doch gewichtiger noch: ich will meine Frau und das was wir uns gemeinsam aufgebaut haben, nicht aufgeben.
Nicht gerade die besten Voraussetzungen, doch so ists nun mal. Obs ein fauler Kompromiß ist - ich weiß nicht.
Muß mich auch untersuchen lassen, ob ich denn zeugungsfähig bin. Ob ich mich freuen würde, wenn nicht - zumindest wäre ich nicht so traurig.

KaKop
Annalena2000
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Annalena2000 »

Hallo KaKop,

einem Paar aus unserem Bekanntenkreis ist genau dasselbe passiert wie bei Euch. Die Frau (eine alte Schulfreundin von mir) wollte mit 40 plötzlich ein Kind - er (10 Jahre älter als sie) wollte nicht. Was also tun? Meine Vorschreiber haben ja sehr eindrucksvoll geschildert, wie romantisch die Mutterrolle in der Gesellschaft behaftet ist und wie sehr die Realität davon abweicht.
Bei meiner Schulfreundin hatte ich mich immer gefragt, weshalb sie plötzlich nach 15 Jahren Ehe auf die Idee mit dem Kind kam. Sie hat mir gesagt, dass sie natürlich Panik vor ihrer "biologischen Uhr" habe und dass sie etwas verpassen könne. Zudem kamen in ihrem Bekanntenkreis in dieser Zeit einige Babys zur Welt, was das Thema zusätzlich anheizte. Andererseits ist sie ein "Workoholic" mit Leib und Seele. Wie sollte sie da Zeit für ein Kind haben, ohne auf ihren geliebten Job zu verzichten?
Letztendlich haben die beiden auf ein Kind verzichtet. Meine Freundin leidet noch immer unter der Kinderlosigkeit, aber sie geht jetzt offener damit um und sagte z.B. beim Klassentreffen, dass sie gerne welche gehabt hätte, es aber nicht sein sollte.
Das ist für sie ganz anders, als das vorherige Schönreden. Sie sagt heute, dass sie zwar gerne ein Kind gehabt hätte, aber mit genau ihrem Mann und das ist der springende Punkt. Er fühlte sich zu alt dafür, was sein gutes Recht ist.
Es ist sicher wundervoll, ein Kind zu haben, aber die Freundin (und deine Frau wohl auch) war doch die letzten Jahre auch nicht unglücklich, weil sie KEINE Mutter waren?
Die Statistiken mit der sinkenden Fruchtbarkeit kenne ich gut. Verlassen sollte man sich aber nicht darauf, dass "es" ohnehin nicht klappt. Erst kürzlich hat eine Bekannte mit 43 ein Baby bekommen. Besser, Ihr klärt das untereinander ab
Alles Gute wünscht
Annalena
Elayana
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Elayana »

Hallo Kakop!

Wenn Du kein Kind möchtest solltest Du das Deiner Frau sagen. Es wäre nicht richtig Ihr das zu verschweigen.

Ich (35) wollte nie ein Kind. Ich war immer so. Die Freundinnen sprachen vom Heiraten und 2 Kindern. Den Wunsch hatte ich nie. Mit 29 wurde ich schwanger und überlegte da auch noch, ob ich das Kind wirklich möchte. Ich entschied mich dafür.
Heute sage ich: Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Sicher ist es anstrengend und nicht immer einfach aber wenn Dein Kind Dich anlächelt ist es das Schönste auf der Welt.

Ich wünsche Dir/Euch alles Gute
ghm
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von ghm »

Hallo,

in den letzten Wochen war irgendwo ein Bericht über "Patenschaften".

Kinder in Deutschland, die z.B. nur einen Erziehungsberechtigten haben, für die Paare "Patenschaften" übernehmen, um das Elternteil zu entlasten.

Vielleicht ist das eine Lösung für Euch?
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
KaKop
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von KaKop »

Ich habe meiner Frau das gesagt, was ich meinem letzten Beitrag geschrieben habe, d.h. ich will nicht, doch noch weniger sie verlieren.
Aktuell ist eben die anstehende OP das zentrale Thema.
Schwierige Situation.

KaKop
Pauline33
Beiträge: 95
Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Pauline33 »

Die Idee von Gregor finde ich sehr schön ....

Der Wunsch nach Kindern muss nicht unbedingt aufgegeben werden, wenn man einen Partner hat, der keine "eigenen" will ...

Diese Patenschaften sind da eine sehr gute, und vor allem nicht ganz so kraftraubende Sache

Wenn du für dich selbst entschieden hast, du willst keine Kinder, dann ist das von jedermann und Frau zu akzeptieren ...
Meggi

Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Meggi »

Hi,

änhliches Thema kenne ich aus meinen Bekanntenkreis, ihr fällt auch erst mit über 40 ein daß sie doch noch Kinder will, er kann sich damit absolut nicht anfreunden.
Die Beziehung hat sich dann schleichend erledigt, das gemeinsam Erreichte auch.

meggi
Polarlicht
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Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Polarlicht »

Hi Meggi,
ja, ging mir auch so, nur in einer anderen Tonalität. Nach 20 Jahren Ehe habe ich festgestellt, dass ich mit einem Partner, der keine Verantwortung übernehmen will, sich nicht zurücknehmen will, die besten Jahre meines Lebens verschwendet habe und in einer Beziehung stecke, die keinen Belastungen standhält - habe ich dann auch ganz fix und geräuschlos beendet. Mir fehlt auch nichts und das geht soweit, dass ich meinen ehemaligen Ehemann ein Jahr nach der Scheidung auf einer Familienfeier nicht mehr erkannte. So sehr hatte er sich nicht verändert, da war nur nie was gewesen, außer Illusion und Komfortzone und insofern war er mir dann in kürzester Zeit auch völlig fremd.
Trotzdem, wer keine Kinder will, soll keine haben. Mir tut es nachträglich nur Leid, um all die verschwendeten Lebensjahre und auch Lebenschancen in einer substanzlosen Partnerschaft. Ich wünschte mir, mehr Mut gehabt zu haben, mehr im Leben zu versuchen, u.U. auch als Alleinerziehende oder mangels geeignetem Partner als kinderlose Alleinlebende.

Ich denke, ein einseitiger Kinderwunsch ist das Ende der Gemeinsamkeit, egal, ob erfüllbar oder nicht. Wer keine Kinder will, sollte sich als deutliches Zeichen sterilisieren lassen und es nicht einem "Zufall" überlassen. Auf den altersbedingten Nicht-Erfolg zu hoffen, finde ich unehrlich und einer Partnerschaft gegenüber auch unwürdig.
Es ist ok, seine Meinung zu ändern, von "nein", "weiß nicht", "noch nicht" auf "ja". Aber man sollte in dem Zusammenhang nicht nur seine Meinung, sondern auch die Partnerschaft updaten - gemeinsames "ja" oder gemeinsames "nein" - dazwischen gibt es nichts und jede Ambivalenz wird die Partnerschaft auch immer belasten und in der nächsten oder übernächsten Krise substanziell gefährden. Dann jammert an um die vertanen Jahre.
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von bigappel »

Auf den altersbedingten Nicht-Erfolg zu hoffen, finde ich unehrlich und einer Partnerschaft gegenüber auch unwürdig.


-------------------------

..... und wenn das Alter anders entscheidet und sich eine Schwangerschaft einstellt,
sind das keine guten Startbedingungen für ein neues, gesundes Leben.

Natürlich kann Man(n) nach der Geburt möglicherweise erkennen, das Kinder das Tollste der ganzen Welt sind, einem viel mehr geben können, als man jemals gedacht hätte und nicht nur eine übermässige Belastung.

Aber diese Startbedingungen, nicht gewollt zu sein, wünscht sich, glaube ich, kein Kind......

Nicht moralisierend gemeint ...... nur ängstlich betroffen.

VG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Pauline33
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Registriert: 9. Okt 2011, 22:56

Re: Meine Frau will ein Kind

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Polarlicht,

"Wer keine Kinder will, sollte sich als deutliches Zeichen sterilisieren lassen und es nicht einem "Zufall" überlassen"

Sterilisieren finde ich einfach unangebracht.
Mag sein, dass jemand der krank ist - egal ob jetz Depressionen oder sonstiges - für sich in dem Moment des Krankenzustandes dafür entscheidet nie Kinder zu wollen, aber was ist wenn ... die Heilung erfolgt ist ? Ist es dann nicht eine ungemeine Gefahr, wieder in die Depression zu verfallen, weil man sich selbst vorwirft sich zeugungsunfähig gemacht zu haben ?

Bei den heutigen Verhütungsmethoden - richtig angewandt - kommt es nur noch selten zu ungewollten Schwangerschaften, daher halte ich eine nicht mehr aufhebbare Sterlisation für den falschen Weg.

Viel richtiger und wichtiger ist doch das offene Gespräch mit dem Partner.

LG
Pauline
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