Morgen ist es soweit

[Lady_Godiva]

Dann muß ich zwischen zehn und elf in der Klinik sein. Mein Mann und meine Kinder werden mich hinbringen.

Ich habe jetzt schon wahnsinnige Angst davor, schlimmer als das erste Mal 2003. Wobei ich jetzt auch Familie habe. Damals war ich Single.

Es werden anstrengende 4 Wochen werden, in denen ich ohne meine Familie auskommen muß. Natürlich werden sie mich mal am Wochenende besuchen, aber es geht halt auch nicht jedes.

Dann habe ich Angst davor, was auf mich zukommt. Was werde ich über mich erfahren? Wie sind die Ärzte, Therapeuten, Pfleger usw. Sind sie nett? Sind sie freundlich? Können sie mir helfen? Was mache ich, wenn sie verlängern wollen? EInerseits will ich das ja auch, schließlich möchte ich später wieder in der Lage sein, mich um meine Kinder zu kümmern, ohne so emotional auszuflippen, wenn was nicht läuft oder sie sich mal wieder streiten, wie es unter Geschwistern normal ist.

Wie soll es anschließend weitergehen? Bisher habe ich noch keinen Therapeuten bzw Therapeutin gefunden, wie mir der Therapeut am Mittwoch angeraten hat.

Ich weiß einfach nicht mehr, wo mir der Kopf steht, bin verwirrt, schlafe seit Tagen schlecht und weiß nicht, was ich noch tun soll/kann.

[FrauRossi]

Hallo Emeral,

du fragst was du noch tun kannst? Versuch dich zu entspannen, du hast doch schon alles getan.

Und du sagst es selbst: Morgen ist es soweit.

Du gehst in eine Klinik um dir helfen zu lassen, das ist schon alles menschenmögliche, was man tun kann.

Und die Leute dort? Sie werden in jedem Fall nach bestem Wissen und Gewissen mit dir zusammen für dein "Wohlergehen" arbeiten.

Ich wünsche dir daß es für dich eine gute Zeit wird!
Ich habe das gleiche Thema vor mir. Was werden wir erfahren? Will ich das überhaupt wissen?

Ich sehe es so: Weil ich soviel verdrängt habe, geht es mir heute schlecht. Daher kann das "wissen" auch Vorteile bringen. Aber man muss sich nicht konkret erinnern, nur die Gefühle anschauen.

Drück dich LG FrauRossi

[Lady_Godiva]

Danke Frau Rossi, für deine aufmunternden Worte.

Ich bin momentan so gefangen in meinen Ängsten, daß ich schon wieder richtig heftige Bauchschmerzen hab, Herzrasen bekomm und mir übel ist (Reizdarm).

An das Meiste kann ich mich auch erinnern, auch an die Gefühle dabei (Mobbing), aber es gibt eine Sache, an die ich mich aus meiner Kindheit nicht richtig erinnern kann und das macht mir Angst. Mir wärs einerseits lieber gewesen, ich hätte mich nie wieder daran erinnert, aber natürlich hoffe ich, daß die Therapeuten dort in der Lage sind, mich dem Schritt für Schritt näher zu bringen. Nur, was fang ich dann mit dem Wissen an? Ich weiß es nicht.

[anonymx3]

Hallo,
ich kann dir dazu nicht viel sagen, aber das wird schon.

[Lady_Godiva]

@anonymx3

>>Hallo,
>>ich kann dir dazu nicht viel sagen, aber das wird schon.

Danke, das ist schon viel

[bigappel]

Hallo ,

ich finde, Du tust schon viel.

Nämlich zu Deinen Ängsten stehen und sie hier im Forum herauslassen!

Das ist gut!

Mit meinem Freund, bin ich gerade in ähnlicher Situation: er ist seit letzter Woche in der (Tages-) Klinik und hatte entsetzliche Ängste mit dem von Dir beschriebenem vollem Programm der körperlichen Symptome.

Auch heute morgen ist er voller Ängste wieder in die Klinik.....

Diese Ängste kann meinem Freund und Dir wohl niemand nehmen: aber da sein, wenn ggf. dann auch nur eine Zeit gedanklich, aber wir Angehörige sind da! Und bleiben es!

Gesteh Dir Deine Angst zu, das ist wirklich völlig normal und nachvollziehbar und wird jedem anderen Mitpatienten genauso gehen und gegangen sein; etwas anderes, wie durchstehen, geht nicht.

Alles Liebe
Pia

[AnjaG]

Hallo Emerahl ,
ich wünsche Dir auch ganz viel Glück und sei stolz auf Dich denn Du hast einen sehr großen Schritt getan und gehst in die Klinik

[heike44]

Liebe Emerahl,

kein Zweifel, Du machst das Richtige. Der Schritt ist hart, mutig & erfordert eine ganze Menge Kraft.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Heike

[Lady_Godiva]

Ich danke euch vielmals

Schon eure Anteilnahme tut verdammt gut und nach dem Klinikaufenthalt werde ich mich auch mehr in die Themen, die euch belasten, einbringen. Aber momentan pack ich das nicht, so ganz ohne Unterstützung.

[Secret]

Ich wünsche Dir alles Gute für diese Zeit und dass es Dir danach besser geht.

LG

Secret

[FrauRossi]

Hallo Emeral,

Ich glaube ich weiß vor welcher Art von Erinnerung du Angst hast, du hast es mal erwähnt.

Was nützt das Wissen? Ich weiß es nicht. Ich Frage mich auch zwischendurch, wieso konnte es nicht in der Versenkung bleiben? Da war es doch lange. Was Sol das jetzt?

Ich weiß darauf keine Antwort, nur daß etwas hervor will, weil wir es scheinbar nicht für immer verdrängen können und weil es uns aus dem Unterbewußten, krank macht.
Die Verdrängung hat uns geschützt. Jetzt brauchen wir den Schutz vielleicht nicht mehr und wir sind stark genug uns den Dingen zu stellen. Auch wenn es sich weiß Gott anders anfühlt.

Meine Thera sagt: Für alles im Leben gibt es eine Zeit.
Vielleicht ist deine jetzt gekommen.

Warum?
Vielleicht weil deine Kids heute so alt sind wie du damals warst. Jetzt willst du sie beschützen.
Vielleicht weil du heute so alt bist wie deine Mutter damals war. Aber du willst nicht wegschauen!
Vielleicht weil du jetzt einen Mann und eine Familie hast die dich so sehr lieben, wie deine Familie (der du entspringst) nicht konnte.

Es gibt ganz viele Möglichkeiten für das Warum. Aber eines ist gewiss, auch wenn es weh tut, es ist wichtig für dich! Du bist jetzt eine starke Frau und kein Opfer mehr! Du kannst das! Weil du es besser machen willst! Weil du es besser machen kannst! Weil du es schon besser machst! Denn du machst nicht die Augen zu. Du stellst dich deiner Krankheit und deinen bösen Geistern. Und das ist groß!

Du darfst Angst haben, weil du ja in etwas ungewisses, unbekanntes gehst. Weil du ja weißt daß es schmerzhaft wird. Aber sieh nicht nur deine Angst! Sie auch deine riesige Kraft und deinen gewaltigen Mut!

Von J.M. Simmel aus träum den unmöglichem Traum:

"to beat the unbeatable foe
to bear with unbearable sorrow
to run were the brave dare not go"

nochmal: fühl dich gedrückt. Du tust das richtige.

LG FrauRossi

[Lady_Godiva]

Danke Secret

@FrauRossi: Das hast du echt schön geschrieben und es macht mir tatsächlich wieder ein wenig Mut.

Klar kann ich die Ängste nicht ausschalten, aber ich bin bemüht, sie nicht überhand nehmen zu lassen.

Und ja, ich werde es mir jetzt auch einreden, daß nun einfach die Zeit da ist, daß alles geklärt wird. Daß ich alles überwinden kann.

Hmm, ja, die Große müßte jetzt ungefähr in dem Alter sein, vielleicht ein wenig jünger. Und ich hoffe wahnsinnig, daß sie das nicht erleben müssen.

Auch dir wünsche ich die Stärke, alles anzunehmen und zu verarbeiten

Oh, den Spruch hab ich schon so lange nicht mehr gehört. Eine Zeitlang hatte ich ja das Motto: "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" Ich glaube, daran muß ich mich einfach wieder halten

[AnjaG]

Hallo Emerahl,

möchte jetzt nicht klingen wie ein Professor.Aber hier noch ein winzig kleiner Tip

Versuche Dich wenn die Ängste überhand nehmen bewußt auf Deine Atmung zu konzentrieren.

Beobachte sie intensiv für eine Weile,auch wenn die Ängste versuchen Oberhand zu gewinnen,konzentriere Dich.

Versuche ich (zwar auch erst seit heute) wenn die Angst einen überkommt.Ein bischen hilft es.Vielleicht ja auch Dir