Zuviel Zeit für sich?!

Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Conny_11 »

Hallo Sue,

Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du deinen Job gekündigt hast! Das ist ein grosser Schritt, der davon zeugt, wieviel Mut du hast!

Sue und auch Woelfin254, ihr sprecht mir aus der Seele! Ich bin jetzt auch in der Situation, vor einem Karrierewechsel zu stehen und seit längerer Zeit krank geschrieben zu sein. Bis ich soweit war zuzugeben, dass mein Job nicht gut für mich war und ein wichtiger Faktor in der Entstehung der Depression war, hat es ein paar Therapiesitzungen gedauert... Es ist erstaunlich, wie schwer es ist, dann zu lernen, erstmal von 180% runterzuschalten und die freie Zeit zu geniessen.

Ich bin selber auch noch dabei zu versuchen, eine stabile Struktur in meinen Tag reinzubringen. Für Ratschläge bin ich dankbar. Vielleicht fallen uns hier ja gemeinsam gute Strategien ein? Ich kann ja mal erzählen, was ich bisher so mache:
- jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und zur gleichen Zeit schlafen gehen
- ein Aufsteh-Ritual entwickeln: gemütlich (!) frühstücken - endlich vorbei die Zeit, an der ich morgens um 6 innerhalb von 10 Minuten essen sollte, damit ich pünktlich auf der Arbeit war -, hier im Forum lesen, evtl. meine Family anrufen, Pläne für den Tag machen.
- ein Einschlafritual entwickeln (z.B. Tee trinken, Buch lesen, Musik hören...)
- mich jeden Tag mit meinem angestrebten Wunschberuf beschäftigen (will heissen, Bücher drüber lesen, im Internet schauen)und dabei immer in mich hinein schauen, wie ich mich dabei fühle
- bin gerade dabei, mir neue Hobbies zuzulegen und alte wieder aufleben zu lassen, so dass ich an mehreren Tagen in der Woche was habe, auf das ich mich freuen kann und wo ich Leute kennen lerne
- an mindestens 2 Tagen pro Woche Aktivitäten mit Freunden planen
- im Rahmen der Therapie den Sinn bzw. Unsinn bestimmter Aktivtäten für mich evaluieren.

Wichtig ist mir persönlich, dass ich vor allem abends aus dem Haus komme, da ich morgens immer noch mit grossen Tiefs zu kämpfen habe und daher morgens nicht so viel planen will - plus meine arbeitenden Freundinnen haben halt nur abends Zeit...

Allerdings habe ich auch das Problem, dass ich mich oft unter den Druck setze, entspannen zu "müssen" und eine feste Struktur haben zu "müssen". Ich glaube, es ist super wichtig, dass man lernt es zu akzeptieren, wenn's mal einen oder mehrere Tage nicht so gut geht und man seinen Plan nicht einhalten kann. Oder wenn man das Gefühl hat, einem fällt die Decke auf den Kopf, aber man hat keine Kraft zum Rausgehen. Zwingen bringt da nichts. Das habe ich aus meiner eigenen (schmerzvollen) Erfahrung gelernt. Das Ziel ist es ja auch zu lernen, dass das Leben auch ohne Druck geht, dass man seinen Bedürfnissen folgen darf und nicht gezwungen ist, sich bis zur Erschöpfung zu verausgaben, um gut dazustehen. Aber wie gesagt, ich bin selber da noch am Lernen und Ausprobieren...

Meine Therapeutin hat das alles mal wunderschön auf den Punkt gebracht: "nicht anspruchsvoll im Namen der persönlichen Freiheit sein"

Wie habt ihr das hingekriegt?
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von kleene_sue »

Guten Abend Conny,

vielen Dank, ich bin auch sehr stolz auf meinen großen Schritt

Wie genau merkst du den an Dir, dass es schwer ist runter zu schalten??

Also deine Idee jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen und Schlafen zu gehen finde ich recht gut, auch wenn es sehr simple ist. Man neigt ja schnell dazu, lange wach zu bleiben und auch lange zu schlafen oder sogar Mittagsschlaf zu machen. Aber ein geregelter Ablauf dort, find ich schon für den Start in den Tag gut. Ich stehe nun immer zusammen mit meinem Freund auf, wenn er zur Arbeit muss (8-9 Uhr).

Beim Lesen deiner Zeilen, dass du neue Hobbies mit Mitmenschen suchst wurde mir erst mal klar, dass ich so was gar nicht habe oder bis jetzt nicht gesucht habe. Ein guter Tipp!!

Ich habe gemerkt, dass das strikte Planen am Vortag für meinen Tagesablauf für den kommenden Tag mich meist abends unter Druck setzt, weil ich mir dann immer wieder eine To-Do-Liste aufstelle. Somit plane ich morgens immer meinen Tagesablauf, soweit es geht.

Das mit dem sich selber unter Druck setzen kenne ich auch nur zu gut und ja es stimmt: es gibt auch ein Leben mit wenig oder gar keinem Druck und das ist auch gut so, denn spätestens in Lebenssituationen bei dem der Druck wieder groß ist, wird man an diese Zeit zurück denken.

Ich habe die Tage gemerkt, dass mir Verantwortung fehlt und da ist mir dann ein Hund als Wunsch in meinem Kopf gekommen, aber leider funktioniert das nicht.

Hat jmd. viell. eine Idee, wie man sich selber Verantwortung zu schreiben kann?? Ich hoffe die Frage ist verständlich …

Guts Nächtle
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
justforus2
Beiträge: 59
Registriert: 16. Aug 2011, 20:40

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von justforus2 »

Hi,
du könntest eine ehrenamtliche Tätigkeit (auch Hund ausführen für Nachbarn) versuchen, wo du üben könntest, hier "verantwortungsvoll" durchzuhalten, es aber - eben da ehrenamtlich - keinen Druck gibt, wenn es doch nicht klappt...
LG,
SilA
Diagnosen: Depressionen, Angststörungen
Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Conny_11 »

Hallo Sue,

Ich freue mich, dass meine Ideen dir etwas helfen konnten!

Zu deiner Frage, wie ich merke, dass es schwer ist runterzuschalten: Ich persönlich pendele zwischen den zwei Extremen (Nichts-Tun und Zuviel-Tun) hin und her. In den ersten zwei, drei Wochen nach meiner Diagnose und Krankschreibung habe ich zu Hause fast nur rum gelegen, geschlafen, Fernsehen geschaut, war zu müde um zu kochen oder um wegzugehen... Aber obwohl mein Körper dann die Ruhe hatte, die er brauchte, ging es mir mental immer schlechter, denn durch das Nichts-Tun hat sich die Depression verschlimmert, weil ich zuviel Zeit fürs Nachdenken hatte. An dem Punkt hat dann meine Therapeutin mit mir Aktivitäten besprochen, die ich machen kann, damit ich wieder ein Gefühl dafür kriege, was Spass ist und damit ich unter Leute komme. Das hat auch echt geholfen, mir ging es immer besser. Und dann irgendwann bin ich ins andere Extrem gekippt, hab meinen ganzen Tag verplant, bin nur noch ein paar Stunden zu Hause gewesen, war ständig unterwegs - und dann kam die totale Erschöpfung. Ich hab nicht mehr richtig schlafen können (trotz AD), hatte Kopfschmerzen, war nur noch müde und war auch total leicht reizbar - das war ein Gefühl, als ob ich unter riesiger innerer Anspannung stehen würde. Und seither versuche ich, das etwas mehr zu balancieren. Rausgehen und Aktivitäten machen ja, aber nie zwei Events am Stück, sondern zwischendrin immer wieder Ruhepausen zu Hause einplanen - wo ich mich dann auch oft ins Bett lege, Meditationsmusik anmache und entspanne oder sogar schlafe. Als ich noch gearbeitet habe, hatte ich einen wahnsinns Rhythmus, morgens um 6h30 zum Bus gerannt, abends um 18h zurück gekommen, dann gleich Sport oder Kochen oder Freunde, keine Zeit zum Durchatmen. Daher ist dieses Gefühl jetzt endlich Zeit für mich zu haben, Zeit in der ich mich nur um mich selber kümmmern kann, ein sehr grosser Luxus, aber auch irgendwie ungewohnt.

Und um ehrlich zu sein, bin ich immer noch etwas verwirrt, wo jetzt diese goldene Mitte ist - nicht zu viel tun, um mich nicht zu erschöpfen, aber mir auch mal selber in den Hintern treten, damit ich nicht zu Hause alleine sitze. Mittlerweile versuche ich, auf meinen Körper zu hören - wenn ich mich zu müde fühle oder Kopfschmerzen habe, dann bleibe ich lieber zu Hause, sage auch mal was ab. Aber wenn ich merke, dass ich mich recht gut fühle, dann nehme ich mir was vor und gehe meinen Hobbies nach.

Mein Leben war vorher immer geprägt von Druck - Druck zur Arbeit gehen zu müssen (in einen Job, den ich gar nicht mal mochte), 100% leisten zu müssen, den Erwartungen anderer entsprechen zu müssen... So langsam merke ich, dass es auch anders geht. Aber dieses Gefühl, dass ich für mich die wichtigste Person bin und mich um mich selber kümmer muss, ist noch neu.

Ich hab jetzt einfach mal drauf los geschrieben, ich hoffe das hilft dir etwas, was ich jetzt so erzählt habe?

Wünsch dir einen schönen und erholsamen Tag!

Conny
uschi1071
Beiträge: 17
Registriert: 22. Aug 2011, 23:52

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von uschi1071 »

Hallo Schue

Ich hab die ersten Beiträge gelesen, dann aber doch aufgegeben, weil es zu viel wurde - daher entschuldigt, wenn ich hier etwas schreibe, was andere vor mir schon erwähnt haben.

Ich kenne diese Situation auch sehr gut. Es gab Zeiten, da habe ich sehr viel gearbeitet - hab ja eh immer gemacht, was andere mir sagten - und letztes Jahr machte es dann halt *peng* Ich ging zu meinem Chef und sagte ihm, dass ich nicht mehr so viel arbeiten kann - auch, wenn er das nicht versteht - wenn ich nicht kann, dann kann ich nicht. Ich hatte einfach keine Kraft mehr und ich wollte mehr Zeit für mich selbst.
Jaaaaaaaa, es dauerte keine drei Tage, und ich war am Boden zerstört, keine Aufgabe mehr zu haben, auch, wenn meine Entscheidung die richtige war.
Plötzlich hatte man soooo viel Zeit zum grübeln und natürlich hauptsächlich über Dinge, die nicht so dem eigenen Ideal entsprechen.
Was habe ich gelitten und war verzweifelt.Daher entstand bei mir ja auch die Idee, wenn ich eh schon über mich grübel - warum nicht aufschreiben? Ich war beschäftigt - mir ging und geht es beim schreiben oft sehr schlecht - aber wenn ich ins Bett gehe, weiß ich, dass es gut und richtig war.

Die Idee mit dem Wochenplan finde ich super - muss ich mir merken - nur befürchte ich, dass ich das dann zwar plane, aber nicht durchziehe, weshalb vielleicht morgens ein Tagesplan für mich besser ist.

Auch habe ich mir etwas gesucht, einem anderen eine Freude zu bereiten - ich habe meine Schwester Jahre nicht gesehen und als ich sie wieder fand, erfuhr ich, dass sie geheiratet hat. Ich war nicht dabei. Also habe ich mich angeboten, aus ihren Hochzeitsbildern ein Video zu basteln - hat mehrere Vorteile: nachträglich bin ich so dann doch bei ihrer Hochzeit dabei irgendwie, ich mache ihr eine riesige Freude und habe wie gesagt auch eine schöne Aufgabe.
Ich teile mir das täglich etwa gleichwertig auf: ein bisschen Zeit für mich und mein Buch und ein bisschen Zeit für das Video - so habe ich positives und negatives an einem Tag gegenübergestellt, denn auch das negative muss ja aufgearbeitet werden.
iffy04
Beiträge: 431
Registriert: 10. Mär 2010, 11:54

@Conny_11

Beitrag von iffy04 »

Hallo,
ich habe den Thread aufmerksam verfolgt und habe mich in vielem wiedergefunden.
Ich bin immer hin und hergerissen zwischen dem Denken: Wenn ich beruflich das finden würde, was mich wirklich fesselt, dann würde es mir psychisch auch besser gehen und der Angst, mir damit wieder zuviel zuzumuten und noch instabiler zu werden.
@ Conny: Du musst mir nicht antworten, wenn es zu persönlich ist, aber mich würde interessieren in welchem Berufswunsch du dich gerade einliest; was möchtest du gerne werden?
Ich arbeite im Büro und finde es total unbefriedigend. Ich würde lieber etwas soziales machen. Aber nochmal eine neue Ausbildung?
Wäre schön von Dir zu hören.

Gruß iffy
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von kleene_sue »

Ohja,

das Pendeln zwischen Nix-Tun und Zuviel-Tun kenne ich auch nur zu gut.
Und auch auf meiner Arbeit 100% zu geben, war viel zu wenig: "Sie müssen autmatisiert werden!! Sie müssen mind. 120% geben!!" - Zitat-Ende vom Geschäftsführer.

Tja, die Goldene Mitte. Was sie genau ist, weiß ich auch nicht und was mich auch auf die Frage bringt: Warum fällt es den sovielen Menschen schwer ohne Druck zu leben?? Ist das unsere heutige hetzige Zeit und die gesellschaftlichen Anforderung oder unsere Erziehung oder doch Beides??

Gestern war ich auf dem Weg zu meiner kranken Oma und prompt habe ich mittags nichts essen können (und ich esse eigentlich recht viel und ist auch meine Leidenschaft). Ich habe einfach fühlen "können" wie sehr angespannt, nervös und traurig ich war. Mir ist in diesem Moment klar geworden, dass ich diese Gefühle ohne meine Zeit nie gespürt hätte. Ich hätte alles auf Arbeit sozusagen weg gearbeitet und wäre den Fakten nachgegangen dort hinzufahren und sie zu besuchen. Aber ich konnte das alles intensivst fühlen. Habe dann etwas verzweifelt meinen Freund angerufen, es ihm geschildert (wollte nur drüber reden, nicht diskutieren) und dann kullerten die Tränen und ich habe es gut annehmen können, was sonst nie mein Fall ist.

"..denn auch das negative muss ja aufgearbeitet werden."
-> JA so sehr es auch weh tun kann, müssen wir auch leider diese Erfahrungen in unserem Leben machen um reifen zu können.

Wie genau sollte man den diese Zeit gedanklich nutzen??
Einfach alles kommen lassen, es spüren lassen und dann ist gut?

"Ich bin immer hin und hergerissen zwischen dem Denken: Wenn ich beruflich das finden würde, was mich wirklich fesselt, dann würde es mir psychisch auch besser gehen und der Angst, mir damit wieder zuviel zuzumuten und noch instabiler zu werden."
-> Kannst du mir das näher erläutern, iffy? Verstehe den letzten Satzteil nicht, sorry

Schönen Abend Euch
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
iffy04
Beiträge: 431
Registriert: 10. Mär 2010, 11:54

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von iffy04 »

Nunja - ich meinte das so:
Wenn ich mich beruflich umorientieren würde, dann müsste ich eine Art Ausbildung/Fortbildung oder Weiterbildung machen und das würde wohl noch zusätzlich stressen. Ich habe neben meiner Teilzeitstelle im Büro auch noch zwei Jungs durch ihren Alltag zu führen; d. h. Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und diverse Sportveranstaltungen zu begleiten.
Und da ich eh schon große Schlafprobleme habe, weil mir nachts alles mögliche im Kopf herumgeht, habe ich Angst, dass mir das Abschalten dann noch schwerer fällt.
Und auf der anderen Seite dieses fesselnde Gefühl, wenn ich mich im sozialen Bereich etwas einbringen kann. Ich könnte mir vorstellen bzw. habe die Hoffnung, dass ich dann meinen "anderen" Probleme nicht mehr soviel Gewicht beimessen würde.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt etwas verständlicher ausgedrückt.
LG
Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Conny_11 »

Hallo iffy04!

So, jetzt komme ich mal endlich zum Antworten. Du hattest gefragt, in welchen Berufswunsch ich mich gerade einlese? Also, ich komme ursprünglich aus der Wirtschaft (hab BWL studiert) und will dieses Feld jetzt komplett hinter mir lassen. Für mich ist es - nach vielem Nachdenken und In-Mich-Gehen - wichtig geworden, etwas zu machen, wo ich anderen Menschen helfen kann. Und genau wie du mag ich es nicht, im Büro zu sitzen, ständig vor dem Computer zu sitzen - ich will meinen Arbeitstag im direkten Kontakt mit Menschen verbringen. Mit der Zeit und durch viel Bücherlesen kristallisierte sich bei mir ein grosses Interesse für die Psychologie heraus. Ich würde gerne ins Counselling gehen - vielleicht im Rahmen der Betreuung von Arbeitnehmern, die psychisch leiden (Burnout, Depression, Stress, Trennungen, etc.) oder vielleicht von Studenten im Rahmen des psychologischen Beratungsservice an der Universität? So weit gehen im Moment meine Gedanken. Ist aber noch nichts entschieden. Zur Zeit lese ich also viel über diese Berufsfelder, Therapieschulen, Psychologiefelder, Leben als Therapeutin....

Und langsam fange ich auch an, mich mit der Frage auseinander zu setzen, wie ich dahin komme - das heisst, von der Ausbildung her. Sieht wohl so aus, dass ich nochmal studieren muss, diesmal Psychologie, und eine Training als Counsellor obendrauf. So eine ganz neue Ausbildung ist ein grosser Schritt, und um ehrlich zu sein, ist mir da auch etwas bange vor. Eigentlich wollte ich jetzt in meinem Job Geld verdienen, und stattdessen warten noch mal mehrere Jahre Vollzeitstudium auf mich... Das ist nicht ganz so leicht zu schlucken. Aber auf der anderen Seite weiss ich jetzt auch ohne Zweifel, dass mein Job in der Wirtschaft schlecht für mich ist, denn das war nicht ich. Und ich freue mich darauf, etwas zu machen, was mich wirklich fesselt und wo ich mich auch jeden Tag weiterentwickeln kann.

Natürlich stellt sich mir die grosse Frage nach der Finanzierung des ganzen, aber das werde ich in Ruhe mit meiner Therapeutin besprechen, sie hat da immer viele Ideen. Jetzt stehen erstmal noch Besuche bei Studienberatern an, damit ich genau weiss, was auf mich zukommt.

Weisst du, was du gerne machen würdest? Du schreibst, du würdest gerne im sozialen Bereich arbeiten, hast du schon eine Idee, was genau du arbeiten möchtest?
Sonnenmann
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Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Sue,

nichts zu danken, ich verstehe Dich wirklich nur allzu gut und bei meinem Job war es genau das Gleiche! Ich hab das 4½ Jahre lang mitgemacht, war zwischendurch auch schon ganz weit unten, aber habe mich durchgekämpft. Ständiges auf und ab zermürben einen mit der Zeit und da die Notbremse zu ziehen zeugt nicht nur von sehr viel Mut, sondern auch davon, dass Du irgendwann bemerkt hast dass es so nicht weitergehen kann. Kannst stolz auf Dich sein, ich bin auch stolz auf mich dass ich diesen Schritt gewagt habe und bei mir ist es jetzt bald 2 Monate her dass ich da raus bin - und ich habe es noch keine Sekunde bereut!

Ich hoffe für Dich dass Du das alles wieder in den Griff bekommst und ich bin überzeugt dass Du das auch schaffen wirst! Ich wünsche Dir ganz viel Glück und noch mehr Kraft! Schick Dir mal ein Bündel Energie rüber!

Ganz liebe Grüße

Das Licht...


...das Dunkel wird sich wieder erleuchten!
Sonnenmann
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Registriert: 18. Jan 2011, 09:50

Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Sonnenmann »

Hallo Conny,

ich komme auch aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich und ich habe auch keine Lust mehr in der Wirtschaft zu arbeiten und den ganzen Tag im Büro vor dem PC zu sitzen. Ich finde es toll dass Du nochmal "von vorn" anfangen willst und wünsche Dir ganz viel Erfolg bei der Verwirklichung deiner Pläne. Ich bin momentan am überlegen mich mit einem guten Freund selbständig zu machen mit einem kleinen gemütlichen Laden, ohne Stress von Vorgesetzten und lästigen Kollegen... Nach dem Motto "Klein aber mein"...

Viel Glück Dir und alles Gute!

Liebe Grüße

Das Licht...


...das Dunkel wird sich wieder erleuchten!
Conny_11
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Re: Zuviel Zeit für sich?!

Beitrag von Conny_11 »

@ Das Licht:

Vielen Dank für deine lieben Worte und guten Wünsche! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Wenn ich mit Leuten über meinen geplanten Berufswechsel rede, kommen meist gute Rückmeldungen, was mir viel bedeutet. Nur meine liebe Familie schüttelt voller Unverständnis den Kopf...

Dein Projekt mit dem eigenen Laden aufmachen finde ich auch interessant. Das wird bestimmt ein ganz besonderes Abenteuer (im positiven Sinn). Ich drücke dir (euch) die Daumen und wünsche euch viel Glück und Spass! Deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse werden dir bestimmt seeehr helfen

Gruss,
Conny
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