Ich weiß einfach nicht mehr weiter

[Hoffnungsengel]

Niemand kann mir wirklich helfen... mir ging es noch nie so elend in meinem ganzen 28-jährigen Leben noch nicht.

Ich habe es heute einfach nicht geschafft aufzustehen und auf die Arbeit zu gehen. Ich ertrage diesen Zustand nicht. Ich will doch einfach nur leben so wie es scheinbar alle anderen um mich herum auch tun können in der reelen Welt. Nur hier finde ich Menschen denen es scheinbar so geht wie mir, und es erscheint mir alles so unwirklich.

Ich fühle mich einfach wie ein Unmensch, der alle enttäuscht, meinen Arbeitgeber, meine Eltern, meine Freunde und meinen Partner, den ich nicht mehr ertragen kann und nich weiß warum. Ständig denke ich ich will alleine sein, aber alleine sein würde mich warschlich kaputt machen. Wo ist die tolle, starke, sportliche, fleißige, selbstbewusste, beliebte Frau zu der früher alle mit ihren sorgen und ängsten kamen und mich um rat und hilfe baten, weil es mir augenscheinlich immer so gut ging. Ich lebte das tolle vorbildliche Leben und habe nie an einen solchen Absturz gedacht.

Warum kann ich nicht glücklich sein mit meinem Partner, warum kann ich nicht lieben und warum habe ich Angst wenn es ernst wird. Warum nur... Hätte ich bloß nie diese Medis abgesetzt wäre ich vielleicht nicht in dieses tiefe Loch gefallen. Jetzt nehme ich seit 2 Wochen was anderes, aber scheinbar zeigt es noch keine Wirkung... sollte vielleicht besser auf die alten umsteigen... ich weiß aus erfahrung, dass ich irgendwann wieder auf diese blöde Zeit zurückblicken werde und mich fragen, mensch warum warst du so verzweifelt am Boden, aber im moment sehe ich doch noch nicht den kleinsten funken licht am ende des tunnels.

ich habe angst vor einer klinik, dabei könnte ich sofort gehen wenn ich wollte. Ich denke ich muss einfach weiter funktionieren auf der Arbeit und mich zwingen meinem Partner eine gute Partnerin zu sein, denn er verzweifelt langsam und macht mich nur noch mehr fertig in dem er ständig nervt und sagt es sei nicht normal und es kann nicht sein, dass alle depressive so sind wie ich und es normal wäre für unser Krankheitsbild, dass man plötzlich den ganzen Partner und die ganze Liebe in Frage stellt. Er versteht absolut nicht, dass ich einfach nur RUHE haben will, für ihn ist es dann mit paar std. getan und dann will er kuscheln und keine Ahnung was und ich muss ihn ständig seit wochen bitten es zu lassen, ich kann nicht, ich will nicht, und er brüllt mich an, er hat die schnauze voll immer nur seit wochen und monaten verständnis, verständnis und wieder verständnis zu haben und ich tue nichts dafür das die beziehung wieder läuft... er versteht es nicht wenn ich ihm sage, dass er mich nur noch mehr in den abgrund zieht, mich fertig macht, mit dingen die er sagt. ich weiß nicht was ich machen soll... er droht mir und sagt mir der kranken würde sowieso keiner glauben wenn ich ihn verlasse, ich würde es ja mi tkeinem lange aushalten und immer abhauen wenn was ernst wird und ich würde ja nichts im meinem leben erreichen wenn ich so weitermache und was besseres als ihn würde mir ja nie wieder passieren... und dann zweifel ich wieder und frage mich... wo sind meine gefühle hin... wenn ich aber lese wie es in euch so vorgeht dann sind da auch etliche die sagen sie fühlen und spüren nichts mehr. Ich kann meinen Partner auch verstehen, er will Verständnis für seine Situation, ich habe aber keine Kraft... und dieses Gefühl im noch unterlegen zu sein, bzw. auf ihn angewiesen oder sonst was... das macht mich gleich noch kränker...

Ich musste das jetzt mal so runtertippen... auch wenn es teilweise wirres Zeug ist.... und ich weiß auch, dass mir niemand genau sagen kann was ich tun und lassen soll, da sich niemand genau in mich hinein versetzen kann.

Ich frage mich halt nur, was machen die mit mir wenn ich für 6 wochen in eine klinik gehe... was soll ich mir davon versprechen... wenn ich solange weg bin vom fenster will ich irgendwie auch eine ja wie soll ich sagen gewissheit/garantie das ich danach wieder leben kann.
oder vielleicht mache ich einfach ab mittwoch weiter wo ich aufgehört habe und zwinge mich in alte rollen zurück...

[Antiope]

Hallo Chomaliel,

ganz kurz:
- Medikamente weiternehmen, jetzt *NICHT* wechseln. Manchmal braucht es etwas, bis es wirkt. Im Zweifelsfall den Arzt nochmals fragen.

- Überlege es Dir mit der Klinik. Du brauchst jetzt jemand, der Dir da zur Seite stehen kann. Je früher jemand Dir helfen kann, desto früher bist Du aus diesem Loch raus!

[CSchneider]

hey...

du hattest recht, dir geht es ähnlich wie mir...mit dem unterschied, dass meine lebensgefährtin mit mir schluss gemacht hat, weil ich ihr zu anstrengend bin..jedenfalls ist es das was ich denke...sie hat mir gesagt, dass sie eine normale familie will mit einem mann und kindern...und ich bin eine frau...ich kann mit einem mann nicht mithalten..

ich kann dich sehr gut verstehen...aber wie du es mir auch gesagt/geschrieben hast, man kann nicht einfach immer so weitermachen, man muss was tun...keiner kann dir eine garantie geben, dass du nach der klinik wieder leben kannst, wichtig ist, dass dir bewusst ist, dass du eine depression hast und wenn du das eingesehen hast, dann kann man dir auch helfen...so wie mir...
eine klinik ist kein wellness-urlaub, aber du wirst zeit haben dinge aufzuarbeiten, dich mit dir selbst zu beschäftigen und das mit hilfe...keiner kann dir sagen wie das leben zu meistern ist, aber man kann jemanden unterstützen,...

das sind dinge dessen bin ich mir selber bewusst, aber ich weiss selber nicht wie ich das alles machen soll und wie es weitergehen soll...ich war letzte woche sogar an einem punkt wo ich nicht mehr wollte, aber irgendwie ging es doch weiter und jetzt will ich mein leben einfach wieder auf die reihe bekommen...

ich kann absolut mir dir fühlen...und das mit deinem partner ist noch viel schwieriger...und da kann ich dir leider nichts raten.

[Hoffnungsengel]

Ach so, du bist also homosexuell. Ok aber wenn deine LG dann sagte sie will einen Mann und eine Familie dann kann es durchaus ja so sein.

Mein Partner ist irgendwie einerseits besessen von mir, andererseits sagt er richtig gemeine Sachen, die möchte ich hier garnicht wiedergeben, das geht unter die Gürtelinie und grenzt wirklich an mündliche Körperverletzung. Es ist sein Hilfeschrei. Ich will ihn nicht kaptt machen, vielleicht gehe ich besser, aber ich würde es bereuen, wenn ich wieder "klar" im Kopf werde und dann doch Gefühle da sind. Momentan kenne ich sowas wie Gefühle nicht. Ich benehme mich selber unmöglich, sagt er zurecht. Ich habe schon immer so getan, als brauche ich nichts und niemanden und komme alleine finanziell und in jeder andere Hinsicht bestens zurecht. Aber in Wirklichkeit ist es nicht so. Mit dieser Einstellung habe ich sihcer auch viele Menschen verletzt und verloren, aber das war zu meinen starken Zeiten. Da hatte und war ich wirklich alles, dachte ich jedenfalls.

[FrauRossi]

Hallo Chomaliel,

mir geht es nach nur 8 Wochen Therapie, so viel besser. Und das bei einer Stunde die Woche. Wenn ich mir vorstelle was 6 Wichen intensive Abeit / Therapie in einer Klinik bewirkt hätten.

Es wird dir bringen das du zurück in die Spur kommst. Daß du kontrolliert, viel stärker an deinen Problemen arbeiten kannst. Tu es!

Warum liebst du deinen Partner nicht mehr? Ich hatte auch keine Gefühle mehr, garkeine. Aber ich habe gewußt daß ich meinen Partner liebe, auch wenn ich es zu dem Zeitpunkt nicht mehr fühlen konnte.

Wie ist das bei dir?

Du fragst: Warum kann ich nicht lieben?

Hast du das deine Therapeutin schonmal gefragt?
Ich habe als Kind verinnerlicht: Liebe ist gefährlich. Und zwar direkt mit Todesgefahr verbunden. Und trotzdem liebe ich und kann es auch. Ich bin auch oft weggelaufen aus Beziehungen.

Dieses Mal weiß ich es ist der Mann fürs Leben und trotzdem wäre ich fast weggelaufen. Aber ich habe mich dagegen gewehrt und es nicht getan. Da hat halt mein Körper aufgehört zu funktionieren. Aber auch dagegen konnte ich angehen. Hatt allerdings 10 Monate gedauert.

Ich habe es aber leichter als du, in Sachen Beziehung, weil mein Partner mich versteht und unterstützt.

Du schreibst in einem anderen Thread daß du mit deinem Partner nur vernunftmäßig zusammen bist.

Und hier jetzt er ist ohne Verständnis, er schreit dich an. Warum solltest du dir das gefallen lassen? Wieso läßt du es dir gefallen? Wo in deinem Leben ist dir sowas schon begegnet? Wieso glaubst du so müsste Liebe sein?

LG FrauRossi

[CSchneider]

@ chomaliel:
ja ich bin homosexuell und das schon recht lange...und meine expartnerin war auch nie etwas anderes, aber jetzt aufeinmal schon und es hat mir den boden unter den füßen weggerissen.

@fraurossi
ich finde, wenn man so sehr an sich selbst zweifelt, dann kann man nicht lieben...also ich meine so richtig. ich z.b. hab keinerlei gefühle mehr in mir...es fühlt sich absolut leer an...

[Hoffnungsengel]

Das sind alles gute Fragen.

Ich hatte schon einige vorherigen Bekannt- und Partnerschaften... irgendwie habe ich das Gefühl je mehr ich selber um Liebe kämpfen muss, also um die des anderen desto eher weiß ich die Liebe des andren zu schätzen, wenn mich jemand schlechter behandelt leide ich zwar aber irgendwie hänge ich an diesen Menschen mehr, als an solchen die wirklich alles für mich machen und mich wirklich aufrichtig und wirklich lieben. Für einen Mann der mir morgens meine Tasche packt und mir die Brote schmiert etc. kann ich irgedwann nicht mehr viel Respekt aufbringen, ich weiß es ist komisch, paradox vielleicht. Ich verstehe mich da selber nicht. Weiß ich vielleicht nicht was ich will...möglicherweise gilt es das alles noch rauszufinden.

Irgendwie mag ich einfach nicht mehr, alles ist so anstrengend im MOment. Ständig muss man sich rechtfertigen für sein Verhalten.

[FrauRossi]

Hallo Filou,

Ja ich weis, aber sie kommen wieder!

Ich habe mich so sehr selbst ignoriert, daß ich garnicht gemerkt habe daß ich an mir selbst zweifele. Ablehnung meiner Person war für mich normal.

Ich habe Selbstbewußtsein mit Selbstsicherheit verwechselt. Ich trete zwar Selbstsicher auf, das geht so weit daß andere mich für Arrogant halten.

Aber Selbstbewußt bin ich dabei nicht. Ich habe es mit gut angeignet, zu lächeln und zu nicken.

Aber jetzt erkenne ich es, erkenne so vieles.
Am Anfang habe ich gedacht: Toll 39 Jahre für'n Arsch du bist garnicht existent. Ich hatte mich aufgelöst.

Jetzt setze ich mich wieder zusammen und zwar nur mit den Dingen die für mich zählen. Und glaub mir ich hätte Nichts von alledem noch vor 5 Monaten für möglich gehalten.

Du darfst Liebeskummer haben. Erlaube ihn dir! Du darfst auch wütend auf deine Ex sein, aber lass dich nicht auffressen davon! Du darfst auch enttäuscht sein, immerhin kommt es die so vor als wäre alles Lüge gewesen.

Aber nach einiger Zeit. Denke vielleicht mal:

-die Liebe ist sehr sehr vielfältig
-deine Freundin hat in der Zeit mit dir, dich geliebt. Das durftes du erfahren und bestimmt war es schön
-deine Freundin hat vielleicht garnicht gewußt daß auch Bi-Teile in ihr sind.
-deine Freundin hat vielleicht von ihrem Wunsch nach Familie vorher nichts gewußt
-Ihr habt eine Gemeinsame Zeit gehabt und viele Bändet zwischen Euch geknüpft. Es tut weh wenn die sich Lösen und es braucht Zeit
- Du hast mit ihr nie darüber gesprochen. Vielleicht wird eine Zeit kommen in der du das kannst. Oder einen Brief schreibst.

Mein Lieblingsdichter schreibt.

...." und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne der uns beschützt und der uns hilft zu leben".....

Und auch dein Start ins Singelleben kann ein Anfang sein. Etwas für dich tuen. Denn du schreibst es dich selbst, wer leer ist kann nicht Lieben.

Und andere können diese Leere nur scheinbar füllen.
Gib dir Zeit für deine Trauer. Und entdecke dich selbst wieder auf der Suche nach dir.

LG FrauRossi

[FrauRossi]

Oh Chomaliel,

Ich Stelle diese Fragen nicht damit du dich rechtfertigen sollst. Ich erwarte auch keine Antwort. Es ist als Gedankenanstoß gemeint. Nur für dich.

Ich verstehe dich so gut! Ich habe auch immer die Bösen mehr geliebt. Und die die alles für mich taten verachtet.

Abet heute habe ich erkannt ich liebte die Bösen weil ich es nur so kannte, weil ich auch als Kind schon schlecht behandelt wurde und trotzdem geliebt habe.

Und deswegen konnte ich die guten nicht lieben, weil daß für Schwäche stand. Für meine Schwäche! Ich habe geliebt obwohl ich schlechtbehandelt wurde. Ich war zu schwach es zu ändern, daher habe ich mich selbst verachtet und stellvertretend dafür auch die guten.

Ich weiß nicht was es bei dir ist. Und glaub mir wenn mir daß einer vor 10 Jahren gesagt hätte. Ich hätte ihn ausgelacht. Es ist schon so wie meine Tgerapeutin sagt: alles hat seine Zeit.

Ich glaube das stimmt, da drehen wir nichts dran.

Mein Lieblings Philosoph sagte: "Der Mensch kann zwar tun was er will, aber nicht wollen was er will"

ja auch das ist wohl war schätze ich
ich schieb es schon mal: alles was wir tun können ist es zu versuchen. Und das ist schon viel.

LG FrauRossi

P.S. Du musst dich auch bei anderen nicht rechtfertigen. Du kannst versuchen zu erklären und wenn es nicht a genommen wird. Dann ist es nicht dein Problem. Sondern das der anderen und damit sollen sie sich doch bitte selbst befassen

[anna54]

Hallo lieber Hoffnungsengel
hab deinen Beitrag gerade erst gefunden.
Gut,dass du hier weiter schreibst!!!
Werde dir später antworten,muss leider erst weg.
anna54

[anna54]

[Minja]

Hallo, Hoffnungsengel,

diese Gefühllosigkeit kenne ich nur zu gut. Diese Leere ist ein typisches Symptom für Depressionen. Ich emfpand sie sogar zu meinem von mir sonst so heißgeliebten Sohn. Das war echt schockierend.

Wenn Du Deine Partnerschaft halten willst, dann zeige Deinem Partner, dass Du gewillt bist, Dich heilen zu lassen. Und wenn das halt 6 Wochen Klinik bedeutet. Solche Kliniken bieten auch Gespräche mit den Angehörigen an, damit diese die Krankheit verstehen lernen und das könnte Deinem Partner doch auch helfen. Er weiß dann, dass es tatsächlich an der Depression liegt, dass Du keine Liebe fühlst.

Bei mir hat es leider auch sehr lange gedauert. Nach 8 Wochen Krankenhaus und neu eingestellten Medis kamen die Gefühle ganz, ganz langsam wieder zurück. Jetzt nach 6 Monaten nachdem ich aus der Klinik raus bin, kann ich sagen, dass ich fast wieder die Alte bin. Also hab Geduld! Es lohnt sich.

[kormoran]

liebe chomaliel,

beim nachdenken, wie ich dir schreiben könnte, was ich mir zu deiner situation denken, ist mir eine definition eingefallen, die ich vor langer zeit mal gehört habe:

Krise ist: wenn nichts mehr so weitergehen darf wie bisher, wenn überhaupt noch etwas weitergehen soll.

du selbst beschreibst, was alles im argen liegt, dass es in deinem leben schon allein 'äußerlich' an allen ecken und enden kracht, und du zudem innerlich einen ungemeinen leidensdruck und bedarf an hilfe zur veränderung hast.
all diese probleme sind es doch, die langfristig dein leben gefährden, die eine partnerschaft erschweren, deine leistung am arbeitsplatz beeinträchtigen, deinen arbeitsplatz so vielleicht gefährden, usw.

ich glaube eher nicht, dass du gewinnst, wenn du ausharrst, auch wenn es sich im moment sicherer anfühlen mag.

es spricht ganz viel dafür, in die klinik zu gehen und deine probleme an der wurzel zu packen. wenn es dir langfristig wieder besser geht, wirst du auch in der lage sein, im job wieder einzusteigen, die partnerschaft zu klären usw.

liebe grüße
kormoranin

[tom1207]

hallo chomaliel,

was spricht den deiner meinung gegen einen klinikaufenthalt?was hast du für bedenken?
ich hab meinen ersten klinikaufenthlt noch vor mir, aber hier gibt es doch genügend erfahrungen diesbezüglich,hauptsächlich positive. das hat mich ein stück weit ermutigt dazu.
glg susa

[anna54]

Hallo lieber Hoffnungsengel

so wie es ist,kann es nicht bleiben,darf es nicht bleiben.

Dein Partner ist keine Stütze,oft ist der Partner auch der letzte,der helfen kann,viel zu nah dran,viel zu vorwurfsvoll,viel zu hohe Erwartungshaltung.

Für die Klinik spricht ganz klar der Abstand,das Anschauen der Krise ohne Zeitdruck,die Medikamenteneinstellung,die Möglichkeit an sich und somit auch an seinen Beziehungen zu arbeiten.
Rausgehen aus der belastenden Situation,keine neuen Verletzungen mehr,erst mal weg von allen Pflichten.

Ich bin ganz sicher,wenn du Mittwoch einfach weitermachst,hast du die Lösung deiner Probleme nur verschoben.

Fast alle Betroffenen beschreiben die Entscheidung in eine Klinik zu gehen als wichtigen Wendepunkt im Leben.
Es gibt keine Garantien,es ist nicht leicht,

BLEIBEN ODER GEHEN

WAS IST SCHLIMMER?

DIE ZEIT DAZWISCHEN!!!

Lass dich bitte nicht weiter verletzen,es geht um dich,um dein Leben,und dass du das hinkriegst hast du doch schon bewiesen.
Alles Liebe
anna54

[Hoffnungsengel]

Hallo Ihr Lieben,
danke für die zahlreichen antworten, es ging mir tagsüber deutlich besser, nach einem Telefonat mit meiner Mutter eben, bin ich wieder ganz tief unten... ich kann diese Frau so gut wie nicht mehr ertragen... aber gut das ist ein ganz anderes Thema.
Ich sehe im MOment einfach nix aber auch nichts positives in meinem Leben. Wo soll das auch herkommen. Ich mache allen nur Kummer, Sorgen und Ärger. Ich selber würde mich am liebsten in Luft auflösen einfach nicht mehr da sein. Aber das geht ja auch nicht so einfach.

Jedenfalls war ich heute mal bei einer ganz stink normalen Dorf- und Wiesen Hausärztin habe mit ihr gesprochen. Und ihr auch von meinen Probleme erzählt. Sie meinte dann wenn ich wolle würde sie mich krankschreiben wie lang ich will, aber sie sieht da nicht viel Sinn, sondern ich soll lieber weitermachen und Fuß fassen auf der Arbeit weil ich sonst zu lange raus bin und es immer schwerer würde wieder einzusteigen bzw. überhaupt hinzugehen, des weiteren meinte sie als ich ihr von Klinik erzählte, dass ich mich nicht kranker machen solle als ich bin, ich brauche keinen Psychosch... ich soll mich lieber mal organisch durchchecken lassen und wenn ich in so ne Klinik gehe sagte sie dann hänge ich dann da in einem Kreis mit 10 Verrückten und jeder erzählt seine Leidensgeschichte und gut ist... so hat sie es dargestellt, so war auch mein Bild irgendwie... aber ich denke es ist nicht so... war nur witzig, dass sie das so von sich gab. Und ich bin wieder die Unsicherheit in Person... es ist nicht richtig ich weiß vielen haben diese Kliniken geholfen, aber ich denke immer das sind doch Leute die da arbeiten die sind garnicht selbst betroffen, die haben was studiert und nur die Theorie... ach keine Ahnung also ich glaube ich habe keine Ahnung, aber meiner Meinung nach ist und wird mein Leben einfach nicht mehr lebenswert werden.... ich hasse mich selber einfach dafür was ich alles angerichtet habe und nun sitze ich da vor diesem Scherbenhaufen und kann nicht mehr in den Spiegel gucken weil ich mich einfach nicht mehr sehen kann.

[J.]

Hallo chomaliel,
ich weis genau wie du Dich gerade fühlst!
Ich würde dir gern schreiben das dies alles nur eine Phase ist und alles wieder gut wird, irgendwann... aber ich könnte mir dies nicht mal selber glauben.
Es ist so schwierig mit dieser "Leere" im inneren Tag für Tag zu leben, Erwartungen von anderen Leuten bzw. Freunden und Familie, dem Partner zu erfüllen. Rücksicht auf sie zu nehmen weil sie nicht wissen wie sie mit mir umgehen sollen.

Ich hoffe dir geht es bald besser

[Antiope]

Chomaliel,

was die Ärztin von sich gegeben hat, war wirklich absoluter Stuss. Und das hast Du gut erkannt!

Du bist krank - und sie ist eine dieser Ärzte, die das noch nicht kapieren.
Mein ehemaliger Hausarzt sagte auch solchen Blödsinn. Und zwar: ich würde mir alles nur einbilden, mir würde nichts fehlen - und das einzige, was ich bräuchte, wären ein Mann und ein paar Kinder, die mich auf Trab hielten...
Und dabei hatte ich eine solche Schilddrüsenunterfunktion, dass ich fast in der Klinik gelandet wäre.
Einem Bekannten hat er eingeredet, dass seine Schmerzen im Brustkorb und im Arm davon kämen, dass er sich beim Arbeiten überdehnt hätte. Klasse - der Mensch hatte einen Herzinfarkt.

Also: die Ärztin liegt vollkommen falsch.

Zweitens: angerichtet hast Du NICHTS!!!

Und Du hast vollkommen recht, dass Kliniken depressiven LEuten helfen können.

Wenn Du schreibst:
"also ich glaube ich habe keine Ahnung, aber meiner Meinung nach ist und wird mein Leben einfach nicht mehr lebenswert werden.... ich hasse mich selber einfach dafür was ich alles angerichtet habe und nun sitze ich da vor diesem Scherbenhaufen und kann nicht mehr in den Spiegel gucken weil ich mich einfach nicht mehr sehen kann."
dann ist das vollkommen nur die Sprache der Depression!!! DAS ist nicht der Hoffnungsengel, der früher sein Leben genossen hat. All das ist nur die schwarze dunkle bedrückende Seite der Depression!!!

und bitte eines: wenn es die nächsten Tage nicht besser wird und Du dieses Gefühl nicht loswirst - dann gehe bitte in eine Klinik, in die Notaufnahme! Alles, was Du so schreibst, klingt, als ob es sehr ernst wäre.

Schau, dass Du dann im realen Leben Hilfe suchen wirst.

@Julietta: es tut mir leid, wenn ich jetzt sehr ernst werde. Aber was Du geschrieben hast, bestärkt das schwarze Gefühl nur! Und das ist etwas, was hier NICHT geht!!!

Auch wenn es bei Dir nicht besser wird, musst Du schauen, dass Du reale Hilfe bekommst.

[Hoffnungsengel]

Antiope, danke.... für deine Worte, ich liege hier und bin einfach nur am weinen... ich hatte eben noch einen Anruf von meiner Mutter, sie hat mich so dermaßen fertig gemacht, dass ich nicht weiß, ob das alles noch so zu verantworten ist, ich habe sie heute abend am telefon lediglich gebeten, dass sie endlich aufhört mich immer zu kritisieren und schlecht zu reden und wenn sie es nicht könnte dann solle sie doch den Kontakt abbrechen, eben rief sie kurz an um mir zu sagen, dass sie und mein Vater dann also keinen Kontakt mehr möchten, wenn ich so wäre und dass sie hofft das ich nie damit klarkommen würde was ich mit meinem Kind gemacht habe, weil sie nicht glaubt was ich ihr erzähle. Sie sagt wenn sie erführe, dass ich abgetrieben habe, dann will sie mich nie wieder sehen und sie wünscht mir Alpträume und das ich meines ganzen Lebens nicht mehr froh werde, also das eben hat mir hier den absoluten Rest gegeben. Niemals würde ich in irgendeine Notaufnahme gehen, ich bin doch keine irre. Ich bin doch einfach nur eine ganze normale junge Frau, aber warum machen mich alle so fertig, na ja fast alle. Meine eigenen Eltern... ich fasse es nicht.

Dann hat sie zu mir gesagt, dass sie weiß das ich zu einer Psychologin renne und das diese Frau mich zu Grunde gehen läßt und schuld dran ist wie ich wäre, und ich solle doch ruhig gleich morgen wieder hinlaufen und mir einen neuen Rat einholen.

Ist das alles noch normal. Ich kann hier kaum tippen so dick sind meine Augen vom weinen. Ich dachte irgendwie es kann ganricht schlimmer werden aber ich frage mich was gleich noch als nächstes kommt.. ich wollte doch die nä. Tage wieder arbeiten gehen, aber nun erscheint mir fast alles unmöglich. Keine Angst ich möchte hier nicht den Anschein machen, als würde ich keinen AUSWEG mehr sehen... es passiert wohl eben irgendwie beim schreiben, aber ich weiß das es hier nicht gewünscht und verboten ist und ich will auch nicht das ich jemanden provoziere. Tut mir leid.

[Hoffnungsengel]

Tja Julietta, es ist vielleicht wie Antiope sagt nicht grade das was man schreiben sollte, aber es ist das was du denkst und mir quasi auch so geht... wenn so wie grade alles gegen mich ist, dann denke ich das auch... denken darf man das ja und sich ein paar Gedanken machen. Mein Herz sticht und schlägt grade so schmerzhaft schnell vor Aufregung. Ich hoffe der ein oder andere ist heute noch ne Weile da zum Schreiben...

[J.]

Ja ich denke ihr habt recht und es tut mir wahnsinnig leid was ich geschrieben habe. Ich denke diese worte sind einfach so aus mir heraus gekommen ohne das ich wirklich nachgedacht habe. Also nochmal Entschuldigung!

Ich finde es aber dennoch nicht richtig das deine Eltern dich so fallen lassen.
Ich hoffe wirklich inständig das es dir bald besser geht!

[Hoffnungsengel]

Ach ja, was ich schon alles gehofft habe... mein ganzes Leben gehofft, aber ein stückweit bin ich bestimmt irgendwie an allem mit schuld...

[Polarlicht]

Hallo chomaliel,

es geht Dir grauenhaft und Du brauchst Hilfe - das ist unübersehbar. Du zeigst eine unglaubliche Instabilität.
In einem anderen Thread hast Du geschrieben, dass in erster Linie Du Deinem Partner übel mitgespielt hast, bis hin zu tätlichen Angriffen. Insofern finde ich es unlauter von Dir, in diesem Thread nur ihn als den Bad Guy hinzustellen. Ist sein Verhalten nicht eine Reaktion auf das, was Du ihm seit dem Absetzen der Medis geboten hast? Irgendwann brennen dem besten Kerl die Nerven durch.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die Probleme haben, wenn man ihnen mit Freundlichkeit begegnet, nicht, weil ich das für Schwäche halte, sondern weil ich damit nichts anfangen kann - kenne ich in meinem Leben einfach nicht und ich bin schon ziemlich alt. Also hatte ich einen aggressiven Mann geheiratet, weil ich den Unterschied zwischen Aggression und Stärke nicht kannte. Mann/Frau fühlt sich eben zu dem bekannten/vertrauten Verhaltensmuster hingezogen - Neues macht Angst und wird gemieden. Aber das weiß ich auch erst jetzt, nach Therapie und Kliniken.

Der Klinikaufenthalt ist das, was Du draus machst/machen kannst, entsprechend Deiner aktuellen Situation. Du bringst Abstand zwischen Dich und den Rest der Welt und du kannst intensiv und multifaktoriell (Sport, Kunst, Tanz, Musik etc) an Dir arbeiten, was in ambulanten Therapien so nicht möglich ist. Der Kommentar Deiner Ärztin könnte glatt von mir stammen und auch, was Du über die Therapeuten denkst, dass sie das alles nicht verstehen können, weil sie es nur studiert haben. Ich rutsche immer wieder in dieses Denkmuster rein. Antiope hat recht: das ist falsch. Wer es nicht versucht, kann nur verlieren.
Fakt ist, ich bin gerade aus der Klinik zurück (es geht mir deutlich als vorher) und habe es deutlich anders erlebt und das nicht zum ersten Mal. Ja, es gibt diese Jammerrunden, die sich nur runterziehen, aber man kann sich davon abwenden. Teilweise habe ich auf's Essen verzichtet, weil ich das nicht mehr hören wollte. Ja, meine Therapeutin war jung und hat so manches nicht verstanden, weil ihre Lebens- und Berufserfahrungen dafür noch umfangreich genug waren. Ich habe aber auch eine krasse und seltene Historie, sowie ein komplexes Krankheitsbild und ich bin ein sperriger Menschentyp (charmefreie Zone) - das war für sie nicht leicht, so fair sollte man sein. Aber sie hatte an anderen Stellen gezeigt, dass sie Dinge ohne eigenes Erleben nachvollziehen kann und ein Supergespür dafür gehabt, wie sie mich etwas spüren lassen kann (innere Versteinerung). Man muss nicht alles erlebt haben, um es verstehen zu können. Die Mitarbeiter in diesen Kliniken erleben/erfahren durch ihre Patienten unglaublich viel und ich weiss, dass viele auch in diesem Forum lesen und verstehen wollen.
In 2 anderen Klinikaufenthalten hatte ich ältere und sehr erfahrene Therapeutinnen gehabt und bin erst im Krankheitsverständnis und dann in der Symptomreduktion besser voran gekommen. Vielleicht ist das jetzt schon wieder ungerecht, weil es dieses Mal um viel heftigere Dinge ging. Trotzdem habe ich jedes mal so einen bringt-nichts-Eiertanz, weil es für mich zu langsam voran geht. Ich will sagen, es lohnt sich, eine Klinik zu versuchen. Oft treten Effekte erst Monate nach der Heimkehr ein (der Groschen fällt manchmal langsam).
Arbeitsunfähig zuhause zubleiben und die heimische Katastophe zu perfektionieren ist keine gute Wahl. Sich zur Arbeit quälen, da zu funktionieren und zuhause die Klapperschlange zu geben, bringt dich auch nicht wirklich nach vorn.

JUST DO IT,
Polarlicht

[J.]

Ja ich denke wir sind an vielem in unserem Leben selbst schuld aber nur in der hinsicht das wir unsere eigenen Entscheidungen treffen und dafür sollten wir uns nicht Entschuldigen oder rechtfertigen müssen! Es ist unser Leben und ich denke wir lassen uns zu oft von anderen Leuten beeinflussen oder runterziehen. Daher gebe ich die Hoffnung nicht auf irgendwann so stark zu sein, mich nicht mehr von anderen Menschen runterziehen zu lassen und meine eigenen Entscheidungen zu akzeptieren.

[wütend]

Lieber Hoffnungsengel

kannst Du morgen früh notfallmäßig Kontakt mit deiner Psychiaterin oder Pschotherapeutin aufnehmen? Du brauchst tatsächlich jetzt reale Hilfe.