gibt es versch Phasen in d Depression?

tom1207
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gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

Hallo,
würde mich mal interessieren , wie es bei Euch ist, gibt es akutere Phasen in der Depression, von "es geht gar nichts", bis
auf und ab oder etwas besser-ist dann die Depression immer noch da? Bei mir ist es so,dass ich fast drei Wochen im Ausnahmezustand war, völlig erschöpft,schlafen,schlafen,schlafen und keine Gedankenreisen weil alles egal, völlig emotionslos,Suizidgedanken,
nicht in der Lage Gefühle aufzubringen, alles sch..egal,Appetitlosigkeit, völlige
Antriebslosigkeit, seit gestern kann ich wieder langsam Gefühle entwickeln, bin immer noch extrem antriebsschwach, kann kein Auto fahren und unter Leute gehen, nur der Gedanke daran läßt mich panisch werden, gegen Abend werde ich total unruhig und ängstlich,ohne Obipramol 100 würde ich nicht einschlafen, schlafe aber immer noch mind 12 h. Von letzter Woche und gar nichts geht, kann ich jetzt zumindest den nötigsten Tagesablauf mechanisch abarbeiten, Zähne putzen,Kaffee kochen,Zeitung überfliegen,in diesem Forum lesen,meinem Sohn irgendwas schnelles kochen,begleitet bei allem von einem sehr negativen, bedrückendem Gefühl, einem starken Druck/Brennen im Brustkorb und immer wieder diese Gedankenreisen (sind wieder da), die mich schnell überfordern, habe immer noch keine Lust auf
irgendwas, meine beste Freundin würde mich
überall hinfahren und mit mir hingehen, aber
es geht noch nichts, kann mich einfach aus
og. Gründen nicht aufraffen, habe am Do Termin bei meiner Hausärztin, ich hoffe, dass sie mich nochmal krankschreibt, weil an
Arbeiten (Vollzeit) ist noch nicht zu denken.Deshalb meine Frage ist die Depression nur gegenwärtig, wenn ich mich so fühle, wie es während der drei Wochen war, oder bin ich zur Zeit mit diesem Zustand/Empfinden auch noch in einer Depression? Ab wann kann man sagen, man ist
depressionsfrei?
Danke im voraus fürs Lesen und Antworten!
LG Susa
Kathryn
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von Kathryn »

hallo susa,

das ist schwer zu sagen, weil die übergänge meist fließend sind. auf jeden fall bist du immer noch in einer depression (viell.eine die sich gerade zurückbildet). wann du keine mehr hast kann ich dir nicht sagen, weiß nicht mehr wie sich das anfühlt, da ich zur zeit von einer depression in die nächste falle. aber ich denk mal wenn du dein arbeitspensum schaffst und weißt wofür du lebst und dein leben wieder einen sinn ergibt, dann wirst du das merken.

ich denk du solltest dir einen FA für Psychiatrie suchen, Hausarzt allein wird da nicht reichen, so wie das klingt.

Alles Gute und viel Kraft!
Kate
Wer kämpft, kann verlieren- Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

Liebe Kate,

vielen Dank für Deine Antwort, bin ja schon bei einem Psychiater, aber da stand die Depression in diesem Sinne noch nicht vordergründig im Gespräch, er hat eher in
die Richtung evtl. ADS-Borderline tendiert,
ich sollte mich eigentlich b ihm melden, wenns mir schlecht geht,bis dato hatte ich
keine Kraft dazu und auch ein bißchen Angst,dass er mich bei sich stationär aufnimmt, ich weiß nicht ob ich genau das will, meine Hausärztin ist vor Ort, der Psych. 70 km entfernt, ich kann im Moment
kein Auto fahren,weil ich Panik habe davor.
LG Susa
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Susa,

Ich kann auch keine fachlich fundierte Antwort geben. Aber auch ich würde sagen du steckst noch mitten drin.

Bei mir war es auch so, erst totale Gefühllosigkeit, nur schlafen USW. Etwas später dann so wie bei dir jetzt. Nur hatte ich keine Angst vorm Autofahren.

Jetzt geht es mir viel besser bin in Therapie und habe wieder Gefühle, wenn ich auch nach wie vor nicht viel auf die Rheie bekomme.

So liest man es hier immer wieder. Also scheint es vielleicht so was wie Phasen zu geben.

Vielleicht antwortet noch jemand der sich besser auskennt.

LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

Liebe Frau Rossi,

danke für Deine Antwort,bin gerade schon wieder so unruhig und hab´das beklemmende
Gefühl im Brustkorb, aber immer noch besser, als vor wenigen Tagen...
Aber irgendwie auch ein Stück weit beruhigend, das es Menschen gibt, denen es
ähnlich geht - gibt mir das Gefühl, das ich damit nicht alleine auf dieser Welt bin.

glG susa
4630
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von 4630 »

Hallo Susa,

bin ganz neu im Forum und durch Zufall auf deinen Beitrag gestoßen, weil genau diese Frage mich auch beschäftigt seit 2 Wochen.
Bin seit Oktober letzten Jahres in psychotherapeutischer Behandlung (Diagnose: Depression) und seit etwa April ging es mir endlich besser, nachdem gerade angedacht wurde, es bei mir mit Tabletten zu versuchen. Davor hatte und habe ich aber schreckliche Angst.
Nun bin ich aber dabei, wieder in ein schreckliches Loch zu fallen und weiß nicht mehr weiter.
Habe vor allem Angst. Davor, meiner Ärztin zu sagen, dass es wieder schlimm ist (mittlerweile wurden die Sitzungen von einmal wöchentlich auf alle 6 Wochen reduziert, und bislang stärkte mich dieser Erfolg zusätzlich), davor meinem Mann zu sagen, das es mir so schlecht geht (hab Angst, ihn irgendwann zu vergraulen mit meinem ewigen Heulen).
Ich dachte, ich sei endlich gesund! Wieso kommt dieses Gefühl wieder, dass ich keine Luft mehr bekomme und nur noch heulen kann...
Hoffnungsengel
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von Hoffnungsengel »

Also Marthe, davon laufen bringt nichts... aller Achtung das du aus dem ersten Loch geschafft hast ohne Medikamente.

Früher wollte ich es auch nicht glauben und dachte, es ginge mir besser alles ist ja ok, super Leben, alles perfekt und da lasse ich die Tabletten doch mal weg, wer braucht die schon. Ja falsch gedacht... wie so viele andere auch berichten, habe ich mich mitterlweile damit abgefunden und danke der Pharmazie, dass es all diese Medikamente gibt, die uns das Leben einfach wieder lebenswert und erträglich machen. Vor kurzem war es wieder soweit im Juni habe ich aufgehört mit meinem Medikament, 6 Wochen später kam der Knall und das nicht zu gering.

Ich habe nur noch geschlafen, manchmal 22 std. ich habe mich auf die ARbeit gequält, nur das nötigste gemacht, keine Menschen mehr um mich herum ertragen können und mein Partner was der mitmachen musste, das will lieber niemand wissen ;-( Seit ca. 10 Tage nehme ich meine Medikamente wieder, aber es dauert ja bekannntlich eine Zeit bis sie voll wirken. Ich möchte sie nicht mehr missen, und kann dir nur raten dich beraten zu lassen damit auch du einen WEg findest glücklich zu sein und ein schönes Leben zu haben. Es geht... und aus jedem Loch kommt man wieder raus. Das wird dir jeder Depressive sicher bestätigen können, es gibt Phasen die dauern Tage, manche Wochen, manche MOnate und es ist bei JEDEM anders. Die Krankeit ist so individuell wie ein Fingerabdruck würde ich schon fast sagen.

Also Kopf hoch, diese Phase geht vorbei, mache dir einen Termin und finde einen Weg gemeinsam mit der Therapeutin.
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

Hallo Marthe,

ich kenne diese up and downs, habe aber auch das gefühl, das jede neue loch ein stückchen tiefer war, ich möchte das nicht, ich möchte, dass es mir wieder besser geht, um wieder spaß, freude und antrieb im leben zu haben, deswegen bin ich bereit Tabletten zu nehmen, weil schlimmer kanns nicht werden.ich wünsche dir auf jeden fall auch die nötige kraft und schicke dir viel sonne.
lg susa
4630
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von 4630 »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Beiträge. Bin grad auf der Arbeit und bekomm mal wieder nix geregelt. Lang geht das so nicht mehr, vor allem läuft mein Vertrag bald aus und so wenig wie ich momentan leiste wird der auch nicht wieder verlängert...
Kann mich einfach so schlecht konzentrieren und flüchte regelrecht in dieses Forum, um Hilfe oder Nähe zu erfahren - vielleicht versteht ihr irgendwie, was ich meine.

Auch jetzt hab ich grad beim lesen wieder geheult, obwohl mir eure Worte eigentlich gut getan haben. Aber die Angst vor Medikamenten bleibt einfach!
@chomaliel
bitte versteh mich nicht falsch, aber ist das, was du da beschreibst, nicht eine Art Abhängikeit von diesen Medis? Davor habe ich einfach wahnsinnige Angst! Ich würd es so gern allein schaffen, stark sein wie früher, bevor dieser ganze Mist anfing, aber ich fühl mich so schwach...

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag mit hoffentlich inneren Sonnenstunden - oder wenigstens Minuten.
LG
marthe
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

hallo marthe,

das tut mir sehr leid, dass du dich heute auch so schlecht fühlst, ich bin froh, dass ich im moment krankgeschrieben bin, würde das 0% schaffen im moment zu arbeiten.
das mit dem alleine schaffen wollen hatte ich vor 11 jahren, da hab ich mich auch gegen ad´s gewehrt, aber jetzt gehts nicht mehr anders, das leben ist so wie ist gerade ist, so freudlos, antriebslos, einigelnd, nicht lebenswert. ich hoffe das die medis mir helfen, außerdem ist ja nicht gesagt, dass ich sie mein ganzes leben lang nehme, viele schreiben hier, dass sie diese irgendwann abgesetzt haben und darauf baue ich; jetzt muß erst mal was passieren, denn so kann es auf keinen Fall weitergehen. habe nachher meinen termin bei der ärztin, mal schauen was sie sagt.

dir alles gute weiterhin!!!
liebe grüße susa
purawida
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von purawida »

ja, das ist leider bei mir der schwerpunkt der krankheit, das auf und ab geht an die kräfte über die jahre..
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

hi vidapura,

das was ich aufgezählz und bescgrieben habe ist bei dir der sp, nimmst du denn keine medis?

lg susa
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Es kann wieder besser werden!

Ich hab's schon in machen Threads hier empfolen und es selbst hier als Empfehlung bekommen.

Mir hat es geholfen die Depression besser zu verstehen:
Buchtitel: Sie haben es doch gut gemeint. Depression und Familie.
Autor: Josef Giga Büttler

ich selbst lehne Medikamente auch ab. Weil ich denke es geht mir dann nur aufGrund der Medis besser. Weil ich denke wie soll ich dann merken, wann es mir wirklich besser geht? Weil ich die Nebenwirkungen nicht will. Und weil ich nicht will daß ich irgendwann denke ich komme ohne Medis nicht klar.

Aber das ist eine Fall zu Fall Entscheidung. Und ich sehe ein daß sie manchmal vielleicht nötig sind. Bei Migräne nehme ich ja auch schmerztabletten. Die lindern nur die Schnerzen, die Migräne vertreiben sie nicht.

LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

genau diese einstellung hatte ich früher auch, aber ich sehe für mich i. m. wirklich keinen anderen ausweg, weil ich mich r i c h t i g quäle, ich will hier nicht mehr nur liegen und nichts mehr tun können und an gar nichts mehr freude haben, hätte ich nie gedacht, dass ich irgenwann mal so weit unten bin, die depr. macht mich mürbe und kaputt und das alles trotz psychotherapie
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Susa,

Ja das kenne ich. Trotz Therapie voll nach unten abgerutscht. Zzt Frage ich mich gerade oder wegen der Therapie? Also nicht im negativen Sinne.

Jetzt grad bin ich das was sie stabil nennen, aber ich kann den nächsten Absturz auf mich zu Segeln sehen und der wird gewaltig sein. Das ist das krasse daran und ich habe irre Angst davor. Abet ich glaube das gehört dazu. Ich kann mich aber auch irren.

Ich Spiele mir dem Gedanken in die Klinik zu gegen, wenn das in Angriff genommen wird und ja es auch mit Medis zu lindern. Aber wie das alles genau wird weis ich nicht.

Aber wie du dich jetzt fühlst kenne ich. Zuletzt war es bei mir Ostern so schlimm. Ich habe nichts gefühlt. Garnichts! Vogelgezwitscher war mir zu laut. Jedes Gespräch unmöglich. Ich habe vorher viel geweint. Selbst das ging da nicht mehr. Ich habe mich gefühlt wie eine Lebendige Tote und hatte auch Gedanken in die Richtung.
Ich habe alle Menschen von mir weggestoßen. Es ging nicht mehr. Es ging nichts.
Das einzige was mir geholfen hat, war mich daran zu klammern, daß es doch auch mal gute Sachen gab. So habe ich mich Tag für Tag bemüht im "drei gute Dinge des Tages" Thread etwas hinzuschreiben.

Wenn ich es auch nur für fünf Minuten zu Nachbarin geschafft habe, war das was gutes das ich dann da hin geschrieben habe. Gefühlt habe ich es nicht. Ich habe es auch nicht als gut empfunden. Es viel mir sogar unsagbar schwer. Aber ich habe mich erinnert daß es was gutes war.

Und jetzt? Jetzt geht es mir wieder besser. Weit weg von so wie früher oder richtig gut. Aber immerhin. Da ist immernoch vieles aber diese ganz schlimme Schwere / Leere ist weg.

Es kann besser werden! Ich will es dir nur sagen um dir Mut zu machen. Weil ich weiß du fühlst es grad nicht.
Aber es wird besser, die Gefühle kommen zurück und auch ein Lachen.

Bitte glaub immer daran, gib die Hoffnung nicht auf!

Schreib! Ich bin hier! Schreib egal was lass alles raus, auch krause Gedanken.

Drück Dich LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

lebendig tod, das ist wirklich passend,
ich habe gesagt es ist wie wenn die kerze für fröhlichkeit, antrieb und lebenslust ausgeblasen wäre, ich habe vor fünf wochen
das zweite mal geheiratet, manchmal kommt es mir so vor, als ob es ab diesem tag, wie
bei einem luftballon war, aus dem die luft
rausgelassen wird, es tut mir so leid für meinen mann und sohn, er ist 15 und merkt genau das etwas nicht stimmt, vorhin kam er
von der schule war paar mal bei mir und meinte, liegste noch im schlafanzug darum, steh´doch mal auf, fahre mal in ein kaffee, ich will ihn aber nicht mit der wahrheit belasten habe nur gesagt, bin krankgeschr. weil i m einiges nicht so rund läuft, wie es sollte..... ich finde es toll, dass du es
ohne medis geschafft hast und es dir wieder
gut geht...aber ich liege hier und denke , jetzt ist es vorbei für mich, was soll ich noch hier, ich weiß scheiß gedanken, aber sie sind nun mal da...habe vor 11 jahren angefangen ein pt zumachen - 8 jahre! lang,im moment mache ich auch wieder eine therapie, aber du kannst es mir glauben, ich hab noch nicht mal den elan jetzt dort hinzugehen, es ist mir zuviel zu reden, ich hab schon soviel geredet in den 8 jahren, ob die pt mir damals langfristig etw. gebracht hat, irgendwie nicht, aber ich bin im moment auch so meinungslos und entscheidungsfrei...
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

hab nochwas vergessen , ich hab´panik vorm autofahren, seit einer panikattake letztens und ich will auf keinen fall unter leute im moment (hab bei beidem nur wenn ich dran denke panik), da ich ,glaube ich, irgendwie kurz vorm durchdrehen bin, bin ich sowas von genervt, kleinste geräusche bringen mich schon zwei mal auf die palme oder andere dinge, die mich sonst kalt lassen würden, meinst du das kommt auch von der depression?
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Ich kenn diesem schlimmen Zustand leider nur allzu gut.

Nur mal vorweg: ich muss gleich zur Arbeit und kann dann erst so gegen fünf weiter lesen und schreiben. Bin also theoretisch die ganze Nacht da, wenn du dich auskotzen willst.

Ich fand es auch furchtbar schlimm, daß ich meinen Freund nicht mehr geliebt habe. Ich konnte es nicht fühlen. Das war echt krass. Aber irgendwie hab ich gewußt das ich ihn liebe. Das hat uns das schaffen lassen. Auch wenn ich mich fast von ihm getrennt hätte. Und das tut mir heute noch in der Seele weh. Wie er mich angesehen hat so traurig und verloren. Aber Gott sei dank, irgendwie versteht er es.

Ich habe auch oft Angst daß er das alles nicht mitmacht. Zumal wenn ich an das Trauma rangehe, wohl schlimme Zeiten auf uns zukommen. Aber ich schaffe es mittlerweile mit ihm darüber zu reden. Und er sagt er steht zu mir, es ist nicht leicht, aber er steht das mit mir durch. Puh das macht mir manchmal ein schlechtes Gewissen, aber ich glaube ihm.

Nur in der schlimmen Phase konnte er auch erzählen was er wollte. Wenn man nichts fühlt..., was soll man machen.


Jetzt muss ich los, bis später wenn du magst?

LG FrauRossi
4630
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von 4630 »

Hallo zusammen,

ich merke gerade, dass es richtig gut tut, sich so mit euch auszutauschen, weil ich immer wieder genau das lese, was ich auch fühle. Ich hab das erste mal das Gefühl, verstanden zu werden, obwohl ich mich selbst nicht verstehe.
Ich stelle mir zB auch gerade die Frage, die FrauRossi geschrieben hat:

<Trotz Therapie voll nach unten abgerutscht. Zzt Frage ich mich gerade oder wegen der Therapie?>

Vielleicht wäre alles gar nicht so schlimm geworden, wenn ich nicht damals nach langem hin und her zugegeben hätte, dass mit mir was nicht stimmt und ich einen Arzt brauche, und der mich dann in meinem krank-sein bestätigt hat.
Irgendwie wäre ich wohl mit der Diagnose "Burn out" besser zurecht gekommen, denn das hat man heutzutage, wenn man extrem fleißig ist! Hört sich für mich nach einer Krankheit an, für die ich mich nicht schämen müsste und deren Status "Krankheit" ich akzeptieren kann.
Aber eine Depression zu haben, obwohl ich doch alles habe und mich nicht beschweren kann????
(ich versuche grade, die Depression immer wieder als Krankheit zu bezeichnen, auch wenn ich sie nicht so sehen kann. Vielleicht hilft es ja, es mir immer wieder einzureden!)

@FrauRossi
ich finde es toll, dass du hier von dir erzählst und anderen Hilfestellungen gibst!
Was ich aber einfach nicht verstehe ist die Dauer und dieses auf und ab der Krankheit. Du schreibst

<Jetzt grad bin ich das was sie stabil nennen, aber ich kann den nächsten Absturz auf mich zu Segeln sehen und der wird gewaltig sein.>

Ich habe nach meinem ersten Tief gedacht, diesen Mist überwunden zu haben und wieder so zu sein wie früher! Und jetzt dieser Rückschlag!? Hab den Eindruck, dass ich noch tiefer falle und den Boden noch gar nicht erreicht habe...
Ist denn depressiv-sein chronisch? Wieso ging es mir 34 Jahre meines Lebens gut, ich fühlte mich immer völlig normal, hab immer alle Prüfungen und Abschlüsse mit links gemacht, hatte nie großartige Probleme hatte - und hab zum Glück noch!- den liebsten und besten Mann der Welt. Und dann sowas!?!?
Wie kann das sein, wenn es nicht in der Familie liegt? Wie kann das nur passieren?
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Martha,

Ja eine Depression kann chronisch sein. Es ist aber nicht gesagt daß dies bei dir so sein muss. Und es können soviele Dinge mithinein spielen.

Zumeinen ist es möglich auch in einem guten Elternhaus schon als Kind sozusagen Verhaltensmuster zu entwickeln, die später dafür sorgen können daß man eine Neigung zu Depression hat. Sozusagen an einer latenten Depression leidet die aber nicht zum Ausbruch kommen muss, aber kann.

Dann ist es sicher schwer all diese Verhaltensweisen aufzuspühren und zu bearbeiten. Um neue Verhaltensmuster zu erlernen.

In dem Buch von Josef Giga Büttler, Sie haben es doch gut gemeint, Depression und Familie wird das gut und einfach erklärt. Es lohnt sich dieses Buch zu lesen.

Ich bin kein Experte und das Feld ist sehr breit.
Du sagst " nur mit Burnout" wärst du klar gekommen weil fleißige Leute das halt kriegen heutzutage.

Aber das ist falsch. Fleißige Leute kriegen keinen Burnout. Burnout Depression bekommen die Leute die nicht auf sich achten. Für die alles andere Vorrang hat. Im Job gut zu sein, nicht nein sagen zu können, noch in der Pflegschaft nebenbei tätig zu sein, und den Nachbarn zu helfen, der Familie sowieso. Die gut organisieren können für andere, aber nicht für sich.

Da muss man dann lernen weniger zu machen und daß das auch o.k. Ist. Und dann sich die Arbeit einzuteilen. Und nein zusagen. Und frei zu machen. Und Freizeitaktivitäten zu machen. Und lernen was spaß macht. Und man muss ganz leichten Sport machen damit das Stresshormon Cortisol vom Körper wieder abgebaut wird und und und.

Dann kommt man da wieder raus. Aber damit man nicht wieder reinkommt kann man hinsehen: Warum arbeite ich 90 Wochen die Stunde? Warum nehme ich mich nicht so wichtig. Und dann wenn Mann es erkennt? Ich weis nicht was dann kommt. Noch mehr Arbeit an einem selbst wahrscheinlich.

Bei mir kommen andere Dinge zusammen. Ich bin wohl schon immer latent Depressiv gewesen. Zum Winter hin dann schlimmer. Aber das konnte ich händeln.

Der totale Absturz kam dann nach längerer Krankheit. Damit kam die Depression, aber wie es jetzt scheint war schon die körperliche Krankheit ein Ausdruck davon. Da fallen viele Dinge zusammen.

Sortiert habe ich für mich bisher so:

1. Depression latent vorhanden schon immer aufGrund schlechter Familiärer Verhältnisse. Obwohl ich schon lange da raus bin, gibt es Verhaltensweisen, die ich damals zum Schutz erlernt habe, die heute noch aktiv sind und mir aber da ich sie nicht mehr brauche um Weg stehen.

2. Die körperlichen Beschwerden kommen jetzt hoch und sind Ausdruck der Depression. Zumeinen weil ich als Kind verinnerlicht habe Lieben ist gefährlich und diese ganze Geschichte mit dem Beginn der Beziehung zu meinem Partner zusammen fällt. Ich liebe ihn. Aber unterbewußt ist aktiv: Vorsicht Gefahr. Und noch manch anderes.

3. Erkrankt war ich an der Blase. Blase steht für Angst. Blut im Urin kann stehen für Familie und "von meinem Blut" und da lief einiges schief.

4. In das alles hinein spielt das Trauma der Mißhandlung. Da dachte ich das wäre erledigt. Nun das ist es nicht. Ich hatte als Kind keine Erfahrung um soetwas zu verarbeiten. Also ist es unbearbeitet abgelegt worden. Das kann körperliche Symptome machen.

5. Hinter all dem Schlummert etwas noch "Größeres" vor dem ich Angst habe. Unterbewußt und ganz Bewußt. Das Trauma ist Geiser als ich es je für möglich hielt.

Daher gibt es viele Baustellen. Um die Depression zu überwinden gibt es keinem Zeitplan. Für mich ist die richtige Zeit erst jetzt.

Ich hätte mich schon vor Jahren in Therapie begeben können und ich vermute dann wäre ich heute trotzdem erst da wo ich jetzt bin. Damals hätte ich nicht soviel eingesehen wie jetzt wäre nicht so offen gewesen.

Daher kann es schon sein daß es Jahre dauert.

Auch wenn es wieder besser wird, kann es nochmal schlechter gehen. Der Unterschied ist irgendwann daß man es kommen sieht und gegensteuern kann. Unter Umständen muss das noch viele Male passieren.

Manche gehen auch von so einer Art Biorythmus, Biogrdächniss der Psyche aus. In bestimmten Lebensabschnitten, kommen dann bestimmte Dinge wieder zum Vorschein.

Naja der Post hier ist eh schon übertrieben lang und das Feld riesig.

Aber es kann alles gut werden. Das ist mein fester Glaube. LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

hallo marthe, hallo frau rossi,

bin jetzt gerade von der ärztin wieder gekommen, diagnose "schwere Depression",
habe citalopram bekommen, soll gleich morgen früh damit anfangen und zu einem Psychiater gehen, wollte mich 4 wochen krank schreiben, aber wir haben eigentlich einen urlaub im süden gebucht, desw. zwei wochen und dann will sie mich nochmal sehen,ob ich überhaupt fliegen soll?!
lg susa
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Susa,

von dem Medikament hab ich hier schon oft gelesen, ich glaube es braucht seine Zeit bis es wirkt. Also verzweifel nicht, wenn es nicht gleich besser wird.

Urlaub hört sich doch prinzipiell gut an. Grad bei diesem mißratenem Sommer, sind ein paar Tage im Süden sicher total gut.

Aber da hör auf dein Bauchgefühl und den Rat des Psychologen / Ärztin.

Und Susa Depression ist auch eine Krankheit, da darf man Krank feiern. Du brauchst die Ruhe! Gönn sie dir.

Vielleicht kannst du dir Ruhephase auch nutzen um mit deinem Sohn zu sprechen. In dem Alter sind sie noch soo klein und gleichzeitig schon sooo groß ich glaube für ihn wäre es hilfreich wenn er wüsste was mit dir los ist.

LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

Liebe Frau Rossi,
deine worte sind wie balsam auf meiner seele...
ja ich werde versuchen geduldig zu warten dass das Medi anschlägt, das mit dem so klein und doch so groß passt 100% - hab gerade mit ihm gesprochen u gesagt, das ich krankgeschrieben bin, weil alles bissi viel war u mich ausruhen soll, da sagt er "black out, oder mama", ja tom so ähnlich heißt burn out (mehr muß er nicht wissen)er war zufrieden mit der aussage, jetzt hoffe, dass es bergauf geht, dir nochmal danke für deine lieben worte, ich drück dich jetzt mal ganz dolle
susa
FrauRossi
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Susa,

Süß sind se gell? Black out Mama. Da muss ich schmunzeln.

Hier zieht grad n übles Gewitter an daß Geist ich muss jetzt mal ne Weile richtig arbeiten, damit nix passiert.

Ich hab aber noch Schicht bis um 4 Uhr. Wenn dir nach Quarschen ist? Ich schau immer mal wieder rein.

Gut daß du so'n guten Jungen hast.

LG FrauRossi
tom1207
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Re: gibt es versch Phasen in d Depression?

Beitrag von tom1207 »

hab gerade über eine stunde mit einer guten freundin telefoniert, die mich an der arbeit heute nicht gekriegt hat und mal hören wollte,sie war aber sehr lieb, meinte ich soll mal zum heilpraktiker gehen, und mit dessen medikamenten unterstützen, na mal sehen......, gell der ist süß, find ich auch, werde jetzt ins bett gehen, der tag war sehr anstrengend, ich wünsche dir noch einen schönen und entspannten dienst, melde dich doch morgen mal wenn du on bist und lust hast, bis dann, ciaoi susa
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