Schwanger und in einer Sackgasse

Hoffnungsengel
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Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Hallo alle zusammen,
ich bin ganz neu hier, habe gestern stundenlang im Forum rumgelesen und gesehen wieviele Gleichgesinnte es doch gibt... ich habe ein sehr sehr dringendes Problem. Im Prinzip kann mir keiner helfen, ich fange mal so an: Dieses Jahr erst lernte ich meinen neuen Freund kennen kurz vorher hatte ich die vorherige Bekanntschaft "erledigt" ich war also nicht frei, aber total begeistert von dem neuen Menschen... richtige Gefühle waren es nicht, aber alles drumherum hat gestimmt, und da ich vorher viele schlechte Erfahrungen gemacht habe, dachte ich ach komm alles passt nur du brennst halt nicht innerlich für diese Person ok... soweit so gut, ihm konnte ich auch von meinen Depressionen erzählen und von meiner Medikamtenaufnahme, auch wenn er immer der Meinung war, sowas braucht keiner, kann doch nicht sein, dass ein Mensch nur weil er mal paar Probleme hat direkt zum Psych. rennt und Pillchen nimmt, ich konnte es ihm nie wirklich erklären und verständlich machen.Irgendwie dachte ich trotzdem das ist der Mann mit dem kannst du dir alles vorstellen und da er so extrem verliebt in mich ist haben wir auch vom heiraten und kinder bekommen gesprochen. Ich fing an mein Med. auszuschleichen und seit Juni nix mehr zu nehmen. Dann wurde ich schwanger... und alles hat sich verändert... ich bin in ein Loch gefallen wie es noch nie erlebt habe, zu fast nix mehr in der Lage, auf die Arbeit geschleppt, nur noch funktioniert, aggressiv gegenüber meinem Freund, ihm tausend unschöne Dinge an den Kopf geworfen, mich selber nicht mehr wiedererkannt und mich gefragt... was ist mit dir, er hat natürlich die Welt nicht mehr verstanden warum ich plötzlich sage ich will weg von ihm, ich will alleine sein, ich kann seine NÄhe nicht mehr ertragen, kann ihn regelrecht nicht mehr riechen. Ich rechne ihm nun sehr hoch an, dass er trotzdem um mich kämpft wie ein Löwe auch wenn ich sogar handgreiflich werde und sage ich habe ihn nie geliebt etc. er sagt das wären alles die Hormone und er beschäftigt sich nun sogar mit dem Thema und akzeptiert es plötzlich als Krankheit... ich weiß nicht weiter... weiß nicht was ich machen soll. Nehme seit paar Tage wieder Medis. (Sertralin) und es geht bissl besser. Kennt jemand von Euch ein solches Verhalten... ich war gestern bei meiner Ärztin sie sagt sie würde hinter mir stehen und mich verstehen wenn ich mich gegen die SS entscheide. Sie sagt es sei ein Unterschied zwischen sich eine FAmilie wünschen und vorstellen und es am Ende tatsächlich sein. Bin ich als depressive vielleicht nicht in der Lage zu lieben, muss ich mich damit abfinden? Ich lese hier so vieles wir sind ja für gesunde Menschen schon eine Last ofmals und manchmal kaum erträglich. Sollte man vielleicht lieber alleine bleiben und andere schonen? Ist es besser keine Kinder auf die Welt zu setzen... ich bin einfach nur ratlos.
Vielen Dank an die, welche sich die Zeit genommen haben und das alles gelesen haben.
Clown
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Clown »

Hallo Hoffnungsengel,

willkommen im Forum. Möge es dich unterstützen auf deinem Weg zu dir selbst.

Das Haupt-Thema Liebe lese ich bei deinem Posting.

Liebe zu dir selbst - ja?
Liebe zu deinem Freund und Vater deines Kindes - nein?
Liebe zu deinem entstehenden Kind - ???

Ich denke, egal wie krank du bist, entscheidend ist, ob du dein Kind lieben wirst. Denn sonst wird es auch krank, depressiv, unglücklich.

Hast du eine/n Therapeutin/en? Warst du bei pro Familia und hast dich beraten lassen?

Alles Gute,

Clown

PS: Kannst du bitte beim Schreiben öfters mal eine Leerzeile schalten? Dein Posting ist im Block schwer zu lesen. Danke!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Hallo Clown,
danke für die Antwort...

Das ist hier die Frage, liebe ich überhaupt.
Ich habe auch Angst das Kind später nicht zu lieben, aber sowas weiß man vielleicht erst wenn es da ist, nur so hart es klingt, bin ich dann mein Leben lang an den Vater gebunden, und wenn ich mir jetzt schon nicht sicher bin. Ich bin "erst" Ende 20 kann ja immernoch später Kind haben, aber ich selber komme nicht damit klar, dass ich vor 2 Monaten noch so drauf war und ein Kind wollte, und nun überlege und zweifle.

Ja ich habe eine Therapeutin seit vielen Jahren, gehe aber selten hin, weil es mir meistens gut geht. und ich weiß ganz genau in paar Wochen wenn die Medis wieder wirken und ich wieder Mensch bin, frage ich mich was überhaupt los war und werde es selber nicht glauben können, das ich mich tagelang durch Foren lese und so verzweifelt bin.

Mein Umfeld weiß nichts von meinem Befinden, keiner würde es mir glauben. Ich bin die die immer alles macht, schon soviel erreicht hat, im Beruf erfolgreich ist und immer alle Chancen bei den Männern hatte usw. usw.

Meine Ärztin schlug mir letztes Jahr schon vor mal stationär in eine Klinik zu gehen. ich habe mich gewehrt weil wie soll ich es dem Umfeld erklären. Jetzt ist das Thema aber wieder ganz oben, als es mir ganz schlecht ging wollte ich nichts anderes und jetzt wo ich durch die Medieinahme wieder stärker bin denke ich hmmmmm soll ich soll ich nicht oder einfach weitermachen und weiterleben und nix anmerken lassen.... habe da keine Erfahrungen...

habe hier leider auch nix gefunden was Klinikerfahrungen angeht. Leider. oder habe ich was übersehen? Gibt es hier ein solches Thema schon?
Clown
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Clown »

Psycho-Therapie - das hast du gemacht? Oder ist es eine Psychiaterin, zu der du ab und zu hingehst, und die vor allem deine Medikamente verschreibt?

Es gibt ein Unterforum Psychotherapie:

http://www.diskussionsforum-depression. ... otherapie2

Und hast du die Suchfunktion schon genutzt?

Lass dich doch auf alle Fälle wegen eines eventuellen SS-Abbruchs bei Pro Familia oder ähnlichen Stellen beraten!

Danke für die Leerzeilen!



Clown
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Eckhart Tolle
J.
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von J. »

Hallo Hoffnungsengel,
in der Sache wie du deine Beziehung beschreibst sehe ich viele parallelen zu meiner Beziehung. Letztes Jahr bin ich dann auch schwanger geworden, aber dadurch das ich zu niemandenden wirkliche Gefühle aufbauen kann (jedanfal hab ich das Gefühl) und den ganzen chaos in meinem Leben habe ich mich gegen die SS entschieden. Ich weis, dass das viele Verurteilen was ich getan habe aber ich denke du musst einfach für dich entscheiden ob du in der Lage bist dich um ein Kind zu kümmern oder nicht! Und leider kann die diese Entscheidung niemand abnehmen. Aber diese Sache mit dem Vater könnte bei jedem Mann passieren und ich denke wenn du sagtst ich kann es schaffen mich um das Kind zu kümmern egal was kommt dann schaffst du das auch!
Nur kann die keiner Vorraussagen wie die Gefühle zu deinem Kind sein werden.

Ich hoffe ich kann wenigstens etwas helfen und bin die nich zu nahe getreten.

Sorry wenn ich etwas wirr schreib, hab mal wieder Chaos im Kopf

Alles Gute
Julietta
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Hallo Julietta,
danke für die Worte, nein Du bist mir keineswegs zu Nahe getreten und ich verurteile Dich auch keineswegs für Deine damalige Entscheidung, schließlich ist es gesetzlich in Deutschland so geregelt, dass jeder das REcht hat sich so zu entscheiden.

Ich weiß nicht wie alt Du bist oder warst, als Du diesen Weg gegangen bist und ob es einen richtigen oder falschen Zeitpunkt für so etwas gibt... ich frage mich ob ich diesen Anfall nicht bekommen hätte wenn ich meine Medis durchgenommen hätte, heute z.B. gehts mir wieder gut.

Verstehe ich das richtig, dass du damals dachtest Du schaffst es nicht Dich drum zu kümmern oder was war der Beweggrund für die Entscheidung? Hast du denn Kinder oder bist du kinderlos?

Ich hoffe auch ich trete Dir mit den Fragen nicht zu nahe, aber Du musst ja nur beantworten was Du willst nur für ich ist es sehr wichtig auch zu wissen, es gab andere die genauso fühlten...

Klar es ist mein Leben, es ist meine Entshceidung, aber ihr wißt sicher wie schwer ist es in einer solchen Phase eine Entshceidung zu treffen. NIcht umsonst heißt es eigentlich mann soll während einer Depression keine Entscheidungen treffen, jedenfalls keine wichtige. ABer mir bleibt ja nix anderes übrig...
J.
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von J. »

Also ich bin 23 und arbeite in einer Kinderarztpraxis. Eigendlich hatte ich bis jetzt noch nicht den Drang dazu Kinder zu bekommen, weil ich persönlich für mich denke das ich es nicht schaffen würde mich um ein Kind zu kümmern, natürlich weis ich das nicht vielleicht hätte ich es gekonnt aber so wie es momentan die letzten Jahre bei mir läuft hätte ich keine Zeit gehabt. Mmmmh ist etwas doof zu verstehn aber ich hoff du weist was ich mein.
Bisher kann ich sagen das ich es nicht bereut habe, natürlich denke ich manchmal daran was es geworden wäre und wie es sein würde aber im großen und ganzen denke ich für mich war es die richtige Entscheidung. Darf ich fragen welche Woche du bist???

LG
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Ok ich bin schon Ende 20, also dürfte sogesehen reif genug für ein Kind sein, habe nen super Job, alles top... bei der Konfliktberatung sagte die Ärztin, sie kann nicht verstehen, wenn nicht Frauen wie ich die Kinder auf diese Welt bringen, wer soll es sonst tun.. andere vermehren sich und kümmern sich nen Sch... um die Umstände oder ob der Partner der richtige ist... gesund müsste man wohl sein.

Ich habe niemanden außer meinen Partner mit dem ich reden kann, niemanden der mich verstehen würde wo ich abends einfach mal hinfahren kann wenn es mir schlecht geht... alles was mit dieser Krankheit zu tun hat bleibt an mir hängen und ich muss damit kämpfen und kämpfen und kämpfen
kormoran
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von kormoran »

hallo chomaliel,

hm.

du bist mit einem mann zusammen, den du erst ziemlich kurz kennst und den du eher so vernunftmäßig als partner angenommen hast. wie sich das als partnerschaft entwickelt und festigt, muss sich erst zeigen.

du selbst kennst dich zwar schon ein bisschen länger aber du warst in letzter zeit selbst an einem wendepunkt, vom 'funktionieren, nichts anmerken lassen' überzugehen dazu, für dich zu sorgen, mal in die klinik zu gehen und dich eingehender mit der depression, ihren ursachen, dem umgang damit für dich zu beschäftigen.

eine noch nicht gefestigte beziehung und sozusagen eine noch nicht gefestigte beziehung mit deinem selbst und deiner krankheit - ich finde es also sowohl für dich und deine eigene entwicklung als auch für ein kind, das diese bedingungen bekommt, eine wichtige frage, ob du die verantwortung jetzt dafür tragen kannst.

das sind so meine gedanken dazu.

ich selbst, weil das wohl bei dem thema von interesse ist, bin kinderlos. hat nicht sollen sein.

alles gute für dich
kormoranin
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*** zurück ins leben!
Antiope
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Antiope »

Hallo Chomaliel,

zu vielem kann ich nichts sagen, da ich keine Kinder habe. Ich wollte niemals welche haben, weil ich ihnen keine Mutter, wie ich es gewesen wäre, zumuten wollte, und damit die "Tradition" meiner Mutter fortzusetzen.

Anderes, wie die Zweifel, die Angst, nicht lieben zu können, das sind Symptome einer Depression. Ich denke schon, dass Du das Kind lieben kannst und lieben wirst. Egal, ob Du krank bist oder nicht.
Sicher fürchtet es Dir auch vor der Verantwortung, und vor dem Grauen, *keine* perfekte Mutter zu sein. Aber Eltern sollen eben *nicht* perfekt sein - eine "gut genug"-Mutter ist das beste.

Vielleicht hilft es Dir ein kleines bißchen, wenn Du prinzipiell ja zum Kind sagen könntest, wenn Du merkst, dass viele Probleme und Sorgen, die Du Dir jetzt machst, sich zu jenem Zeitpunkt lösen lassen, wenn sie wirklich akut werden - oder nie entstehen. Wenn Du denkst, Du kannst gut genug für das Kind sorgen, so wie es halt für Dich geht, für es da sein. Wenn Du denkst, Du bekommst es hin, mit Deinen Fähigkeiten und trotz der Einschränkungen. Wenn Du die Hoffnung hast.
Wenn es mit Deinem Freund dann einfach nichts ist - es ist gut möglich, das Kind alleine großzuziehen, oder später Deinen Traummann zu finden.

Aber irgendwie sagst Du es schon selber: wenn es Dir wieder besser geht und Dich die depressiven Alpträume, Zweifel und Ängste verlassen haben, dann würdest Du es schaffen.
Weißt Du, ein Kind liebt sich einfach so - während man depressiv ist, dann verliert man viele Gefühle, weiß nicht mehr, dass sie da sind, dass sie zurückkehren können.
J.
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von J. »

also ich bin auch kinderlos und vielleicht wird das auch noch lange so bleiben aber ich denke, dass es manchmal wichtig ist einfach egoistisch zu sein und zu sagen für mich ist es jetzt noch nicht gut. Ich möchte jetzt nich sagen du sollst abtreiben und dich erst mal um dich kümmern und deine Verfassung festigen, dass auf keinen Fal weil das mir nicht zusteht. Aber ich denke das das erste an das du denken solltest "DU" bist egal was rauskommt denn Kinder großzuziehen ist schwer und wird in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen schwieriger und du solltest dir wirklich sicher sein ob du das schaffen kannst!
Denn sollte es mit deinem Partner nicht funktionieren (Gott beware..) dann bist du mit dem Kind allein und das musst dann du allein schaffen.

Ich entschuldige mich falls das alles sehr negativ klingt bin zur Zeit sehr "leer", dass ist nicht meine absicht.

LG
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Nein ich verstehe schon, die Worte sind nicht zu hart. Letzten Endes kann es ja nur ich entscheiden...
J.
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von J. »

Ja da hast du recht, jedenfalls möchte ich dir sagen das egal wie du dich entscheidest es immer Menschen gibt die dich und deine Entscheidung akzeptieren!
Was hat denn dein Partner zu dieser Situation gesagt was meint er denn dazu???
Antiope
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Antiope »

weißt Du, man wächst auch mit den Erfahrungen - klingt blöd, aber überlege mal: als Du mit dem Beruf anfingest ... wie schwierig, kompliziert, unüberschaubar das war. Und jetzt geht vieles einfach so.
So wird es auch mit dem nächsten Entwicklungsschritt sein: am Anfang sehr viele Sorgen und Ängste - aber Du bekommst das hin. Und in ein paar Jahren: "meine Güte, wie kompliziert ich mirs vorgestellt habe - und jetzt ... Ja, es hat Schwierigkeiten gegeben, ja, es war nicht immer einfach. Aber trotzdem, es hat sich gelohnt. Ich habe so viel gelernt, so vieles neues sehen können, ... Es war gut so."
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

@Antiope, auf welche Situation war Dein Rat bezogen...

@Julietta, mein Partner steht voll und ganz hinter mir, obwohl ich ihn in einem kürzlichen Tief übelst beschimpft habe und sogar handgreiflich wurde (habe mich selbst nicht erkannt) doch er gibt mich nicht auf... ich bewundere ihn, muss ich ganz ehrlich sagen. Nachdem was ich schon für Typen kennengelernt habe den meiner Meinung nach nicht zu helfen war die narzistisch veranlagt waren und sich an mir nur gestärkt haben weil sie selber schwach waren oder sonst was, kann ich stolz sein so einen Partner an meiner Seite zu haben, er sagt es wäre vielleicht alles einfach zu früh, aber es ist alles meine schuld, ich habe doch gesagt ich bin bereit für ein Kind und jetzt.... muss ich mit den Konsequenzen leben. Ich zweifel auf einmal an meinen Gefühlen zu ihm, habe vielleicht Angst das mir das ach so schöne Leben davon läuft und ich mein Leben lang gebunden bin an Mann und Kind... meine Therapeutin würde einen Abbruch unterstützen, sie sagte es ist wohl definitiv zu früh und ich habe einen Wunschtraum gehabt, der dann wahr wurde und für mich ein Alptraum.
J.
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von J. »

Ganz ehrlich so wie du über deinen Partner sprichst habe ich schon das Gefühl das du Gefühle für ihn hast nur momentan nicht spürst, jedenfalls denke ich das es bei mir auch so ist denn für alle Menschen die mir eigendlich sehr wichtig sind fühle ich momentan gar nichts. Aber wenn er dich so unterstützt könnt ihr es bestimmt schaffen aber dies kannst nur du einschätzen.
Antiope
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Antiope »

ich denke, man könnte es global sehen...

Speziell: Elternschaft ist eine schwierige Sache, wenn es das erste Mal geschieht. Viele "Erstmütter" erzählen genau das: dass sie sich unfähig fühlten, dass sie Angst hatten, usw.

Vielleicht kannst Du einfach mal mit einer Hebamme oder so sprechen? Vielleicht ist es für Dich erstmal wichtig zu sehen, ein Teil der Ängste sind "normal" - und, naja, ein anderer Teil ist auch von der Depression maßgeblich mitbestimmt?

Mein persönlicher Eindruck ist halt der: zum einen die Situation als solche, die Dir berechtigterweise Angst macht, weil sehr viel Neues und anderes auf Dich einstürmt, und zum anderen der Kraftentzug durch die Depression, der Dich alles grundlegend anzweifeln lässt.
Das Dritte ist: der Zeitdruck. Und das ist im Moment das Allerschlimmste - sich entscheiden zu müssen und es nicht zu können... Und da weiß ich nicht, wie ich helfen kann: sich vorzustellen in ein paar Wochen, wenn es Dir wieder besser geht, wie es dann für Dich sein wird - oder in einem Jahr, wenn Du gedanklich zurückschaust: boaah, im August, da ging es mir so daneben, aber da habe ich mich für xx entschieden - das war ein Mordskampf, es hinzubekommen - aber ich habe es trotz Depression geschafft, ich habe im September etwas gefunden/gelernt, und das war der langsame Weg in die Besserung, jetzt lebe ich soundso und es ist - trotz allem - gut so.

Ich weiß nicht, ob Dir eine Imagination hilft: Fall Eins, gegen das Kind entschieden; in einem Jahr sagst Du, denkst Du, ... Fall zwei, für das Kind entschieden, Du denktst und sagst ...
Manchmal hat mir genau das geholfen - zurückzublicken aus einer nahen Zukunft, oder zu schauen, wie es in 5 Jahren wäre, wie es sich anfühlen würde, wo ich gerne stehen würde.
Schwierig, aber es macht eigene (!) Lebensprioritäten klarer.

Welche Möglichkeiten hast Du heute und hier ganz realistisch?
- kein Kind
- Kind behalten
- Kind in Pflegefamilie
- ??

Für die Zukunft kannst Du heute nicht vorbauen - also, was wäre wenn Dein PArtner stirbt, oder Du Zwillinge hast, oder oder oder. Es gilt nur das Heute - und nur für das kannst Du eine Entscheidung treffen - alles andere ergibt sich ....
Hoffnungsengel
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Danke Antiope, Deine Beiträge sind irgendwie wirklich wie soll ich sagen... also sie regen an zum Nachdenken in viele verschiedene Richtungen ohne dass man mich in eine bestimmte lenken will. Du scheinst da eine Begabung zu haben, oder bist schon ein erfahrener Hase was Depressionen angeht
anna54
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von anna54 »

Hallo lieber Hoffnungsengel
ich hoffe, ich finde die richtigen Worte.

Zunächst finde ich es gut und sehr wichtig,dass du dir ganz viel Information und Meinungen holst.
Das ist wichtig,denn du willst eine wichtige Entscheidung fällen.
Ich habe mit 18 Jahren die erste Depression gehabt und dann wieder mit Mitte 40.
Die beste Zeit meines Lebens waren zwei Schwangerschaften und die Jahre mit den Kindern.
Das sage ich ganz deutlich,da ich zu keiner Zeit mehr gewachsen bin,das Leben begriffen habe,zu mir gefunden habe.
Ich bin stark und sehr selbstsicher geworden.
Mein Mann war während beider Schwangerschaften in beruflichen Krisenzeiten,unsere Bedingungen sehr schlecht.
Trotzdem war ich stark und zuversichtlich.


Warum schreibe ich das: Nichts im Leben,kein Beruf,keine Erfahrung gibt dir so viel wie eine Schwangerschaft und eine Geburt.
Du wächst hinein,hast noch 30Wochen vor dir.

Alle Hilfe dieser Welt kannst du dir holen,jede Klinik wird dich unterstützen,alle Organisationen können helfen und dir beistehen.
Kein Arzt,kein Therapeut kann dir sagen was richtig ist,auch ganz bestimmt ich nicht.

Aber ich kann dir erzählen vom Wunder des Lebens.
Ich habe 15Jahre mit Müttern und noch länger mit Kindern gearbeitet.
Fast keine werdende Mutter,egal ob gesund oder krank ist ohne schwere Zweifel.
Das bewirkt schon allein die Hormonumstellung.

Was erwartet dich,wird deine Seele,dieses Kind abgeben,so hart wie ich schreibe,lass dir bitte ganz viel Zeit,und nutze sie für dich!!!
Hole dir viele Meinungen,irgendwann erkennst du deinen Weg, und dann geh ihn.

Keiner kann dir sagen,wann ist die gute Zeit für ein Kind.
Generationen von Frauen konnten nie planen,es ist grausam,die Zeit für ein Kind zu bestimmen.
Warum hast du den Namen Hoffnungsengel?
Ein sehr weiser Mensch hat schon vor langer Zeit gesagt,es gibt keine unerwünschten Schwangerschaften,weil der Kopf das gar nicht entscheiden kann.
Alle Überlegungen,wie soll ich das schaffen,wer hilft mir,bin ich dann allein,wie entwickelt sich die Partnerschaft?
Es gibt das Wunder des Lebens,ich würde dir so gern mehr davon berichten,wenn es geht für dich? Mein Profil ist offen,also gern per mail.
Lass dir gesagt sein,es ist schwer,ich bin auch als Mutter nicht perfekt gewesen,aber unendlich glücklich und wäre heute sehr allein,ohne Kinder.
Wenn ich dir zu sehr zugesetzt habe,lass mich einfach stehen.
Von Herzen
anna54
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Antiope
wie immer bin ich erfüllt von deinen Worten,wollte dir das nochmal ganz deutlich sagen.
Du bist für uns alle eine ganz wichtige Stütze.
anna54
Hoffnungsengel
Beiträge: 71
Registriert: 16. Aug 2011, 23:29

Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Hoffnungsengel »

Danke für die liebe Mail und deine meinung und Erfahrung. Wie ich auch schon anderen geschrieben habe, ich höre gerne andere Meinungen und die dürfen auch ruhig ausführlich, direkt und ehrlich sein. Ich bin da einiges gewohnt in der Hinsicht und akzeptiere andere Meinungen weiß grade hier das es nicht geben mich persönlich gerichtet ist.
Mit allem was du schreibst hast du sicher recht, ich kann es nachvollziehen, aber ich tendiere zu einem abbruch, ich denke ich bin noch nicht soweit... mein Leben aufzugeben, weiß nicht wie ich es erklären soll. HOffe und kann nur hoffen es sind nichit die Depressionen und Hormone die mich lenken, aber ich habe ja auch mit meiner Therapeutin und der Konfliktberaterin gesprochen und diese unterstützen mich und stärken mich in meinem Gefühl.
Was heißt, dein Profil ist offen? ich bin ganz neu hier und wusste nicht, das man sich auch anderweitig Mails schreiben kann... da musst du mich dann noch aufklären. dann bin ich auch gerne dazu bereit.

Liebe Grüße

Ach zum Hoffnungsengel... ich liebe Engel und auch Chomaliel ist ein Engel... wunderschöne Geschöpfe....
uss12345
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von uss12345 »

komisch... das alles zu lesen bewegt mich mehr als mir lieb ist...
bis zu der trennung von meinem freund vor 5 monaten habe ich nicht im traum daran gedacht, jemals kinder in die welt zu setzen und jetzt, wo mich die einsamkeit und die leere wieder hat, denke ich sogar darüber nach...

aber auch wenn ich darüber nachdenke... ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, etwas zu lieben, dass so eng mit mir verbunden ist, ja ein teil von mir ist, weil ich mich schon immer selbst komplett ablehne.... das macht mich wahnsinnig traurig...

und da meine mutter schon seit ich denken kann depressiv war, will ich diesen zustand eigentlich auch keinem kind zumuten.

leider hat "man" als frau ja nicht ewig zeit und kraft für so etwas... da sind männer eindeutig im vorteil. und ein perfekter zeitpunkt den gibt es nicht im leben. bzw man kann ihn nicht selber finden oder planen. bei mir ist es zumindest so.... binsenweiheit, ich weiß...

ich habe schon einige freundinnen bei abtreibungen begleitet. manche könne damit wirklich sehr gut leben, manchen geht es bis heute noch nach. wahrscheinlich ist es dann wenn man ein baby hat genauso. menschen sind verschieden. für eine ist es das "wunder des lebens", für die andere stellt es sich als eine belastung heraus.

mittlerweile denke ich, das wichtigste im leben ist, dass man zu sich selber stehen kann oder es irgendwann lernt. mit all dem guten und all dem schlechten und den angenehmen und unangenehmen entscheidungen. für manche ist das ein sehr harter prozess (für mich z.B. ), aber der einzige weg, zu wachsen und stabil zu werden und zu bleiben. mit oder ohne kind!

und wenn mit kind, dann ist mir eine mutter, die zu ihren depressionen steht und versucht, etwas dagegen zu unternehmen, tausendmal lieber als eine, die nicht zu sich stehen kann, in ihren depressionen versinkt und alles von ihrem mann abhängig macht! (vielleicht gehe ich gerade zu sehr von meiner eigenen geschichte aus...)

so, das waren meine impressionen zu dem thema.

ich wünsch dir viel kraft!!!
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
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Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Chomaliel,

ich möchte Sie gern auf ein Projekt an der Uni Dresden hinweisen. Schauen Sie doch mal auf folgende Seite: http://www.psychischgesundfürzwei.de/start.html
Vielleicht ist das hilfreich für Sie.

Herzliche Grüße
Anne Blume
FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Jetzt möchte ich auch etwas beisteuern.
Ich möchte vorwegschicken, ich bin keine Abtreibungsgegnerin! Wenn du dich da gegen entscheidest ist es eben so.

Ich selbst habe keine Kinder. Ich möchte auch keine. Meine Therapeutin fragt mich: Warum.

Ich kann die Antwort darauf nur erahnen und es ist möglich daß jetzt wo ich eine Therapie mache, sich meine Sicht noch ändert aber dann ist es wohl altersmäßig für mich zu spät.

So das nur vorweg. Ich möchte einen Gedankenanstoß in eine andere Richtung geben.

Viele Frauen beschreiben die Schwangerschaft als wundervoll. Die Geburt als das wahnsinnigste Erlebnis. Bis hin zum Geburtsorgasmus.

Viele Frauen beschreiben die Schwangerschaft als Zeit in der sie sich fett und häßlich fühlen, wo sie dauernd kotzen müssen, wo sie unter Rückenschmerzen leiden.

Viele Frauen sind einfach schwanger. Es gehört vielleicht das Kotzen dazu, aber muss nicht. Es gehören vielleicht Fressatacken dazu aber muss nicht. Vielleicht hat man Lust auf Saure Heringe mit Honig und Erdbeern, vielleicht nur auf Pflaumenkuchen aber muss nicht. Sie nehmen die Schwangerschaft als natürlich an und machen kein großes Ding draus. Wieso auch Frauen sind seit Anbeginn der Zeit schwanger. Alles total zu überhypen ist ein Zeichen unserer Zeit.

Manche Frauen werden ungewollt schwanger und entscheiden sich für das Kind trotz Ängste und Zweifel.

Manche Frauen sind unbemerkt schwanger und kriegen einfach irgendwann ein Kind.

Manche Frauen werden schwanger nach einer Vergewaltigung und manche von denen entscheiden sich für das Kind.

Manche Frauen planen eine Schwangerschaft regelrecht. In Verbindung mit Zeitpunkt und Job und Partner und Kariere.

Was eint diese Frauen? Am Ende der Schwangerschaft haben sie ein Kind geboren und sie beschreiben es als das absolute Glück dieses Kind in den Armen zu
halten.

Aber für alle Frauen ist das nur der Anfang. Ein Kind bleibt ein Leben lang. Es wird von allen Frauen unterschiedlich beschrieben und gehandhabt. Aber immer wieder wird genannt: Die Liebe.
Da ist es egal ob:
35 geplant und ins Leben passend
16 und Teenie Mutter ohne Ahnung vom Leben
24 und Vergewaltigungsüberlebende
54 und abgeschlossene Familienplanung und einen Nachzügler geboren
30 und plötzlich Mutter
25 und unbedarft mit nem Partner der vielleicht nicht für immer bleibt
32 und allein erziehend, weil der Partner nicht wollte, weil es keinen Partner gibt
28 und alleinerziehend weil der Partner gestorben ist

und das sind nur Beispiele aus unserer westlichen Welt.
Für alle ist es schwer ein Kind aufzuziehen, und doch ist es das natürlichste von der Welt. Es gehört zum Leben dazu. Und vielleicht ist es nicht gut zu wählen?

Und es gibt Mütter die dann ihre Babys wegwerfen. Es gibt Mütter die Ihre Kinder verhungern lassen. Es gibt Mütter die Ihre Kinder schlagen. Es gibt Mütter die ihre Kinder zur Adoption frei geben. Und es gibt sogar Leihmütter.

Es gibt Mütter die trotz aller Freude vorher eine Wochenbettdepresdion bekommen.

Man weiß es nicht. Was für eine Mutter würdest du sein? Kann man ein Kind nur Lieben und aufziehen wenn es in die Lebensplanung passt? Und wie weit hat eine solche Planung denn Bestand? Alles mögliche kann passieren und passiert täglich.

Die Frage die du dir stellen musst (meine Meinung) kann ich eine Mutter sein die ihr Kind liebt? Der Rest ergibt sich. Und zwar meist anders als Gedacht.

Wenn du nur Ablehnung Angst und Horror bei dem Gedanken an ein Kind empfindest, dann ist es vielleicht besser es kommt nicht zur Welt. Und nichteinmal das ist gesagt.

Alles was wie tun können ist: Es zu versuchen. Nicht mehr. Nicht weniger.

Dein Job spielt keine Rolle, dein Gesellschaftlicher Status spielt keine Rolle, dein Partner spielt keine Rolle, deine Freunde spielen keine Rolle, deine Familie spielt keine Rolle, deine Depression spielt keine Rolle. Das alles sind veränderliche Punkte auf die du kaum einfluß hast.

Kannst du eine Mutter sein? Ja oder nein?
Das ist alles. Auch wenn es gewaltig ist

LG FrauRossi

P.S. Die Frau die mich geboren und aufgezogen hat, hatte vier Kinder. Aber eine Mutter war sie nicht.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Schwanger und in einer Sackgasse

Beitrag von anna54 »

Guten Abend lieber Hoffnungsengel

hab heute viel an dich gedacht,schreibe dir morgen.
Alles Liebe
anna54
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