hallo,
ich bin neu hier und leide seit 20 jahren am depritum, bin auf alg2 und befinde mich definitiv auf totalem rückzug, da ich keine 4 stunden mehr täglich durchschnittlich aus dem bett komme.
meine wohnung ist ein ziemlicher saustall, ich kann gerade noch die nassräume sauber halten, küche und wohnen geht nicht mehr, kochen geht nicht mehr, alles ist purer stress für mich und wenn ich die wohnung verlasse ist das flucht.
geht es jemandem ähnlich, ich empfinde die wohnung als dunkle bedrohung, die mir alle energie raubt. seit jahren fühle ich mich wie syssyphos, aber der fels rollt nicht mehr weit den berg hoch, da kommt er mir schon wieder entgegen...
wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
Re: wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
hallo vidapura,
willkommen im forum
mir geht es nicht so wie dir - gottlob, kann ich nur sagen. ich habe zwar gehörige mühe mit dem haushalt und lasse nicht so gerne jemanden in die wohnung, aber es geht doch ganz ok. und ich arbeite, gehe raus usw.
trotzdem möchte ich dir antworten: du brauchst sicherlich unterstützung!
inwieweit bist du zur zeit in behandlung (therapie, arzt)?
hast du irgendwelche anknüpfungspunkte 'draußen' - freunde, familie, selbsthilfegruppe o.ä. oder bist du ganz allein?
es gibt unterstützung - ich weiß nur leider nicht genau, wie das heißt und wie man da rankommt. unterstütztes wohnen, wo du in deiner eigenen wohnung bleibst, aber regelmäßig jemand kommt und dir bei der bewältigung von alltag und behördenkram etc hilft. das wäre definitiv einen versuch wert.
erkundige dich bei deinem arzt, therapeuten, oder einer sozialen einrichtung in deinem wohnort!
vielleicht meldet sich auch noch jemand von den foris, die damit erfahrung haben, die gibt es!
liebe grüße
kormoranin
willkommen im forum
mir geht es nicht so wie dir - gottlob, kann ich nur sagen. ich habe zwar gehörige mühe mit dem haushalt und lasse nicht so gerne jemanden in die wohnung, aber es geht doch ganz ok. und ich arbeite, gehe raus usw.
trotzdem möchte ich dir antworten: du brauchst sicherlich unterstützung!
inwieweit bist du zur zeit in behandlung (therapie, arzt)?
hast du irgendwelche anknüpfungspunkte 'draußen' - freunde, familie, selbsthilfegruppe o.ä. oder bist du ganz allein?
es gibt unterstützung - ich weiß nur leider nicht genau, wie das heißt und wie man da rankommt. unterstütztes wohnen, wo du in deiner eigenen wohnung bleibst, aber regelmäßig jemand kommt und dir bei der bewältigung von alltag und behördenkram etc hilft. das wäre definitiv einen versuch wert.
erkundige dich bei deinem arzt, therapeuten, oder einer sozialen einrichtung in deinem wohnort!
vielleicht meldet sich auch noch jemand von den foris, die damit erfahrung haben, die gibt es!
liebe grüße
kormoranin
http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
*** zurück ins leben!
Re: wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
Hi vidapura!
Bist du in Behandlung oder trägst du dein Los allein?
Bist du in Behandlung oder trägst du dein Los allein?
Das Leben ist wertvoll
ob es nun strahlend ist wie ein diamant
oder dunkel wie kohle
beide sind aus demselben stoff.
ob es nun strahlend ist wie ein diamant
oder dunkel wie kohle
beide sind aus demselben stoff.
Re: wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
Hallo Vidapura,
Dein größtes Problem wäre also im Moment:
dem Unaufgeräumten Einhalt zu gebieten.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Messies:
http://oliver.prygotzki.de/privat/einsi ... clutterers
hier:
http://messies-landesverband-nrw.blogsp ... n-der.html
oder hier (mit Selbsthilfetelefon):
http://www.wer-weiss-was.de/theme76/article916869.html
Hier im Forum gibt es einen Thread, der dazu animieren kann, Unnötiges auszusortieren. Und alleine das kann Dir wieder helfen, etwas mehr Energie zu finden, die Du jetzt vielleicht versteckst, um diesem Zustand nicht in die Augen sehen zu müssen?
(Naja, so ist es bei mir, wenn ich etwas gar nicht hinbekomme, stelle ich mich quasi "tot".)
Vielleicht hilft es Dir, aus diesem Riesigen Berg (der er jetzt zugegebenermaßen ist) eine Art Ausdauertraining zu machen. Indem Du langsam, jeden Tag eine halbe Stunde, eine Stunde ein Eck nach dem anderen (und zwar in quasi vorgeschriebener Fahrtrichtung) aufräumst. Mit drei Kartons: wegwerfen (und zwar so sofort wie möglich), aufräumen (und zwar direkt im Anschluss) und weitergeben (an Diakonie, Kindergarten, ...). Weggeworfen wird alles, was nicht mehr brauchbar ist, was nicht mehr passt, veraltet ist, usw. Dieser Part ist sehr wichtig, das "vielleicht könnte man ..." - ganz ehrlich, es liegt nun schon seit einiger Zeit hier so rum und man hat es nicht gebraucht. Vielleicht nicht mal richtig vermisst. Dann frisst es nur Deine Energie und macht Dich damit krank.
Aufgehoben wird nur das, was aktuell gebraucht wird, was Dir wirklich gefällt, was nicht bereits in doppelter Version vorliegt.
Gregor hat den tollen Tipp, mit einer guten fetzigen Musik hier unterstützend zu wirken.
Dein größtes Problem wäre also im Moment:
dem Unaufgeräumten Einhalt zu gebieten.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Messies:
http://oliver.prygotzki.de/privat/einsi ... clutterers
hier:
http://messies-landesverband-nrw.blogsp ... n-der.html
oder hier (mit Selbsthilfetelefon):
http://www.wer-weiss-was.de/theme76/article916869.html
Hier im Forum gibt es einen Thread, der dazu animieren kann, Unnötiges auszusortieren. Und alleine das kann Dir wieder helfen, etwas mehr Energie zu finden, die Du jetzt vielleicht versteckst, um diesem Zustand nicht in die Augen sehen zu müssen?
(Naja, so ist es bei mir, wenn ich etwas gar nicht hinbekomme, stelle ich mich quasi "tot".)
Vielleicht hilft es Dir, aus diesem Riesigen Berg (der er jetzt zugegebenermaßen ist) eine Art Ausdauertraining zu machen. Indem Du langsam, jeden Tag eine halbe Stunde, eine Stunde ein Eck nach dem anderen (und zwar in quasi vorgeschriebener Fahrtrichtung) aufräumst. Mit drei Kartons: wegwerfen (und zwar so sofort wie möglich), aufräumen (und zwar direkt im Anschluss) und weitergeben (an Diakonie, Kindergarten, ...). Weggeworfen wird alles, was nicht mehr brauchbar ist, was nicht mehr passt, veraltet ist, usw. Dieser Part ist sehr wichtig, das "vielleicht könnte man ..." - ganz ehrlich, es liegt nun schon seit einiger Zeit hier so rum und man hat es nicht gebraucht. Vielleicht nicht mal richtig vermisst. Dann frisst es nur Deine Energie und macht Dich damit krank.
Aufgehoben wird nur das, was aktuell gebraucht wird, was Dir wirklich gefällt, was nicht bereits in doppelter Version vorliegt.
Gregor hat den tollen Tipp, mit einer guten fetzigen Musik hier unterstützend zu wirken.
Re: wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
Hallo vidapura,
vielleicht gibt es einen Grund, warum Du nicht aufräumst.
Vielleicht gab es in Deinem "Kinderleben" Menschen, die Dich nicht Deine Ordnung lernen liessen und Du ihre Ordnung lernen musstest.
Dann kann es sein, dass Du bis heute das Thema "Ordnung" mit dem alten "Tu dies, tu das" Gefühl verbindest und keine Lust hast, nochmals denen "Ausgeliefert" zu sein.
Wenn das so ist, dann versuche Dir Deine Ordnung auszudenken und Dienen Weg zu finden.
Nicht mit Druck, sondern mit wohlwollender Liebe Dir selbst gegenüber (das ist übrigens sauschwer)
Viel Vergnügen, beim (Er)Finden Deines Lebens
Und am Anfang nichts übertreiben !
Schön langsam, mit z.B. dem schmutzigen Geschirr anfangen.
Je mehr die Wohnung wieder "freier" wird, umso freier wirst auch Du.
Probiere es aus, Alles Gute
PS.: wenn ich putze, tue ich es oft wit "Tanz" Musik, z.B. Cool and the Gang.
Die Seele tanzt, der Körper putzt
vielleicht gibt es einen Grund, warum Du nicht aufräumst.
Vielleicht gab es in Deinem "Kinderleben" Menschen, die Dich nicht Deine Ordnung lernen liessen und Du ihre Ordnung lernen musstest.
Dann kann es sein, dass Du bis heute das Thema "Ordnung" mit dem alten "Tu dies, tu das" Gefühl verbindest und keine Lust hast, nochmals denen "Ausgeliefert" zu sein.
Wenn das so ist, dann versuche Dir Deine Ordnung auszudenken und Dienen Weg zu finden.
Nicht mit Druck, sondern mit wohlwollender Liebe Dir selbst gegenüber (das ist übrigens sauschwer)
Viel Vergnügen, beim (Er)Finden Deines Lebens
Und am Anfang nichts übertreiben !
Schön langsam, mit z.B. dem schmutzigen Geschirr anfangen.
Je mehr die Wohnung wieder "freier" wird, umso freier wirst auch Du.
Probiere es aus, Alles Gute
PS.: wenn ich putze, tue ich es oft wit "Tanz" Musik, z.B. Cool and the Gang.
Die Seele tanzt, der Körper putzt
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Re: wie wohnen? Rückzug, Messietum und so
vielen dank für die unterstützung! ich war eigentlich ein eher penibler mensch in meiner jugend, alles hatte immer seinen platz, damit ich alles wieder finde. mit 11, 12 jahren hatte ich eine suizidale halbjährliche phase, in der ich erstmals die ordnung, den ordnungssinn verlor, konnte meine schulsachen nicht mehr ordnen, schaffte mir ein schlampermäppchen an, chaos im schulranzen etc. seitdem kämpfe ich mit diesen symptomen und erkenne auch akute phasen der krankheit daran... alles entgleitet mir, erst langsam, dann immer schneller, bis ich nichts mehr finde und keine kontrolle mehr habe... alles kreist dann nur noch um dieses problem, meine gedanken, meine stimmung.