Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

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MelHB
Beiträge: 20
Registriert: 18. Jul 2011, 10:32

Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von MelHB »

Hallo liebes Forum,

ich habe mich hier gerade neu angemeldet und stelle mich erstmal vor. Ich bin die Mel, bin 22 Jahre alt, komme aus Bremen und habe einen 3 jährigen Sohn.

Seit einigen Wochen mache ich eine Therapie bei einer Psychologin und ehrlich gesagt schwindet seit dem mein letzter Funken Hoffnung. Meine Gefühlslage war vorher schon schlimm, aber seit dem ist mit mir Tage lang gar nichts mehr anzufangen. Es war letzte Woche sogar so schlimm, dass ich auf der Arbeit weinend zusammen gebrochen bin und mein Arbeitgeber mich nach Hause geschickt hat.

Was genau habe ich?
Ich weiß es nicht und das bringt mich in den Wahnsinn. Seit Januar verschlimmert sich mein Gemütszustand nur noch und ich weiß nicht woran es liegt.
Anfangs waren es vereinzelte Wutausbrüche, dass ich auf einmal gar nicht mehr mit meiner Figur klar kam und ich immer empfindlicher wurde.

Inzwischen reagiere ich auf alles extrem, aber nur noch extrem negativ. Soetwas wie gute Gefühle kann ich gar nicht mehr empfinden. Freude, Glück, Liebe, Stolz, Hoffnung, soetwas kenn ich nur noch aus Gedanken. Ich denke was ich empfinden sollte, aber fühle es nicht. Versteht ihr was ich meine?

Z. B. eine langjährige Freundin aus Hamburg kommt zu Besuch und ich WEIß, dass ich mich über den Besuch freue. Allerdings verspüre ich gar keine Euphorie.
Ich weine inzwischen bei jeder Kleinigkeit und sogar ganz ohne Grund.

Da ich schon einmal mit 15 stationör therapiert wurde, weil ich damals schon einmal Depression hatte, mich selbst verletzt habe und sogar versucht habe mich umzubringen. Habe ich diesmal ALLES versucht, damit es nicht wieder soweit kommt. Nun gehe ich gar nicht mehr hin und habe regelmäßig Fressattacken, wodurch es mir NOCH schlechter geht (ich bin übergewichtig).

Versuch 1: Ich habe mit Sport angefangen im Fitnessstudio, 3-4 mal die Woche bin ich hingegangen und anfangs tat es mir auch wirklich gut.
Ende des Versuchs: Bis ich bei jedem Training anfing zu weinen, einfach weil ich zu viel Zeit "mit mir selbst" verbracht habe.

Versuch 2: Ich habe mich mehr in der Arbeit ins Zeug gelegt, mein Bestes und noch mehr gegeben, damit ich stolz auf mich sein kann.
Versuch kann ich nicht mal mehr beenden, weil ich in einem Teufelskreis bin. Ich mache viel mehr als ich sollte, ich gehe nicht mal mehr in die Pausen (ich habe sowieso seit Wochen keine Lust mehr mit Leuten privat zu reden) und bekomme oft dafür nicht das Lob was ich erwartet hätte => ich bin noch deprimierter und mache NOCH mehr.

3. Versuch: Ich mache noch mehr als sonst mit meinem Kind. Bis vor einiger Zeit war mein Kind oft bei seinem Vater, jedes Wochenende nämlich. Dieser will das nun nicht mehr und so verbringe ich viel mehr Zeit mit meinem Kind. Unternehme so gut wie immer was mit ihm, beschäftige mich aktiv mit ihm und versuche eine bessere Mutter zu sein. Denn Monate lang war mit mir am Wochenende nichts anzufangen und da saßen wir oft zu Hause rum und haben Fernseh geguckt.
Versuch dauert an, allerdings macht mich mein Kind immer schneller aggressiv. Nicht so, dass ich ihn schlagen würde, allerdings verliere ich sehr schnell die Geduld und da kommen er und ich in ein Teufelskreis
Er schreit rum => ich werde laut => er weint => ich sag ihm, dass er selbst schuld hat => er weint weiter => ich kriege schlechtes Gewissen (denke ich bin eine schlechte Mutter usw....)

Ich habs mit jeder Kleinigkeit probiert... ich war beim Frisör, ich war mal wieder richtig feiern, war shoppen (viel zu viel, ich bin kaufsüchtig), habe mal richtig ausgeschlafen, habe die Wohnung in Schuss gebracht, mit alten Freunden geredet, die Familie mehr als sonst besucht, mit Freunden drüber geredet, mit der Familie, sogar mein Arbeitgeber weiß bescheid, ich habe sogar bei der Seelsorgenhotline angerufen... und nun habe ich die Therapeutin und ich habe das Gefühl es bringt NICHTS.

Vor 8 Wochen wurde eine leichte Schilddrüsenunterfunktion bei mir festgestellt, da hatte ich dann gehofft die Medikamente helfen ein wenig, da die Schilddrüsenunterfunktion einen depressiv, müde, lust- und kraftlos machen kann.
Aber auch da : Hat nichts gebracht...

Ich bin leer, ausgelaugt, ohne Hoffnung. Ich weiß nicht mehr was ich tun kann. Ich will doch einfach mal wieder ein GUTES Gefühl. Vorallem meinem Freund gegeben über, der am meisten darunter leidet, weil er hilflos daneben sitzt und inzwischen kaum noch wegfahren mag, weil er Angst hat, dass ich mir weh tue.

Und trotzdem habe ich das Gefühl ich übertreibe... bekomme oft zu hören "Du? Und Depression? Ich kenne depressive Menschen und du bist bestimmt keiner."
Weil ich eine recht selbstbewusst-stark-wirkende Frau bin, die eher austeilt. Aber solche Sätze tun besonders weh, weil ich dann das Gefühl habe, dass mich keiner ernst nimmt.

Selbst bei meiner Therapeutin habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nimmt und gerade in diesem Monat überlege ich, ob ich den Text hier überhaupt losschicke, da ihr ihn bestimmt kindisch und albern finden werdet... Wenn sich den ganzen Kram überhaupt wer durch liest...

Nun überlege ich ernsthaft ob ich Antidepressiva nehmen sollte. Meine Ärztin hat mir nen Termin beim Neurologen gemacht am 03.08. Aber ganz ehrlich?
Ich habe Angst davor!!!
Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und habe sehr Angst was für Auswirkungen diese Medikamente auf mich haben. Werden sie überhaupt wirken? Oder bleibe ich so gefühlslos bzw. dauer-depressiv? Und wenn sie wirken, beeinflusst das nicht meine Therapie?
Wenn der Neurologe überhaupt sagt ich solle welche nehmen und nicht meint ich bräuchte sie gar nicht. Das würde behaupten ich übertreibe und darf "abwarten" ob oder wann die Therapie anschlägt.

Vielleicht finden sich ja 1-2 Leute die mir vielleicht ein wenig Hoffnung geben können?! Einfach Leute die vielleicht etwas ähnliches durchmachen.
Denn irgendwie ist es komisch immer nur mit Leuten zu reden die einen behandeln (Ärzte, Therapeuten usw) oder mit Leuten die nur an einem verzweifeln, die hilflos daneben sitzen...

Liebe Grüße

Mel


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Kathryn
Beiträge: 236
Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Kathryn »

hallo mel,

das ist ja eine recht lange geschichte. also das mit den negativen gefühlen kenn ich auch zu gut. bin grad wieder in einer solchen phase. die wahrnehmung ist irgendwie verschoben, man empfindet keine freude mehr, kein positives gefühl, nur noch wut, trauer, schmerz, verzweiflung etc.

ja mit den antidepressiva ist das so ne sache. wenn man das richtige medikament gefunden hat, helfen sie schon. nach und nach kehren dann auch die positiven gefühle zurück und man kann ein relativ normales leben führen.

lieben gruß
kate
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FrauRossi
Beiträge: 3166
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Mel,

Ich kenne das auch nur zu gut. Manchmal "weiß" ich nur daß ich meinen Freund liebe, aber ich spühre es nicht.

Ich bin ungerecht zu Leuten die mir nahe stehen. Und weiß nicht warum ich nichts mehr kann. Ich weine auch oft scheinbar nur so.

Seit der Therapie ist es einerseits besser anderer seits schlimmer, weil mir jetzt einige Verhaltensmuster klar sind und ich auch weis woher sie kommen.
Aber daß ich diese ändern muss um wieder gesund zu werden, macht mir Angst und manchmal scheint es mir unmöglich. Dann gibt's Tage da denke ich: doch ich schaffe das.

Auch ich habe übertrieben viel gemacht. Jetzt kriege ich nur wenig überhaupt hin und habe ein schlechtes Gewissen und mache mir Vorwürfe. Ich kann mich nicht loben und von anderen kein Lob annehmen.

Auch ich habe Angst vor den Medikamenten.

Bin zu müde um mehr zu schreiben, aber herzlich wilkommen hier im Forum. Verstanden wirst du hier bestimmt.

LG FrauRossi
Kathryn
Beiträge: 236
Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Kathryn »

das auf jeden fall. haben hier alle ähnliche erfahrungen gemacht und machen sie noch.
man kämpft hier gemeinsam, erleidet rückschläge und kämpft weiter. man erhält gute ratschläge und wird auch schon mal aufgefangen.

erstmal viel kraft und mut für das kommende. angst vor den medis hat jeder (musste letztes jahr aufgrund der schwere meiner depression die so ziemlich angsteinflösendsten medikamente nehmen die es so gibt-finde ich jedenfalls; tavor und hypnorex. hypnorex arbeitet auf lithiumbasis und das blut muss wöchentlich untersucht werden weil es ganz schnell zur lithiumvergiftung führen kann-um zu wirken muss der spiegel bei 0,5-1,0mmol/l liegen, ab 1,2mmol/l fängt die schwelle der vergiftung an)aber hab alles überlebt und dagegen sind die antidepressiva irgendwie harmlos geworden...für mich zumindest. und wenn es dir hilft solltest du sie nehmen!

gruß kate
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Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Schwert10 »

Hallo Mel,
Deine Geschichte klingt wie eine lange Kette von Selbstüberforderung! Mehr von allem, besonders für Andere , anstatt weniger von allem, damit du neue Kraft schöpfen kannst.
Tut mir richtig weh, das zu lesen.

Was Medis betrifft: Ich nehme Fluoxetin und komme bestens damit klar. Aber es hat auch gedauert, bis ich dazu bereit war. Ich hatte Angst, womöglich nicht mehr ich selbst zu sein. Ich kannte mich lange nur als "Depressive", eine andere Person schien es nicht zu geben. Als dann die Medis wirkten, war es, als ob sich ein Grauschleier von der Welt heben würde. Und ich war immer noch da, mehr als zuvor, ich sah mich besser als vorher und der Rest der Welt war auch viel klarer.

Die Gefühle waren wieder da, damit auch die Entscheidungsfähigkeit, vor allem aber die Kraft, an meiner Genesung zu arbeiten. Medis sind keine Heilmittel, aber unter Umständen unabdingbare Hilfsmittel. Ich hatte Glück, das Zeug wirkte innerhalb von 11 Tagen und die einzige Nebenwirkung sind vermehrte Schlafstörungen, die bei mir aber den Kohl auch nicht mehr fett machen, weil es egal ist, ob ich nun eine Stunde wachliege oder anderthalb.

Schilddrüsenunterfunktion habe ich auch (willkommen im Club). Ich weiß nicht wieviel Prozent Besserung die Hormoneinnahme bringt, aber schließlich kann Unterfunktion auch andere gravierende Schäden hervorrufen.

LG wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
Aprilfee
Beiträge: 18
Registriert: 26. Apr 2011, 16:11

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Aprilfee »

Hallo zusammen,

nein, die Medikamente verändern einen nicht zu einem Dr Hyde oder andersherum.

Wenn man Eisenmangel hat und dann Eisenpräparate nimmt, dann verbessert sich einiges: es ist einem nicht mehr so schwindelig, man kann "normal" einen Berg hinaufgehen, ohne dass man das Gefühl hat, man erstickt. Da würde niemand auf die Idee kommen, man sei nun plötzlich jemand anders.

So ähnlich mit den ADs: man gerät nicht mehr so leicht aus der Fassung, man weint nicht mehr wegen allem, man grübelt nicht pausenlos über bestimmte Dinge, man macht sich nicht wegen allem und jedem unglaublich harte Selbstvorwürfe ...
Mal ehrlich: diese Gefühlsstimmung ist doch auch nicht die "wahre Person", oder?
MelHB
Beiträge: 20
Registriert: 18. Jul 2011, 10:32

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von MelHB »

Kathryn:
Danke für deine beiden Antworten! Was machst du denn in solchen Phasen? Wieso hast du die denn immernoch, wenn du Medikamente nimmst?

Frau Rossi:
Ja genau das habe ich mit meinem Freund auch und er leidet da so drunter, weil ich ne echt mieserable Schauspielerin bin...
Aber immerhin hast du "Aha-Erlebnisse" in der Therapie. Die hatte ich noch gar nicht, es ist alles wie immer. OK ich bin auch erst ganz am Anfang wo ich immer nur erzähle... erzähle... und erzähle. Aber meine Therapeutin sagt so gut wie gar nichts, dabei krempel ich wirklich tiefe, schmerzhafte Geschichten nach außen.
Das ist irgendwie unbefriedigend, ich hätte auch gerne "Aha-Momente"!

wakora:
Dein Text macht mir wirklich Hoffnung! Danke, dass du mir deine Erfahrung geschrieben hast, denn ich hoffe genau so wird es auch bei mir sein!
Vorallem:
"Deine Geschichte klingt wie eine lange Kette von Selbstüberforderung! Mehr von allem, besonders für Andere , anstatt weniger von allem, damit du neue Kraft schöpfen kannst."
=> bringt mich wirklich zum nachdenken! Vielleicht hast du Recht, vor lauter Panik wieder Depressionen zu bekommen, habe ich mich vielleicht selbst wieder hinein getrieben. Das ist ein wirklich interessanter Gedanke den ich meiner Therapeutin mal erzählen werde.

Ekby Bjärnum:
Das ist eine verdammt gute Art das ganze zu sehen und beruhigt mich irgendwo ungemein. Das mal aus körperlicher/medzinischer Sicht zu sehen und nicht aus der Gefühlssicht. Als Stütze/Hilfe und nicht als komplette Veränderung. Vielen, vielen Dank!


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MelHB
Beiträge: 20
Registriert: 18. Jul 2011, 10:32

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von MelHB »

... sagt mal... fragt ihr eure Therapeuten eigentlich auch mal Dinge? Irgendwie weiß ich nicht so recht ob es zu Früh ist um Fragen zu stellen... ich würde gerne wissen, ob sie schon eine ungefähre Diagnose stellen kann...
Was sie denkt woran es liegt, ob was sie überhaupt über mich denkt.
Fragt man sowas überhaupt?


*Liebe dich selbst, vielleicht tun es dann auch die anderen*
Cartouche
Beiträge: 37
Registriert: 12. Jan 2011, 10:09

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Cartouche »

Hallo,

das klingt ja nach vor sich selber wegrennen. Ist auch kein guter Weg, hab ich selber gemacht.
Bei den Medis kannst Du es auch so sehen. Bei einer Diabetis nimmt man auch Medis und da sagt auch keiner was.
Ich nehme auch Medis, mit das Beste was ich tun konnte. Ich bin gelassener, denn diese Aggressivität die du beschreibst kenne ich zu gut. Ich ganz schön anstrengend sich so zu verstellen, dass man nach aussen gut drauf wirkt, hab ich so im Nachhinein festgestellt. Als ich die Diagnose Depris bekommen hab, hab ich es auch nicht geglaubt, aber auch mein Umfeld erst mal nicht. Aber bei Depris gibt es unterschiedliche Formen und Ausprägungen. Ich hatte nur ein Bild voller Vorurteile im Kopf, wie die meisten Menschen dneke ich.

Deine Gedanken sind bestimmt nicht dumm, denn solche Gedanken kreisen bei den meisten im Kopf herum. Bei mir war es auch so.

Was die Diagnose angeht und das Fragen, wer nicht wagt der nicht gewinnt? Die Entscheidung solltest Du selber treffen und nicht von uns abhängig machen. Ich kann meine Therapeutin alles fragen. Meist finde ich die Antwort dann selber, bzw. ich muss die Lösung selber finden. Denn sie gibt mir bestimmt nichts vor. Ich soll ja an mir arbeiten.

So das wars erst mal von mir.
Glaube an Wunder, Liebe und Glück

schaue nach vorne und nicht zurück

tu das was du willst und steh dazu

denn dieses Leben lebst nur Du.

(Cecille Unterkirchner)
wütend

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von wütend »

He MelHB

>>Irgendwie weiß ich nicht so recht ob es zu Früh ist um Fragen zu stellen... ich würde gerne wissen, ob sie schon eine ungefähre Diagnose stellen kann...<<
Die Diagnose hat deine Psychotherapeutin schon lange stehen. Die hat sie bereits beim Antrag auf Psychotherapie an die Krankenkasse angeben müssen. Aber ob sie dir deine Diagnose mitteilt, weis ich nicht. Nicht alle Psychotherapeuten halten es für richtig, dem Patienten mitzuteilen was er hat.
.

>>Was sie denkt woran es liegt,<<
Ich vermute, die Antwort auf diese Frage wirst Du dir in der Psychotherapie erarbeiten müssen
.


>>... was sie überhaupt über mich denkt.<<
Ich vermute, auch darauf wirst du keine Antwort erhalten.
.


>>Fragt man sowas überhaupt?<<
Ich habe keine Ahnung was man tut. Ich frage meine Psychotherapeuten nach meinen Diagnosen. Meine Erfahrung ist, das Verhaltenstherapeuten die Frage beantworten und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeuten das eher nicht tun.
FrauRossi
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Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Mel,

Ich habe noch nichts gefragt, immer nur erzählt oder auf Ihre Fragen geantwortet.

Sie redet nicht besonders viel und ne Diagnose hat sie mir auch nicht mitgeteilt.

Da ich meine letzte Stunde aber als unbefriedigend empfunden habe. Will ich beim nächsten mal Fragen stellen. Aber ob ich mich traue? Ich sehe es aber als Teil meines Problems. Ich will gefallen, eben auch der Therapeutin. Und das ist Quatsch. Das weis ich aber nur rational. Emotional liegen die Dinge anders.

LG FrauRossi
MelHB
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Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von MelHB »

Ja FrauRossi... genau so ist es bei mir auch. Absolut das Gleiche!

Außer, dass bei mir immer diese riesige Angst da ist nicht ernst genommen zu werden. Was sich mit der Eigenschaft "gemocht" werden zu wollen nicht gut macht!

Ich trau mich einfach Montag. Zumindest nehme ich mir das vor. Habe da wirklich eine ungeheure Angst vor...

Wie lange gehen eure Sitzungen eigentlich? Meine geht nur 45 Minuten und ich finde das oft zu kurz. Da hat man sich gerade "warm geredet" und da ist die Zeit schon wieder vorbei. Manchmal finde ich das wirklich verstörend...


*Liebe dich selbst, vielleicht tun es dann auch die anderen*
wütend

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von wütend »

He Mel

meine dauern 50 Min.
Kathryn
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Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Kathryn »

hey mel,

meine dauern in der regel ne stunde...das reicht mir dann aber meist auch. dann brauch ich erst einmal wieder ruhe, weil grad zur zeit ist es enorm kräfteraubend.
ich finde es eigentlich gut, wenn man nicht alles über seine diagnose weiß. ich bin naja nicht ganz vom fach hatte aber in meiner ausbildung psychiatrievorlesungen dabei. ich weiß zuviel über meine krankheiten und das entmutigt mich manchmal sehr. da ist es besser man geht unbefangen ran und hofft das es besser wird...

lieben gruß
kate
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MelHB
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Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von MelHB »

Ich hab das Gefühl wenn ich weiß was ich habe, dass ich dann auch besser daran arbeiten kann... ich würde wahrscheinlich wieder wie ne blöde googlen und gucken wie man am besten daran arbeitet und was ich alles tun kann. Und dann würde ich sofort wieder in Hektik geraten und unsicher werden, wenn alles nicht so klappt wie ich es will.

Also vielleicht hast du recht... vielleicht sollt ich gar nicht wissen was genau ich habe.

OK... ich bin eine Person die gerne über all die Dinge redet und mich irritiert es dann eher, wenn ich mitten drin aufhören muss. Dann "steck ich fest" irgendwie und das ist ganz schlimm für mich...

Was macht ihr eigentlich so direkt nach einer Therapiestunde? Was für Gedanken habt ihr? Wie gehts euch so danach?


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Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist

Beitrag von Antiope »

Hej Mel,

würde Dir helfen, wenn die Richtung "Depression" klarwäre? Eigentlich weißt Du dies ja schon, sonst wärest ja nicht hier ...

Alles andere sind "Geschmacksrichtungen" und Interpretationssachen.
Ich würde mir in einer Bücherei ein paar Bücher zu diesem Thema ausleihen und mich damit mal auseinandersetzen.
Da gibt es übrigens ein ganz wunderbares Bilderbuch vom "schwarzen Hund". Eigentlich auch richtig klasse für Kinder. (Matthew Johnstone: Mein schwarzer Hund ... und: Matthew Johnstone/Ainsley Johnstone: Mit dem schwarzen Hund leben,Wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren)
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1233438532

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1233438532

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Was ich nach den Therapiestunden gemacht habe? Manchmal einfach "Nachgedanken", Unstimmiges aufgeschrieben - Ideen, die mir später dazu einfielen. Versucht, es zu beobachten oder zu widerlegen.
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