im loch

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cube08
Beiträge: 21
Registriert: 2. Jul 2011, 13:44

im loch

Beitrag von cube08 »

hallo

seit zwei tagen ist es mal wieder soweit,ich bin gefangen.
es gelingt mir nicht mehr irgendwas zu tun,ich möchte den ganzen tag schlafen.ich geh nicht mehr raus,und dämmere vor mich hin.
bei meinem ersten gespräch meinte die therapeutin noch ich sollte mich mal rausnehmen lassen,und ob ich über eine stationäre behandlung mal nachgedacht hätte,da hab ich innerlich noch widersprochen aber jetzt bin ich an nem punkt wo ich mir das vorstellen könnte.
wenn da nicht die angst wäre den job zu verlieren,und den finaziellen abstieg zu erleben.
die einsamkeit macht mich kaputt,aber ich kann mich einfach nicht mehr motivieren.
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: im loch

Beitrag von wennfrid »

Hi nasum
ich habe bereits 2 freiwillige, psychsomatische Klinikaufenthalte hinter mir. Ich bin heute noch meiner höheren Macht dafür dankbar. Hier lernte ich vieles über die Depression und über den Menschen. Ich möchte jeden, der über einen Klinikaufenthalt nachdenkt, mit einem klaren ja dazu auffordern. Ein psychsomatischer Aufenthalt ist eine Auszeit, in der man sich 24 Stunden am Tag mit selber beschäftigen kann. Man ist unter Gleichgesinnten und so ist es relatiev leicht, seine Depression zu überwinden. Dazu lernt man hilfreiche "Werkzeuge", die man im Alltag nutzen kann.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: im loch

Beitrag von La_crimosa »

Hallo Nasum,
mit den gleichen Ängsten hatte ich auch zu kämpfen: werde ich aufgrund eines Klinikaufenthalts meinen Job verlieren...
Das ist schon eine drückende Zwickmühle!

Ich habe immer gedacht: der Therapeut hat gut reden. "Gehen Sie in eine Klinik!" - er hat ja einen sicheren Job. Ihm ist es doch egal, ob ich am Ende ohne Arbeit da stehe oder nicht...

Andererseits: habe ich gemerkt, wenn es nicht mehr geht, wenn ich nicht mehr "funktioniere", verliere ich auch über kurz oder lang meinen Job.

Bei mir war es aufgrund meiner monatelangen Krankschreibung irgendwann soweit, dass der AG mich nicht mehr so recht haben wollte...
Ich bin dann in eine Reha-Klinik gegangen und habe für mich neue Perspektiven gefunden.

Immer wieder neu zu diskutieren und anzumerken ist: bei (fast) jeder anderen Erkrankung ist Dir Verständnis gewiss und werden Dir Krankenhausaufenthalte gewährt - bei psychischen Erkrankungen wird es schwierig, ist oftmals wenig Verständnis da, den Betroffenen ist es peinlich und unangenehm...

Ja, ich hätte mir in der Zeit auch lieber eine "gesellschaftsfähige Erkrankung" gewünscht, um ruhigen Gewissens ins Krankenhaus zu gehen, mir eine Auszeit nehmen zu können...

Ist es so wenig möglich mit Deinem Arbeitgeber zu reden und anzumelden, dass Du einen Klinikaufenthalt machen musst? - Du musst ja nicht den Grund nennen...


Nasum, mach es! Tu Dir was Gutes, höre auf Deine inneren Stimmen, die Dir Erschöpfung anmelden, die Dir sagen, dass sie nicht mehr können/wollen. Du hast nur ein Leben - und das ist jetzt dran!

Höre Dir auch die ängstlichen Stimmen an, die ihre Befürchtungen anmelden, durch einen Klinikaufenthalt die finanzielle Sicherheit zu verlieren. Durch was könntest Du sie beruhigen?! Was bräuchtest Du, damit Du beruhigt eine Auszeit nehmen könntest?

Ich wünsche Dir viele gute Entscheidungshilfen!
Susanne
cube08
Beiträge: 21
Registriert: 2. Jul 2011, 13:44

Re: im loch

Beitrag von cube08 »

hallo ihr

danke für die antworten fridolin und susanne.
habe morgen nen termin bei ner terapeutin und werde das ganze mal ansprechen.gestern nachmittag hatte ich kurz ein hoch so 2-3 stunden,auslöser war ein kleiner junge 3-4 jahre alt der sich mir in den weg stellte und laut sperre rief.ich hab in hochgehoben und zur seite gestellt und er quietschte vergnügt das ging mir so unter die haut,das die schlechten gefühle wie weggeblasen waren.
vielleicht ein aufhänger zur bekämpfung der trostlosigkeit.
in dem zusammenhang viel mir eine äusserung einer freundin ein die meinte ich wäre gut geeignet für einen sozialen beruf,da ich so emotional und einfühlsam bin.
vielleicht sollte ich auch darüber mal nachdenken.
da hab ich ne menge vor mir.

lg nasum
Icediamond
Beiträge: 83
Registriert: 7. Jun 2011, 17:41

Re: im loch

Beitrag von Icediamond »

Hey Nasum!

Ich kann Dich so gut verstehen!

Du sitzt in einem tiefen Loch und fragst Dich wie zur Hölle man da wieder raus kommen soll!!

Wie die anderen Dir schon geschrieben haben ist ein Klinikaufenthalt eine super Sache. Aber das kann natürlich noch dauern oder ab in die Akutklinik...

Ich möchte Dir nur sagen, daß ich und die anderen hier Dir ein festes Seil basteln an dem Du Dich festhälst und wir Dich gemeinsam mit vereinten Kräften da raus ziehen.

Es ist ein ganz starkes Seil und soll Dir sagen, daß Du nicht allein bist und es gut ist das Du hier bei uns bist.
Wir sind für Dich da. Schreibe Dir vieles von der Seele. Das hat mir hier schon so viel geholfen!

Es gibt so tolle Menschen hier und wir alle wissen, wie beschissen es einem manchmal gehen kann! Da mußt Du Dich nicht großartig erklären ....


Ich schicke Dir viele liebe Grüße, viel Kraft und Zuversicht!
Icediamond
cube08
Beiträge: 21
Registriert: 2. Jul 2011, 13:44

Re: im loch

Beitrag von cube08 »

danke icediamond
ich bin dann doch noch mal nach draußen gegangen.hab mich gezwungen,bin ziellos durch die stadt(bad segeberg)gelaufen.die straße hoch wieder runter.dann war ich in nem buchladen hab mir ein buch über depression(was sonst)gekauft.
eigentlich wollte ich irgendwo nen kaffee trinken aber es ist mir nicht gelungen.ich war wie in einer blase gefangen,ich sehe die menschen und sie mich,aber wir können uns nicht erreichen.
ein paar lächeln konnte ich aber einfangen.
morgen hab ich ein neues vorgespräch bei ner therapeutin,alle hoffnung geht da hin.

danke euch allen ihr seid so...
wachsam

lg nasum
Icediamond
Beiträge: 83
Registriert: 7. Jun 2011, 17:41

Re: im loch

Beitrag von Icediamond »

Huhu!

Schicke Dir liebe Grüße aus Lübeck zur " Möbel Kraft City " Bad Segeberg

Wir wohnen ja nicht wirklich weit voneinander entfernt...

Das Du mal raus gegangen bist ist ja schon ein kleiner Erfolg.
Die von Dir erworbene Lektüre ist doch ok!!!
Du setzt Dich mit Deiner Krankheit auseinander. Is doch supi!

Liebe Grüße
Icediamond
cube08
Beiträge: 21
Registriert: 2. Jul 2011, 13:44

Re: im loch

Beitrag von cube08 »

ein huhu
ist das schön...
es ist für mich immer wunderbar wenn ich morgens schon so liebe nachrichten bekomme.
mir gehts heute ganz gut,habe nachher den termin bei der thera.hoffentlich vermassel ich nicht das vorgespräch.gibt es da tipps?
soll ich gleich alles sagen?

ich drück euch
liebe grüße
nasum
johannaabraham
Beiträge: 45
Registriert: 12. Feb 2010, 10:13

Re: im loch

Beitrag von johannaabraham »

hallo nasum, alle an alle,

auch ich bin derzeit im Loch gefangen und kurz vor der Krankschreibung. Aber da ich die Tagesstruktur brauche, gehe ich immer noch zur Arbeit (Werkstatt).
Bei mir liegt es gerade daran, dass ich mich in meiner jetztigen beruflichen Situation nicht wohlfühle und es nur wenig Chancen gibt, da rauszukommen.
Die Suche nach einer Alternative hat mich in die Verzweiflung und Überforderung getrieben und hat viel Kraft gekostet.
Mich hat es verzweifeln lassen immer wieder zu hören, dass ich entweder die Voraussetzungen nicht habe, oder dass es keine Plätze gibt. Da ich aber eine Befürwortung für die Werkstatt habe, ist die Auswahl sehr eingeschränkt.
Zusätzlich belastet es mich, dass ich seit Wochen meinen Haushalt nicht mehr schaffe und mich in meiner eigenen Wohnung nicht mehr wohlfühle.
Trotzdem ich mit meiner Betreuung einen Plan entworfen habe, wie es weitergehen könnte und am Sonntag eine Freundin von mir zum Helfen in der Wohnung kommt, bin ich total verwzeifelt und die Tränen kennen kein Ende...
Vielleicht hat ja einer einen Rat für mich, wie ich mit dieser perspektivlosen Situation umgehen kann. Mir fehlt einfach die berufliche Perspektive.

sonneinhamburg
Abraham
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