Depression und Partnerschaft

Lady_Godiva

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Lady_Godiva »

Seit 7 Jahren bin ich jetzt mit meinem Mann zusammen, 6 davon verheiratet. Depressiv bin ich wohl schon länger, wobei es die Therapeutin damals gar nicht gesagt hat, was sie diagnostiziert hat.
Die Anfangszeit war recht schön, aber ich habe schon bald gemerkt, wie es immer schlimmer wurde. Hab es aber lange heraus gezögert, mir Hilfe zu suchen, erst jetzt habe ich es richtig geschafft.
Mein Mann unterstützt mich ebenfalls, wo er nur kann, tut so viel im Haushalt, mit den Kindern und versucht mich auch gleichzeitig, ein wenig anzutreiben, damit ich wenigstens etwas schaffe, zu tun, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Oft möchte ich mich auch einfach nur noch verkriechen, niemanden sehen, nix hören, aber ich freue mich jedes Mal, wenn dann mein Mann irgendwann kommt, sich neben mich aufs Bett legt und in den Arm nimmt.
Im Winter hatte ich allerdings ne schlimme Phase, da hab ich sogar ernsthaft eine Trennung erwähnt. Auch jetzt knall ich ihm immer wieder an den Kopf, er solle gehen oder ich könnte es ja tun. Bisher wollte er allerdings nichts davon hören
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Blümchen,

Auch bei uns ist es oft schwer und in meinem letzten Tief bin ich bei meinem Freund einfach abgehauen habe alle Sachen gepackt, habe nichts gesagt, konnte nicht. Und bin gegangen. Auch Bücher die ich ihm mitgebracht habe, habe ich wieder eingepackt.

Er stand fassungslos daneben. Er hat mich dann gefragt ob es das jetzt war. Ich war innerlich so zerissen. Einerseits wollte ich das nicht tun, andererseits habe ich in dem Moment gedacht: ich komme nie mehr wieder. Es tut mir dann selbst so unsagbar weh. Diese Bild wie er da so stand, wird mich bis ans Ende meiner Tage verfolgen. Ich habe mir da selbst das Herz gebrochen. Und da ist mir klar geworden das ich kein Stück besser bin als meine Mutter. Ups sorry anderes Thema.

Mir ist also etwas klar geworden und bei der Therapie sind dann ein paar Knoten geplatzt. Es ist nicht leicht, aber ich/ wir versuchen es.

Ich tauche gerade aus einer schlimmen Phase wieder auf. Daher sehen wir uns. Aber oft kann ich auch einfach nicht.

Ich glaube aber fest daran das alles wieder gut wird.

LG FrauRossi
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Hallo Frau Rossi,

das hat mich jetzt sehr traurig gemacht das Du abgehauen bist. Die Krankheit ist ja echt schlimm aber für Beide Seiten. Heute haben wir schon paar mal gemailt aber über Belangloses. Er ist seit Februar in dieser Phase, bin mal gespannt wann er wenigstens ein bischen wieder am Leben teilnehmen kann.
Ich würde so gerne mit ihm zusammen im September in Urlaub fahren. Letztes Jahr ist er sogar die ganze Strecke gefahren über 600 km und wir sind uns auch näher gekommen. Es kam von ihm aus. Ich traue mich nicht ihn zu fragen. Ich warte bis nächsten Monat vielleicht ist er dann etwas offener.

Ach Frau Rossi, schön das ich mit Euch hier reden kann. Es gibt mir doch wieder ein bischen Hoffnung oder Mut ?!

Letztes Jahr im Urlaub sagte er zu mir ich solle es mir mit ihm überlegen denn er wäre ja krank und ich sagte ihm er solle es sich mit mir auch überlegen denn ich liebe ihn über Alles.

Viele Grüße

Bluemchen
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

danke Kate,

Kraft schöpfe ich aus Euren Berichten. Jetzt kann ich auch besser verstehen. Warum bin ich nicht eher darauf gekommen ? Ich war meist nur im Angehörigen Forum.

Viele Grüße

Bluemchen
Kathryn
Beiträge: 236
Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Kathryn »

hallo bluemchen,

ja man kann von aussen die gedankengänge oft nicht nachvollziehen. bin aber auch gerade in einer sehr schlechten verfassung und innerlich vöölig zerrissen- auf der einen seite brauche ich meinen mann, den er ist mein fundament-aber nähe geht momentan gar nicht und ich grüble nun schon beinah täglich ob es ein fehler war in an mich zu binden etc.

ich denke solche phasen wird es immer geben, aber sie bringen betroffene und auch angehörige oft an die grenzen, oder darüber hinaus.

das schreiben hilft mir selbst auch ein wenig klarer zu sehen und kann nur hoffen das diese phase bald vorbei geht-am sonntag hat sie mich völlig bewegungslos ans bett gefesselt...

lieben gruß
kate
Wer kämpft, kann verlieren- Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Hallo Kate,

jetzt muß ich weinen. Denk bitte nicht so, wir lieben Euch Partner doch. Es tut mir leid das es Dir so schlecht geht aber es kommen doch auch wieder bessere Tage.
Ich bin mein Lebenlang leicht depressiv und vor ca. 15 Jahren war ich auch drei Monate in einer psychosomatischen Klinik und habe knallharte (nonverbale) Therapie gemacht. Ich habe mein Innerstes nach außen gedreht und das war nicht so einfach, aber für mich war es super. Ich dachte mir damals, das ich nur diese Chance habe denn in einer Gesprächstherapie kann ich viel verschweigen oder zerreden.

Gib nicht auf, bitte. Wir brauchen Euch als Partner doch auch.

Lieben Gruß

Bluemchen
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

weißte Kate, wenns mir sehr schlecht geht fahre ich an die Nordsee. Ich brauche die Weite, den Horizont den ich hier nicht habe. Ich muß Wolken sehen und Gedanken fliegen lassen können, und durchatmen. Bei meiner letzten Reha vor vier Jahren bin ich auch am Meer stundenlang gelaufen und konnte keine Freude empfinden und das hat mir große Angst gemacht. Ich habe echt gebetét lieber Gott gib mir meine Gefühle wieder. Dann bin ich jeden Morgen einige Kilometer gewalkt, habe Tai chi am Meer gemacht und andere Entspannungsübungen,. Und siehe da, meine Gefühle kamen wieder weil ich darum gekämpft habe. Das war eine super Erfahrung.
Aber ich weiß das es ab einer bestimmten Stufe nicht mehr so leicht möglich ist zu kämpfen.


VG

Bluemchen
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Blümchen,

ich wollte dich nicht traurig machen.
Ich wollte dir eigentlich ganz im Gegenteil, Mut machen! Ich wollte dir zeigen: bei uns ist auch nicht immer alles "Sonnenschein" damit du nicht denkst: Mensch die FrauRossi ist doch auch depressiv und in ihrer Beziehung klappt alles.
Es gibt halt auch finstere Zeiten.

Aber zum weiter Mutmachen: Eigentlich klappt's ja auch. Wir finden uns immer irgendwie einen Weg. Und da ist gaaaanz viel Liebe.

Mehr kann ich grad nicht schreiben bin zu erschöpft heute. Hatte grad ne Telefonstunde mit der Therapeutin

Nur eines noch schnell, es freut mich daß du gerne hier mit uns quatscht

LG FrauRossi

wenn du die kleine Hand mir gibst
die soviel ungesagtes sagt
hab ich dich jemals dann gefragt
ob du mich liebst?

Ich will ja nicht daß du mich liebst
will nur daß ich dich nahe weis
und daß du manchmal stumm und leis
die Hand mir gibst.
(H. Hesse)
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Liebe Frau Rossi,

es macht mich traurig aber trotzdem bringt es mich enorm weiter. Ist ja ganz normal wenn ich die Andere Seite hore und versuche zu verstehen das es mich rührt. Ich finde es so toll solche Informationen von einem Betroffenem zu bekommen weil mein Partner ja nicht mit mir darüber redet. Ich bin auch total erschöpft und schreibe kaum mitr meinen Leuten aber ich möchte verstehen und reisse mich sehr zusammen um Informationen von Euch zu bekommen. Ich nehme ja im Moment auch Insidon um mich rtwas zu stützen.

Kein Zwang leibe Rossi. Ich danke Dir von Herzen.

Liebe Grüße

Bluemchen
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Liebe Frau Rossi,

kennst Du das Lied von Jan Delay, Hoffnung ?

Wenn Du magst hör mal rein.

Herzliche Grüße

Bluemchen
Kathryn
Beiträge: 236
Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Kathryn »

Hallo Bluemchen,

ich danke dir für deine lieben worte...sie haben mich ein wenig aufgebaut. Viel mehr kann und mag ich heut nicht schreiben...bin zutiefst erschöpft und an einem punkt, an dem es mir kaum noch möglich ist zu kämpfen. Aber ich versuch es weiter...

lieben gruß
kate
Wer kämpft, kann verlieren- Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Liebe Kate,

vielen Dank, das Du mir trotzdem geschrieben hast. Dann bis bald.

Lieben Gruß

Bluemchen
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

und ich hoffe das die besseren Tage nicht so lange auf sich warten lassen !!!!!!!!
Westerhever

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Westerhever »

Hallo Frau Rossi,

habe heute meinem Partner (Ex) gefragt ob er im September mitfährt an unseren Lieblingsort an der Nordsee um mit mir meinen runden Geburtstag zu verbringen. Leider keine Antwort. Ich habe gesagt,das es mir sehr wichtig wäre wenn er dabei ist und wenn es ihm nicht behagt er ja jederzeit abhauen kann.

Was soll ich davon halten ?

Viele Grüße

Bluemchen
BBM
Beiträge: 23
Registriert: 7. Jul 2011, 01:34

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von BBM »

Liebes Bluemchen, liebe Frau Rossi und liebe Kate, ich möchte ja ungern euren Trialog unterbrechen.

Ich hab nur selbst gerade ein wiederkehrendes Problem in meiner Partnerschaft.

Ich bin sehr kuschelbedürftig und brauche ganz viel Nähe. Manchmal scheint das meinen Freund verständlicherweise zu überfordern.
Ich habe auch keine Ahnung, warum, aber wenn ich mich bei ihm anlehne, mich ankuschel' oder ihn umarme, dann seufze ich manchmal. Ein Genusslaut eben. So wie Katzen, die schnurren.
Mein Freund hat das jetzt mal angesprochen und mich gefragt, warum ich das mache. Keine Ahnung. Ist halt so. Ich hab ihn gefragt, ob ihn das stört. Und er meinte, ja. Weil ich das immer mache.
Das hat mir so wehgetan... Ich meine, ich bin ein sehr toleranter Mensch und es gibt auch einige Dinge, die ich an ihm komisch finde (er mag es nicht, am Rücken massiert zu werden und massiert auch selbst nicht; er möchte nicht, dass ich auf seinem Schoß sitze, wenn wir unter Leuten sind, weil ihm das zu intim ist usw.). Finde ich auch schade, aber es ist halt so. Ich liebe ihn doch so, wie er ist.

Und ich frage mich, was er mir damit sagen wollte. Ich meine, was soll ich denn mit dieser Information anfangen? Ich bin doch so, wie ich bin. Und jetzt kann ich überhaupt nicht unbeschwert Nähe suchen, weil ich das immer im Hinterkopf habe. Und total verunsichert bin.

Wir hatten erst ein Telefonat und das Übliche - er wusste nicht, was er sagen soll und so haben wir das Thema gewechselt. Dann hab ich ihm noch mal eine sms geschrieben, dass ich es halt nicht verstehe und dass ich ihn eben auch so liebe, wie er ist und dass er mich verletzt hat.
Wie zu erwarten war, kam keine Antwort. Weil er wieder nicht wusste, was er antworten soll. Also hab ich ihm noch mal geschrieben, er soll mal drüber nachdenken. Da kamm dann nur ein "..." zurück. So was hatten wir noch nie.
Danach hab ich ihn nicht mehr erreicht.

Einigen mag das vlt. als Lappalie erscheinen - aber mich hat das schwer getroffen und mir wehgetan.
Vlt. bewerte ich das gerade mal wieder über. Aber für mich ist das schon ein Indikator, wie er insgesamt zu mir steht. Wenn ihn schon solche Kleinigkeiten "stören"... also ganz ehrlich...
Und sofort hatte ich wieder die ganzen alten Zweifel
- ob er mich überhaupt liebt
- ob ich ihm wichtig bin
- ob er gern Zeit mit mir verbringt usw.
Denn ich habe das Gefühl, Ballast für ihn zu sein.
Dass er jetzt nicht reagiert, tut mir weh. Ich fühle mich so... weggestoßen von ihm.
Wie kann man denn nach so einer Sache überhaupt ruhig ins Bett gehen? Er wusste, dass ich weinend im Bett liege. Ist ihm das wirklich so egal?
Vlt. bin ich gerade zu hart zu ihm und tue ihm Unrecht.

Er weiß oft nicht, was er sagen soll. Dadurch habe ich oft das Gefühl, dass er nicht für mich da ist. Und jetzt sind ja gerade die Prüfungen. Und ich gebe ihm die Zeit, die er braucht und wir sehen uns nur ein- oder zweimal die Woche. Das ist schon hart für mich.
Er weiß, dass er mir fehlt. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass ich IHM fehle. Er sagt mir nie, dass er mich vermisst. Und immer meint er nur, ich wisse doch, dass er nicht so der verbale Typ sei.
Ja. Weiß ich. Und versuche ich so gut es geht zu akzeptieren.
Aber er weiß auch, wie sensibel ich auf Wort reagiere. Dass ich ganz schnell glücklich zu machen bin, wenn man mir einmal ein ehrliches "Ich liebe dich von ganzem Herzen und bin immer für dich da." sagt. Und das kommt nicht.
Ich habe gedacht, okay, muss ich meine Erwartungen runterschrauben und alles auf mich zukommen lassen. Mich über das freuen, was ich bekomme.

Ich will ihm helfen - er lehnt ab. Er meint, die Uni ist sein Job und er muss die Prüfungen alleine schaffen. Ist sein Ding. Da muss er alleine durch. Hat er zwar recht - aber wozu ist denn dann eine Beziehung da? Um es alleine zu schaffen?
Manchmal frage ich mich, ob er den seelisch-moralisch-emotionalen Rückhalt, den ich ihm bieten kann, übehaupt zu schätzen weiß. Ich würde mir dasselbe wünschen. Zuspruch und viele liebe Worte.

Ich hab ihm das alles auch schon mal geschrieben. Dass er mich besser versteht. Das war vor anderthalb Wochen. Er hat es bis jetzt noch immer nicht gelesen. Na gut. Wenigstens ist er ehrlich.

Aber dadurch frage ich mich wieder, wie wichtig ich oder die Beziehung ihm sind. Wenn mir meine Freundin so was schreibt und sich so viel Mühe gibt, weil ihr die Beziehung so wichtig ist - dann lese ich das doch sofort! Schon alleine, weil ich so neugierig bin.
Ich verstehe es nicht...
Er hat mir versprochen, es noch zu lesen. Und war zerknirscht. Und das Übliche "Du weißt doch, dass jetzt Prüfngszeit ist."
Weshalb wir übrigens auch unser "Halbjähriges" nicht feiern.
Ich hab gefragt "Aber wir holen es nach den Prüfungen nach, ja?". Ich habe ihn gefragt, ob das ihm denn so wenig bedeutet. "Doch. Aber dir bedeutet es wohl mehr." So sinngemäß.

Ich bin total verzweifelt und weiß einfach nicht weiter...
Was soll ich denn jetzt nur tun?

Ich will ihn nicht verlieren, aber gleichzeitig hatte ich heute zum ersten Mal den erschütternden Einfall, ob er nicht vielleicht ohne mich besser dran wäre...
Soll er sich doch eine Freundin suchen, die nicht schnurrt und nichts vom Kuscheln hält. Vlt. wird er ja dann glücklich.

Könnt ihr mir irgendwie in meiner schwierigen Lage helfen? Oder mich ein bisschen aufbauen?

Seid lieb gegrüßt,
eurer Wolkenschäfchen
BBM
Beiträge: 23
Registriert: 7. Jul 2011, 01:34

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von BBM »

Liebes Bluemchen, liebe Frau Rossi und liebe Kate, ich möchte ja ungern euren Trialog unterbrechen.

Ich hab nur selbst gerade ein wiederkehrendes Problem in meiner Partnerschaft.

Ich bin sehr kuschelbedürftig und brauche ganz viel Nähe. Manchmal scheint das meinen Freund verständlicherweise zu überfordern.
Ich habe auch keine Ahnung, warum, aber wenn ich mich bei ihm anlehne, mich ankuschel' oder ihn umarme, dann seufze ich manchmal. Ein Genusslaut eben. So wie Katzen, die schnurren.
Mein Freund hat das jetzt mal angesprochen und mich gefragt, warum ich das mache. Keine Ahnung. Ist halt so. Ich hab ihn gefragt, ob ihn das stört. Und er meinte, ja. Weil ich das immer mache.
Das hat mir so wehgetan... Ich meine, ich bin ein sehr toleranter Mensch und es gibt auch einige Dinge, die ich an ihm komisch finde (er mag es nicht, am Rücken massiert zu werden und massiert auch selbst nicht; er möchte nicht, dass ich auf seinem Schoß sitze, wenn wir unter Leuten sind, weil ihm das zu intim ist usw.). Finde ich auch schade, aber es ist halt so. Ich liebe ihn doch so, wie er ist.

Und ich frage mich, was er mir damit sagen wollte. Ich meine, was soll ich denn mit dieser Information anfangen? Ich bin doch so, wie ich bin. Und jetzt kann ich überhaupt nicht unbeschwert Nähe suchen, weil ich das immer im Hinterkopf habe. Und total verunsichert bin.

Wir hatten erst ein Telefonat und das Übliche - er wusste nicht, was er sagen soll und so haben wir das Thema gewechselt. Dann hab ich ihm noch mal eine sms geschrieben, dass ich es halt nicht verstehe und dass ich ihn eben auch so liebe, wie er ist und dass er mich verletzt hat.
Wie zu erwarten war, kam keine Antwort. Weil er wieder nicht wusste, was er antworten soll. Also hab ich ihm noch mal geschrieben, er soll mal drüber nachdenken. Da kamm dann nur ein "..." zurück. So was hatten wir noch nie.
Danach hab ich ihn nicht mehr erreicht.

Einigen mag das vlt. als Lappalie erscheinen - aber mich hat das schwer getroffen und mir wehgetan.
Vlt. bewerte ich das gerade mal wieder über. Aber für mich ist das schon ein Indikator, wie er insgesamt zu mir steht. Wenn ihn schon solche Kleinigkeiten "stören"... also ganz ehrlich...
Und sofort hatte ich wieder die ganzen alten Zweifel
- ob er mich überhaupt liebt
- ob ich ihm wichtig bin
- ob er gern Zeit mit mir verbringt usw.
Denn ich habe das Gefühl, Ballast für ihn zu sein.
Dass er jetzt nicht reagiert, tut mir weh. Ich fühle mich so... weggestoßen von ihm.
Wie kann man denn nach so einer Sache überhaupt ruhig ins Bett gehen? Er wusste, dass ich weinend im Bett liege. Ist ihm das wirklich so egal?
Vlt. bin ich gerade zu hart zu ihm und tue ihm Unrecht.

Er weiß oft nicht, was er sagen soll. Dadurch habe ich oft das Gefühl, dass er nicht für mich da ist. Und jetzt sind ja gerade die Prüfungen. Und ich gebe ihm die Zeit, die er braucht und wir sehen uns nur ein- oder zweimal die Woche. Das ist schon hart für mich.
Er weiß, dass er mir fehlt. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass ich IHM fehle. Er sagt mir nie, dass er mich vermisst. Und immer meint er nur, ich wisse doch, dass er nicht so der verbale Typ sei.
Ja. Weiß ich. Und versuche ich so gut es geht zu akzeptieren.
Aber er weiß auch, wie sensibel ich auf Wort reagiere. Dass ich ganz schnell glücklich zu machen bin, wenn man mir einmal ein ehrliches "Ich liebe dich von ganzem Herzen und bin immer für dich da." sagt. Und das kommt nicht.
Ich habe gedacht, okay, muss ich meine Erwartungen runterschrauben und alles auf mich zukommen lassen. Mich über das freuen, was ich bekomme.

Ich will ihm helfen - er lehnt ab. Er meint, die Uni ist sein Job und er muss die Prüfungen alleine schaffen. Ist sein Ding. Da muss er alleine durch. Hat er zwar recht - aber wozu ist denn dann eine Beziehung da? Um es alleine zu schaffen?
Manchmal frage ich mich, ob er den seelisch-moralisch-emotionalen Rückhalt, den ich ihm bieten kann, übehaupt zu schätzen weiß. Ich würde mir dasselbe wünschen. Zuspruch und viele liebe Worte.

Ich hab ihm das alles auch schon mal geschrieben. Dass er mich besser versteht. Das war vor anderthalb Wochen. Er hat es bis jetzt noch immer nicht gelesen. Na gut. Wenigstens ist er ehrlich.

Aber dadurch frage ich mich wieder, wie wichtig ich oder die Beziehung ihm sind. Wenn mir meine Freundin so was schreibt und sich so viel Mühe gibt, weil ihr die Beziehung so wichtig ist - dann lese ich das doch sofort! Schon alleine, weil ich so neugierig bin.
Ich verstehe es nicht...
Er hat mir versprochen, es noch zu lesen. Und war zerknirscht. Und das Übliche "Du weißt doch, dass jetzt Prüfungszeit ist."
Weshalb wir übrigens auch unser "Halbjähriges" nicht feiern.
Ich hab gefragt "Aber wir holen es nach den Prüfungen nach, ja?". Ich habe ihn gefragt, ob das ihm denn so wenig bedeutet. "Doch. Aber dir bedeutet es wohl mehr." So sinngemäß.

Ich bin total verzweifelt und weiß einfach nicht weiter...
Was soll ich denn jetzt nur tun?

Ich will ihn nicht verlieren, aber gleichzeitig hatte ich heute zum ersten Mal den erschütternden Einfall, ob er nicht vielleicht ohne mich besser dran wäre...
Soll er sich doch eine Freundin suchen, die nicht schnurrt und nichts vom Kuscheln hält. Vlt. wird er ja dann glücklich. Meine Krankheit und meine u.a. auch dadurch entstehenden Bedürfnisse kann er vlt. einfach nicht erfüllen...

Ich habe 2 Stunden nur geweint...

Könnt ihr mir irgendwie in meiner schwierigen Lage helfen? Oder mich ein bisschen aufbauen?

Seid lieb gegrüßt,
eurer Wolkenschäfchen
BBM
Beiträge: 23
Registriert: 7. Jul 2011, 01:34

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von BBM »

Entschuldigt, dass es doppelt erschien.
Kathryn
Beiträge: 236
Registriert: 1. Dez 2010, 14:41

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von Kathryn »

hallo wolkenschäfchen,

in deiner lage ist es natürlich noch schwieriger in einer solchen partnerschaft zu leben. ob es jetzt an deiner wahrnehmung liegt oder es normal ist, das du verletzt bist, kann ich nicht genau sagen. ich wäre auch verletzt-aber meine wahrnehmung ist ebenfalls verschoben.
es ist schwierig dir da was zu raten, so auf die ferne hin. nur eines solltest du ganz dringend lassen, nämlich dir die schuld dran geben und zu glauben das er ohne dich besser dran ist. was hast du denn falsch gemacht? eigentlich nichts...im gegenteil! mein mann würde sich freuen, würde er auch nur ein bruchteil deiner zuneigung von mir zurück bekommen...aber das isn andres thema...

ich glaube, diese partnerschaft tut dir nicht gut! Und sein Interesse swcheint ja wirklich sehr gemäßigt zu sein-siehe die sache mit dem brief! tut mir sehr leid, das du das jetzt auch noch zusätzlich durchmachst, ich kann dir nichts raten, aber gut tut es dir auf keinen fall...

versuch dir nur klar zu machen: DU bist NICHT SCHULD!

lieben gruß
kate
Wer kämpft, kann verlieren- Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
BBM
Beiträge: 23
Registriert: 7. Jul 2011, 01:34

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von BBM »

Danke, liebe Kate.

Dann weiß ich wenigstens, dass ich nichts falsch gemacht habe.

Natürlich tut es trotzdem unglaublich weh... Und ich habe eben so Angst, ihn zu verlieren, weil ich ihn wirklich liebe...

Vielleicht ändert sich ja alles wieder, wenn in 3 Wochen die Prüfungen vorbei sind.

Ich habe Angst, dass ich das nicht durchhalte und mich in einer Kurzschlussreaktion von ihm trenne, weil ich mir einfach überhaupt nicht mehr sicher bin, ob ich ihm wichtig bin... Aber das kann ja eben auch an meiner verzerrten Wahrnehmung liegen... *seufz*

Trotzdem vielen Dank erst einmal.
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