Meine Schritte V: WEITER GEHT´S BEI "MEINE SCHRITTE 6" !!!

rm
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von rm »

Guten Morgen Likolo und alle and'ren Diamanten...

..Es ist manchmal heftig, aber nicht aussichtslos. Nichts ist aussichtslos. Ist nur die Frage, wie ich/ wir damit umgehen. Ich war grad auf dem Weg, zu sehr in mich selbst zu tauchen. Mich in meiner Vergangenheit zu verlieren. ABER: ich finde mich grad wieder. Und DAS ist das Wesentliche!

Seltsamerweise finde ich mich über ein Thema wieder, das IHR hier - ich sag mal - ungewollt provoziert habt. Und es ist NICHT nur dieser wertvolle thread hier, sondern es kommen grad bei mir wieder viele andere Themen und Situationen hoch, die eben auch viel mit Verlassen werden, Wieder-finden, Wieder - gehen zu tun haben.

Und: ich bin nicht allein. Das ist auch eine Botschaft, die ich aufnehme. Eigentlich bin ich nie allein, wenn ich den Weg nach außen -zu meinen Mitmenschen hin - suche. DAS ist die Botschaft, die ich in mir hab.

Ich möchte Euch sagen: ich bin in guter Begleitung, ich möchte nicht, daß Ihr Euch Sorgen macht, denn es ist MEINE Verantwortung , und ich bin bereit und fähig, diese wahrzunehmen. Wenn nun dies alles für Euch zu kryptisch klingt, so hat es dahingehend seinen Sinn, daß nicht alles für die Öffentlichkeit hier bestimmt ist.

Bitte nicht falsch verstehen: Es hat überhaupt nichts mit Euch hier zu tun. Nur ich will momentan nicht, daß etwas öffentlich wird ....daß durch z.B. neugierige Nachbarn (die ziemlich 'falsch' zu sein scheinen)... Dinge in die Welt getrascht werden, die so nicht zutreffend sind. Und ich bin mir nicht sicher, ob diese wohlwollenden Nachbarn hier nicht eifrig mitlesen.

Deshalb: ich nehm mich ein wenig zurück. Und das ist gut so. Erst mal bis hierher. So fühlt es sich ganz gut an für mich. .

Liebe Grüße und Umarmung
an Euch alle.

Reinhart

P.S.: Was mir gerade jetzt noch so kommt (nach gut drei-stündigem Abstand von meinem letzten Posting hier ) ist Folgendes: Ich merke wohl, daß sich da in den letzten Tagen sehr viel aufgestaut hat, was nicht nur mit Verlustängsten zu tun hat, sondern auch mit dem für mich ganz wichtigen Thema VERZEIHUNG oder VERGEBUNG.

Und außerdem merke ich wohl, daß sich hier in diesem Faden und auch in dem Faden von Marry (Thema "10 Jahre sind genug:)" im Unterforum 'Beziehungen' bei mir ganz vehement mein inneres Kind gemeldet hat.

Ich möchte mir/ ihm was Gutes tun, indem ich jetzt für kurze Zeit - vielleicht nur für ein paar Stunden, vielleicht auch für einen Tag, vielleicht auch für mehrere Tage - mal weiteren Abstand zu dem Thema:Menschen begegnen/ Menschen vertrauen/ sich selbst vertrauen/ in's Handeln kommen/ sich anlehnen können/ sich selbst Halt geben lernen/ mit lieb gewordenen Gewohnheiten umgehen können und diese dennoch mal verabschieden lernen etc./ etc. ...

Wow, ein guter und lohnenswerter Gedanke für mich, so finde ich. Vielleicht könnt Ihr Euch davon auch was zueigen machen? Wenn's passt, nur dann natürlich .

Bis denne,
Reinhart
kiwilana
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von kiwilana »

Lieber Reinhart,

jetzt weiß/ahne ich, wo du warst oder noch bist: du warst "weg", zumindest nicht "hier" und doch hatte ich immer wieder mal das gefühl, dass du irgendwie noch da bist - du selbst oder zumindest dein thema/gefühl, dass dich gerade beschäftigt. während deiner kleinen pause schrieb ich dir jedoch mit dem bild, das ich von dir zuletzt kannte: offen, auf dich achtend, wege und umgang mit gefühlen/situationen suchend und findend.

deshalb interpretierte ich, dass du eine konstruktive pause machst. aber kannst du dich an meine unsicherheit kurz davor erinnern? als ich fragte, ob diese pause konstruktiv oder destruktiv sei? das war so ein moment. eine unsicherheit, so ein gefühl, ob dein rückzug evtl. doch nicht nur konstruktiv ist. dass es dir evtl. nicht gut geht. und die frage: warum du hier nicht darüber reden möchtest bzw. nicht konntest. weil es sinnlos wirkte?

ich habe eben den anderen thread gelesen und hätte in solcher situation ggf. gedanken/gefühle/ängste wie:

* was nützt es darüber zu reden? Susan ist und bleibt trotzdem weg.
* was nützt mir die zuneignung und liebe in diesem thread hier? früher oder später sind doch auch sie weg.
* was nützt es mir überhaupt mich auf menschen einzulassen? sie verlassen mich sowieso alle.

Lieber Reinhart, es tut mir sehr leid für dich, dass Susan nun nicht mehr hier ist. sie war und ist dir wichtig und ans herz gewachsen. wie nachvollziehbar. genau so geht es mir mit euch. deshalb nehme ich dich jetzt in den arm und sende dir trost von herzen. ich habe überlegt, ob ich dir noch kraft zum loslassen senden soll. aber dann dachte ich: darf nicht erstmal die trauer sein? und sende dir deshalb kraft, um mit der trauer umzugehen.

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doch, huch! was schreibst du da nun am ende deines postings, indem du dich wieder ein wenig geöffnet hast?

> ... bei mir ganz vehement mein inneres Kind gemeldet hat. Ich möchte mir/ihm was Gutes tun, indem ich jetzt für kurze Zeit (...) mal weiteren Abstand zu dem Thema: Menschen begegnen/ Menschen vertrauen (...) mit lieb gewordenen Gewohnheiten umgehen können und diese dennoch mal verabschieden lernen...
dein inneres kind hat sich gemeldet - und dann weiterer abstand zu diesen themen, wäre etwas gutes?
also wenn sich mein inneres kind meldet, bedeutet das: es möchte gehört werden, mit all seinen gefühlen. und diese gefühle - themen! - sind dann erstmal da. und zwar rund um die uhr. bis sie sich wieder beruhigen und auflösen können. meistens braucht mein inneres kind dann erstmal "unanalytischen" trost, ganz kindgerecht in form eines kuscheltiers, des lieblings-kinder-essens o.ä. hattest du an sowas "gutes" gedacht? das ist schön

was sich jedoch zumindest mein inneres kind PARALLEL dazu auch wünscht ist: dass ich mich als erwachsene um die auflösung der belastenden hochgekommenen gefühle kümmere. und soviel griesbrei essen oder mit dem kuscheltier kuscheln können wir gar nicht ( ) dass sich allein dadurch etwas auflösen könnte. es gibt der kleinen und mir etwas kraft. aber für konkrete bzw. nachhaltige besserung braucht die kleine - brauchen wir beide = ich - dass ich mir unsere gefühle bewusst ansehe, mich ihnen öffne und mit ihnen arbeite.

tut mir leid, wenn das alles oder der letzte teil gar nicht zu dir passt. ich werde nur irgendwie das gefühl nicht los, dass du dich - zumindest was diese gefühle bzw. themen angeht - in dein schneckenhaus zurück ziehst. du hast vor mit deinem therapeuten zu reden - das ist schön. und evtl. öffnest du dich ja auch anderen, tauschst dich mit jemandem persönlich aus. aber dort wo - wie ich dich verstanden habe - der auslöser lag, gab es keine rückmeldung, (noch) keinen austausch - in dem anderen thread. und hier, in dem thread, in dem du dich sonst öffnen konntest - dies auch vorhin kurz tatest - da sprichst du erneut von abstand. warum? wirkt es sinnlos?

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tut mir leid, dass ich mich gerade nicht kurz fassen kann ich schreibe nicht soviel, weil ich dich unter druck setzen möchte - um gottes willen, ich fürchte, es könnte so wirken, dabei wäre das das letzte, was ich möchte! ich würde dich nur gerne erreichen dir sagen - so dass du es spüren und glauben kannst: du bist nicht alleine! ja, Susan hat sich verabschiedet. aber wir sind DA! im jetzt und hier gibt es in diesem faden keinen abschied - niemanden, der dich verlässt! und: dass wir/ich uns irgendwann hier bzw. von dir verabschieden - das ist zumindest von meiner seite aus nicht gesagt. ich weiß, ich habe gesagt, dass ich bestimmt nicht ewig im forum bleibe. und das stimmt auch. aber erstens glaube ich, das dauert noch (sehr) lange und zweitens:

kann sein, dass dir das jetzt gar nichts bringt und kann sein, dass du mir das jetzt auch nicht glaubst - dieses vertrauen müsstest du selbst aufbringen, das kann ich dir leider nicht geben - aber ich hatte vor einer weile den gedanken, dass ich es schön fände, wenn du, Gregor, Likolo, Otterchen, Wakora, Maribo (und ich;) uns auch im wahren leben mal treffen bzw. persönlich kennen lernen würden. warum ich euch das nicht sagte?

zum einen, weil ich dachte: "was nützt ein solcher vorschlag, wenn ich kein geld habe, um zu einem treffpunkt zu fahren?". trotzdem hätte ich es euch gerne erzählt, obwohl ich es nicht umsetzen kann. einfach nur um euch zu sagen, dass sozial-phobie-kiwi, die sich echt kaum aus dem haus traut, keine angst davor hätte sich enormes vertrauen bei mir entwickelt hat ich mich sehr darüber freue und sehr dankbar dafür bin

warum ich euch das nicht sagte? weil ich mit meinem vorschlag bzw. meiner "dankbarkeits-hymne" niemanden verletzen oder ausschließen wollte. und etwa zu diesem zeitpunkt sagten gerade du, liebste Anna, und du, liebste Antiope hier "hallöchen" und ich wusste, dass ich (wie bei allen anderen auch) nun erstmal zeit brauche, dich, liebe Anna und dich, liebe Antiope, besser kennen zu lernen. nun habe ich es doch gesagt.

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denn deine trauer, lieber Reinhart - zumindest was Susan angeht - kann uns auch etwas sagen bzw. lehren. zumindest für mich bestätigt es: dass ich den menschen, die mir wichtig sind, die mir ans herz gewachsen sind, SAGEN sollte, das dem so ist. auf sie zugehen sollte. ich kann mich durch die anonymität des forums schützen, ja. andererseits kann ich mir durch die anonymität des forums auch schaden. wenn ich in ihr verharre und sie nicht überwinde, obwohl ich es gerne würde. wenn ich nichts sage, obwohl ich gerne würde. und sich dadurch - wenn niemand etwas sagt - ggf. kontakte verlieren, die mir/dir/uns so viel bedeutet haben.

deshalb sage ich hier und heute was ich denke und fühle. und sage auch dir, lieber Reinhart: wenn du gerne weiterhin kontakt mit Susan hättest - dann sage ihr das bzw. frage sie danach. vielleicht liest sie es noch. vielleicht würde sie auch gerne. vielleicht auch nicht. aber du hättest gefragt! dich für dich und deine bedürfnisse eingesetzt! und eine bewusste entscheidung getroffen: ob du überhaupt privat kontakt möchtest.

das kann helfen. beim loslassen. und wenn du privat keinen kontakt möchtest, dann geht es wohl doch eher um das forum bzw. das, was durch Susans abschied ausgelöst wurde: erinnerungen an die vergangenheit, dadurch verstärkte verlustängste und akute angst zu vertrauen = rückzug, damit dir nichts passieren kann?

das wäre sehr schade - verlierst du dadurch nicht noch mehr? nämlich das, was du hier zuvor schön fandest?

nun zweifle ich, ob ich "abschicken" drücken soll. zu viel interpretation, zu offen, ggf. verletztend, zu lang - fragen, die mich beschäftigen. aber ich werde jetzt "abschicken" drücken - und hoffen, dass es ok ist.

ganz liebe grüße an dich, lieber Reinhart und an euch ALLE hier eure kiwi

edit: nur freizeilen zwecks lesbarkeit eingefügt...
rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von rm »

>....denn deine trauer, lieber Reinhart - zumindest was Susan angeht - kann uns auch etwas sagen bzw. lehren. zumindest für mich bestätigt es: dass ich den menschen, die mir wichtig sind, die mir ans herz gewachsen sind, SAGEN sollte, das dem so ist. auf sie zugehen sollte. ich kann mich durch die anonymität des forums schützen, ja. andererseits kann ich mir durch die anonymität des forums auch schaden. wenn ich in ihr verharre und sie nicht überwinde, obwohl ich es gerne würde. wenn ich nichts sage, obwohl ich gerne würde. und sich dadurch - wenn niemand etwas sagt - ggf. kontakte verlieren, die mir/dir/uns so viel bedeutet haben.....<

Liebe Kiwi,

jetzt hab ich hier nun heut abend doch noch reingeschaut und schreibe Dir noch kurz, obwohl ich doch gleich schlafen gehen wollte.

Du veranlaßt mich, Dir zu sagen, daß ich Dein Posting sehr, sehr schön und offen finde. Du sagst, was Du denkst und fühlst. Das zeichnet Dich aus. Ich find es sehr bewundernswert, wie Du Dich mit 'meinem' Thema auseinandersetzt.

Wenn Du da selbst etwas für Dich rausziehen kannst, so freut es mich besonders. Und Susan wird es - so wie ich sie kennenlernen durfte - bestimmt auch für Dich freuen. Sie ist in meinen Augen ein ebenso offener Mensch wie Du. Sie bedeutet mir sehr viel. Das hast Du ja auch erkannt. Übrigens: sie hat mir zwar erstmal nur kurz , aber sehr wohltuend geantwortet und das freut mich riesig, denn sie ist damit doch nicht aus der Welt für mich. Genauso wenig wie Ihr hier.

Nun, was mich persönlich momentan so berührt, ist eben nun mal das Abschied- nehmen. Eigentlich wollte ich es nicht so nah an mich rankommen lassen, aber ich habe erkannt, daß es wohl ein Generalthema für mich ist, was wohl anfänglich mit meinen Jugenderfahrungen zu tun hat. Es würde zu weit führen, es hier erklären zu wollen. Auch deshalb finde ich übrigens Deinen Vorschlag, uns mal in bewußt begrenztem Umfang auch persönlich zu treffen, sehr ansprechend und überlegenswert.

Für Dich wäre es bestimmt erst mal sehr schwer, Dich zu überwinden und ich finde es bewundernswert, daß Du diesen Vorschlag machst. Wie sieht es bei den anderen aus? Besteht Interesse? Wenn ja, wer würde so ein Treffen organisieren wollen? Wo? Ich wäre bestimmt dabei, so meine Kräfte es zulassen.
Über Kosten solltest Du Dir keine Gedanken machen, denn das werden wir wohl gemeinsam schon irgendwie hinkriegen (ohne, daß Du Dich dabei 'schlecht' fühlen müßtest ).

Aber ich rede da über die Köpfe der anderen hier hinweg. Und das geht ja erst mal garnicht. Wie ist denn die Meinung der übrigen Diamanten dazu? Wir könnten uns Zeit lassen, darüber nachzudenken. Vor allem auch über die Frage, was so jeder einzelne erwarten würde. Ich jedenfalls würde ungern Entertainment betreiben wollen. Eher einen lustigen, manchmal auch ernsten Austausch bevorzugen, gerade wie uns stimmungsmäßig zumute ist.

Warum ich das so ausführlich hier behandele? Ich habe schon mal nicht so gute Erfahrungen gemacht, was das Thema Treffen von Forenmitgliedern betraf. Aber es lag wohl auch an mir, daß ich dann auf einmal nicht so sein konnte, wie ich eigentlich wollte: nämlich vertrauensvoll und zugewandt. Auch das ist eine längere Geschichte, die ich aber ohne die Betroffenen hier nicht weiter ausführen möchte. Es wäre nicht fair.

So, und was wollte ich nun eigentlich noch sagen ? Es ist schon spät, liebe Kiwi. Deshalb erst mal nur einfach noch DANKE für Dein Posting hier.

Gute Nacht, schlaft alle gut.
Bis bald.

Reinhart
bahari
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von bahari »

Lieber Reinhart, liebe Kiwi, liebe Alle,

da ist ja bei Euch so einiges in Bewegung geraten. Zuerst, lieber Reinhart wollte ich Dir nur sagen, dass Du Dich natürlich nicht rechtfertigen musst (auf mein obiges Posting hin). Das gilt natürlich nach wie vor. Trotzdem bin ich froh, dass ich nachgefragt habe, denn ich scheine da ja ein wichtiges Thema berührt zu haben.

Wie Kiwi schon sagte, konstruktiver Rückzug ist richtig und wichtig. Meine Sorge um Dich gründete sich auf meine eigenen Verhaltensweisen. (Schneckenhaus-Thema)!

Ihr beiden strahlenden Diamanten: wisst Ihr, was ich sehr schön finde? Reinhart hat ganz ehrlich über seinen Rückzug und dann sogar über die Gründe geschrieben. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, konstruktiv damit umzugehen.

Und Kiwi hat sich getraut, ganz ehrlich und ausführlich über ihre Gefühle zu schreiben. Das finde ich grandios Ihr leuchtet!!!

Ich hatte es schon einige Male angedeutet. Ich hatte mich noch vor ein paar Monaten völlig zurückgezogen, Freundschaften in den letzten Jahren ziehen lassen, vor der eigenen Familie immer eine Maske getragen, in der Arbeit und Öffentlichkeit sowieso. Mir ist nur eine echte Freundin geblieben und auch nur deshalb, weil sie sich nicht vergraulen ließ.

Ich habe mit niemandem über meine Probleme gesprochen, nicht in der Familie, nicht mit meiner Freundin, nicht mal mit Ärzten...Ich war soweit, dass ich Kontakte für immer für mich ausgeschlossen hatte. Und dann habe ich Euch gefunden. Ihr habt mich dazu gebracht, mich hier zu öffnen, auf Euch zuzugehen, es in einem geschützten Raum zu üben; und damit meine ich nicht die Anonymität sondern den liebevollen Umgang hier. Inzwischen bin ich sogar hier draußen wieder auf Menschen zugegangen, bin das Risiko eingegangen, wieder verletzt zu werden.

Darum geht es nämlich meiner Ansicht nach bei unseren Rückzügen. Wir verkriechen uns, wollen keine neuen Kontakte, weil wir nicht wieder verletzt werden wollen. Aber wenn wir dieses Risiko nicht eingehen, dann können keine neuen Kontakte zustande kommen, dann geben wir uns und anderen nicht mal eine Chance. So war es zumindest bei mir. Sicherheit gibt es leider nie, aber die Chance zu gewinnen ist das Risiko wert!

Und selbst wenn mal etwas zu Ende geht, dann kann niemand einem die schöne gemeinsame Zeit mehr wegnehmen.

Die Erfahrungen der Vergangenheit haben bei mir zu Ängsten vor der Zukunft geführt und mich schließlich im hier und heute gelähmt, blockiert.... Passt das nicht auch gut zu Anna und den anderen (Unter-)Themen?

So lieber Reinhart, gönn' Dir eine Pause, wenn es Dir gut tut, komm zurück, wenn Du magst. Ich spreche nur für mich, ich bin da, bin eine treue Seele, lege mehr wert auf Qualität als auf Quantität und ja, trotz riesen Angst, dass ich Euch verlieren könnte, wenn Ihr mich persönlich kennen lernen würdet, wäre ich dazu bereit. Wir müssen ja nichts überstürzen, können uns doch Zeit nehmen, bis sich jeder, der mag, mit dem Gedanken auch richtig wohl fühlt, oder? Kiwi und ich haben ja auch schon die eine oder andere Böe überstanden und das finde ich richtig schön, bedeutet mir ungeheuer viel, war gut zum kennen lernen und Vertrauen fassen, oder?

Ich umarme jeden, der es gerne zulassen möchte und schicke Euch allen ganz liebe Grüße

Likolo
rm
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von rm »

>....Und selbst wenn mal etwas zu Ende geht, dann kann niemand einem die schöne gemeinsame Zeit mehr wegnehmen. ....<

Genau, liebe Likolo

DAS ist es nämlich. Du/ Ich/ wir können (und das hat wiederum wieder NICHTS mit Euch zu tun!) uns irgendwann entscheiden, wohin Du/ ich/ wir ....(als Beispiel dienend für eine Beziehung/ Freundschaft irgendwann in unserem Leben passiert oder passierend).... gehen müssen/wollen:

Wir entscheiden uns für Vertrauen? Dann müssen wir damit rechnen (da wir alle 'nur' Menschen sind), daß dieses Vertrauen enttäuscht werden könnte. Genauso gut kann es aber auch gelingen, daß dieses Vertrauen auf fruchtbaren Boden fällt... wir einen Freund/ eine Freundin gewinnen. Es wird nicht viele solcher Begegnungen in einem Leben geben. Aber das muß ja nichts schlechtes sein. Du sagst es so schön: Qualität ist entscheidend, NICHT Quantität.

Wir entscheiden uns für unbegrenztes Vertrauen? Das wird NOCH seltener gelingen, vielleicht ein oder zweimal im Leben? Ich weiß es nicht. Ist auch nicht so wichtig. Wichtiger ist es m.E. nach, daß wir UNS SELBST vertrauen. Und eigentlich können wir dies auch und zwar UNBEGRENZT, in unserem eigenen, kleinen geschützem Raum, von dem Anselm Grün z.B. immer wieder so einleuchtend berichtet.

Nach all unseren negativen Erfahrungen haben wir verinnerlicht und uns unbewußt vielleicht entschieden, uns selbst, ubseren Gefühlen und Äußerungen unseres Körpers nicht mehr zu vertrauen? Dann stecken wir in einer fetten Depression. Nichts und niemanden mehr lassen wir mehr sich uns nähern, scheuen sogar eine 'nur' virtuelle Umarmung? Dann sind wir bedauernswert. Aber wir können uns dann sogar nicht mehr selbst bedauern, werden hilfsbedürftig, brauchen mehr denn je den Mitmenschen und verschließen uns doch gleichzeitig. Was für ein steiniger Weg!

Ich bin mir nicht sicher, wo ich selbst nun gerade stehe. Ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist - und das sage ich nicht einfach so leichten Herzens - daß ich versuche, immer in Bewegung zu bleiben! Ich meine damit nicht die Bewegung als solche (natürlich ist die auch ganz wichtig), sondern ich meine damit die Fähigkeit wieder in mir zu entdecken und zu fördern, z.B. Gefühle zuzulassen, auch wenn sie ab und an unangenehm für mich sind.

Kurz und knapp: ich muß/ darf wieder weiterlernen, an mich und damit auch an meinen Mitmenschen zu glauben, an die schönen Bilder, die mir immer wieder begegnen, sei es in Form eines in sich versunken, ganz konzentriert spielenden Kindes, sei es in Form von kleinen oder großen Diamenten wie Ihr hier , sei es in Form meines eigenen inneren Kindes, daß auch mal 'alle fünfe' gerade sein lassen will.

Und genauso darf ich die weniger schönen Bilder irgendwann mal abschließend zur Seite stellen, sodaß sie nicht mehr so grell im Vordergrund stehen. Ja, das war's erstmal wieder. Jetzt geht es in die Natur raus.

Hab Du, liebe treue Seele Likolo nochmal Dank für Dein Posting. Auch dies ist ein wichtiger Baustein, bestimmt nicht nur für mich!

Bis bald und laßt Euch alle mal, wenn Ihr es wollt und könnt, von mir in den Arm nehmen.

Reinhart
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von Schwert10 »

Hallo ihr Leuchtfeuer,
hier geht´s ja wieder rund! Ich war wieder arbeiten am Wochenende -zur Erklärung: Ich arbeite mindestens 3 mal im Monat für zwei, gelegentlich auch für drei Tage am Stück mehr oder weniger weit weg von zuhause. Auf jeden Fall aber weit weg von jedem PC, so daß es bei mir ganz normal ist, wenn ich freitags und Samstags nicht im Forum bin. Da zu meinem Job auch stundenlange Computerarbeit gehört, kann ich manchmal auch Sonntags noch nicht richtig kucken und lasse den PC aus. Was mir ziemlich schwerfällt, weil ich mich eigentlich schon immer drauf freue.

Letzte Woche bin ich schon am Donnerstag losgefahren, ich lebe in Niedersachsen und mußte zum Arbeiten an den Bodensee. Zum Glück war unser Hotel dicht am See und mein Kollege und ich sind abends noch eine Stunde am See spazierengegangen. Das war wunderschön! Eine kleine Entschädigung für diese elende Fahrerei...
Ich bin also wirklich manchmal weg, aber ich komme wieder und wieder und wieder!

Diese Haushaltsgeschichte ist auch mein Thema. Bei mir hat das ziemlich viel mit Wollen und Müssen und der Tatsache zu tun, daß immer zuerst die Anderen dran sind und zuletzt erst ich. Ich bin nicht faul, ich bin ein unordentlicher Mensch und ich mag Hausarbeit nicht. So weit, so normal. Ich bin nicht ganz sicher, wie das bei mir funktioniert...

Ich mache den Haushalt für meinen Vater einigermaßen (er ist jedenfalls zufrieden), aber danach habe ich einfach keine Energie mehr für meinen eigenen. Möglicherweise wäre die Lösung, daß ich meine eigene Wohnung an die erste Stelle setze, und seine an die zweite. Ich bin nur noch gar nicht sicher, ob ich mir selbst diese erste Stelle zugestehen kann.

Die andere Seite ist, daß ich nicht mal ganz sicher bin, ob ich es tatsächlich sauberer haben will oder nur meine, es wollen zu müssen! Ich werde meine Energie jetzt aber nicht damit verplempern, tiefenpsychologisch zu erforschen, warum und wieso und weshalb und ob überhaupt. Mein Plan ist: Ich versuche jetzt, meine Wohnung als mein Nest zu betrachten, das Priorität vor allen anderen Nestern hat. Ich bin es mir wert, mir eine Umgebung zu schaffen, in der ich mich wohlfühle. Mein Entfaltungsraum, mein Rückzugsort, Mein Bollwerk gegen die Feindliche Welt, mein Ort der Begegnung mit anderen Menschen. Ich kann mir vorstellen, daß es schon hilft, zu denken: Ich "mache jetzt nicht Haushalt", sondern ich pflege meinen Lebensraum!

lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von rm »

>....Ich "mache jetzt nicht Haushalt", sondern ich pflege meinen Lebensraum!....<

Ja, Wakora....

den Ansatz finde ich supergut! Auf die Sichtweise, den Standpunkt kommt es wohl an. Ich habe mir - wenn es mir besser geht, oder wenn ich wieder abzurutschen drohe - zueigen gemacht, es auch so zu sehen, oder es immer wieder zu versuchen. Beispiel Autobahn/ Stau/ zu (?) spät kommen müssen:

1. Möglichkeit (nicht mehr oft die meinige): ich rege mich furchtbar darüber auf, versuche auf Biegen und Brechen den Termin doch noch einzuhalten, strapaziere mein Nervenkostüm, verplempere unnütz Energie .

2. Möglichkeit (immer mehr die meinige): ich akzeptiere den Stau, bleibe gelassen, höre eine schöne CD oder informiere mich über das Tagesgeschehen im Radio, lächele mal einer Nachbarin zu, die ebenfalls im Stau steht (ja, kommt auch vor und fahre trotz Stau schön entspannt zu meinem Termin. Wenn ich Glück habe, komme ich garnicht soooo viel zu spät. An der Tatsache des Staus ändert sich übrigens so oder so nicht viel. Ob ich nun Nr. 1 oder 2 wähle. Nur die Einstellung hat sich geändert, und es macht mir dann nicht mehr so viel Kopfschmerzen.

Naja, so kann man dies auch auf Beruf, Beziehung etc.etc. übertragen. Alles Übungs-sache wie ich feststellen darf. Und dies Bild geht dann nicht mehr verloren, sondern wirkt weiter in meinem Unterbewußtsein. So sicher wie das Amen in der Kirche.

Dank Dir, liebe Wakora, wieder ein Bausteinchen mehr auf dem Weg zu einem zufriedenerem Leben . Übrigens den Bodensee kenne ich auch ganz gut... eine wunderschöne Landschaft und Klima dort. Ich selbst komme eher aus dem nördlichsten Bayern und fühle mich da sogar ein wenig wie 'Daheim'.

Herzliche Grüße auch an Dich.
Reinhart
kiwilana
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Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von kiwilana »

Hallo ihr lieben Vögelchen (kam grad ganz spontan was neues raus;)

ja also ich musste mich grad erstmal sortieren - zu mir kommen, ausruhen, kraft tanken - und die kleine hatte sich dafür von "monrose" actionreiche dance-hits gewünscht und der wunsch der großen war rauchen, naja. das haben wir dann auch beides gemacht - haach, und das tat guuut! also vor allem die dance-hits

kann aber trotzdem grad noch nicht gut auf beiträge antworten. hätte ich heute mittag schon total gerne gemacht aber irgendwie sind mir dann meine (unerledigten) verpflichtungen um die ohren geflogen bzw. mir fiel auf, dass eine frist schon diese woche abläuft, nicht erst nächste - hab mich voll vertan. man, die zeit vergeht aber auch schnell. naja, das hat uns dann erstmal voll gestresst, erschöpft und runter gezogen. deshalb durfte sich jede erstmal was wünschen. und das war wohl genau richtig und dann: stück für stück.

oh man, schade, jetzt hat mich die ankunft von (ex-) freund und hund aus dem schreiben rausgebracht. schade. das ist nämlich das, was heute so wacklig ist: zu mir kommen, bei-mir sein und: bleiben
deshalb mach ich jetzt nochmal ein päuschen, es hat ja keinen sinn, mich zur konzentration zu zwingen.

ist aber nicht so, dass ich jetzt nicht wüsste, wie ich wieder zu mir kommen kann: ich denke, eine schöne erfrischende dusche mit meiner lieblings-radio-musik und ein gemütliches essen sind genau das richtige

was kurzes will aber doch noch raus - und geht auch - bevor ich das mache und evtl. noch einkaufen gehe:

@ Reinhart & Likolo: ich möchte euch erstmal ganz lieb zurück umarmen bis bald (also mehr dazu)

@ Anna&Antiope: alles ok? ich hoffe, ihr seid nicht verletzt. ihr wisst bestimmt, dass es nicht so gedacht ist

@ Gregor: hast du dich bisl erholt? von dem wochenende mit deinem aktiven söhnchen? sende dir energie!

@ Wakora: ich las deine projekte wie eine spannende reise-geschichte und fand das voll schön, bisl was von deinem leben zu erfahren dann erst checkte ich: du erklärst das wohl auch für mich - danke! bis bald

@ Maribo & Otterchen: euch auch ganz liebe grüße ich hoffe, es läuft soweit ganz gut/ok bei euch?!

alles liebe und gute an euch alle! dann sammel ich mich jetzt mal wieder... LG, kiwi
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von kiwilana »

zu Reinharts antwort auf Wakoras beitrag: absolutes dito!! wunderschöne sichtweise, die mir auch oft hilft

danke für die erinnerung daran, auch von mir und das bild mit dem stau, lieber Reinhart ich mag das irgendwie grad voll, so lebendig vorstellbare geschichten von euch zu lesen (deshalb bin ich auch noch nicht in der dusche, aber gleich ) ... wakora auf reisen see & luft Reinhart in seinem auto tuut tuut

geschichten aus eurem leben, da fühle ich mich euch näher - schön und sie erinnern mich an das wahre leben, außerhalb (m)einer wohnung - schön aber auch ans duschen: wahres leben so, jetzt aber... lg, kiwi
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von maribo »


Hallo ihr Lieben,
Hallo kiwi,

__ ich hoffe, es läuft soweit ganz gut/ok bei euch?!

Ganz lieben Dank, das du fragst. __ soweit ganz ok __ ist glaube ich, im Moment für mein Gefühl, die passende Antwort.

@likolo (zum Thema: Treffen)

Wir müssen ja nichts überstürzen, können uns doch Zeit nehmen, bis sich jeder, der mag, mit dem Gedanken auch richtig wohl fühlt, oder?

Ja, so sehe ich das auch.
Immer wenn ich hier "bei euch bin" , dann fühle ich mich irgendwie "dabei", dann spüre ich etwas.
Das berührt mich. Auch wenn ich mich gerade "schlecht" fühle.
Diese Empfindung hab ich lange, so lange vermisst.
Wenn ich so darüber nachdenke, hat sich das im Laufe der Zeit hier, beim Lesen und Schreiben entwickelt.
Ich fühl mich hier verstanden und das macht es leichter….

Doch dein Vorschlag, liebe kiwi, sich zu treffen, macht mir ein wenig/oder doch etwas mehr?? Angst.
Ich merke, dass ich dazu NOCH nicht bereit bin. (hauptsächlich _ maribo-Sozialphobie + Finanzlage)
Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie es sein wird. Und ich sehe mich nicht dabei…
Ich bedaure das sehr, würde ich es doch eigentlich, vom Herzen her, gerne wollen; und ich merke,
wie viel Arbeit und welch langer, steiniger Weg noch vor mir liegt.

Für mich erst einmal, ein _unerreichbares Vergnügen_, euch alle kennenzulernen.
Das klingt sehr hart und endgültig, soll es aber nicht.
Sorry…. // manchmal kommt bei mir in der Formulierung der Sätze, der "kaufmännische Stil" durch
// nur nicht so viel "Grünes drum herum" // mit liebenswerten Äußerungen tue ich mich schwer
Bin ich doch manchmal einfach noch zu sehr mit mir selbst und damit beschäftigt,
mich ganz neu zu erforschen und kennenzulernen. (und dass auch mit eurer Hilfe, für die ich dankbar bin)

@ Reinhart,
Es ist sehr schmerzlich, wenn sich liebgewonnene Menschen aus unserem Umfeld "verabschieden".
Ich freue mich für dich, dass der Kontakt mit Susan, die dir so am Herzen liegt, bestehen bleibt.

Liebe likolo,

Du schilderst so bildhaft deinen "Rückzug", die Angst, nie wieder Kontakte knüpfen zu können.
Könnte ich es nicht besser ausdrücken.
Doch bei mir dauert dieser "Rückzug" nun schon drei Jahre. Was mich sehr, sehr bedrückt…
Und ich habe immer noch keinen Weg zurück in die "Realität" gefunden.

Ich bin so froh darüber, dass ich mich entschlossen habe, hier im Forum nicht nur zu lesen, sondern auch meine Gefühle auszudrücken. Das bedeutet mir sehr viel.
Und ich kann nur immer wiederholen, hier, in diesem Faden fällt es mir immer leichter, mich zu öffnen.
Die Anonymität war mir dabei bisher eine "Hilfe", und der liebevolle Umgang hat es mir leichter gemacht.

Vor neuen Kontakten in der "realen Welt" hab ich eine Riesen-Angst.
Jeder noch so kleine Versuch in der Vergangenheit schlug fehl. Ich habe mich Hals über Kopf wieder in meine "Burg" geflüchtet.
Sehr oft halten mich auch körperliche Beschwerden davon ab. Vielleicht bin ich auch "ganz froh darüber ",
hab ich doch so eine Entschuldigung, nicht rauszugehen und mich der Herausforderung zu stellen.

Es ist aber nicht nur die Angst vor den neuen Kontakten...
Am Samstag steht ´ne Familienfeier an, mein Vater hat Geburtstag.
Er ist ein Pflegefall und wird zu Hause, von meiner Mutter, versorgt. Ich kann mit dieser Situation absolut nicht umgehen und habe mich schon vor einigen Monaten zurückgezogen. Meine Schwester hat die Besuche übernommen. (Danke Schwesterchen)
Ich kümmere mich "aus der Ferne" um die Finanzen und die Korrespondenz.
Denn jeder Besuch dort, hat mich immer wieder abstürzen lassen.
Nun steht dieser Geburtstag an, und schon der Gedanke daran lässt alles in mir erstarren/verkrampfen.
Eigentlich möchte ich ihm die Ehre erweisen und ihn besuchen, aber etwas in mir sagt: he, überleg genau,
was du tust und ob es dir gut tut!!
Da er aber schon 83 Jahre alt wird, würde ich es mir, denke ich, nie verzeihen, wenn er plötzlich von uns geht, und ich ihn nicht besucht hätte, an diesem Ehrentag. ___ Zwickmühle ___

@wakora
__ Haushaltgeschichten __ "… daß immer zuerst die Anderen dran sind und zuletzt erst ich."
__ und … Ich "mache jetzt nicht Haushalt", sondern ich pflege meinen Lebensraum!

_ da sich bei mir nichts auf die "Anderen" schieben lässt, habe ich heute, man höre und staune:

meinen ganzen Abwasch, der sich schon "türmte", endlich geschafft
und in meiner Küche strahlen mich nach "langer Zeit" wieder "freie Flächen" an.

Die "Umbenennung" in __ Lebensraum-Pflege __ find ich eine prima Idee,
hört sich gleich etwas wichtiger an und erstrebenswerter…
___________________________________________________________________
Oh je, hab ich mich "lang" _ gefasst!!

Ich bin die letzten Tage total aufgedreht, arbeite an Dingen, die ich lange vor mir her geschoben habe.
Und das Schlimmste ist, bin ich erst einmal dabei, dann finde ich kein Ende.
Ihr seht hier den Beweis:: inzwischen ist es "Schlafenszeit" und eigentlich müsste ich im Bett sein.
Und ich bin sogar schon müde, doch ich kann nicht aufhören!

Ich glaube, das hat was mit dem bevorstehenden Ereignis am Sonnabend zu tun.
Möchte mich ablenken, um nicht dran zu denken… Oder???

Nun fühle ich mich gern umarmt und drück euch alle meinerseits…

So, nun noch ´nen Anis-Fenchel-Kümmel-Tee mit "Schüssler Nr.7"
und dann klappt´s hoffentlich inklusive "Autogenem Training" auch mit dem ... Schlafen ...
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
bahari
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von bahari »

Hallo zusammen,

was für ein schöner Satzanfang: <"Ich bin es mir wert, ...."> !!!

Danke liebe Wakora, das sollten wir uns alle öfter mal sagen. Du hast vollkommen recht! Du darfst Dich an erste Stelle setzen. Die Idee mit dem Nest finde ich sehr schön und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja durch diese Betrachtungsweise ein ganz anderer Anspruch an den Haushalt, was gemütlich ist...

Auch Dein Umgang mit Stress, lieber Reinhart ist nachahmenswert. Wenn man so darüber nachdenkt, ist man ja oft in Situationen, die man nicht direkt beeinflussen kann, lediglich den Umgang damit. Das trifft sogar auf das Thema Trauer zu.

Dazu habe ich mal ein schönes Buch gelesen: "Dienstags bei Morrie" von Mitch Albom. Darin geht es um das Zulassen, Annehmen, Geschehen lassen und in Frieden Gehen lassen. Um die Weisheit eines ganzen Lebens.

Lieber Reinhart, Du wirst nie müde liebe Worte und Komplimente für uns zu finden. Ich übe, lasse sie inzwischen so stehen und nehme sie sogar an, weil sie, weil Du mich immer wieder tief in meinem Herzen berührst. Aber kannst Du auch für Dich selbst erkennen, dass Du wie alle anderen hier, ein wertvolles Edel-Steinchen auf unserem Weg bist? Das Schöne erkennen und für den Moment, die Gegenwart festhalten und Dich daran erfreuen?

Liebe Kiwi, geht es Dir gut? Du sorgst Dich um alle, sorgst Du auch für Dich? Dein letzter Beitrag liegt irgendwo zwischen wollen und müssen, oder? Ruhe Dich aus, erledige in Ruhe die wichtigen Dinge, und schreibe erst, wenn es Dir gut tut Pass schön auf Dich auf, O.K.?!

Euch allen wünsche ich eine gute Nacht und gute Gefühle für Eure Schatzkästchen

Likolo
bahari
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von bahari »

Guten Abend Maribo ,

das ist ja wieder nett, in der gleichen Minute gepostet!!

Mach Dich doch nicht so klein, Du schreibst ganz wunderbar! Erinnerst Du Dich an das Grundthema hier? Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen - strahlen!!!

Zum Thema Treffen: auch Kiwi und ich haben sich Zeit genommen, uns hier langsam kennen zu lernen. Auch ich habe einige Zeit gebraucht, Vertrauen zu fassen. Von meiner Seite aus, hast Du und jeder andere hier, alle Zeit der Welt. Mach Dir keine Gedanken und sei nicht traurig.

Ich finde es sehr schön, dass Du Dich dazugehörig und wohl fühlst. Du meinst, Du wärst total verschlossen? Öffnest Du Dich nicht hier schon enorm? Das ist doch toll. Und solange es Dir dabei gut geht, ist doch alles bestens. Ich finde es auch sehr mutig und schön, dass Du ganz ehrlich sagst, dass Du noch nicht so weit bist. Das setzt doch schon eine ordentliche Portion Vertrauen voraus. Und genau das ist es doch, was wir üben wollen, oder?

Ich gehe auch nicht raus und quatsche pausenlos Leute an Ich habe mich ganz ausgewählten Personen angenähert und noch ausgewählteren Personen anvertraut. Ich finde übrigens, dass dies Forum hier durchaus auch zur "realen" Welt gehört. Lange habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, was ist ein virtueller Kontakt, eine Virtuelle Umarmung...die reale Welt? Ich sehe es so: hinter all diesen Beiträgen stehen ganz reale Menschen mit ganz realen Problemen und ganz realen Gefühlen. Hier sind die Äußerungen meist sogar "realer", als "draußen", weil sie echter, ehrlicher sind. Hier lassen wir die Masken auch mal fallen und draußen begegnen mir zumindest fast nur "Maskierte".

Hab Geduld, übe hier in Ruhe und irgendwann willst Du vielleicht auch da draußen Kontakte knüpfen. Außerdem gewinne ich immer mehr die Ansicht, dass Kontakte, die fehlschlagen eben nicht die richtigen waren, keine Basis für Beständigkeit bieten. Dann waren/sind sie es auch nicht wert, sind Dich nicht wert, haben Dich nicht verdient!!!

Ich habe (welch ein Zufall) oben einen Buchtipp gepostet. Vielleicht hilft er Dir bei Deiner Situation mit Deinem Vater, zumindest längerfristig. Ganz akut, magst Du uns noch genauer erzählen, was Dich so belastet, was Dir Angst macht, womit genau Du nicht umgehen kannst? Vielleicht können wir ein bisschen Angst auflösen? Oder Dir zumindest die Entscheidung - ob Du hingehen willst oder nicht - erleichtern? Vielleicht gibt es Alternativen, je nachdem, worin genau das Problem besteht!

Entscheide aber selbst, ob und wie weit Du Dich öffnen möchtest, bitte nur antworten, wenn DU WILLST!

So jetzt muss/WILL ich auch ins Bettchen, MUSS leider gleich wieder arbeiten gehen.

Ich wünsche allen Nachtschwärmern eine gute Nacht

Likolo
anna54
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen Maribo
ich hab mich sofort wiedererkannt,ein Besuch bei den Eltern(meine Mitte 80) das wird doch wohl möglich sein.--- Ist es nicht,bei mir!!

Jeder Besuch kostet mich ungeheure Überwindung,da ich die Folgen kenne.Ich besuche meine Eltern nur,wenn es mir gut geht.
Auch alle anderen Pflichttermine werden so behandelt,es ist eine Einladung,,,aber kein Muss.
Ich empfinde solche Feste wie einen Prüfstein für mein jetziges Leben. Die Krankheit hat mir alle Masken,die ich vorher tragen musste abgerissen,jetzt stehe ich "nackt" und verletzbar da.
Auch merke ist oft erst im Nachhinein,wie anstrengend manche Menschen sind,mein Ungehagen ist oft der noch fehlende Schutz.
Bei ganz wichtigen Festen such ich mir einen Verbündeten,wenn einer auf mich achtet,fühle ich mich sicherer.

Wie oft bin ich nach den übergroßen Anstrengungen völlig zusammengebrochen, und je weniger die anderen nachfühlen können,was ich geleistet habe,um so schlimmer für mich.

Heute nehme ich meine Ängste wichtiger,ich versuche mir klarzumachen,was ist so schwer---
und dann sage ich ab,keiner, außer mir muss die Last tragen,ich allein.
Mit der großen Einsamkeit,die ich spüre,wenn ich unter Menschen bin,fühle ich meine verletzte Seele.
Nein,ich kann nicht oberflächlich sein, nein ich will nicht lachen müssen,ich kann nicht mal weinen--- wie soll ich da lachen.

Es ist die Verletzbarkeit,die uns so vorsichtig macht,und ich nehme das sehr ernst.
Wunden hab ich genug,ich brauche Zeit und noch mehr Zeit,bis ich gelernt habe,mich wohl zu fühlen.
anna54
anna54
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von anna54 »

Hallo an alle

die Hausarbeit,das was ich sonst so nebenbei erledige,wer hatte den treffenden Satz: meine Zahnbürste wiegt 10kg.
Ich habe mir einen Plan gemacht, was ich wichtig,damit ich mich wohlfühle:mein Sessel,die Zeitung,eine oder viele Blumen.
Damit fange ich immer an

wenn die Kraft nicht weiter reicht,dann ist das so.
Je schlechter es mir geht,um so mehr verspüre ich den Drang nach Ordnung und Überschaubarkeit.
Aber ich kann zur Zeit nicht umräumen,aufräumen,wegsortieren,so liegt halt viel rum.
Ich fange nur an,wenn ich das Ergebnis auch als Gewinn fühlen kann,wenn ich nur in den Strudel gerate--- es ist ALLES ein Chaos,fange ich keine Kraftakte an.
In der Küche geht das leicht,da habe ich schneller wieder Ordnung,aber der Rest muss warten,bis es wieder so nebenbei geht.
Ganz wichtig ist für mich Mithilfe geworden,das war mir am Anfang zu blöd,das bisschen Haushalt,aber es ist eine der wichtigsten Kraftquellen geworden,wenn ich weiß,wer hilft mir wann,kann ich das Chaos ertragen.
Wenn die Depression mich länger loslässt habe ich richtig Nachholbedarf,dann finde ich es toll morgens die Fenster aufzureißen und Betten abziehen,dann in die Küche und noch ein Brot backen,
Aber das lässt nach,irgendwann hat mich die Realität wieder.
Für mich ist es gut,mit Hausarbeit meinen Alltag zu strukturieren,aber sobald ich genug Antrieb habe,bin ich weg und finde Hausarbeit ätzend und nie fertig.

Allen viel Energie für ein schönes behagliches Nest,mein Überlebensraum.
anna54
rm
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von rm »

>....Wenn die Depression mich länger loslässt habe ich richtig Nachholbedarf,dann finde ich es toll morgens die Fenster aufzureißen und Betten abziehen,dann in die Küche und noch ein Brot backen,(.....)Aber das lässt nach,irgendwann hat mich die Realität wieder.....<

Hallo Anna und alle Ihr hier,

will mich wieder kurz fassen, eigentlich nur reinwinken und vielleicht ein kleines Licht vorbeibringen:

Anna, Du schreibst es so deutlich, und ich frage Dich (ohne, daß Du darauf jetzt antwortest, wenn es Dir nicht danach ist): Was bedeutet für Dich Realität bzw. was IST Realität in Deinen Augen? Du hast Depressionen, klar, aus Gründen, die schwer wiegen. Aber ist es nicht genauso Realität, wenn es Dir nach einer Depression besser geht, Du vieles nachholen willst, was Du vorher versäumt zu haben scheinst?

Ich kann es soooo gut nachvollziehen, weil es mir ähnlich geht. Das goldene Mittelmaß zu finden ist dann bei mir angesagt, ein Mittelweg zwischen 'alles-nachholen-wollen' und der realistischen Einschätzung, wieviel Kraft ich eigentlich dafür besitze. Ist doch klar eigentlich: Du / ich / wir haben unendlich viel Kraft dazu verwendet, innerhalb einer Depression aus diesem Sch...dunklen Loch wieder an's Licht zu krabbeln...Anstrengung ohne Ende für den geplagten Körper und die noch verletzte Seele.
Ruhe und Stille ist da auch u.a. angebracht, wo der Geist uns Aufbruch signalisiert. Aber Aufbruch heißt in meinen Augen auch: sorgsam die Kraft einteilen zu können, die man/ wir zur Verfügung haben. Würdest Du einem Käfer zum Beispiel, der mühsam einen hohen Baum raufgeklettert ist raten, gleich wieder - an der Spitze angekommen - loszufliegen?

Ok, mit diesen Gedanken und ganz lieben Gruß an alle Leuchtkäfer hier erst mal wieder ein Gang nach draußen in die Natur .

Reinhart

P.S.: Hi Maribo, Likolo und Kiwi :
habe eben erst das Posting, von Dir, Maribo gelesen, d.h. eigentlich noch nicht RICHTIG mich damit beschäftigt. Deshalb (und das gilt natürlich auch für die 'übrigen' Glitzerflieger wie z.B. Likolo und Kiwi und Gregor und, und ....) BITTE nicht böse sein (seid Ihr ja auch nicht, gell?)... ich brauche im wahrsten Sinn des Wortes momentan mehr Sauerstoff als üblicherweise. Deshalb: Raus mit mir in die Natur (sollte jetzt auch ein kleines 'Gedenken' an Jojo sein )

Liebe Grüße,
Reinhart
maribo
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Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von maribo »


Liebe likolo, liebe anna54, ihr lieben Alle,

Ganz akut, magst Du uns noch genauer erzählen, was Dich so belastet, was Dir Angst macht, womit genau Du nicht umgehen kannst? Vielleicht können wir ein bisschen Angst auflösen?
Oder Dir zumindest die Entscheidung - ob Du hingehen willst oder nicht - erleichtern? Vielleicht gibt es Alternativen, je nachdem, worin genau das Problem besteht!

Ich danke dir für diese Aufforderung, liebe likolo, und ich nehme sie gern an.
Dabei hoffe ich sehr, dass ich mit meiner "Offenheit" niemanden schockiere, das würde mir sehr leid tun.
Nun, denn:
Es sind Situationen wie diese, die mich buchstäblich "zerstören/zerstört haben":

__Meine Mutter hat einen Termin und ich "soll" meinen, an Alzheimer, erkrankten Vater so lange betreuen.
Mein Bauchgefühl sagt mir auch sofort, das bedeutet Stress für dich, maribo.
Aber Mutti zu liebe, und natürlich für Vati, habe ich es getan.
Ich hab versucht, ganz locker damit umzugehen. Dachte immer, ich schaff´ das, ist doch mein Vater….
Bis ich ihm dann die Windelhose wechseln "musste", da kam in mir ein so elendes Gefühl hoch.
Mir tut er so leid! Das war für mich das "Schlüsselerlebnis". Ab da ging gar nichts mehr….
***Er, der immer zu allem was zu sagen hatte, ein selbstständiger Mensch war, sitzt vor mir, wie ein Kind,
und ich ziehe ihm die Windelhose an. ***
Es ist einfach zum Heulen…. Es gab schon immer "Vorwarnungen" aus meinem Innern heraus... Hab sie immer ignoriert!
Doch das hat mich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ganz "krass erwischt"__

Ich werd einfach nicht damit fertig. Mir fehlt die Kraft dafür. Hinzu kommt, dass es meine Mutter immer mehr belastet.
Denn sie ist ja diejenige, die jeden Tag für ihn da ist. Nur fällt es ihr schwer, Hilfe von "Außen" anzunehmen.
Wenigstens konnte ich mit der Zeit erreichen, dass er, an 2 Tagen/vielleicht bald mehr, in der Tagespflege-Einrichtung betreut wird.
Und alle anderen Dinge, die ich von meinem _"sicheren Zu Hause"_ aus regeln kann, sind bei mir geblieben.

Für mich waren die Diskussionen und der Kampf mit meiner Mutter nicht mehr auszuhalten.
Ich konnte absolut nicht mehr zu den beiden hingehen.
Das ganze Umfeld, die Wohnung, alles hat mich "runtergezogen", ja, ich kann fast sagen, es kam ein Angewidertsein/Ekel hoch, wenn ich durch die Wohnungstür trat, oder auch nur daran dachte/denke, hinzugehen.
Es waren die Gerüche, die Sachen, die stapelweise rumlagen und -standen (Inkontinenz), mein Vater, der hilflos
und alles und jeden abwehrend, da, auf seinem Stuhl saß (von dem ich als Kind/Erwachsene niemals Liebkosungen oder liebevolle, anerkennende Worte erhalten habe).
Es hat sich einfach alles in mir verkrampft. Und es musste eine Lösung her!!!

Also hab ich meine Schwester um Hilfe gebeten. Und sie hat sehr viel Verständnis für mich, gibt mir alle Zeit, die ich brauche.

Vor allem, hat sie mich überzeugt, muss ich kein "schlechtes Gewissen" haben, weil ich mich so entschieden habe.
Es ist zu meinem Schutz und ich darf mich zurück ziehen, aus solchen Situationen, die mir absolut nicht gut tun.
_Das sagt mir mein Verstand, und das finde ich auch gut so_

Aber dieses innere/anerzogene Pflichtgefühl ist einfach nicht zu "stoppen".
Es sagt immer wieder, he, probier´s mal, andere schaffen es doch auch.

Da sind dann solche Situationen, die alles wieder "hochkochen", wie dieser Geburtstag,
der mir wie ein dicker, schwerer Stein im Magen liegt.
Ich weiß aber auch, dass ich dabei sein möchte, weil trotz allem einfach eine innere Verbindung da ist __ Vater __ Tochter __.
Auch wenn es, für mich spürbar, grad nur dieses "Unermessliche Mitleid" ist, dass mir das "Herz zerreißt".
__Ich merke den totalen Widerspruch in meiner Schilderung __
- Einerseits dieses Widerstreben, hinzugehen
- Andererseits dieses "verhasste Pflichtgefühl"

Mit der großen Einsamkeit,die ich spüre,wenn ich unter Menschen bin,fühle ich meine verletzte Seele.
Nein,ich kann nicht oberflächlich sein, nein ich will nicht lachen müssen,ich kann nicht mal weinen--- wie soll ich da lachen.
__Es ist die Verletzbarkeit,die uns so vorsichtig macht,und ich nehme das sehr ernst.

Danke, liebe anna54, für deine Worte, die so liebevoll/verständnisvoll klingen,
hast du doch selber so ein "schweres Päckchen" zu tragen.
Es tut mir so gut, zu wissen, das ich hier verstanden werde.
Und du sprichst mir aus der Seele, ja, ich bin verletzt, und ich will/muss mich vor weiteren Verletzungen schützen.
Auch ich nehme das sehr ernst. __Aber wie mache ich das richtig und welchen Weg schlage ich ein??

Ein Trost/eine Hilfe wird für mich am Samstag sein: __ mein geliebtes Enkelkind wird da sein und ich darf mir ihr knuddeln __

???Ich glaube, das ist der Grund, dass ich mir diesen "Geburtstags-Besuch" zumute.
Wäre es nicht so, würde es mir __ vielleicht __ leichter fallen, einfach abzusagen, egal was alle anderen von mir denken…???

Ich werd eine Entscheidung treffen!

__ und merke grad beim Schreiben, ich habe mich im Unterbewussten bereits entschlossen/ja gesagt __
__nun kann ich nur hoffen, diese Stunden möglichst schadlos zu überstehen __

Ganz lieben Dank an euch alle, dass ich "off topic" mein Problem hier schildern darf.
Das berichten darüber, konnte meine Angst schon ein ganz klein wenig unbeträchtlicher machen…
Es tut mir sooo gut!! ___
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
Westerhever

Re: Meine Schritte V: Angst all euch Diamanten zu verlieren (tut mir leid!)

Beitrag von Westerhever »

Hallo Maribo,

ich habe das gleiche mit meinem Vater erlebt. Dann bekamm er einen Schlaganfall und binnen sieben Wochen war er tot. Es geschah im November und ich bin noch sehr in Trauer. Ich wünschte trotz aller Schwierigkeit das ich mehr Zeit mit ihm verbracht hätte.

Viele Grüße

Bluemchen
kiwilana
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Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

WEITER GEHT´S BEI "MEINE SCHRITTE 6" !!!

Beitrag von kiwilana »

entscheidungen: müssen oder können - wollen und auch dürfen...

ich entscheide mich erstmal, den nächsten thread eröffnen zu dürfen. weiter geht´s bei "meine schritte 6"...
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