Depression und Partnerschaft

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rilanja
Beiträge: 51
Registriert: 13. Aug 2010, 14:20

Depression und Partnerschaft

Beitrag von rilanja »

Hi,

sorry, ich möchte natürlich nicht indiskret sein...ich wollte nur mal nachfragen, ob jemand von Euch mit Depressionen in der Lage ist, eine feste Partnerschaft zu führen und wie derjenige das so anstellt?
Ich bin seit dem "Ausbruch" meiner Depression, dieser Hölle im Kopf, vor einem Jahr oder eineinhalb Jahren irgendwie nicht mehr beziehungsfähig...ich bin, obwohl ich so was noch nicht mal in der Pupertät hatte und nun Mitte dreißig bin, übergegangen zu einem Modell einer, naja, wie soll ich sagen, ich nenne es mal einer "rotierenden Partnerschaft", d. h. ich habe schon Beziehungen, die dauern aber immer nur so drei Montate; dann wird mir das zuviel, ich brauche Ruhe, ich denke dann z. B. nach über den Tod, darüber, wie es ist zu sterben, ich weiss, total krank und ich brauche dann jedenfalls Ruhe. Dann beende ich das ganze wieder und fange so nach zwei Wochen die nächste Beziehung an, auch aus dem Grund, weil ich es eigentlich nicht kenne, länger Single zu sein...ich verspreche meinen Partnern auch nix von wegen Hochzeit oder so was, also ich bin schon ehrlich, sie haben sich bei mir nach "Beendigung" auch nicht mehr gemeldet.
Trotzdem - bleibt das so? Was habt ihr so für Erfahrungen??
wütend

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von wütend »

He body

so viel ich weis, sind hier recht viele in einer festen Partnerschaft. Auch ich bin seit über 25 Jahren verheiratet.

Warum kündigst Du jedesmal die Beziehung auf, wenn es dir nicht gut geht? Würdest du das auch machen, wenn Du akut Fieber oder ein gebrochenes Bein hättest?

Ihrgendwie ist das ganze nicht besonders wertschätzend für deine Partner.
BBM
Beiträge: 23
Registriert: 7. Jul 2011, 01:34

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von BBM »

Hallo body,

ich bin erst 19 Jahre alt, seit über einem Jahr (offiziell diagnostiziert) depressiv, in Therapie und nehme auch AD. Seit einem knappen halben Jahr bin ich in einer Beziehung.

Ich habe meinen Freund also kennengelernt, als ich schon erkrankt war. Und es ja immer noch bin.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine ehrliche, stabile Partnerschaft, in der man viel miteinander über Gefühle und Empfindungen (positive und negative) redet, einen depressiven Menschen unglaublich (be)stärken kann.
Warum beendest du denn nach so kurzer Zeit immer die Beziehungen?
Hast du nicht den Wunsch nach Stabilität und Sicherheit?
Oder hast du schnell Assoziationen vom "Eingeengt-Sein"?

Meist haben solche Beziehungsmuster, wie du sie beschreibst, nicht nur Ursachen in der Depression, sondern unbewusst mehr mit Erfahrungen in der Kindheit. Wie war denn deine Familie? Gab es da viel Instabilität?
Denn häufig speichern sich solche Muster im Unterbewusstsein ab und man "sucht" (das klingt jetzt sehr aktiv) immer wieder nach genau solchen Erfahrungen, die man schon einmal gemacht hat.

Ich denke nicht, dass das immer so bleibt.
Man muss nur die Ursache finden und dann lernen, das Muster zu durchbrechen. Und dafür ist es nie zu spät.

Wahre Liebe kann einen Großteil dazu beitragen, die Depression zu heilen.

Ich wünsche Dir alle Gute und viel Kraft.
Wolkenschäfchen
cube08
Beiträge: 21
Registriert: 2. Jul 2011, 13:44

Re: Depression und Partnerschaft

Beitrag von cube08 »

hallo

ich hab was ähnliches erlebt,meine grosse liebe entpuppte sich nach und nach erst als bourneout und borderline patientin.als depressiver hab ich, wenn sie ihre ruhe brauchte,immer gedacht sie liebt mich nicht mehr und das sie jemanden anderen hat,es war die hölle für mich,ich hab mit trinken angefangen und da wurde es nur schlimmer.erst jetzt nach der trennung kann ich ungefähr nachvollziehen was da abgegangen ist.ich war blind vor liebe, habe keine zeichen mehr erkannt,die depression nahm mir jegliche auffassungsgabe zu erkennen das sie mich wirklich liebt.
bis ich die liebe zerstört habe,mit meinen ausbrüchen.

wenn also ein depri nen partner gefunden hat der über die depression des anderen weiß und trotz allem zu ihm hält,der gebe ihm seine ganze liebe und zuneigung.
den,für mich gäbe es nichts schöneres als in einer festen partnerschaft zu leben,zu spüren das man(n) gebraucht wird,jeden tag,jede stunde.

lg nasum
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