Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

FrauRossi
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Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo mal eine Frage in die Runde und auch an die Admins,

ich möchte vorweg schicken: Ich möchte nicht stänkern oder rumzicken.

Was ich mich Frage:

warum darf man hier nicht über S**z*dgedanken sprechen? Die haben doch viele hier bzw. den Lebensmut verloren?

Warum darf man nicht über S*lbstv*rl*tz*nd*s Verhalten sprechen?

Ich habe gelesen zumindest zweiteres gehört nicht unmittelbar zur Krankheit.
Aber es kann doch begleitend auftreten oder?

Ich bin noch neu hier im Forum und im Depressionsthema, daher kenne ich mich noch nicht so gut aus. Es kommt mir aber so vor als hätten sich hier einige schon zu wahren Experten gemausert.

Vielleicht könnt ihr mit das erklären. Wie gesagt, nicht weil ich stänkern will, nicht mal weil 's mich selbst beträfe, wirklich nur um zu verstehen.

Hier wird manchmal das Wort triggern verwendet. Das habe ich in einem anderen Forum dann nachgeschlagen. Hat es was damit zu tun?

Mein Problem ist, ich durfte nie was sagen, mir wurde der Mund verboten. Wenn ich es dich gewagt habe, musste ich bezahlen. Das hat dazu geführt daß ich nicht reden kann.
Und vielen, wie mir auch, ist wohl bekannt daß man seine Deprigedanken, nicht so ohne weiteres mit Normalos besprechen kann, weil einfach das wirkliche Verstehen fehlt.

Daher dachte ich sich hier auszutauschen ist dich auch gut?

Könnt ihr es mir bitte erklären?

Ich danke fürs lesen und schonmal fürs Antworten.

Ach vielleicht noch was: paar Infos mehr übers Triggern vielleicht?

Wenn das ein blödes Anliegen ist, dann clickt es einfach weg.

LG FrauRossi
otterchen
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen Frau Rossi!

Suizidgedanken:
nun, man "spricht" hier nicht mit "Normalen", sondern mit Depressiven.
Stell Dir bitte mal vor, Du bist in einem Tief, und dann liest Du auch noch so etwas von einem anderen. Es würde Dich vielleicht sehr belasten, verunsichern, Du könntest diesen Gedanken womöglich selbst für Dich in Erwägung ziehen usw.

Zum anderen - was noch viel wichtiger ist: wir sind hier NUR ein Selbsthilfeforum - bei Suizidgedanken muss aber sofort reale Hilfe her. Da bringt es nichts, hier darüber zu diskutieren, das muss in die richtigen Hände gelegt werden. Derartige Hilfe können wir hier nicht leisten.


Selbstverletzendes Verhalten:
es ist wohl eher anders herum:
nicht das selbstverletzende Verhalten ist begleitend zu einer Depression, sondern die Depression ist begleitend zum selbstverletzenden Verhalten. Wie ich das richtig verstanden habe, steckt wohl eine Borderline-Erkrankung dahinter (lasse mich gerne belehren), und man ist dann besser in einem speziell dafür ausgerichteten Forum aufgehoben als hier.
Nicht, weil wir "Borderliner nicht haben wollen", sondern weil das, was Depressiven hilft, bei Borderlinern womöglich das Gegenteil bewirken könnte (und umgekehrt).


Triggern:
schau doch mal hier nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselreiz#Trigger

Wir können gerne schreiben, wie es uns geht, aber auf "blutige Details" (hehe, Krimisprache) sollten wir verzichten.


Ich hoffe, das war soweit richtig und vollständig - anderenfalls kommen bestimmt noch Ergänzungen von meinen lieben Mitforisten.




--------------------------
Edit:
hier kannst Du noch etwas darüber nachlesen:
http://www.diskussionsforum-depression. ... _anleitung

UND:
auf unseren Doc ist Verlass

Hier noch Worte unseres Forenleiters dazu:
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1301246731
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
FrauRossi
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo otterchen,

Danke für deine Antwort. Das ist alles ganz schön verwirrend und vielleicht grad mal wieder zu viel für meinen Kopf. Habe bei all deinen Links nachgelesen und bin wieder ein wenig schlauer

insbesondere das Triggern verstört mich total. Wenn ich es recht verstehe, reicht ja mitunter schon ein kleiner Reiz.
Wenn ich hier über z.b. Meine Mutter schreibe, könnte ich doch auch damit ungewollt jemanden triggern? Oder? Ich trau mich bald garnicht mehr was zu schreiben.

Ach Mensch
ghm
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von ghm »

Hallo FrauRoss,

bitte bleib ruhig.

Schreib was Dir wichtig ist und wie Du es in Worte fassen kannst!

Auch ich schrieb über meine Probleme mit dem Tod meiner Eltern.

Es geht darum, dass wir uns nicht in Schilderungen etc. vertiefen.

Also keine Panik
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
kokaa
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kokaa »

@otterchen: Nee svv muss nicht zwingend borderline bedeuten. Es gibe viele borderliner die sich selbst verletzen, aber es gibt auch welche die es nicht tun. Ich habe ebenfalls svv Und bin garantiert keine borderlinerin. Es ist bei mir eher eine fluchtmöglichkeit aus der depression. Eine art bewältigungsversuch. So Wie manche depressive Anfangen zu trinken weil es ihnen dann besser geht... Letztendlich geht es Aber glaube Ich immer um das selbe oder? Gefühle die man nicht erträgt Und die reaktion darauf: rückzug Und resignation ala depression oder die flucht. Alles nicht so gut.... Hmm Was Bleibt dem Menschen ausser flucht Und totstellen? ... Kämpfen... Ist Nur nicht immer si leicht.., oh mann jetzt bin Ich abgeschweift sorry
ghm
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von ghm »

Ohne irgendjemand (zu) nahe treten zu wollen ! ! !

Es wird doch nicht der Mund verboten.

Einige Menschen bieten hier ein Froum in dem wir uns austauschen können und uns gegenseitig helfen und beistehen.

Diese Menschen haften sowohl berflich als auch rechtlich.

Deshalb haben Sie um Rücksicht gebeten, mit ein paar Themen sehr vorsichig umzugehen.

Das ist in meinen Augen kein "den Mund verbieten"

Dieses Dankeschön an die Admins war mir wichtig
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
FrauRossi
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Gregor,

Du hast recht ich sollte mich nicht in alles so reinsteigern.

Auch bin sehr dankbar für dieses Forum, es hilft mir sehr hier zu lesen.

Bin heute einfach an einem totalen Tiefpunkt. Habe irre Zahnschmerzen und werde nicht dran genommen. Das Ablehnungsthema ist bei mir eh stark und Abgst vor'm Zahnarzt habe ich auch. Und zusammen macht das das ich schon wieder nur noch heule.

Aber wisst ihr was: diese Diskussion hat mich weitergebracht. Mir wird eine Strucktur meiner Persöblichkeit klar.

Ich Stelle ne Frage weil ich etwas nicht weis. Und fühle mich durch Eure Antworten total dumm, abgelehnt und gemaßregelt. Und gehe in die Defensive und versuche mich zu erklären. Das ist nicht Euer Problem. Soviel zumindest erkenne ich. Weißt du Gregor das wurde früher auch immer zu mir gesagt: Sei dankbar. Oh Gott sorry, hier bricht grad alles aus mir raus.

Das werd ich mir aufschreiben und Montag mit der
Therapeutin besprechen.

Schei*e, warum tut die Selbsterkennniss so weh?
In der letzten Therapiestunde hab ich noch steif und fest behauptet, ich hätte keine Schuldgefühle. Vonwegen.

Ups, jetzt bin ich aber abgeschweift. Danke für die Aufklärung und noch mehr für die Erkenntniss.

Puh LG Frau Rossi
wütend

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von wütend »

>>Letztendlich geht es Aber glaube Ich immer um das selbe oder? Gefühle die man nicht erträgt Und die reaktion darauf:<<

Ja, das trifft es ziemlich genau.

Nur, das Depressive in der Regel garnichts fühlen, weder positiv noch negativ.
Deshalb begehen Depressive normalerweise kein SSV. Depressive müssen lernen ihre Gefühle wieder war zu nehmen.

Boderliner müssen lernen ihre Gefühle zu kontrollieren, da sie oftmals von Gefühlen überrollt werden, was zu SSV führen kann.
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von ghm »

Hallo FrauRossi,

weder fühle Dich gemaßregelt, noch sei dankbar ! ! !

Du hast eine Frage und willst Antworten, DEIN RECHT

Es kommen von uns Antworten

Du nimmst was Du brauchst und lässt den Rest stehen.

Der Art Deiner Frage nach ist es oft vorgekommen, dass Dir etwas (von Deinen Rechten und Freiheiten) weggenommen wurde und Du dann mit den "sei dankbar" noch weiter gedemütigt wurdest.

Das ist furchtbar für Deine Seele !

Wenn das hochkommt und weh tut scheie und weine wenn Du willst, aber bitte mache Dich (hier) nicht klein und nimm nicht (von vorne herein) etwas persönlich (böse).

Hier sind mir noch keine "bösen Feinde" begegnet
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
kokaa
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kokaa »

@parson.... Naja. Svv kann Aber auch aus einer gefühllosigkeit entstehen. Dann weniger zum druckabbau sondern um sich wieder spüren zu Können.,.. Weisst du Was Ich meine? Und Ich glaube dass auch depressive lernen müssen mit den gefühlen umzugehen, die lange verdrängt wurden... Also so erlebe Ich es bei mir, Aber Ich habe auch zusätzlich ne angststörung Und essstörung Und neige zu sucht.... Aber als reaktion auf ne depression, die lange verdeckt war denke Ich.....
2304.1900
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Frau Rossi ,

weil es tieferen Sinn macht ,bei Depression nicht alle Themen anzusprechen.Besonders nicht solche ,die zu eindeutigen Verschlechterungen des Krankheitsverlaufes führen würden.

Erfahrungen aus anderen Foren haben gezeigt ,das Diskussionen über S**z*dgedanken ,schnell zu einer Abwärtsspirale führen,ohne das es zu einer posetiven Lösung kommt.Egal ob Depressiv oder Borderline oder Psychisch Belastet ,könnte es so schnell zu einer einseitigen Betrachtung führen ,mit möglicherweise unumkehrbaren Folgen.

Google unter "Sel*stver*etzung" den ersten Treffer ,und schaue unter Hintergründe nach.

S*v ist kein Depressionsthema ,weil aufgrund der inneren Mechanismen der Krankheit ,die unbewusst beabsichtigten Hauptwirkungen garnicht erst zustande kommen,aber gegenteilig den Krankheitszustand dramatisch Verschlechtern können.Und damit meine ich ausdrücklich nicht "nur" den Psychischen Krankheitszustand.

Trigger ,hat mit Depressionen erstmal nichts zu tun.

Aber natürlich werden Depressionen auch durch Traumatische Erlebnisse und Posttraumatischen Belastungen ausgelöst,und da sind trigger (auslöser) ein wichtiges Thema.
Als Beispiel

Wenn du einen Autounfall hattest ,haben sich bestimmte Dinge eingeprägt die du nicht vergessen kannst.

Das quietscht der Reifen , der Knall beim Aufprall usw.

Nach einer weile hast du es fast vergessen und es lauert irgendwo am rande des Bewusstseins ,bis irgendwo ein Reifen quietscht und du sofort an deinen eigenen Unfall erinnert wirst.Dabei Erinnerst du dich an deinen Unfall ,als würde er jetzt in diesen Augenblick passieren und nicht vor einem Monat oder Jahren.

Das quietschten der Reifen ist der Trigger (Auslöser) und das neudurchleben des Unfalls der Flashback.

Wenn die Gefahr besteht ,das eine solche Erinnerung ausgelöst werden könnte ,warnt mann vor einer Triggergefahr.So das der entsprechende Personenkreis gewarnt ist.

So ich habe nochmal nachgelesen wie die Antworten sind.

Du musst dir hier keine großen Gedanken machen.Einige die hier Antworten (wie Gregor)haben schon eine Jahrzente lange Erfahrung und Auseinandersetzung mit Depressionen vorzuweisen.
Und sind Froh über jeden der ihnen sagt das Depressionen ab sofort kein Thema mehr für ihn sind.Wenn die Fragen und Antworten dabei Helfen können ...

viele Grüße,
Stefan

PS. ---sorry,unpassend und wertend ,deshalb rausgenommen
FrauRossi
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Stefan,

Das mit dem Autounfall war ein gutes Beispiel für mich. Ich hatte nämlich mal einen, ein Hund war beteiligt. Als wir ein paar Monate später in einer ähnlichen Landschaft unterwegs waren und Hunde neben dem Auto herliefen, und das Auto dann auf dem Schotter leicht gerutscht ist. Bin ich total ausgeflippt.

Ich verstehe es jetzt besser

Ansonsten muss ich mich für heute wohl erstmal wieder einkriegen.

Lg Frau Rossi
kmde

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kmde »

Hallo Gregor,

hier gibt es keine "bösen" Feinde? Es kommt mir auch so vor. Dann könnte dieses heikle Ablehnungsthema mal angegangen werden.

Frau Rossi, du wirst nicht abgelehnt. Ganz und gar nicht!
Antiope
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von Antiope »

Hallo Frau Rossi,

Du hast da sehr den Nagel getroffen - das Ablehnungsthema ist sehr wichtig - und wenn man sowieso schon eher verletzlich ist, dann triffts noch mehr.

Depressive *können* vieles nur in eine bestimmte Richtung interpretieren. Und sie fühlen sich sehr schnell in Gänze in Frage gestellt. Sie haben einfach keine Schutzschilde mehr ...

Ich glaube, deswegen hat das so sehr getroffen (hui, das war dann nämlich so eine Art Trigger, oder?)
Und ganz sicher: hier bist Du weder abgelehnt noch nicht willkommen. Die Fragen sind doch wirklich anregend ...
kokaa
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kokaa »

Liebe antiope... Ich verstehe dich. Due Grenzen verlieren ist schlimm und macht Angst. Du bist nicht allein... Ich kenne das auch. Ich finde das auch ok darüber zu schreiben. Wenn nicht das Svv so beschrieben wird. Und das was dazu führt hat eindeutig mit Depression zu tun.
wütend

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von wütend »

Liebe kokaa

>>@parson.... Naja. Svv kann Aber auch aus einer gefühllosigkeit entstehen. Dann weniger zum druckabbau sondern um sich wieder spüren zu Können.,..<<
Ich bin sicher, ich könnte mich schneiden so viel ich will, ich würde dadruch kein bischen mehr Freunde oder Trauer empfinden können.



>>Weisst du Was Ich meine? Und Ich glaube dass auch depressive lernen müssen mit den gefühlen umzugehen, die lange verdrängt wurden... <<
Es geht nicht um verdrängte Gefühle, sondern um die Fähigkeit zu fühlen, die ist während einer schweren depressiven Episode nicht vorhanden.



>>Also so erlebe Ich es bei mir, Aber Ich habe auch zusätzlich ne angststörung Und essstörung Und neige zu sucht.... Aber als reaktion auf ne depression, die lange verdeckt war denke Ich.....<<
Hier die Antwort von Dr. Niedermeier zu deinen Symptomen:

Depressionen kann man im Rahmen von sehr vielen (auch psychischen) Krankheiten bekommmen.
Eine Untergruppe sind Menschen mit borderline Symptomatik und Depression. Naturgemäß finden sich in Internetforen zum Thema Depression exorbitant viele Menschen die eigentlich an einer borderline Störung leiden. Empfehlungen, Verlauf, Medikation, Selbsthilfe und tausend andere Dinge unterscheiden sich sehr stark von einer "normalen Depression" und sind sogar oft gegenläufig, weshalb wir immer wieder bitten mit borderline Störungen hier NICHT zu posten.
Eine Kombination aus mehreren psychischen Symptomen wie Essstörung, Selbstverletzung, Depression, Ängste, Drogen lässt sehr stark an das Vorliegen einer borderline Störung denken. Im Zweifelsfall einfach mal googeln...
Ein zentraler Bestandteil von borderline Störungen ist die chronische Suizidalität, oft über Jahre. Für uns hier ist das nicht zu handeln. Es handelt sich um ein Selbsthilfeforum und alle anderen Betroffenen werden durch Postings dieser Art extrem unter Druck gesetzt, was einfach so nicht geht.
Zudem setzt es auch uns immer unter Druck und im Notfall besorgen wir uns über die I.P. immer (mit Hilfe der Polizei und das ging bisher immer) die Adresse und dann kommt der Hubschrauber geflogen, was dann auch zumeist zu Reaktionen wie "so schlimm habe ich es gar nicht gemeint" führt.

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1301246731
kokaa
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kokaa »

@parson: nee es ist auch nicht so dass ich plötzlich auf einmal mich Toll fühle wenn ich das getan habe. Nur das blosse sehen, dass ich noch nicht tot bin, obwohl ich mich so fühle. Das beruhigt mich dann. Ansonsten kann Ixh dir versichern, dass ich kein borderline habe. Ich hatte schon sehr oft mit Menschen zu tun die das hatten und ich denke ich kann es sehr gut einschätzen. Ich glaube man darf das nicht zu schwarz und weiß sehen. Ich weiss wie es ist keine gefühle mehr zu haben, aber wenn man da raus kommt Dann Kommen ja die gefühle auch wieder. Ich spreche nicht von der akuten Episode. Da ist bei mir auch nicht viel los mit fühlen, bis auf eine manchmal in mir aufsteigende Panik. Das ist dann aber die Angst vor mir selbst. Ja ein letztes Lebenszeichen, was ich in dieser Zeit sogar geniesse... Irgendwie. Und ich denke es ist nicht ungewöhnlich dass aus unbehandelten depressionen folgestörungen entstehen KÖNNEN. Wenn der Tod zu nah rückt, weil keiner da ist der einen "rettet" rettet man sich manchmal in einen Kompromiss der Tod und leben vereint denke ich... Ich weiss nicht. Klar haben aber auch borderliner manchmal depressionen und oft ist es wohl auch ein nebensymptom einer sucht. Aber ich denke was da auf was folgte ist schwer übers Internet einzuschätzen. Ich kann nur sagen was ich bei mir herausgefunde habe und IxH denke nicht dass mehrere Ärzte so sehr irren...
FrauRossi
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Antiope,

Da hast du vermutlich recht, das war wohl so ne Art Trigger, wenn's nicht so krass wär würd ich über die Ironie fast lachen.

Aber ich versuche es positiv zu sehen, es ist mir was wichtiges klar geworden. Und das ist echt gut. Ich bin ja grad erst dabei meine Verhaltensmuster aufzuspühren zu betrachten und zu analysieren. Vom richtigen Verstehen bin ich wohl noch etwas entfernt. Aber es ist gut etwas zu erkennen.

Es war zum Schluss so daß ich garnichts mehr gefühlt habe und trotzdem liefen mir oft stille Tränen übers Gesicht.

Ich hatte mir eingebildet ich hätte mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber zur Zeit bricht echt ziemlich viel von früher durch.

Und dabei sind so Dinge wie mir den Mund verbieten, sich über mich lustig machen usw. viel schlimmer als die Körperlichen M*ßh*ndl*ng*en.

Mein Therapeutin erklärt das so: ich habe quasi zwei Lebensäste, der Erwachsene hat viele gute Dinge gelernt und ist ein "guter" Mensch und macht Sachen normal und richtig ( also jetzt mal stark vereinfacht ausgedrückt) Der zweite Ast steht für die Dinge die ich in der Kindheit erlehrnt habe und der übernimmt manchmal das Ruder. So kann ich Lob nicht annehmen weil ich dann heulen würde, wenn ich sagen müsste: Mensch weißt du eigentlich wie gut das tut, wie sehr ich das gebraucht habe. Und noch so manches mehr.

Ich bin noch ganz am Anfang und es ist schmerzlich, aber ich will diese Muster durchbrechen lehrnen.

LG Frau Rossi
kokaa
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von kokaa »

Ps: werde heute noch meine Beiträge in diesem Baum löschen. Möchte ungern in eine borderlineSchublade einsortiert werden, nur weil ich schon einiges durch habe an symptomverschiebung. Ich merke dass ich noch nicht stabil genug bin, mich dem innerlich entgegenzustellen, auch wenn ich weisd dass es nicht stimmt.
Antiope
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von Antiope »

*
wütend

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von wütend »

Liebe Antiope

Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bei der BPS ist von Suizidalität abzugrenzen, weil SVV nicht mit Selbstmordabsicht betrieben wird. Es gibt verschiedene Arten von selbstverletzendem Verhalten im engeren Sinne, wie körperliche Selbstverletzungen durch Ritzen, Blutabnehmen, Quetschen, Brennen (Feuerzeug) und andere Methoden. Außerdem gibt es indirektere Formen wie Substanzmissbrauch, SVV durch Essstörungen und allgemein durch exzessive Verhaltensweisen. Selbstverletzendes Verhalten im weiteren Sinne kann durch bewusste oder unbewusste Handlungen erfolgen, die den Betroffenen gefährden, in eine schlechtere Lage bringen oder ihm Ärger einbringen.

Die verschiedenen Formen von SVV resultieren immer aus bestimmten Gründen. Zum Beispiel dient Hochrisikoverhalten dazu, Ohnmachtsgefühle zu stabilisieren (Bohus 2005). Gründe für körperliche Selbstverletzungen können sein (nach Sachsse 2001):

* Um innere Spannungen zu lösen
* Als Selbstbestrafung gegen Schuldgefühle
* Zur Reorientierung bei schweren dissoziativen Zuständen
* Um sich wieder zu spüren (Betroffene verlieren manchmal ein normales Körpergefühl)
* Um sich Kicks zu verschaffen (SVV kann euphorisieren, weil dadurch Serotonin ausgeschüttet wird, an dem es vielen Betroffenen zumindest zeitweise mangeln kann)
* Um Aufmerksamkeit zu erlangen

http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung
Antiope
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Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von Antiope »

Liebe Parson,

ich bestreite nicht, dass Borderline mit SVV einhergeht.

Ich sehe nur die Einengung auf die Gleichung svv == Borderline als zu einfach an.

Zu Borderline gehören weitere Kernkriterien:
(vgl. Wikipedia - ich mag jetzt nicht weitere Literatur suchen und heranziehen):

1. Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. 2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (Substanzmissbrauch, Essstörung, extreme Risikobereitschaft)
5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung
7. Chronische Gefühle von Leere.
8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Fünf davon müssen zutreffen.

Bei Depressionen sind Hauptkriterien:
1. Stimmungseinengung
2. Verlust von Interesse und Freude
3. verminderter Antrieb
4. Schlafstörungen
5. Verlust von Zukunftsperspektiven, Hoffnungslosigkeit

Nebenkriterien:
6. Verminderung von Selbstwertgefühl
7. Konzentrationsstörungen
8. Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit


Wenn die meisten BPS-Symptome nicht auftreten (Verhindern von Verlassenwerden, intensive stark wechselnde Beziehungen, impulsiv-schrankenlose Handlungen, kurzschwingende und extrem Stimmungsschwankungen, Selbstmorddrohungen), dann kann das Auftreten von Autoaggressionen nicht alleiniges Diagnostikkriterium werden.
Der Mensch ist leider komplexer als wie ein Kriterienkatalog.
wütend

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von wütend »

Liebe Antiope
>>Ich sehe nur die Einengung auf die Gleichung svv == Borderline als zu einfach an. <<

Stimmt! Aber PS gehen oft mit SVV einher, genau wie Schizophrenie, geistiger Behinderung, Traumatsierung usw.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von Antiope »

ich wähle geistige behinderung ...
wütend

Re: Warum wird uns bei manchen Sachen der Mund verboten?

Beitrag von wütend »

Die kauf ich Dir nicht ab.
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