Ausgrenzung

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stephanie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ausgrenzung

Beitrag von stephanie »

Hallo, ich bin 23 und leide schon seid einigen Jahren an Depressionen und Ängsten, welche aus einem Trauma aus der Kindheit und Verlusten von Familienangehörigen entstanden sind. Vor allem die Ängste wirken sich auch auf meine Ausbildung aus. Ich habe Schwierigkeiten mit meiner Prüfungsangst, ich bin nervös,kann nicht schlafen und mein Magendarmtrakt spielt verrückt. Manchmal ist es so schlimm das ich nicht fähig bin zur Schule zu gehen oder an den Klausuren teilzunehmen. Im letzten Jahr hatte ich zum zweiten mal einen Aufenhalt in einer Tagesklinik und habe meine Lehrer und Mitschüler davon in Kenntnis gesetzt, da ich der Meinung war das meine Mitschüler die Reife besitzen damit umzugehen (über die Ursachen habe ich niemanden informiert). Leider war meine Annahme falsch, jetzt wo ich mich ein weinig berappelt habe und meine schulischen Leistungen sich verbessert haben, werde ich ausgegrenzt und es wird hinter meinem Rücken getratscht. Dies geht vor allem von der "ELITE" der Klasse aus. Ich bin zur Zeit nur noch die nervige Psychotussi, was mir aber keiner ins Gesicht sagt. Ich habe über mein Verhalten nachgedacht, es könnte sein das ich vielleicht mal zu oft was Nachgefragt habe da meine Auffassungsgabe nicht die schnellste ist und sich dadurch einige Mitschüler genervt fühlen. Aber ich habe eigentlich immer darauf geachtet das ich keinem zur Last falle. Als ich mit einem Bekannten darüber sprach meinte er, das dass auch eine Reakion darauf sein könnte das sich meine Leistungen verbessert haben und da wir eine sehr kleine Klasse geworden sind (12 Personen) sich nun die "ELITE" in Gefahr sieht. Ich weiß nicht was an meinem Verhalten falsch ist, ich bin der Meinung das ich mich gegenüber den Anderen nett und auch fair verhalte. Mich belastet diese Situation sehr und ich habe Angst wieder abzurutschen, schulisch aber auch psychisch. Ich weiß das ich mich durch das Verhalten der Andren auch wiederum anders verhalte. Die Sache bekommt so langsam eine Eigendynamik und das ist nicht gut. Wie soll ich mich weiter verhalten? Wie kann ich dem entgegenwirken? Was kann ich tun um die Situation nicht noch zu verhärten? Kann ich wieder etwas Respekt von meinen Mitschüler zurück bekommen?
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von cool »

Herzlich willkommen im Forum ! Liebe Sun Flower, ich bin auch offen mit meiner Erkrankung umgegangen und habe sehr positive und sehr negative Erfahrungen damit gemacht. Was mich noch interessieren würde ist, wie sich deine Lehrer verhalten. Wenn die soweit okay sind würde ich mal auf die Schnelle sagen, zieh das Ding durch. Wenn du allerdings auch an dieser Front zu kämpfen hast, würde ich mir mal in aller Ruhe einen Schulwechsel überlegen. Cool
stephanie
Beiträge: 70
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von stephanie »

Hallo Cool, Leider ist ein Schulwechsel nicht möglich, da ich eine schuliche Ausbildung zur BTA mache. Ich bin jetzt in der Mittelstufe und mußte hart dafür arbeiten das erste Ausbildungsjahr zu schaffen. In der Unterstufte hatte ich verständnisvolle Lehrer, die mich so gut wie möglich unterstützt haben. Jetzt habe ich neue Lehrer. Außer meiner Klassenlehrerin habe ich noch keinen Leher informiert, da ich noch keinen Anlass dazu gesehen habe. Sie ist nicht weiter darauf eingegangen. Mir macht die jetztige Situation sehr zu schaffen da ich nicht weiß wie ich mich weiter verhalten soll. Gruß Sun Flower
Gini
Beiträge: 30
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Gini »

Hi Stephanie! Kenne das aus meiner Ausbildung auch noch. Zieh dein Ding durch und mach dir nicht so extrem viel aus der Meinung der anderen. Du mußt deine Ausbildung schaffen. Lass sie reden. Hinter dem Rücken reden gibt es überall. Es wird dich dein ganzes Leben mit begleiten. Ich weiß nicht warum Menschen so sind. Man wird immer wieder enttäuscht. Deshalb, denke erst einmal en dich und halte durch. Viel Erfolg wünsch ich dir.
stephanie
Beiträge: 70
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von stephanie »

Hallo Gini, ich glaube das Menschen in einer Gesellschaft so etwas wie einen Sündenbock brauchen. Jemanden den sie ausgrenzen können und auf ihm herrumhacken können. Sündenböcke sind immer die Menschen die in irgendeiner weise anders sind. Ich denke das dass ein Trieb der Gesllschaft ist, es war schon immer so und wird wohl auch so bleiben, beführchte ich. Das Problem ist nur das die Sündenböcke der Gesellschaft darunter leiden und diese Sache eine Eigendynamik bekommt. Ich hab mal drüber nachgedacht, jemand dem immer gesagt wird, das er anders ist obwohl er es vielleicht nicht ist, verhält sich anders und wird dann auch anders. Also hat die Gesllschaft doch wieder recht. Weiß du was ich damit meine? Ich werde versuchen mein Ding durch zuziehen, auch wenn es schwer ist. Aber du hast recht mich werden Vorurteile, Ausgrenzungen und Enttäuschungen mein leben lang begleiten. Gruß Stephanie
Gini
Beiträge: 30
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Gini »

Hallo Stephanie! Durchhalten!!!Ich hab schon paar Jahre Lebenserfahrung sammeln dürfen und paar Ausbildungen abgeschlossen. Hab Ähnliches erlebt. Vertrauen hab ich verloren. Hab auch nur ganz wenige Freunde. Bin sehr eigenbrödlerisch geworden. Hab beruflich viel mit Lästerei zu tun und mit Verhalten besonders "netter " Leute. Die noch netter werden, wenn andere Personen zur Tür raus sind.Vertrauen ist wichtig. Aber vorsicht bevor man es verschenkt Liebe Grüße Gini
Christoph von der Heyden
Beiträge: 321
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Sunflower, ich habe auch immer so viel falsch gemacht und wusste nicht warum. Vor allem hat meine Umwelt nix anerkannt, auch da wusste ich nicht warum. Und in der Schule war ich auch mehr der Sonderling, der nicht zurechtkommt, was sich in einem brillianten Abitur von 3,5 nierderschlug und das auch noch in Bremen. Aber dann stellt ich fest, das ich garnichts falsch machte und plötzlich fanden die anderen es auch nicht mehr falsch. Es gibt auf den Schulen immer irgendwelche Wichser(sorry ein besseres Wort fällt mir leider nicht ein), die meinen sie sinds jetzt. Aber das sind Penner. Die sind sehr sehr oberflächlich können keine Tiefe zulassen, weil sie dazu nicht in der Lage sind. Vielleicht ist das auch ein Hinweis für Dich das Du mit diesen "Klappstühlen" nix zu tun hast. Und ich würde an Deiner Stelle auch nichts mit denen zu tun haben wollen. Gini hat recht, mach Dein Ding so gut es geht. Und gib diesen Trotteln (Du siehst ich halte auch sehr viel von denen :-)) ) nicht die Macht über Dich zu bestimmen, indem Du Anerkennung ausgerechtnet von dieser Schicht haben willst. Ich weiss das klingt alles so toll, und es ist manchmal sehr schwer damit umzugehen. Ich kann ein Lied davon singen, ein Lied? Tausend Lieder. Und Vorurteile, Ausgrenzungen werden Dich NICHT Dein Leben lang begleiten, wenn Du später nicht mehr mit diesen Deppen auf eine Schule gehen musst. Es ist ein Licht am ende des Tunnels. Liebe Grüsse Christoph
s.d.l
Beiträge: 62
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von s.d.l »

Hallo Sunflower, gegen diesen Sch****** des Ausgrenzens und Diffamierens von Leuten ist wohl leider (immer noch) kein wirklich vernünftiges Kraut gewachsen. Kenne das aus eigener Erfahrung, sei es früher in der Schule oder aktuell mit einer Mobbingsituation an meiner Arbeit - aber das hat sich glücklicherweise erübrigt, da ich zum einen nur noch 37 cm * an meiner momentanen Stelle bin - und dann an einem anderen Standort arbeite, ja und zum anderen dadurch, daß diejenige, die am allermeisten Front gegen mich gemacht hat Krebs hat und dadurch bis auf weiteres nicht arbeitsfähig ist. Vielleicht ist das ja so'ne Ironie des Schicksals ... und bei der Versetzung hab ich auch ein gutes Stück selbst dazugetan. Aber, wenn ich mir vom Kopf her auch sage "Ruhig bleiben, mit gewissen Leuten lohnt es sich nicht zu debattieren" - ich denke da immer an einen Ausspruch meines Vaters ("Nicht mit dummen Leuten diskutieren, davon wird man irgendwann selber dumm"), der Schmerz in der Seele ist trotzdem da... Ich habe meinerseits auch nie diese Linie verfolgt, so nach dem Motto "anpassen, damit man mich gern hat" - ich denke nämlich absolut nicht, daß das gut und (im seelischen Sinne) gesund ist. Ja, und diese Mobbingsituation, die hat bei mir einiges lockergetreten ...das war dieser berüchtigte Tropfen, der das vielzitierte Faß zum Überlaufen gebracht hat. Versuche, nach vorne zu schauen und dran zu denken, daß Du Deine Schulausbildung immerhin zur Hälfte absolviert hast, daß der Rest der Zeit auch vorbei geht. Sorry, wenn das jetzt abgedroschen klingt - aber vielleicht kann ich Dich ja ein bißchen ermutigen. In diesem Sinne schließe ich mich der Aussage von Christoph an - Sympathien von solch kleinkarierten Leuten hast Du sicher nicht nötig; es gibt sicher noch jede Menge andere, offene, verständnisvolle und freigeistige Menschen, die Dich und Deine Qualitäten zu schätzen wissen! * ach, kleine Erläuterung zu den 37 cm: Ich schneide Maßband ;-)-die anderen gucken doof und ich hab Späßkes dran ;-)) Halt den KOpf hoch -> und liebe Grüße von mir sägefisch
basquienne
Beiträge: 15
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von basquienne »

Liebe Sunflower! Ich bin auch noch neu in diesem Forum, und kann Deine Situation in der Schule sehr gut verstehen. Auch ich habe das Problem, dass ich dachte, meine Mitschüler wären reif genug zu erfahren, dass ich unter einer Krankheit leide, die sie befremdet, und musste feststellen, dass dem nicht so war. Es ist wirklich nicht schön wenn Leute alles in einen Topf werfen, jeder, der eine Krankheit hat, die nicht sichtbar ist, der gilt gleich als "psycho". Ich versuche oft, dass als einen Vorteil zu sehen, auch wenn es wirklich schwer ist. Wenn sie wollen, dass ich anders bin, dann soll es halt so sein, dass ist mir doch egal. Ich ziehe meinen Vorteil daraus, indem ich mich dann manchmal auch wirklich anders verhalte. (Und keiner wundert sich dann, Hi Hi Hi...) Ich sage Lehrern und Mitschülern offen meine Meinung, ziehe nur an was mir gefällt, denke was ich denken will, lasse mir einfach keine dummen Vorschrifetn mehr machen. Inzwischen (ich gebe zu: bis dahin hat es auch ziemlich lange gedauert) gibt es Leute, die mich gerade deshalb schätzen. "Psycho" ist für mich in dem Sinne kein Schimpfwort mehr, es ist einfach ein Wort von Leuten, die zu dumm sind um für mein Anderssein eine passende Bezeichnung zu finden. Lass Dich von der blöden "Elite" nicht fertig machen, ich wette gerade deshalb, weil Du nicht so bist wie sie, hast Du viele Erfahrungen, die sie nicht haben, bist Dir über vieles bewußt, über dass sie sich nicht bewußt sind. Das ist Dein Vorteil und ich schwöre Dir, dass Du daraus irgendwann einen riesen Vorteil ziehen kannst!!! Und bis dahin kann ich mich einfach nur der Meinung von Sägefischs Vater anschließen. Sch*** auf ihren Respekt, anscheindend sind sie es einfach nicht Wert mit Dir befreundet zu sein. Ich werde, wenn ich nächste Woche auch in der Schule bin und mich gegenüber meinen verständnislosen Mitschülern behaupten muss, an Dich denken und Dir fest die Dauem drücken, dass Du diese Tage gut überstehst! Ganz liebe Grüße, Basquienne
stephanie
Beiträge: 70
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von stephanie »

Hallo! Ich möchte mich erstmal bedanken! Ihr hab recht, es gibt einfach zu viele Dummköpfe und ich werde versuchen mein Ding durch zuziehen. Auch wenn es schwer ist, werde ich mein Leben nicht von diesen Dummköpfen abhänig machen. Eines Tages, kann ich über sie lachen und dann werde ich an eure Worte denken! Ich wünsche euch auch allen Kraft, egal wofür ihr sie gerade braucht! Liebe Grüße Stephanie
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