@andreas01

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Polarlicht
Beiträge: 121
Registriert: 7. Jun 2011, 23:46

@andreas01

Beitrag von Polarlicht »

Hallo AndreasO1,
sorry, dass ich mich jetzt erst melde - habe mich in Sachen Urlaub (angepasste Lebensführung) versucht.
Right you are! und auch nicht.
Der GBA-Beschluß hat ganz erheblich was damit zu tun, dass der Hersteller nicht alle wirksamkeitsuntersuchendenen Studien veröffentlicht hat, resp. nicht die, die ein negatives Ergebnis aufzeigten - warum auch immer. Ich möchte hier nicht über marktwirtschaftliche Hintergründe diskutieren, ich bin Betroffende, nicht Aktionärin.
Und trotz alledem, mir hilft das Medikament, egal, was die Studien aussagen und meine Krankenkasse sieht das auch so. Die Studien beziehen sich bei Reboxetin auf leichte bis mittelschwere Depressionen. Sie sagen explizit aus, dass bei "chronischen schweren Depressionen" für Reboxetin gilt "nix genaues weiß man nicht", oder, dass eine Wirksamkeit sein kann (möglicherweise, eventuell, vielleicht) - dem ist meine Krankenversicherung gefolgt. Sie sieht: ich bin nicht mehr AU, seit ich das Medikaemnt bekomme.

Ich wollte nur allen hier Mut machen, denen ein "nicht zugelassenes Medikament" hilft, dieses im Rahmen einer Enzelfallentscheidung weiterhin verordnet zu bekommen.
Der GBA sagt, Reboxetin wirkt nicht bei leichten und mittelschweren Depressionen bzw. gibt es preiswertere wirksamere Medikamente. Mein Psycho-Doc sagt "mir hilft Reboxetin" und nennt der Kasse die erfolglos versuche Pharmaproduktpalette. Die Kasse folgt seiner Empfehlung, weil sie das Ergebnis sieht - nie wieder AU seit Reboxetin.
Ich finde, wenn man für sich zu dem Ergebnis kommt, "mir hilft ein nicht zugelassenens Medikament", sollte man die Einzelfallentscheidung suchen. Ich habe damit positive Erfahrungen gemacht. Mein Doc hat sich um Beweisführung bemüht und die GKV sagt "OK, akzeptiert".
Wir sind keine Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden. Wir können schon was zum Behandlungserfolg beitragen und gern auch in Zusammenarbeit mit unseren behandelnden Ärzten.
Erst versuchen, dann aufgeben,
Polarlicht
Andreas01

Re: @andreas01

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Polarlicht

>>>In den USA ist es aufgrund negativer Studien zur Wirksamkeit nicht zugelassen. In Deutschland verweigerte der Hersteller Pfizer die Herausgabe von Studiendaten zur Bewertung an das IQWiG.[3] Im November 2009 kam das IQWIG nach einer Auswertung von Studien zu der Einschätzung, dass ein Nutzen des Medikaments nicht nachgewiesen werden kann.[4] Reboxetin wird daher in Deutschland seit dem 1. April 2011 nicht mehr von der GKV erstattet<<<

http://de.wikipedia.org/wiki/Reboxetin

Dies wird schon seine Gründe haben, wenn es jemand trotzdem hilft liegt es sehr warscheinlich am Wirkstoff: "Placebo"
Das die Krankenkassen es trotzdem bezahlen, dürfte daran liegen, dass es für sie letztendlich egal ist für welchen "Wirkstoff" sie zahlen müssen, egal ob es sich um nachgewiesene Wirkung oder um Wirkungslosigkeit handelt.

Gruß
Andreas
aseia
Beiträge: 72
Registriert: 7. Jul 2007, 19:21

Re: @andreas01

Beitrag von aseia »

Hallo Andreas,
ich finde Deine Antwort sehr sehr zynisch.
Was machst DU denn hier in diesem Forum? Bist DU nicht erkrankt und nimmst DU keine Medikament?
Was wäre wenn Dir das selbe passiert? Ich habe ebenfalls das Problem mit Cipralex vs einiger anderer Medikamente und kann bestätigen, dass einige nicht mehr halfen und andere hohe Nebenwirkungen hatten die zT lebensgefährlich waren.
Und jetzt kommst Du und stellst Patienten, die Reboxitin oder Cipralex nehmen als Spinner hin?
Ich bin ziemlich sauer auf Dich.
Quendoline
Beiträge: 120
Registriert: 24. Nov 2010, 16:31

Re: @andreas01

Beitrag von Quendoline »

Lieber Andreas,

zu Deiner Äußerung Reboxetin als "Placebo-
Wirkstoff" zu bezeichnen möchte ich Dir meine
Erfahrung mit dem Absetzen von Edronax schildern.

Seit ca. 3 Jahren nehme ich Edronax als zweites
AD zusammen mit Venlafaxin.

Im Februar d. J. begann ich auf Rat meiner
Psychiaterin Edronax auszuschleichen. Ich ließ mir dazu mehrere Wochen Zeit.

Nach 3 Wochen ohne Edronax begann ich langsam
abzurutschen, d, h. ich war tagsüber zeitwei-
se sehr müde, konnte mich zu nichts mehr
aufraffen, das Interresse an mir sonst
wichtigen Dingen war verschwunden, Freundlosigeit machte sich breit.

Und nun komme einer und sage mir, daß ich
mir das nur einbilde!!!

Ich kämpfe nun schon exakt die Hälfte
meines Lebens mit dieser verhexten Krankheit
und kann mich selber bzw. mein Befinden
sehr gut einschätzen.

Du kannst mir glauben wie froh ich wäre,
wenigstens 1 Medikament loszuwerden.

Grüße Sternenstaub
Polarlicht schrieb:
> Hallo AndreasO1,
> sorry, dass ich mich jetzt erst melde - habe mich in Sachen Urlaub (angepasste Lebensführung) versucht.
> Right you are! und auch nicht.
> Der GBA-Beschluß hat ganz erheblich was damit zu tun, dass der Hersteller nicht alle wirksamkeitsuntersuchendenen Studien veröffentlicht hat, resp. nicht die, die ein negatives Ergebnis aufzeigten - warum auch immer. Ich möchte hier nicht über marktwirtschaftliche Hintergründe diskutieren, ich bin Betroffende, nicht Aktionärin.
> Und trotz alledem, mir hilft das Medikament, egal, was die Studien aussagen und meine Krankenkasse sieht das auch so. Die Studien beziehen sich bei Reboxetin auf leichte bis mittelschwere Depressionen. Sie sagen explizit aus, dass bei "chronischen schweren Depressionen" für Reboxetin gilt "nix genaues weiß man nicht", oder, dass eine Wirksamkeit sein kann (möglicherweise, eventuell, vielleicht) - dem ist meine Krankenversicherung gefolgt. Sie sieht: ich bin nicht mehr AU, seit ich das Medikaemnt bekomme.
>
> Ich wollte nur allen hier Mut machen, denen ein "nicht zugelassenes Medikament" hilft, dieses im Rahmen einer Enzelfallentscheidung weiterhin verordnet zu bekommen.
> Der GBA sagt, Reboxetin wirkt nicht bei leichten und mittelschweren Depressionen bzw. gibt es preiswertere wirksamere Medikamente. Mein Psycho-Doc sagt "mir hilft Reboxetin" und nennt der Kasse die erfolglos versuche Pharmaproduktpalette. Die Kasse folgt seiner Empfehlung, weil sie das Ergebnis sieht - nie wieder AU seit Reboxetin.
> Ich finde, wenn man für sich zu dem Ergebnis kommt, "mir hilft ein nicht zugelassenens Medikament", sollte man die Einzelfallentscheidung suchen. Ich habe damit positive Erfahrungen gemacht. Mein Doc hat sich um Beweisführung bemüht und die GKV sagt "OK, akzeptiert".
> Wir sind keine Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden. Wir können schon was zum Behandlungserfolg beitragen und gern auch in Zusammenarbeit mit unseren behandelnden Ärzten.
> Erst versuchen, dann aufgeben,
> Polarlicht
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1698
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: @andreas01

Beitrag von Anne Blume »

Gelbe Karte Andreas!

Gelb deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass man vom Umgang hier im Forum lernen kann und ein Fünkchen Hoffnung habe, dass Sie Ihre Reaktionen ab sofort und künftig überdenken. Andere Forianer schildern ihre persönlichen Erfahrungen und ernten dann von Ihnen eine solche Reaktion? Finde ich unfair und ganz schön peinlich.

Kopfschüttelnde Grüße
Anne Blume
Andreas01

Re: @andreas01

Beitrag von Andreas01 »

Hallo aseia,

>>>Was machst DU denn hier in diesem Forum? Bist DU nicht erkrankt und nimmst DU keine Medikament?<<<

1.) ich bin sehr wohl erkrankt.
2.) ich nehme nach über drei Jahren der Einnahme seit 2007 keine ADs mehr
da der Nutzen in keinen vernünftigen Verhältnis zu den Nebenwirkungen stand, bzw. eine hilfreiche Wirkung blieb nahezu aus.
3. "Spinner" liegt mir fern, aber wenn durch der GBA und das IQWIG festgestellt ist, dass dieser Wirkstoff nichts bewirkt, was soll man dazu noch sagen ? Im übrigen treffen bei der GBA und dem IQWIG doch hochkaräte "Fachgremien" diese Entscheide.

Gruß
Andreas
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