oh,wie peinlich

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anna54
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oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen in die Runde
ein Ereignis wie es viele kennen.

Ich bin in einer wieder kranken schweren Zeit,wir haben Sommer und da sind die Menschen doch "so locker".
Einer lieben Freundin hatte ich eine mail geschickt,da ich den sonst kurzen Weg per SMS nicht schaffte.
Sie ruft einige Tage später an
wie auch sonst,ganz spontan,sie ist in der Stadt,schönes Wetter,wer Zeit hat, sitzt draußen und genießt.
In der Laune ruft sie an,komm doch schnell,wir trinken Kaffee zusammen und sitzen in der Sonne.
Als sie realisiert,dass ich wieder krank bin,ist sie höchst peinlich berührt,wie unpassend,sie legt auf und entschuldigt sich angerufen zu haben.
Sie meldet sich nicht wieder.
Wie sonst üblich, per mail Funkstille.
Dabei ist sie selbst von der Krankehit betroffen.
Das ist die bittere Wahrheit,wenn ich fit bin gerne Kontakt,wenn ich selber Hilfe brauche: bitte nicht stören!!!!!!!!!!
anna54
Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

Liebe Anna,

was Du erzählst, macht mich mitleiden.

In einer ähnlichen Situation habe ich mich dann von der sogenannten Freundin getrennt. Jahrelang hatte ich ihre Last mitgetragen, und als es mir sehr sehr schlecht ging, wurde mir vorgeworfen, ich würde ihr Chi stören und deswegen alle ihre Beziehungen zerstören. Nachfolgend dann die üblichen Vorwürfe: man muss nur wollen, reiß dich mal am riemen, es ist alles nicht so schlimm.

Leider ist es vielleicht so, dass auch Menschen, die schon mal durch die Krankheit hindurchgingen, genauso ablehnend werden wie Nichtbetroffene. Als ob wir ansteckend wären.

Mir tut es leid um Dich, gerne würde ich helfen oder Kaffee trinken gehen.
Heute nachmittag 15:00 Uhr virtuell? Cappuccino, Kaffee oder Espresso? Welches Stück Kuchen?
wennfrid
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von wennfrid »

Hi Anna
Ich denke, daß die "liebe Freundin" eine Sonnenscheinfreundin ist, sie ist präsent, wenn alles rundherum in Ordnung ist. Für mich ist es keine Freundin, eher ein sehr oberflächlich denkender Mensch. Vielleicht ändert sie ihr Verhalten, wenn sie selber mal Hilfe benötigt.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
Salvatore
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Salvatore »

Hallo Anna!

Erstmal: was daran ist peinlich?

Und dann: die Vorschreiber verurteilen jetzt die Freundin, ich weiß nicht ob das richtig ist.
Sie ist selbst von Depris betroffen - vielleicht kennt sie das von sich so, dass sie lieber gar nicht angerufen werden möchte und auch sonst erstmal keinen Kontakt, bevor sie den selbst herstellt und signalisiert, dass es jetzt in Ordnung ist?
Und deshalb denkt, dir ginge es genauso? Hast du ihr den mal irgendwie kommuniziert, dass du schon gerne trotzdem Kontakt hättest, auch in Phasen in denen es dir ganz schlecht geht?

Das ging mir gerade so durch den Kopf.
Lg, Salvatore
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Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

Mhm, da magst Du nicht unrecht haben, Salvatore. Dies ging mir auch im ersten Moment durch den Kopf.

Ich möchte die Freundin nicht verurteilen (naja, sind wir ehrlich: wollte eigentlich nicht, habe es aber getan ).
Habe die Situation durch Annas Augen gesehen und war nicht mehr distanziert genug ...
In einer solchen Situation würde ich mir einfach wünschen, dass dann die Freundin fragt, was mir guttun würde. Klar kann sie ihre Grenzen aufzeigen, klar hätte ich dann auch Verständnis dafür, wenn sie die Last meiner Niedergeschlagenheit zu ihrer dazu nicht tragen möchte - aber eine Frage "möchtest Du kommen?" wäre vielleicht erwünscht.
Einfach abtauchen und mich entmündigen nach dem Motto, ich weiß ja eh besser, was Du willst, finde ich eher ungut.

Soo, aber ich denke, es ist besser, dass *ich* mich zurückziehe und nicht stets andere mit dummen Ratschlägen behellige
anna54
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
danke für eure Antworten, es gibt Milchkaffee und keinen Kuchen. Ich backe sonst gern.

Was ist so peinlich,ja sind wir den ansteckend,das ist es was ich erlebe,als wenn ich andere mit meiner "Aura" mit herunter ziehe.
Ich würde mir dann wünschen,ja im Moment kann ich nicht,aber wie wäre es in 14Tagen.
Immer wieder verliere ich meine Kontakte und Freundschaften,durch die Einbrüche,die mich wie überfallen.
Es ist dann eine Bringschuld,alles wieder aufzubauen. Das ist so schwer!!!!!!!!
Ja,peinlich war die Reaktion,ach du bist wieder krank "Hät ich doch bloß nicht angerufen".
Dieses Verhalten kenne ich von Kolleginnen,Chefs und leider auch von Menschen,die mich besser kennen sollten.

Wenn ich geben kann,bin ich gern gesehen,wenn ich Hilfe brauche,ist es für mich,als ob sie sich umdrehen und mich nicht kennen.
Das tut weh,und nimmt mir die Zuversicht.
anna 54
heikeg
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von heikeg »

Hallo Anna,

es ist natürlich alles Spekulation, was man da schreibt, warum es der Freundin peinlich war.

Hattest du vorher in der Mail geschrieben, dass es dir nicht gut geht? Also das peinlich Berührtsein könnte ich mir so vorstellen, dass es vielleicht als unpassend empfunden wird, wenn man selber mit guter und heiterer Sommerlaune aufschlägt, einen Vorschlag in diese Richtung macht und hinter her bemerkt, dass es der anderen Person schlecht geht und es vielleicht gerade gar nicht gut kommt mit dieser heiteren Laune, gerade wenn sie selbst Erfahrung mit der Depression gemacht hat.

Kann sein, kann aber eben auch nicht sein.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
Nalia
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Nalia »

Hallo Anna,

was Du da beschreibst kenne ich selbst nur allzu gut, bei mir war es auch immer so dass Kontakte "einschliefen" wenn es mir nicht gut ging und ich hatte hinterher auch immer große Mühe diese Kontakte wieder aufleben zu lassen und es gab eine Menge Leute die sich trotzdem nie wieder gemeldet haben.

Mittlerweile gehe ich aber anders damit um weil ich weiß dass die Leute, die sich zurückziehen wenn es einem nicht gut geht nie echte Freunde sein können sondern allenfalls langjährige Bekannte. Bei denen melde ich mich dann auch nur wenn ich Lust und Laune habe und wenn wir uns dann treffen ist es gut und wenn nicht ist es auch gut.
Aus der wirklich großen Menge an Leuten die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe (ich bin 50) sind nur eine Handvoll übrig geblieben aber diese wenigen stehen zu mir auch wenn es mir nicht gut geht und das ist mir wichtiger und wertvoller als ein Haufen oberflächlicher Leute die nur "Sonnenscheinfreunde" sind. Klar ist es dadurch natürlich so dass man dann eben auch oft alleine ist weil die wenigen Leute die man kennt auch nicht immer Zeit haben aber ich habe mir ein paar Hobbies zugelegt an denen ich Spaß habe und mit denen fülle ich dann die Zeit wenn meine Freunde keine Zeit haben.

Gruß, Nalia




In der Mitte der Nacht beginnt der neue Tag.
Salvatore
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Salvatore »

Hallo,

ich will mich hier noch ein letztes Mal einklinken, denn ich denke, dass wir "Depressiven" anderen oft etwas zu viel zumuten. Klar gibt es auch viele, die einen nur ausnutzen, bei denen man nur beliebt ist wenn es einem gutgeht, bei denen die Freundschaft nur einseitig ist. Unbestritten.

Aber ganz oft erlebe ich bei anderen schlichte und einfache Unsicherheit und aus der Angst, etwas falsch zu machen, machen sie eben gar nichts. Wenn man selber dann auch nichts macht, war es das eben. Ist doch schade drum, oder?

Jedenfalls sind wir doch wirklich nicht ganz einfach zufriedenzustellen: rufen sie uns zu oft an, ereifern wir uns: "Warum tun sie das und rufen so oft an, wo sie doch genau wissen müssten, dass es mir schlecht geht?!" und wenn sie zu selten anrufen, beschweren wir uns: "Warum ruft mich keiner an, klar, ich bin ja eh allen egal."

Lg, Salvatore
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anna54
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Hallo Salvatore
die,die wir überfordern,die sonst doch längst weg!!!
Nach 13Jahren Depression mit unterschiedlichen Schüben,sind nur noch die da,die sich auskennen,die auf sich aufpassen,und die ,die sich auch selbst zurücknehmen--- und warten bis es anders ist.

Peinlich finde ich es trotzdem,da besagte Freundin aus eigenem Erleben,die Krankheit sehr gut kennt.
Meine Depression ist eine chron.Erkrankung,wäre es Rheuma,Krebs,oder MS,hätte ich bessere Karten, meine Freundschaften und Kontakte zu halten.
anna54
DarkRaven
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von DarkRaven »

Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

Hallo Anna,

leider kann ich Deinem Statement nur zustimmen ... Es ist sooo viel einfacher, chronisch körperlich krank zu sein, als an der Krankheit der Mutlosigkeit, der Hoffnungslosigkeit, der Kraftlosigkeit.
Es tut mir so sehr leid für Dich und ich wünschte, ich könnte etwas daran ändern.
Salvatore
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Salvatore »

>Es ist sooo viel einfacher, chronisch körperlich krank zu sein

Nein, ist es nicht! Es sieht nur einfacher aus.


Anna, was wirfst du deiner Freundin vor? Sie ist doch noch da, oder nicht? Im Gegensatz zu all den anderen, die sich schon längst aus dem Staub gemacht haben?
Ihr tut leid, dass sie dich mit ihrer sonnigen Sommerlaune in einem fiesen Tief überfallen hat. Warum wartest du denn darauf, dass sie sagt: Lass uns in zwei Wochen treffen.
Warum schlägst du das denn nicht vor?
Ist es die Depri, die dich so wütend auf sie macht oder kannst du klaren Herzens sagen, dass sie einen kapitalen, unverzeihlichen Fehler gemacht hat?


Lg, Salvatore
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kokaa
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von kokaa »

">Es ist sooo viel einfacher, chronisch körperlich krank zu sein


Nein, ist es nicht! Es sieht nur einfacher aus."


naja... gehen nciht viele chronische krankheiten sowieso mit depressionen einher?
ich kann mir auch ncihts schlimmeres vorstellen
Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

Gehe ich an Krücken, dann *sieht* man, dass ich keinen Marathon laufen kann.
Gehe ich psychisch auf dem Zahnfleisch, dann verlangt man von mir, einen 100-km-Lauf zu absolvieren. "Reiss Dich doch einfach mal am Riemen, stell Dich doch nicht so an, Du bist eine Zumutung für die Gesellschaft". Das würde man einem Körperbehinderten niemals sagen.

Genau das hat mir eine MS-Kranke ins Gesicht gesagt, als mir die Depression die Sprache, den Schlaf und den Körper raubte.
Hätte ich zu ihr gesagt, "stell Dich nicht so an, steh auf und gehe", hätte mich ihr Mann tot geschlagen.
Salvatore
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Salvatore »

Mit einer MS-Kranken im dichtesten Familienkreis kann ich dir sagen: auch der wird ständig ins Gesicht gesagt, sie solle sich doch nicht so anstellen und halt einfach mehr Sport treiben. MS sieht der uninformierte Laie nämlich auch nicht und auch Arbeitskollegen zeigen wenig Verständnis für MS, bevor der Betroffene im Rollstuhl sitzt.

Dich und dein Gebrechen haben die Leute aber auch schnell über, wenn du Krücken dabeihast.

[[/Ironie]]Auch ein gebrochenes Bein wird ja wohl bitteschön irgendwann mal heilen. Genau so verhält es sich mit Krebs - Ach komm, das ist schrecklich, keine Frage, aber irgendwann muss das Leben doch mal weitergehen, ich bitte dich, so viele Menschen haben heutzutage Krebs und machen auch nicht so ein Gewese. Ein wenig Leiden in allen Ehren, das muss drin sein, aber irgendwann ist auch mal gut.[[Ironie]]

Nichts für ungut, aber ich verabschiede mich jetzt wirklich aus diesem Fred, ich habe dem nichts hinzuzufügen.

Gute Nacht,
Salvatore
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Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

entschuldige Salvatore,

ich wollte Dich doch nicht kränken!

Selbstverständlich weiß ich um die Einschränkungen von MS-Kranken oder von anderen chronisch Kranken.
Und ich akzeptiere sie. Ich weiß darum, dass manches eben nicht geht.

Aber: ich empfinde es immer noch sehr viel schwieriger, Depression im Angesicht von Freunden und Bekannten leben zu müssen als MS oder Krebs oder oder oder ... Damit will ich mich doch nicht über deren Behinderung hinausheben!
Solche Diskussionen, wie man sie mit Depressiven führt, werden mit MS-Kranken nicht geführt. Tut mir leid, das jetzt so hinstellen zu müssen. Aber genauso habe ich es erlebt.
"MS ist eine Krankheit. Depression ist Faulheit." das hat mir eine MS-Kranke, meine damalige beste Freundin gesagt. Und ihr Mann hat dazugesetzt, ich sei ein Sozialschmarotzer und würde seiner Frau das Geld wegnehmen, das sie für ihre Krankheit bräuchte. Dabei hat sie die teuerste Therapie erhalten (15 TEUR pro Monat), und ich bin mit schwerster Depression arbeiten gewesen.

Das ist eine Wahrheit.

Salvatore, ich möchte doch kein "Wettrennen" der schlimmsten Krankheiten machen. Ich will Dir doch auch nicht die kränkenden Erfahrungen und Einschränkungen von MS-Kranken absprechen. Sie sind schlimm.
anna54
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
habe wohl den Fehler gemacht, Leid zu "vergleichen".
anna54
Antiope
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Antiope »

Liebe Anna,

Du brauchst Dich wirklich nicht zu entschuldigen. *Ich* habe den Fehler gemacht und bin auf andere los. Tut mir sehr leid.
anna54
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Re: oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
was ist Leidensdruck?
Nach einer Einschätzung der WHO ist die Depression,die Krankheit mit dem stärksten Leidensdruck.
Das habe ich vor vielen Jahren erfahren,als ich mir immer noch nicht eingestehen wollte,wie schwer diese Krankheit ist.
In Arztpraxen kam ich mir lächerlich vor,wenn ich im Wartezimmer Patienten sah,die offensichtlich krank waren.

Erst Jahre später,als ich endlich den Weg zum Facharzt und Therapie gefunden habe,verstand ich warum ich so leide.
In allen Phasen der nun seit 13Jahren bestehenden chron.Erkrankung war es wichtig,endlich zu verstehen,mein Leben ist in Gefahr,ich muss alles annehmen,was ich nun so spät noch an fachlicher Hilfe noch erreichen kann.
Alles vorher war "schönreden" von den ja dann mal als Frau in den "Wechseljahren"zu akzeptierenden Befindlichkeitsstörungen.
In der gleichen Woche meiner Wiedererkrankung wurde bei einer guten Bekannten Brustkrebs festgestellt.
Vergleichen lässt sich nichts,nur der Leidensdruck ist so verschieden,wie nun mal auch Schmerzen sehr unterschiedlich empfunden werden.
Ich möchte mit meiner Krankheit und der daraus wachsenden Einschränkungen akzeptiert werden.
O,wie peinlich,eine Einladung meiner Schwester wurde klammheimlich versteckt,da ich nicht "vorzeigbar" war.Das tut weh.
anna54
Diamond
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Registriert: 26. Apr 2011, 10:16

Re: oh,wie peinlich

Beitrag von Diamond »

Depressionen und Freundschaft halte ich auch für sehr schwer vereinbar...zumindest bei mir. Als ich noch "geschlafen" habe, da war ich oft traurig alleine zu sein...aber jetzt wo ich wach bin bin ich zwiegespalten...zum einen möchte ich nicht alleine sein, zum anderen sind mir Freunde oft zu anstrengend...man wird eingeladen und muß dort fröhlich sein und lachen...sonst denken die "Freunde" sie haben was falsch gemacht oder halten einen nicht für unterhaltsam und man ist doch wieder alleine.
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich denke es gibt wirklich nur die "Schönwetterfreunde".
Durch viele Verletzungen in der Vergangenheit bin ich soweit zu sagen, dass es Freundschaft, bei der der eine für den anderen da ist, für ihn/sie einsteht, nur in Videospielen oder Filmen gibt.
Wenn mir jemand erzählt, er wäre für mich da u.s.w. dann lächel ich freundlich und sage "Das ist wirklich lieb von dir." Aber denken tue ich "Na lass es mal soweit kommen...ich wette dann höre ich nix von dir." Und leider hab ich gelernt, mich nicht auf andere zu verlassen...sie versprechen das blaue vom Himmel,a ber wenn sie Taten sprechen lassen sollen, dann kommt nix. Ich glaube ihnen erst, wenn sie mir bewiesen haben, dass das ganze Gerede ernst gemeint ist.
Sorry, das ich mich hier mal so ausgekotzt habe, aber es ist bei mir mit freunden einfach viel Mist passiert und ich hab keinen Bock mehr enttäuscht zu werden.
Up above the world so high, like a diamond in the sky, than the traveller in the dark, thanks you for your little spark.
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: oh,wie peinlich

Beitrag von anna54 »

Hallo Ramrod
danke für deine Antwort.
Schönwetterfreunde,ja das Wort ist treffend.

Ich kenne nun schon so viele ehemalige Patienten aus verschiedenen Kliniken,dass ich den Freundschaftsschwüren,die schnell ausgesprochen sind,nicht mehr glaube.

Aber es gibt,die wenigen,die man über lange Zeit kennt,mit denen man so eng wird,dass es einen wundert.
Wenn so etwas dann zu Bruch geht,das tut weh.
Selbstschutz ist der beste Weg.
anna54
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