Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

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Blaubeermuffin
Beiträge: 42
Registriert: 23. Mai 2011, 11:07

Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Blaubeermuffin »

Dazu würde ich gerne mal eure Meinung wissen. Ihr kennt das sicherlich: Ihr fühlt euch wieder einmal mies und habt das Bedürfnis euch nur einzuigeln und wacht schon mit dem "Welt, lass mich doch in Ruhe"-Gedanken auf.

Was macht ihr, wenn ihr nun aber z.B. verabredet seit? Oder ihr bekommt eine Einladung? Vielleicht kommt jemand unerwartet vorbei oder ihr sollt uuuunbeding mit zu einer Party, einer Geburtstagsfeier oder einer anderen Massenveranstaltung. Euch ist aber überhaupt nicht danach, irgendwen zu sehen. Was macht ihr und wie sind eure Erfahrungen? Tut es euch eher gut mal wieder frische Luft zu schnappen und ein anderes Umfeld zu haben, einfach mal über den eigenen Schatten zu springen? Oder zieht es euch eher noch mehr runter? Und seid ihr dann lieber in der Masse, um untertauchen zu können oder eher allein mit jemandem?

Ich z.B. bin in einem scheinbar nicht endenden Zwiespalt, was ich machen soll. Heute z.B. hat es sich ergeben, dass ich spontan mit zu einer Geburtstagskaffeerunde meiner Schwägerin in spe soll. Mein Bedürfnis dahin zu gehen hält sich in Grenzen, nein sagen mag ich aber auch nicht.
Solche Situationen ergeben sich häufiger mal und ständig nein sagen kann man ja auch nicht oder? Ich fühl mich dann ständig hin und her gerissen. Am Liebsten würde ich alles absagen, aber ob das nun wirklich sinnvoll ist...?...
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Schwert10 »

Hi blaubeermuffin,

Das Dilemma kenne ich ! Ich denke, es kommt wirklich darauf an, was du selbst jeweils fühlst. Ich zum Beispiel würde auf keine Massenveranstaltung gehen, weil es mir hinterher schlechter ginge als vorher. Allerdings mag ich auch in gesundem Zustand keine Massenveranstaltungen. Bei kleineren Treffen finde ich es schwerer zu entscheiden. Ich glaube man sollte dann mal ganz tief in sich hineinfühlen. Manchmal ist es besser, seinem Wunsch nach Einsamkeit nicht bedingungslos nachzugeben, manchmal aber wäre jeder Kontakt falsch. Da gibt es keine generellen Entscheidungen, ich denke, das muß man von Fall zu Fall unterscheiden

Manche Treffen oder Einladungen kann man nicht umgehen, aber da gibt es immer noch die Möglichkeit, früher zu gehen, wenn man nicht mehr kann. In der Familie kann ich mich heute zurückziehen, und auch sagen, daß es mir zu viel wird. Ansonsten habe ich auch keine Skrupel, mir Ausreden auszudenken. Kopfschmerzen, einen anderen Termin, muß meine Katze füttern habe vergessen den Staubsauger auszuschalten ...

Manchmal reicht es auch schon, zwischendurch einfach mal einen Spaziergang zu machen um Ruhe zu haben und wieder Kraft zu schöpfen. Oder sich ausgiebig die CD-Sammlung oder den Bücherschrank des Gastgebers anzusehen. na ja, ich war auch schon mal ganz lange auf dem Klo...

lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Zarra »

Hallo Blaubeermuffin,

schnelle und generelle Antwort: in Maßen.

Ansonsten: Es hängt auch von der oder den Personen ab. Massen mag ich selten, doch auch das kann mal "möglich" sein (neulich eine größere Geburtstagsfeier; kostete mich aber etwas Überwindung, war dort nicht super (fände ich aber auch nicht super-super, wenn es mir sehr gut ginge), aber okay). Am ehesten noch Leute, mit denen ich mich wohlfühle, Leute, bei denen ich nicht das Gefühl habe (! ... d.h. also nicht unbedingt, daß ich da alles erzähle oder mich komisch verhalte!), mich verstellen zu müssen (!).

Spontan geht u.U. bei mir eher was. Zu viele Termine im voraus machen mich "kirre" - erst mal nicht wegen der Leute, sondern weil ich die Ruhe für mich bräuchte.

Ansonsten habe ich bei so halb Pflicht-, halb Wahl-Terminen inzwischen für mich das Mittel entdeckt, Treffen zu begrenzen. Dann muß ich halt noch woanders hin, habe daheim dringend noch etwas zu erledigen (ob das ein wichtiges Schreiben ist oder ob ich einfach ins Bett gehe oder noch eine halbe Stunde Entspannungsmusik höre, ist ja meins) oder ich bin wirklich so müde. Damit ist es für mich besser.

Zarra

EDIT P.S. Wenn jemand anders meint, daß ich uuunbeginngggt irgendwohin muß, muß ich das meistens gar nicht - und da habe ich gute Erfahrungen damit, auf mein Nein-Gefühl zu hören.
Dein konkreter Fall klingt mir eher nach dem Hingehen, aber "Begrenzen" oder dort Nach-Mir-Schauen.
Raus (!) und etwas Kontakte finde ich schon gut für mich, aber zuviel (was ich dann ggf. als zuviel empfinde!!) ist zuviel.
Mit Absagen versuche ich mich zurückzuhalten (gestatte es mir aber im Einzelfall durchaus), weil einen das ja unzuverlässig macht. Es hängt aber auch davon ab, was das für den oder die anderen bedeutet und wie offen oder vorhersehbar mein tatsächliches Befinden während der Begegnung/Unternehmung ist.
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
Ich bleibe mal bei dem,was ich mir selbst angetan habe.
Einmal eine lange geplante Radtour mit meinen drei Schwestern. Ganz kurz vorher bekam ich eine schwere Muskelverspannung im Rücken.
Hab ich nicht wahrhaben wollen und bin mitgefahren.
Das war ein Fehler, ich war nicht in der Lage,einen unbeschwerten Tag auszuhalten.
Die vielen Emotionen,Erinnerungen und das Reden über deren Leben und Alltag.
ICH GEHÖRTE NICHT DAZU!!!!!!!

Dann kam eine Einladung in der Nachbarschaft,kleine Sache,Kaffeetrinken nach Erstkommunion. Ich war auch da falsch am Platz,alle diese Frauen,die nur "angeben" wollten und auch taten,ich war da völlig falsch.
Das Schlimme,mir fehlte die Kraft zu gehen,schlecht vorgesorgt.

Ich kann Emotionen ob positiv oder negativ,nur dosiert ertragen. Alles was von der "leider" nun für mich gelebten Wahrheit abweicht,raubt mir alles.
Kleine unverbindliche Treffen gehen gut,ich weiß dann,was ich erwarten kann,bloß keine Erwartungshaltung an mich. Das geht nicht mehr,so einfach aus dem "Vollem" schöpfen.
Ich hab nur einen Rest von meinen früheren Möglichkeiten wiederbekommen.
Gestern war schon ein Arztbesuch zu schwer.
Die Achtsamkeit mit sich selbst ist wichtig,dazu gehört,dass ich mir ehrlich eingestehe,wo ist meine Grenze,wie hab ich vorgesorgt,ohne mich unbeliebt zu machen.

Bei Einladungen,die wir als Familie haben,fahre ich immer selbst,damit ich immer gehen kann,bloß keinen Druck.
Bei vielen "Verpflichtungen" geht keiner,oder mein Mann geht allein,wir haben uns daran gewöhnen müssen,leider.
Verstehen,warum Kontakte so schwer sind,das geht nur selten,ich hab je nach meiner Belastbarkeit,immer wieder die Hoffnung,die anderen kümmern sich schon um mich.das kann keiner. Letztlich bleib ich damit allein,was ich aushalte,in stabilen Zeiten, in Zeiten der Krise bin ich immer wieder so enttäuscht.
anna54
Nalia
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Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Nalia »

Hallo Blaubeermuffin,

ich halte es ähnlich wie Wakora es beschrieben hat, ich horche in mich hinein was für mich gut ist und handele danach und bei Zusammenkünften die sich nicht vermeiden lassen wie z. B. Familienfeiern, halte ich mir immer die Hintertür offen früher zu gehen und bin in der Hinsicht, was Ausreden angeht, auch sehr erfinderisch.
Wobei ich dazu sagen muss dass meine Eltern das schon verstehen wenn ich eine Feier früher verlasse aber manche Verwandte eben nicht und die bekommen dann eine schöne Ausrede serviert.

Gruß, Nalia




In der Mitte der Nacht beginnt der neue Tag.
Antiope
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Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Antiope »

Ich versuche, trotzdem rauszugehen. Es kann sein, dass es mich für ein paar Stunden ablenkt, neuen Input gibt - oder halt auch nicht.

Wenn es nicht - oder viel öfter, im Laufe der Veranstaltung nicht mehr - geht, gehe ich dann halt.

Wobei ich festgestellt habe, dass "feste" Verabredungen wesentlich einfacher für mich zu händeln sind wie spontante Treffen. Die überfordern mich viel eher.
Anita
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Registriert: 30. Aug 2003, 17:46

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Anita »

Hallo Blaubeermuffin ("leckerer" Name!),

wenn ich dieses zwiespältige Gefühl habe, war es für mich immer besser, nicht hinauszugehen. Hatte ich mich dann aber doch "gezwungen", habe ich mich immer sehr unwohl gefühlt und konnte die Gegenwart anderer Menschen und die jeweilige Feierlichkeit auch nicht genießen. Ich kam mir überflüssig vor, fühlte mich einsam; das strahlte ich dann aber auch aus.

Wenn allerdings meine beste Freundin ihren Besuch angekündigt hatte, habe ich sie fast immer freudig erwartet. Bei ihr konnte ich mich auch in meiner ganzen Depressivität zeigen, sie hatte immer Verständnis für mich und meine Situation. Ich mußte mich auch nicht zusammenreißen.

Vielleicht solltest Du gar nicht pauschal entscheiden, sondern einfach von Fall zu Fall; höre auf Deinen Bauch, meistens hat er recht!!!

LG

Anita
momadome
Beiträge: 610
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von momadome »

Hallo blaubeermuffin,

ich habe für mich herausgefunden, daß mir ca. 2 soziale Kontakte in der Woche gut tun.

D.h. 2 feste Verabredungen; dann habe ich immer noch Luft für unvorhergesehenes und spontanes. Und das Alltägliche wie Einkauf und Arztbesuch passt auch noch rein.

Bei grösseren Festen sage ich gleich bei der Zusage, daß ich die Dauer meines Aufenthalts von meinem Zustand anhängig mache.
Mein Umfeld kennt mich und hat verstanden, daß es für alle Beteiligten besser ist, wenn ich früher gehe, aber die kurze Zeit dann für alle schön ist.

Ich lebe allein und das mag nach wenig Kontakt aussehen, aber für mich ist es genau richtig und Familie und Freunde haben gelernt damit umzugehen (natürlich mit vielen Erklärungen!).

jojoma
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von otterchen »

Hallo Blaubeermuffin,

dazu fällt mir zweierlei ein.

Erstens:
Dem Vorhaben überhaupt eine Chance geben.

Ich bekam einmal eine Einladung zu einem Comedy-Auftritt - und musste mit Entsetzen feststellen, dass ich genau diesen Comedian überhaupt nicht leiden konnte.
Aber die Eintrittkarte war ein Geburtstagsgeschenk und ich habe erst, als ich mit anderen auf dem Weg zum Veranstaltungsort war, erfahren, was eigentlich geplant war.
Was tun? Eine schreckliche Vorstellung, mir stundenlang diesen Blödmann auf der Bühne antun zu müssen.

Aber ich hatte Gelegenheit innezuhalten. "Gib dem Abend, gib dem Comedian eine Chance" schoss es mir durch den Kopf.
Wenn ich von vornherein mit vor der Brust verschränkten Armen dasitze und mir sage "den kann ich nicht leiden", habe ich mir selbst von vornherein den Abend vermiest. Ich wollte aber offen sein und dem Comedian... und damit mir selbst!... die Chance auf einen schönen Abend geben.

Und als ich offen war und nicht mehr so gemauert habe, gefiel mir der Abend sogar. Ich konnte über die Witze lachen. Es war gar nicht so übel.

Blöd finden kann man es hinterher immer noch. Dann ist das halt so. Aber mal von der vorgefassten Einstellung abgehen und dem Ereignis - und damit sich selbst - eine Chance geben, war für mich eine wertvolle Lektion.




Zweitens:
Die Mischung macht's

Für mich jedenfalls.
Was mir derzeit gut bekommt, sind "Flirts" mit meinen Mitmenschen. Und damit meine ich Männer, Frauen und Kinder (und manchmal auch Hunde und Katzen )
Wildfremde Menschen, Zufallsbegegnungen an Supermarktkassen oder sonstwo - egal.
Ich gebe ihnen einen netten Augenblick, und ich bekomme was zurück.

Daneben noch lose Bekanntschaften, was mal mehr, mal weniger sein darf. Mal intensiver, wenn beide Seiten das gleiche Thema beschäftigt, mal etwas ruhiger, wenn man kaum ein gemeinsames Thema findet.

Bei Freundschaften bin ich allerdings ein schwieriger Fall: mir fehlt dieser Herzensmensch an meiner Seite.

Ansonsten bin ich oft genug gerne alleine. Ich bin mir wohl bewusst, dass man immer auf das schielt, was man gerade nicht hat. Lebt man in einer Partnerschaft, wünscht man sich mehr Freiraum... man muss sich mit den Eigenarten des Anderen arrangieren (oder herumärgern bei herumliegenden Socken, Bartstoppeln im Waschbecken, einer nach dem Kochen verwüsteten Küche usw.).
Wie gerne wäre man da doch Single! Und dieses Privileg lebe ich gerade. Oft schwierig und langweilig, aber ich kann so verrückt sein, wie ich nunmal bin: die Möbel 12mal umstellen, Chaos veranstalten (so ausgiebig und lange wie ich es will), Deko nach Hause schleppen, das x-te Paar Schuhe kaufen, ich brauche keinen Platz im Kleiderschrank freizuräumen, kann mich nachts über das gesamte Doppelbett ausbreiten und quer schlafen, kann einen leeren Kühlschrank ertragen, wenn mir nicht nach Einkaufen zumute war, kann mein Lieblings-Musikstück auf Endlos stellen und stundenlang anhören usw. usw.

Doch die Frage bleibt: was willst DU eigentlich? Was ist für DICH die richtige Mischung? Andere sind wahre Gesellschaftswusel, die sich nur mit Menschen um sie herum wohlfühlen. Andere brauchen das Zurückgezogensein, um sich selbst wahrnehmen zu können.

Da hilft wohl nur ausprobieren. Und dazu gehört dann auch, den Mitmenschen Absagen erteilen zu können. Oder aber selbst zu animieren: sich eine Unternehmung auszudenken und dann andere zum Mitmachen einzuladen.





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PS: was mir unbedingt gut tut, ist mir BEDENKZEIT zu nehmen. Da kommt ein überraschendes Angebot, auf das ich gar nicht eingestellt war, und ich fühle mich gedrängt, sofort eine Entscheidung zu treffen. Was spricht gegen "ich überleg's mir" und sich dann Zeit dafür zu nehmen?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Blaubeermuffin
Beiträge: 42
Registriert: 23. Mai 2011, 11:07

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Blaubeermuffin »

Hallo ihr Lieben,

wer hätte es gedacht: Ich habe die Kaffeerunde überlebt .
(Wenn auch zugegeben sehr knapp, da ich Gespräche über rosa T-Shirts, Brilliantringe und die schrecklich verarmte finanzielle Lage von Ärzten mehr als anstrengend und teils sehr anmaßend finde.)

Erstmal danke für die vielen Antworten, scheint wohl nicht nur mich zu beschäftigen . Da bildet sich hier im Prinzip eine einheitliche Meinung. Soziale Kontakte ja, in Maßen und nur wenn man sich so weit wie möglich sicher ist, dass das nicht nach hinten los geht. Wenn es verpflichtend ist, am besten zwischendurch Freiräume schaffen.

Ich habe aber z.B. ein arges Problem damit, meine Umwelt anzulügen. Okay, ziemlich heuchlerisch, wenn man die Gute-Laune-Maske bedenkt. Aber sehen wir von ihr mal ab. Ich finde es immer nicht fair, wenn ich nicht die Wahrheit sage, ich erwarte das Gleiche schließlich auch von meinem Gegenüber (ich bin aber auch in der Lage alles zu akzeptieren, ohne nachzufragen). Und ich hasse Ausreden wie die Pest. Möglichst noch schlecht oder heuchlerisch, da könnte ich explodieren. Auf der anderen Seite möchte ich mich auch nicht permanend rechtfertigen müssen und meine Situation geht schlichtweg nicht jeden etwas an. Zwickmühle. Es gibt in meiner eigenen Familie Menschen, bei denen ich keine Skrupel habe zu sagen "Ich komm heute nicht, ich hab schlichtweg keine Lust.", da sie nichts weiter als Energieräuber sind. Bei anderen fällt es mir dann schon schwerer. Grade wenn sie sich ernsthaft Gedanken um einen machen, wenn man nicht kommt und/oder früh geht. Gestern wurden wir auch schräg angeschaut, als wir nach 2 Stunden gingen...

Ich glaube es ist schon wichtig, dass man auch in seinen Tiefphasen auch mal raus kommt, auch wenn es schwer fällt. Oft geht es mir aber auch so, dass ich mich irgendwo hin prügel ("Du musst unbedingt mal wieder vor die Tür!") und einfach nix zu sagen habe. Wenn mein Gegenüber auch nicht viel hat über das er sprechen kann, wird's schnell unangenehm. Und jeder Tiefschlag bei einer Verabredung macht die nächste umso schwerer, finde ich. Ich glaube, ich habe die richtige Mischung für mich noch nicht gefunden. Liegt vielleicht daran, dass ich mich seit geraumer Zeit am liebsten verbarrikadiere und alle Kontakte vertröste. Geht es euch auch so? Menschen können so oft so anstrengend sein...
Schwert10
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Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Soziale Kontake ja oder nein, in Maßen oder in Massen?

Beitrag von Schwert10 »

Hi blaubeermuffin,

klar können Menschen anstrengend sein, manchmal strengen sie aber nur uns an , weil wir so schlecht oberflächlich sein können...Is blöd, aber wahrscheinlich schwer zu ändern. Manchmal wünsche ich mir, den Smalltalk zu beherrschen, weil man auch bei dieser Form der Kommunikation etwas übereinander lernen kann. Wenn es allerdings um rosa Shirts geht und das stundenlang, gehe ich doch lieber aufs Klo...

Ich lüge auch nicht gern, aber manchmal ist Selbstschutz einfach wichtiger. Oder auch der Schutz des Anderen. Wenn ich weiß , daß jemand es auf sich bezieht, wenn ich keine Lust habe, wäre es gemein, das so zu sagen. Vor allem, wenn meine Lustlosigkeit gar nichts mit ihm zu tun hat. Ich könnte das natürlich genau so sagen, hör mal ich hab heute keine Lust , aber das hat gar nichts mit dir zu tun - aber würde der andere das glauben? Dazu müßte er uns schon sehr genau kennen. Da finde ich es echt besser, den anderen und mich zu schonen. Ich fände es toll, wenn man allen Menschen gegenüber ehrlich und direkt gegenüber sein könnte, aber das ist natürlich eine Illusion.

lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
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