Therapeutensuche/Krankenkasse

[Bringster]

Hallöle zusammen. Erst einmal einen Dank an Frau Dipl.-Soz. Anne Blume für die Freischaltung.
Ich möchte hier nicht allzu sehr mit meiner Leidensgeschichte nerven, dafür hat jeder hier genug Probleme.
Mein Problem ist: Ich finde keinen Therapeuten (was wohl auch an mir liegt). Vor über zwei Jahren hat mein Hausarzt bei mir eine Depression diagnostiziert. Überrascht und auf Besserung aus habe ich mich schnell umgehört. Habe einen Therapeuten gefunden (1. Versuch), mit dem ich sofort zurecht kam. War aber nicht kassenzugelassen. Sein "Gutachten" habe ich dann aber nicht bei der Krankenkasse (AOK) eingereicht, weil mich die bevorstehende Auseinandersetzung schon im Vorfeld überfordert hat. Monate später ein weiterer Versuch. Aber beim ersten Termin merkte ich, der Therapeut hatte schon vor dem Treffen seine "Diagnose" gestellt. Die Chemie stimmte mal gar nicht. Wieder Monate später einen anderen Th. gefunden, den ich gut fand. Nach einigen Wochen aber Abbruch der Therapie, weilder arme Mann an Alzheimer erkrankt war. Ich wunderte mich schon, warum ich immer von vorn anfangen musste.
Jetzt erinnerte ich mich an den ersten Th., zu dem ich einen Draht hatte. Die AOK teilte mir an der Serviceline (Hamburg?) mit: "Ist machbar, wenn es ihnen hilft. Muss nur als anerkannte Krankheit festgestellt werden." Dies hatte mir der Th. bereits bescheinigt. Die örtliche Vertretung der AOK meinte aber (telefonisch), dass sowas absolut verboten!!! sei. Ich könne keinesfalls bei einem solchen Therapeuten anfangen, ich solle lieber fünf andere ausprobieren.
Jetzt haben wir gerade Sommer, wo es mir ohnehin schlechter geht als im Winter. Mich hier anzumelden war schon Hürde satt. Kann/soll ich es trotzdem über die AOk versuchen? Die ZIP (hier in NRW) kann mir momentan keine Hilfe geben.

Ich will nicht aus Frust wieder Monate warten. Irgendwann muss ich das Problem angehen.

Wer bis hier gelesen hat: Danke! Wer zusätzlich noch Tips hat: Danke, danke, danke!

[Salvatore]

Hallo Christian,

erstmal willkommen im Forum.
Was dein Anliegen angeht, hat Heike kürzlich einige Tipps zusammengestellt, schau doch mal hier:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1308234338

Viel Erfolg und nicht aufgeben, ist leider nun mal echt schwierig.
Salvatore

[Bringster]

Hallo Salvatore. Danke erstmal. Den Tröööt hatte ich bereits gelesen, war jedoch durch das Stichwort "Therapieplatz" und der häufigen Erwähnung "stationär" der Annahme, dass es sich ausschließlich um stationäre Plätze handeln würde. Spielt aber auch keine bedeutende Rolle.
Ich weiss nicht, inwieweit dies schon bekannt ist, aber hier in NRW gibt es die Möglichkeit, über die ZIP Therapeuten genannt zu bekommen, die kurzfristig Termin einen haben. Jeweils zum neuen Monat wird die Liste aktualisiert.
http://www.kvno.de/20patienten/40zip/index.html
Man bekommt max. 3 Adressen genannt, wird aber nicht namentlich registriert. Ist an sich eine feine Sache, allerdings hab ich generell einen "Tick". Und zwar informiere ich mich gerne im Vorfeld über den jeweiligen Therapeuten. Über das Internet. Bei einigen konnte ich anhand des Bildes schon sagen, dass wir nicht klarkommen würden. Ist vl. dämlich, bei mir aber nunmal so.
Was mich ärgert ist das Verhalten der Krankenkasse. Die Serviceline Clarimedis der AOK gab mir quasi grünes Licht (zu dem ersten Th. zu gehen, zu dem ich einen Draht habe), die AOK vor Ort verweigert es strikt, dass ich zu einem nicht zugelassenem Therapeuten gehe. Dabei hat mir dieser erneut zugesagt mit mir arbeiten zu wollen und hätte sogar kurzfristig Platz für mich. Privat kann ich die Kosten nicht aufbringen.

[I-AAH]

...

[I-AAH]

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[Salvatore]

Guten "Morgen" Christian,

diese Tipps:

- Therapeuten suche über Liste, erhältlich bei der Krankenkasse oder www.psychotherapeutenkammer.de

- Möglichkeit schneller einen Therapieplatz zu bekommen:
Telefoniere die Liste jede Woche einmal durch und kommuniziere die Dringlichkeit. Oft bekommt man nach 4-6 Wochen schon mal einen 1. Kennlerntermin;
auch wenn kein regelmäßiger Termin vorhanden ist, sporadische Stunden vereinbaren, meist kommt man dann automatisch recht schnell in die Regelmäßigkeit hinein

sind für ambulante Termine.

Es ist normalerweise so, dass man tatsächlich einen Therapeuten wählen muss, der eine Kassenzulassung hat. Wenn du dir aber von fünf solchen Therapeuten eine Bescheinigung abholst, dass sie auf unbestimmte Zeit (mindestens 6 Monate, so weit ich weiß) keinen Platz für dich haben, darfst du auf solche umsatteln, die nur Privatpatienten behandeln.
Vielleicht war das ja die etwas kryptische Aussage der AOK?

Lg, Salvatore

[Bringster]

Also, wie mir der Therapeut damals erklärte, müßte schon ICH den Antrag bei der KK stellen. Dafür hatte er mir ja eine "Erstebegutachtung" (oder wie man das nennt) erstellt, worin er bei mir eine klassische Erkrankung bescheinigt.
Das "Verboten" bezog sich auf die Aussage der örtlichen AOK, wonach sie sowas nicht genehmigen dürften. Sei, wie gesagt, verboten (innerhalb der AOK).
Wobei mich dieses System eh anko..., denn den Sinn verstehe ich nicht. Ich darf zu zig probatorischen Sitzungen bei mehreren Therapeuten gehen, wird alles von der Kasse bezahlt. Was ordentlich Geld bedeutet. Zu dem "richtigen" Therapeuten darf ich aber nicht, obwohl er nicht mehr kostet und die Kasse letztlich richtg Geld sparen könnte. Geld, welches ja wieder allen Versicherten zugute käme.
Bin ich froh, dass momentan schlechtes Wetter ist und ich so "Kraft" habe, um mich aufzuregen und mit dem Thema zu beschäftigen.
Aber ich denke, ich werde tatsächlich mal den Versuch starten, die Angelegenheit schriftlich bei der Kasse zu erfragen.
Übrigens: Zu den Listen der Therapeuten, die einem zugesandt werden können: Die empfinde ich als Witz. Ein paar Stunden Arbeit eines Mitarbeiters würde die Suche für Mitglieder enorm vereinfachen und so erneut der Kasse ordentlich Geld sparen.
Aber was soll's, ich bin momentan ja nicht auf einem Kreuzzug gegen das System, sondern möchte einfach nur einen Therapeuten finden. Denn noch, so die Diagnosen, bin ich in der Spirale noch nicht im unteren Bereich.

[pero]

Hallo Christian,
>Das "Verboten" bezog sich auf die Aussage der örtlichen AOK, wonach sie sowas nicht genehmigen dürften. Sei, wie gesagt, verboten (innerhalb der AOK).

Das ist nach meiner Meinung falsch.
Ich bin in einer anderen KK, aber ich bin mir ziemlich sicher das alle Kassen auch "Ausservertragliche Psychtherapien" übernehmen können.

Bei meiner BKK gab es dazu sogar eine Info was dabei zu beachten ist.

Von mir wollten die folgende Unterlagen:
1. Eine Dringlichkeitsbescheinigung von meinem Arzt.
(Habe eine vom Hausarzt und eine vom Neurologen eingereicht)
2. Eine Liste mit mindestens 5 Therapeuten die mir in absehbarer Zeit keinen Therapieplatz anbieten können.
3. Einen Qualifikations-Nachweis vom Therapeuten meiner Wahl.

Bei mir hat der Therapeut beim Antrag geholfen.
Das war ein formloser Brief mit der Bitte um Kostenübernahme für die Therapie.

Nach Abschicken des Briefs hat es 2 Wochen gedauert, dann wurden mir 25 Sitzungen bewilligt.

Ich würde Dir raten mit dem Therapeuten zusammen einen Antrag zu stellen, der wird damit auch schon Erfahrungen haben.
Und wenn die Kasse das ablehnt würde ich auf jeden Fall Widerspruch einlegen. Es gibt Kassen die alles erst mal ohne Prüfung ablehnen...

Ich kann Dir nur raten es zu versuchen, nach meiner Meinung lohnt der Versuch...


lg
pero