Anderer Umgang und Prävention ....

Guinevere
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Guinevere »

Eigentlich auch schon schlafen sollte, weil ich um 7 den Zahnarzttermin hab, und mein Zahnarzt ähnlich chaotisch und ungeduldig ist, wie ich ...

...aber, bevors mich nicht schlafen lässt *weil vergessen hab*

Das Forum hier und ihr tragts bestimmt auch einiges dazu bei, dass ich so gut wie keine S-Gedanken mehr hab! Fettes Danke, dass es Euch gibt!

Gute Nacht mit schönen Träumen!
manu
Antiope
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Antiope »

Sehr aufschlussreiche Zahlen.

Dazu eine Art von Ergänzung: alleine dieser Faden zeigt die Bedeutung solcher Foren:
- über die Zeit, die er jetzt schon läuft
- über die Anzahl der Mitdenker und Mitredner
- über die Zeit, die jeder investiert hat

Es sind Umfänge, die im normalen oder im unterstützten Leben nicht oder ganz schwer möglich sind. Diesen Faden während einer Therapiestunde wäre kaum machbar, alleine vom Zeitaufwand her.
Tonja
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Tonja »

hallo zusammen,

ich möchte jetzt nicht zu viel über mich schreiben darum geht’s in diesem faden nicht und ich weis das das nen zweischneidiges schwert ist und ich finde den austausch hier viel zu wertvoll.

mag nur kurz auf die fragen antworten:

ich glaube mein exmann war damals überfordert und wohl auch genervt. zudem hatte er damals schon ne andere zu der er dann sofort zog noch während ich in der psychatrie war. er ging zu meiner psychaterin und hat die ohne mit mir zu sprechen aufgehetzt. und auch die hat mich nur proforma gefragt und sofort mit polizei!!! die einweisung veranlasst. meine terapeutin war damals nicht involviert. die hat nur nach meiner rückkehr beim übernächsten termin gesagt ich sei ihr zu instabil und wir könnten die terapie nicht fortsetzen. sie hat nichtmal gefragt wie es mir dort erging. zu meiner psychaterin bin ich nie wieder hin und auch die hat sich nicht bei mir gemeldet. also stand ich halt alleine da.

Anna54 vielen dank, ich erinnere mich an deinen tread, hattest du mir geschrieben? leider kann ich mir aber keinen pc leisten und hier auf arbeit nur in die pause schreiben. ich würde mich gerne mit dir austauschen.

generell finde ich es traurig das doch einige so fremdbestimmt wurden und das gerade noch von vertrauenspersonen. ich denke und hoffe das das auch die moderation oder vielleicht andere profis lesen und erfahren was man den betroffenen damit antut. und das man die einweisungskeule nicht vorsorglich schwingen muss sondern nur im absoluten notfall. und er ist nicht gegeben wenn jemand sagt er habe solche gedanken. das es situationen gibt die keine andere wahl lassen verstehe ich ja auch aber um diese klaren fälle gings ja hier nicht sondern um die 100 m davor wo der betroffene „nur“ redebedarf hat. für mich ist nach wie vor sehr sehr wertvoll wie feinfühlig und wert schätzend dieser faden ist. und das die moderation kein schloss davormacht,danke!

ne ganz ähnliche unsagbar belastende situation entsteht ja auch wenn leute hier im forum ohne konkretes fehlverhalten ohne ein wort gesperrt werden. oder ihr tread kommentarlos zugesperrt wird. ich leide dort immer mit weil ich mir vorstellen kann wie es in denjenigen aussieht. nur als kurze randbemerkung darum solls hier nicht gehen. ggf. lösche ich es auch wieder.

und: ich schreibe hier nicht wenn es mir sehr schlecht geht weil ich diese regel durchaus verstehe.

grüsse tonja
Guinevere
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Guinevere »

Wunderschönen guten Morgen allen!

Wieder da , überlebt, den Zahnarzt. Ich find ihn dann immer so was von süß, wenn er ständig zwischen seinen 3 Ordinationen hin und her flitzt und gelegentlich mal bei der andern Türe reinschaut und ganz skeptisch fragt: "Ist eh alles...super? " . Ja, perfekt:-)))

Ich hatte ja als Kind schon ziemlich schlechte Zähne, und so meine ersten Erlebnisse mit Zahnärzten, Krankenhaus waren gelinde gesagt nicht so gut.

Was mich bei meinem Psychologen eigentlich gerne gestört hat, waren die irre langen Wartezeiten. Auf den 1. Termin schon mal 3 Monate, und dann im Wartezimmer noch mal fast 2 Stunden. Wenn es mir nicht so gut geht, dann hab auch eher Sozialphobie, und dann das kleine, überfüllte Wartezimmer dazu. Da bin ich dann schon immer am überlegen gewesen, ob ich nicht lieber wieder heim fahre und besser alleine damit klar komme.

Die "schlimmen", schweren Gefühle zum Warten sind dann auch meist so vordergründig, dass ich mich eigentlich nicht wirklich auf das, warum ich eigentlich dort wäre einlassen kann.

(P.s: Und, da ist das Forum hier, Internet ganz toll)

Liebe Tonja,

find ich schlimm, das mit Deinem Mann!

Ein paar Häuser weiter, die Traudi habens mal im Garten eingefangen. Scheinbar hat sie den ganzen Tag am Fenster gestanden, und die Vorhänge auf und zu gezogen, den Kopf dabei hin- und her bewegt. Ihr Mann hatte auch bereits ne andere .

...und, wir, Partner und ich haben gestern (?) in nem Gespräch, was wir jetzt in Bezug auf "Schwager" unternehmen - oder ob das jemand anderes übernimmt, bei seinem Verhalten - mal wieder darüber gerätselt, ob das wohl alles, der einzige Grund dafür (Zwangseinweisung) war.

Ich hab sie aus verschiedenen Gründen noch nie wirklich darauf ansprechen wollen, mich davor gescheut, aber, neugierig wär ich natürlich schon.

Wünsch allen nen schönen (so gut es geht) Tag, lieber Gruß
manu
Anne Blume
Moderator
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Anne Blume »

Liebe Forianer,

ich betrachte die Entwicklung dieses Threads mit gemischten Gefühlen. Es stecken viele interessante Ansätze drin, aber eben auch immer wieder Dinge die hier nicht gehen. Ich habs jetzt so stehen lassen und hoffe, Sie achten jetzt mal mit drauf.

Noch einmal ganz klar: bitte halten Sie sich an die Regeln zum Thema Suizidalität in diesem Forum.
Natürlich kann es entlastend wirkend, Suizidgedanken zu äußern. Aber in diesem Rahmen gehts nicht. Haben wir schon oft besprochen. Für derartig sensible Themen ist ein therapeutisches Setting erforderlich, haben Sie ja auch schon angesprochen.

Bitte achten Sie darauf!

Viele Grüße
Anne Blume
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo,

ich hatte eben über Email die Frage gestellt, wo gerade etwas überschritten wurde.

Es geht um diesen Aspekt:

„Wenn so ein Forum evtl. für einige eine Anlaufstelle bedeuten kann, weil sie sich scheuen in der realen Welt darüber zu reden, dann kann es doch auch präventiven Charakter haben, weil sie hier ihre Ängste dazu verlieren könnten und sich trauen, es den Ärzten/Therapeuten zu erzählen.“

Und Frau Blume erklärte, dass dies in einem Forum nicht geleistet werden und dies eben nur über die realen Hilfsmöglichkeiten gegeben ist und mit diesem Absatz falsche Erwartungen ausgelöst werden könnten.

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
DarkRaven
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von DarkRaven »

Liebe Heike, liebe Foris,

danke das du nachgefragt hast! Hab schon meine Beiträge überflogen und nachgelesen, ob ich was schlimmes geschrieben haben könnte.

Frau Blume hat ja nicht ganz unrecht und die Bedenken kann ich gut nachvollziehen.

Mir persönlich, hat der Thread aber sehr weitergeholfen, gerade, wenn es darum geht:
Wie spreche ich es an? Soll ich es überhaupt ansprechen? Die Erfahrungen der Forianer (positiv wie auch negativ) haben mich bestärkt, dass ich auch dieses Thema in der "realen" Welt ansprechen werde. Wenn vielleicht auch sehr, sehr vorsichtig.

Das Internet bzw. auch Foren zu diesem Thema, finde ich nach wie vor jedoch sehr wichtig, als erste Anlaufstelle eben. Wobei ich das Gespräch in Echt eben doch vorziehe.

LG, DarkRaven

PS: Werde euch am Wochenende von der Reaktion meiner Thera erzählen.
Antiope
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Antiope »

Hallo zusammen,

wenn es, wie Frau Blume angemerkt, "nicht in einem Forum geleistet werden kann", dann ist die Frage, wie kann dann gleich im realen Leben damit umgegangen werden.
Das Thema ist angstbesetzt und mit einem Tabu belegt. Man darf es nicht ansprechen, weil
- man selbst für verrückt gehalten wird
- man weggesperrt/entmündigt wird
- andere es missverstehen können und es dann offensiv abwehren
- geltende Regeln des Selbstschutzes, des Glaubens oder der medizinischen Überzeugung (oder wie sollte ich es anders formulieren?) verletzt werden
- weil der Unterschied zwischen Belastung/Denken und Tun zu gering ist (??)

Ich weiß wirklich nicht, welche Lösung es gäbe. Ich würde in dieser Beziehung niemandem mehr vertrauen. In einem Forum, mit einer persönlichen Hilfestellung damit auseinandersetzen geht auch nicht. Den triggernden Nachrichten entkommen - ja die einzige Möglichkeit. Und die Last der Gedanken bis zum Ende meiner Tage mit mir herumschleppen.

Oder welche Möglichkeiten gäbe es noch?
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo DarkRaven,

ich freue mich, wenn dir dieser Thread geholfen hat und dir Mut gibt, es nun mit deiner Thera zu besprechen. Genau das war auch meine Intention und darin sah ich eben auch die Stärke des Internets. Aber ist wohl ein Tanz auf dem Drahtseil.

So wie ich es verstanden habe, ging es bei Frau Blumes Anmerkung und die Antwort per Email hier nicht um einen oder einige Beiträge, wo ein Überschreiten gesehen wurde, sondern dass hier der Aspekt diskutiert wird, ob und wie das Internet dabei eine Hilfe sein kann.

Und wenn dieser Thread einigen geholfen hat und vielleicht auch einige nun in der Realität sich trauen Hilfe zu holen, dann hat er schon seinen Zweck erfüllt. Vielleicht haben auch einige Ärzte und Therapeuten mitgelesen und erkennen evtl. nun das Problem welches besteht.

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
Tonja
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Tonja »

hallo,

die bedenken von frau blume sehe ich absolut wenn es um irgend eine akut situation geht. dort würde nen forum oder chat oder egal was anonymes im internet falsche hilfe signalisieren die nicht geleistet werden kann. absolut richtig. auch das dies unterbunden werden muss so schmerzhaft es für den jenigen im moment gerade ist.

hier in diesen faden sind aber nach meinen verständnis die reinen quälenden gedanken gemeint die nicht in der nähe der ausführung sind. sondern wo es drum geht wie komme ich davon weg, wo und wie finde ich erleichterung ohne das man mich gleich zu mein eigenen „schutz“ wegsperrt und mich damit womöglich traumatisiert oder hospitalisiert und den mund verschliesst was immense qual auslöst.

und ja klar das sollte zuerst in ein therapeutische oder fachärztliche situation. aber darum geht’s ja gerade das das für viele mit grossen ängsten verbunden ist und negativ erfahrungen leider nicht mal die ausnahme sind. und vollends grausam stelle ich mir dann noch vor wenn jemand gewalthintergrund egal welcher art hat und dann gewaltsam „geschützt“ wird wo man viel mehr kaputtmacht.

ist das wirklich für behandler so schwer nach zu vollziehen wie gross da die scheu sein kann? aber gerade dann ist wichtig das auch mal aus der sicht der anderen zu zeigen dieses dilemma. und vielleicht ein klein wenig sensibilisieren das eine übereilte einweisung – gar noch auf die geschlossene – nur das gewissen desjenigen beruhigt der sie veranlast und für den betroffenen der worst case sein kann.

vg tonja
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo Antiope,

ich kenne leider auch auf diese Fragen keine Antwort.

Wir Betroffenen kennen das Problem, haben es hier auch angesprochen, auch warum es Angstbesetzt ist und eben der Raum fehlt, wo wir es angstfrei ansprechen können. Wir wissen auch, dass wir darunter leiden, genauso darunter leiden, wie unter all den anderen Symptomen der Depression wie Antriebs-, Schlaflosigkeit, Leistungsabfall, Grübelspiralen, etc. pp. Wir haben dass Bedürfnis es aussprechen und darüber reden zu können.

Aber was nützt uns unser Erkennen des Problems, wenn die Seiten es getrennt voneinander diskutieren, die Fachleute auf den Fachkongressen, die Betroffenen unter sich bzw. auf einem Patientenkongress. Ich denke, dass eine Lösung nur in einem Dia-/Trialog gefunden werden könnte.

Was aus dieser Diskussion für mich als Fazit herausgekommen ist, ist das Bedürfnis zu reden und das Fehlen des "Angstfreien Raumes" für das Ansprechen der Gedanken.

Bisher gibt es keine Lösung, vielleicht wird es aber in 5 oder 10 Jahren mal eine geben, wenn das Problem wirklich ernst genommen wird.

@Tonja,

danke, das ist es!

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo @all,

ich habe gerade mein Profil geöffnet, wenn jemand sich per Email mit mir austauschen möchte, so ist dies nun möglich.

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
Brennessel
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Brennessel »

Angstfrei... tja. Ich konnte bisher mit Freunden "darüber" reden, die selber erkrankt sind. Gesunde verstehen diesen Sog nicht, ist ja auch kein Wunder. Er ist kaum zu beschreiben, am ehesten vielleicht über Gedichte oder Bilder. Es fehlen die passenden Worte, und man will das Gegenüber nicht belasten und fühlt sich insgesamt recht hilflos, oder?

Bevor ich mit Freunden darüber sprach, behandelte ich das Thema mit Hilfe von entsprechenden Betrachtungen einiger Schriftsteller, Dichter und Denker, weiblichen wie männlichen; aus verschiedenen Herkunftsländern und -klassen, mit unterschiedlichen Hintergründen. Mir hat das ab und zu geholfen, aber leider kann es auch das Gegenteil bewirken. Ich will damit sagen, "Gefahr" droht nicht allein im Internet.

Geholfen hat mir aber auch oft, daß ich die durchkapitalisierte Leistungsgesellschaft, in der jeder nur nach seinem Nutzen beurteilt wird, von früh an in Frage stellte (das minderte meine Schuldgefühle); ihr Charakter trägt dazu bei, daß man sich u.U. freiwillig ausschliesst, um in der Gesellschaft der Tüchtigen und Strebsamen nicht aufzufallen.

Ich vermute, jeder hier hat zahlreiche höhnische und ekelhaft selbstgerechte Leute kennengelernt, die nicht glauben können oder wollen, daß man mit "eisernem Willen" nicht alles schaffen kann... schon gar nicht, eine solche bis in kleinste Lebensbereiche hineinwuchernde Krankheit ALLEIN zu besiegen. Denn das darf niemals ein Einzelkampf sein, man muss Hilfe in Anspruch nehmen können.

Dazu ist eine große Überwindung nötig.

Es ist erschütternd, wie viele Menschen unter Depressionen leiden, und wie viele auch nicht wissen, daß sie krank sind, und daß es Hilfe gibt.

Cheers
Brennessel
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

@all,

ich möchte mich bei Allen bedanken, die an der Diskussion teilgenommen haben und ihre Gedanken und Erfahrungen damit so offen ausgedrückt haben.

Da ich nicht möchte, dass hier Regeln verletzt werden, werde ich mich hier nun so langsam aus der Diskussion verabschieden, evtl. kann die Administration den Baum gegen Abend schließen. Ich hoffe, dass jeder etwas davon mitnehmen konnte.

Wir konnten das Probelm aus der Sicht der Betroffenen darstellen, mehr ist wohl nicht möglich. Das was fehlte, war die Beteiligung der Fachwelt, aber dennoch habe ich für mich vieles mitnehmen können und bin mit der Diskussion zu frieden.

Wie ich oben bereits erwähnte ist mein Profil offen.

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
jonojo

Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von jonojo »

Danke Heike
Guinevere
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Guinevere »

Liebe Heike,

Danke fürs nachfragen! War auch schon am überlegen, ob ich vielleicht zuviel geschrieben hab (?)...hmmm, ich für mich habs da eigentlich dann lieber (Kindheit -> Neurose ? *zwinker*) , wenn ich mehr Einsicht, Kontrolle über/in die Situation hab. Da ist für mich Telefon schon etwas beunruhigend, wo ich aber zusätzlich noch den Ton in der Wahrnehmung hab.

Hier im Forum kann man ja sogar auch mitlesen ohne eingelogged, registriert zu sein...

Lieber Gruß allen,
manu
Kodiak
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Kodiak »

Hallo zusammen,

ich habe mich bisher bewusst hier herausgehalten, weil ich die Richtung nicht erkennen konnte, in die das geht.

Suizidgedanken kenne ich mein ganzes Leben lang. Schon als Kind waren sie da. Einen Versuch der Umsetzung habe ich nicht unternommen. Dafür habe ich mich intensiv damit beschäftigt und für mich Gedanken dagegen entwickelt, was mir bisher half. Ich glaube auch, dass es keinen Menschen gibt, der das Thema nicht kennt und sich irgendwie damit auseinandergesetzt hat. Nur ist es bei Menschen mit Depressionen eben öfter und intensiver.

Ich habe viele Ärzte und Therapeuten kennengelernt und mit vielen über Suizidgedanken gesprochen. Es war überwiegend okay und es gab keine Drohungen über eine Einweisung auf eine geschlossene Station. Wahrscheinlich hatte ich da mehr Glück, als andere.
Die meiste Zeit, über viele Jahre, habe ich das mit mir selbst ausgemacht. Ob eine Art Forum mir geholfen hätte, bezweifle ich. Wie denn? Es geht doch um professionelle Hilfe. Gut gemeinte Ratschläge von Betroffenen können etwas lindern, aber auch verstärken. Und wenn das dann noch in der Anonymität des Internets geschieht, kann man meines Erachtens den „Faden“ schnell verlieren.

Es geht um Kontrolle und dazu ist es nötig, den Gegenüber auffangen zu können. So, wie es auch wünschenswert wäre, an dieser Stelle abgeholt zu werden. Um den Helfer nicht zu überfordern, sollte ich glaubhaft Offenheit demonstrieren.
Wenn der sich dann nicht sicher ist und gegebenenfalls etwas einleitet, ist das aus meiner Sicht noch besser, als wenn er sich hinter fadenscheinigen Absicherungen aus der Verantwortung stiehlt. Ich kenne beide Seiten. Es braucht auf jeden Fall einen Fachmann.

Zwischen Alltag und Klinik habe ich manchmal mit Betroffenen zu tun. Ganz selten muss ich entscheiden, komme um so schneller an meine Grenzen, je länger ich damit zu tun habe. Dafür gibt es klare Regeln. Die lassen aber Interpretationsspielraum zu, den ich zu Gunsten des Betroffenen nutze. Aber am Ende bin ich froh, wenn der Fachmann oder die Fachfrau übernimmt.

Nicht, weil ich Angst vor Verantwortung habe. Mir wird nur immer klarer, wie weitläufig das Feld psychischer Erkrankungen ist und wie fließend manchmal die Grenze zum „Normalen“ wird und wie wenig Ahnung ich davon habe.

LG
Dietmar
heikeg
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo Dietmar,

ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass hier, also dass Internet schlecht hin, keine Therapie durchgeführt werden kann und ich meine, dass wir, zumindest ich, dies auch gar nicht erwarten und in der Diskussion ist auch klar geworden, dass letztlich die Professionellen Helfer, die sein müßen, die dann das übernehmen.

Generell ist es wohl schwer wirkich den Unterschied zwischen "oft quälenden Gedanken" und den "schon ausgereiften Gedanken" zu erkennen. Das kann ich dann wohl nur als Betroffene ganz klar, unterscheiden. Und vielleicht ist die Unterscheidung gerade für diejenigen noch wesentlich schwieriger, die zwar ihre Fachkompetenz haben, aber selber es nie erlebt haben, um die Unterscheidung zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Es ging in diesem Baum nie um ganz konkrete Vorstellungen, sondern nur um diese Gedanken, die so quälend sein können, wie jedes andere Symptom der Depression auch. Dass alle Symptome und Befindlichkeiten letztlich zum Arzt/Therapeuten gehören, ist ebenso klar.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
newbee11
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von newbee11 »

hallo
ich habe eine frage an gregor,
du hast ziemlich am anfang die adresse genannt, forum-leben@web.de.
ich wollte mich dort einlinken, doch dies funktioniert leider nicht.
stimmt die adresse oder stelle ich mich mal wieder zu doof an?
danke dir im voraus
lg
Pauline
heikeg
Beiträge: 568
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo newbee,

das ist eine emailadresse .

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von ghm »

Hallo newbee,

das ist eine Mail Adresse, die genutzt werden könnte, wenn ein Austausch ausserhalb dieses Forums gewünscht sein sollte.

Bisher ist das aber nicht der Fall.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
anna54
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
heute ist der erste Tag,an den ich wieder leben kann.
Leben---so wie es mit immer wieder depressiven Phasen ist.
Ich war einige Wochen instabil und in der Woche vor Pfingsten "flog mir mal wieder mein Leben um die Ohren"

Ich bin und bleibe in ärztlicher Behandlung,engmaschig.
Aber mit dem Orkan,der vor Pfingsten losging und begann mit einem Riesensog in suicidale Gedanken,wäre ich ohne das Lesen hier nicht fertig geworden.
Ich wusste um die Gefahr der drohenden Einweisung,und Auslegung meiner auch geäußerten Ängste. Haarscharf bin ich diesmal der Einweisung entgangen.
Hilfe gesucht hab ich:
Pfarrer und Team--- nicht erreichbar
Telefonseelsorge---- besetzt
Oneline Telefonseelsorge--- alle Termine besetzt
Psychologe----länger verreist
Tagesklinik---- keine Antwort

erreiche konnte ich
Arzt------- Risiko Geschlossene
Klinik----- Risiko Geschlossene
Familie und eine Freundin völlig überfordert
Ich bin nicht akut suicidgefährdet!! Aber jeden Wiedererkrankung fängt mir diesem unseligem Sog an.
Nur hier im Forum habe ich durch das "Erleben" von ähnlichen Fällen Hoffnung genug gehabt,dass der Tag wie heute wieder kommt.
Ich bin Heike darum sehr dankbar,dass wir gemeinsam diesen Baum geschaffen haben,er wird stehen bleiben,wenn auch geschlossen.
Um nichts kann ich das Gespräch in Augenhöhe mit der Unterstützung im Internet vergleichen,aber ich habe trotz meiner negativen Einstellung dazu--- hier etwas gelernt!!!!!!!!!!
Ich kann erleben,wie ich zum Gespräch finde,ich kann um Rat fragen,ohne Risiko,ich kann auch einfach nur was loswerden.
Mir hat es geholfen und ich werde die Entwicklung die wir hier zusammen gemacht haben,nie vergessen.
Danke,Heike auch für das Öffnen des Profils.
An Tonja,nur du kannst mich anschreiben,ich nicht,dein Profil ist nicht offen.
Alle guten Wünsche
anna54
heikeg
Beiträge: 568
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von heikeg »

Hallo Anna,

schön deinen Beitrag zu lesen und zu wissen, dass es dir geholfen hat. Vielleicht können wir uns immer wieder daran erinnern, wenn wir wieder mit diesen Gedanken konfrontiert sind.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
Guinevere
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Guinevere »

Liebe Anna,

das freut mich sehr zu lesen! Schön, dass es Dir wieder besser geht!

Hab mal darüber nachgedacht, ob ich so unausgereifte S-Gedanken kenne. Kann mich nicht so recht daran erinnern, bis auf einmal vor nem Jahr vielleicht, dass diese derart waren. Wo es mir eigentlich gut gegangen ist, und trotzdem plötzlich solche da waren.

Hm, vielleicht ists bei mir durch das Spontane (gesagt/gedacht->getan) , Impulsive eher so, dass es bei mir eher um Möglichkeit etc. oder nicht geht. Unter die "unausgereiften" könnte ich dann wohl noch das andere, über, das man hier nicht schreiben soll, einordnen.

Doch, ablenken ( Dietmar) ist da bei mir zumeist besser für mich.

Abendgrüße an alle!
manu
Guinevere
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Re: Anderer Umgang und Prävention ....

Beitrag von Guinevere »

Ich glaub, ich klink mich jetzt hier auch besser (?) aus dem Thema aus.

Mein Dad hat gerade angerufen, dass ihn eine Freundin meiner Schwester verständigt hat, dass sie seit letzter Woche wieder trinkt (hatte mir am Donnerstag am Telefon noch gedacht "Das war doch gerade Wodkaflasche", habs aber als Täuschung abgetan) , und, das bedeutet wohl, dass sie wieder mal akut suizidgefährdet ist . Erklärt dann auch, warum sie nicht zurückgerufen hat.

Scheinbar kümmern sich ihre Freundinnen (auch aus Klinik) darum.
Antworten