Psychosomatische Therapie

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begasadasi
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Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo,

ich hatte am Montag mein erstes Gespräch beim Psychiater, für eine stationäte Therapie.Bei diesem Gespräch kam die vorläufige Diagnose mittelschwere Depression.Ich habe noch arge Probleme mit den Tot meines Sohnes klarzukommen.Der Dr. meinte er würde mir eine Psychosomatische Therapie empfehlen.Jetzt habe ich aber schon so viel gelesen.Vielen bringt eine Therapie wenig oder gar nichts.Ich habe nun ein wenig oder eher große Angst das diese Therapie echt schwer wird.Was wenn ich mich so quäle und es mir am Ende vielleicht noch schlechter geht.Lohnt sich eine Therapie oder soll ich das lieber vergessen.Vielleicht bin ich schon wieder dabei zu vedrängen und such nur den leichten Weg.Verdrängen kann ich so gut.Ich habe einfach nur große Angst.

lg Gaby
Nilsholgerson
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Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von Nilsholgerson »

Hallo Gabi,
herzlich willkommen. Den ersten Schritt hast du schon gemacht in Punkto: Therapie , indem du hier im Forum bist. Natürlich tut es weh, über die Probleme zu reden/schreiben. Aber es Hilft auch! Und natürlich kannst du verdrängen, aber immer nur verdrängen. Wielange? Es gibt auch Selbsthilfegruppen Tot des eigenen Kindes, oder so. Ich glaube, das ist das schlimmste, wenn das eigene Kind Tot ist und man noch selber lebt.
Lg Seemöve
begasadasi
Beiträge: 18
Registriert: 7. Jun 2011, 19:48

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo Seemöwe,

das ist echt schrecklich.Mein Sohn ist tot und ich lebe.Warum ????
Warum bin ich nicht tot? Das wäre doch besser.
Er hatte doch sein Leben noch vor sich.
Wenn ich nicht meine Familie hätte ,wer weiß
was ich dann schon gemacht hätte.
Ich glaube auch das eine Therapie gut für mich ist habe aber immer noch zweifel,Ängste.
vielen Dank
lg Gaby
uff
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Registriert: 11. Sep 2010, 17:19

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von uff »

Liebe Gaby!
Fühle Dich umarmt.
Lege Deine Zweifel beiseite und gehe in die Psychosomatik,dort wird Dir bestimmt geholfen.Hab keine Angst,dass zuviel gefordert wird,Du bestimmst Deine Grenzen und es wird Dir mit Sicherheit weiterhelfen.Viel zu spät habe ich Hilfe bei einer Psychologin geholt und ich merke nun,wieviel mir das schon geholfen hat zu verarbeiten.
Du wirst gestärkt wiederkommen und besser mit Deinem Leben zurechtkommen lernen.Und das mußt Du.Ich wünsche Dir,dass Du das schaffst.
Alles Liebe
begasadasi
Beiträge: 18
Registriert: 7. Jun 2011, 19:48

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo töfftöff,

ich bin ja auch sicher das es mir hilft,Wenn nur diese große Angst nicht wäre.Bei meinem ersten Gespräch musste ich schon so weinen.Es war gar nicht viel passiert.Nur einige Fragen und ich sitz da und kann nicht mehr,die Tränen kullern.Wenn ich mir jetzt vorstell das wird öfter so sein.So weh tun,
Davor fürchte ich mich.Da ist verdrängen doch einfach.Sicher nicht hilfreich aber das tut nicht weh.
LG Gaby
wütend

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von wütend »

Liebe Gaby

aber, es ist doch normal, das es sehr weh tut sein Kind zu verlieren. Also ist es auch normal darüber zu weinen.
begasadasi
Beiträge: 18
Registriert: 7. Jun 2011, 19:48

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo Parson,

aber ich will das nicht.Mein Sohn starb vor 4 Jahren,und selbst jetzt wein ich,Mist.
Irgendwann muss das doch aufhören.Es zerreisst mich.Ich will stark sein und fall beim ersten Windstoss um.In meiner Familie glauben sie alles ist wieder gut.Sie ist doch wieder "normal"funktioniert wieder.Ist ja schon so lange her.Für mich nicht.
Gaby
Brennessel
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Registriert: 30. Apr 2011, 16:18

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von Brennessel »

> aber ich will das nicht.Mein Sohn starb vor 4 Jahren,und selbst jetzt wein ich,Mist.

Mein Schwager starb vor 10 Jahren, seine Mutter konnte monatelang nicht weinen und schämte sich schrecklich dafür. Das hat sich mittlerweile geändert. Sie und ihr Mann sind weiterhin in tiefer Trauer und weinen immer wieder mal, der Vater sogar viel eher als die Mutter.

Das ist tröstlich, daß wir trauern können, und daß wir ihn nicht vergessen.

Ein Jahr nach mir bekam meine Mutter ein weiteres Kind, welches bei der Geburt starb, und ich bin heute noch traurig darüber, obwohl ich ihn nie auch nur sah oder hörte.

Was man in einer guten Trauma-Therapie lernt, ist, sich von grossem Schmerz (und anderen starken Gefühlen) nicht überwältigen zu lassen, dann fühlt man sich mit der Zeit nicht mehr so ausgeliefert.

Alles Gute
Brennessel
uff
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Registriert: 11. Sep 2010, 17:19

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von uff »

Hy!
Ich weiß genau,was Du meinst.Jede Psychotherapiestunde fließen bei mir die Tränen,immer wieder bin ich darüber entsetzt und kann es nicht begreifen.Meine Mutter hat sich 1974 das Leben genommen und heute erst verarbeite ich das Ganze.Mit Tränen.Und Fassungslosigkeit über diese Tränen.Hab keine Angst vor Deinen Tränen,nur so kann Dein Schmerz sich verändern,wenn Du ihn wegdrückst frißt er Dich aus.Irgendwann.Mich hat er gfressen und nun speit er mich wieder aus,zermatscht.
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von pero »

Hallo Gaby,

>aber ich will das nicht.Mein Sohn starb vor 4 Jahren,und selbst jetzt wein ich,Mist.

Ich versteh das Dich das auch heute noch zum Weinen bringt. Ich finde das ist auch völlig okay.
Es tut mit Sicherheit noch weh und das muss raus. Problematisch wird es wenn Du nicht mehr trauern kannst oder Deine Trauer unterdrückst.


>Irgendwann muss das doch aufhören.Es zerreisst mich.Ich will stark sein und fall beim ersten Windstoss um.
Aufhören wird es wohl nie, es wird immer weh tun, aber vielleicht gelingt es Dir etwas mehr Distanz zu finden.
Und da ist, in meinen Augen, eine Psychoterapie genau das richtige.

>In meiner Familie glauben sie alles ist wieder gut.Sie ist doch wieder "normal"funktioniert wieder.

Das finde ich gefährlich. Da setzt Du Dich selbst unter Druck das Du für Deine Familie wieder "normal" funktionierst und das tust Du nicht. Ich glaube es wäre besser wenn zumindest die engste Familie versteht das Du noch nicht darüber weg gekommen bist.
Spiele Ihnen nichts vor, das zerreisst Dich noch mehr.
Glaube ich.

Nach meiner Erfahrung brauchst Du keine Angst vor einer Therapie zu haben. Die meisten gehen daraus gestärkt hervor.

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
begasadasi
Beiträge: 18
Registriert: 7. Jun 2011, 19:48

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo,

erst einmal vielen Dank für eure Worte.
Diesen Schmerz rauslassen das kann ich nicht so richtig.In meiner Familie habe ich das Gefühl das es ihnen unangenehm war,wenn ich am Anfang zu viel weinte.War vielleicht nur hilflosigkeit.Dann kamen auch, für mich schon zeimlich schnell, die Frage wann willst du denn wieder arbeiten gehen.Ich habe für mich das Gefühl gehabt das sie wollten das ich wieder einen normalen Tagesablauf habe.
Irgendwann habe ich dann halt nur noch das
gezeigt was sie wollten.EIne fröhliche Gaby und alle waren zufrieden.Nur manchmal häng ich dann total durch.Aber auch das vergeht irgendwann.

lg Gaby
uff
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Registriert: 11. Sep 2010, 17:19

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von uff »

Ja,so ist es....andere Menschen haben Angst vor der Trauer ihrer Mitmenschen,sie können damit nicht umgehen und daher wünschen sie sich den Alltag herbei."Zeit heilt alle Wunden" haha,so hätten sie es gerne.Bloß nichts sagen,klagen,weinen.Augen und Ohren zu,das vergeht schon.
Gaby,es muß raus,keine Angst vor dem Schmerz,nur so lernst Du mit ihm zu leben.
begasadasi
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Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo töfftöff
niedlicher Name kleines grinsen nicht böse gemeint
darf ich dich fragen wie lange du eine Therapie gemacht hast oder schon machst.
Ab wann hast du für dich eine Verbesserung gemerkt.
Wie lange dauert es bis man etwas besser mit all dem umgehen kann.

LG Gaby
uff
Beiträge: 129
Registriert: 11. Sep 2010, 17:19

Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von uff »

Hy!
Das ist fein,wenn mein Name ein kleines Lächeln zaubert....
Ich habe im Januar begonnen,gehe einmal die Woche.Es ist sehr,sehr anstrengend (schlafe danah eine halbe Stunde)aber ich habe schnell gemerkt,wie sehr es mir hilft.
Alleine die Akzeptanz ,die ich gespürt habe,dass es in Ordnung ist,wie es mir geht war sehr hilfreich.
Seit ca 4 Wochen merke ich,dass es viel weniger weh tut,es geht mir deutlich besser.
Der Wwg tut weh,er ist steinig und steil,aber er wird Dir helfen.
Fasse Dir ein Herz und gehe ihn auch,sonst machen die ungeweinten Tränen Dir irgendwann neuen Großen Kummer.

Alles Gute für Dich
tt
begasadasi
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Re: Psychosomatische Therapie

Beitrag von begasadasi »

Hallo töfftöff,

ja anstrengend war schon dieses erst Gespräch.Danach war ich fix und fertig.Ist auch ein Grund das ich eine Stationäre machen möchte.
Wenn ich mir vorstell ich muss danach mit der Bahn nach Hause fahren und dann geht der Tag ganz einfach weiter.Ne das schaff ich dann noch nicht.
Etwas machen will ich auf jeden Fall.Ich will ja das es mir besser geht.Nur der Weg dahin macht mir halt Angst.Eine weiteres Problem,meinerseits.
vielen Dank für deine Antwort.
lg Gaby
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