Ich bin neu hier, danke, dass es euch gibt!

[379]

Hallo alle Foris,

neulich, als ich mal wieder einen kompletten Tag "Morgentief" hatte, habe ich herumgegoogelt und euch gefunden. Was bin ich froh. Ich habe schon einige Beiträge gelesen und manchmal gedacht "wieso schreibt da jemand über mich" weil ich mich so wiedererkannte.

Meine sozialen "Aussenkontakte" werden immer weniger, eigentlich möchte ich Menschen finden, denen man die Düsternis nicht erklären muss und die einem nicht sagen "reiss dich zusammen" (ich reisse und reisse und es tut nur noch mehr weh.....). 2 gute Freundinnen habe ich noch, ein guter Freund entfernt sich gerade (oder ich mich, wie man es nimmt) und ich versuche mal wieder, meine Gefühle für ihn zu begraben. Von meinem Körper würde ich mich momentan sehr gerne verabschieden, ich bin zu groß, zu klobig, zu dick, zu wabbelig, mir fehlen die entscheidenden weiblichen Attribute nach Brustkrebs und der einzige, der mir nachpfeift, ist mein Tinnitus (habt ihr auch manchmal so'n Galgenhumor?). Da ich aber gerade neue Zähne bekomme und neue Hörgeräte, und Besuch aus Spanien, und da im Winter wieder hin will, behalte ich meinen Körper trotz seiner gefühlten Eigenschaft als kantiges rostiges altes Walroß.

Ich besuche eine psychiatrische Tagesstätte, das könnte auch für einige von euch eine Hilfe sein. Gefunden hab ich sie über den sozialpsychiatrischen Dienst, den ich ursprünglich aufsuchte, weil mein Wohnungschaos immer größer wurde. Viele in der Tagesstätte berichten vom Chaos in der Wohnung, und das hilft mir, mich nicht mehr so zu schämen und zu akzeptieren, dass es wohl an der Krankheit liegt. Aber es entstehen irgendwie dort keine Freundschaften, die man mit nach aussen nehmen kann, kaum Kontakt ausserhalb der Tagesstätte. Allerdings habe ich selber auch schon abgeblockt, weil mir die mich fragende Person zu anstrengend weil zu redselig war und mich das extrem ermüdet.

Jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte, und anders, als ich eigentlich geplant hatte. Aber so scheint es mir richtig zu sein.

Noch ein paar Eckdaten: bin w, 54, seit 7 Jahren Fluoxetin 40 bis 60 mg, Opipramol 50 abends, 102 kg, EU Rente, wurzellos.

Ganz viele liebe Grüße an alle

Kena

[kormoran]

willkommen, kena

super, dass du hergefunden hast. ich hoffe, du fühlst dich hier wohl und findest den austausch hilfreich.

deine selbstbeschreibung ist ziemlich hart gegen dich, du schützt dich wohl auch ein bisschen mit sarkasmus ... aber irgendwie habe ich den eindruck, dass du damit treffend wiedergibst, wie es dir (auch mit dir selbst) zur zeit geht.

... und das kann, ja soll, sich ändern, und das ist möglich.

liebe grüße
kormoranin

[Blaubeermuffin]

Von mir auch ein herzliches Willkommen .

Ich bin selber erst seit ein paar Tagen aktiv hier und muss sagen, es erleichtert ungemein. Man kann sich erklären ohne, dass ein "reiß dich zusammen" kommt. Eher bekommt man ein "Ja, das kenn ich. Bei mir war das so... mir hat das und das geholfen.". Das baut auf, wenn man es zulässt. Tut erschreckend gut zu merken, dass auch andere so leiden wie man selbst und man sich dessen nicht schämen muss. Und genau dieser "wieso schreibt da jemand über mich"-Moment hat mich dazu bewogen mich anzumelden.

Freunde. Ja, es gibt diejenigen, die bleiben und diejenigen, die gehen. Ich habe auch einen guten Freund, mit dem ich im Moment nichts anfangen kann und er mit mir nicht. Ich kann mich ihm schlichtweg nicht erklären. Er weiß nur, dass es mir schlecht geht. Er selbst schwebt aber grad auf irgendeiner Wolke, die ihn sehr glücklich macht. Ich mag ihn da nicht runter holen.

Galgenhumor ist nach Außen hin auch meine Waffe. Sarkasmus schützt. Aber ich sage dir schonmal eines: Das wirst du hier nicht brauchen. Lasse zu, was dich berührt, hier hast du Raum dazu.

Ich wünsch dir alles, alles Gute.


PS: "Jetzt habe ich mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte, und anders, als ich eigentlich geplant hatte. Aber so scheint es mir richtig zu sein."

Dann war es genau richtig.

[379]

@ Kormoranin und Blaubeermuffin

Danke für eure Willkommensworte, haben RICHTIG gut getan! Ich habe wirklich das Gefühl, bei Freunden zu sein, und eine solche würde ich auch für euch gerne werden und ich hoffe, ich kann euch auch mal etwas zurückgeben, denn so schlecht wie letzte Woche ist es schon nicht mehr, ich glaube, jetzt kommt eine etwas bessere Phase. Ist doch auch gut, neu im Forum und schon gleich ein bisschen besser. Ich werde bei den drei guten Dingen sicher öfter vertreten sein, ich finde, dass ist eine schöne Idee, auch wenn es an manchen Tagen gar nicht möglich ist, ein einziges zu finden (ich habe das früher für mich allein schon gemacht, aber MIT-teilen ist eindeutig besser). Auch mit dem virtuellen Lauftreff liebäugle ich, ich weiss genau, dass das eigentlich wichtig und nötig wäre, aber mit total vom Heulen aufgequollenem Gesicht mag ich einfach nicht aus meiner Wohnung, nicht zum Briefkasten und nicht zum Müll. Dann will ich am liebsten nicht wahrgenommen werden. Aber hier sieht mich ja keiner! Ich lauf jetzt erst mal in Gedanken mit und, wenn es an der Zeit ist, auch in echt.

So, ich drück euch mal virtuell und bis zum nächsten mal

Kena

[Gisa-Belle]

guten Abend,

heute habe ich mich auch angemeldet , da ich mit "Leidensgenossen" gerne Gedanken und Erfahrungen austauschen möchte.
Ich bin w, 54J, verheiratet, Kinder aus dem Haus , 2 Katzen.
2007 habe ich eine heftige Bekanntschaft mit der Lebenserfahrung Angst und Depressionen gemacht , zuvor kannte ich eher nur Stimmungsschwankungen.
In diesem Jahr war ich erstmalig in stationärer Behandlung und bin jetzt ca 10 Tagen wieder draußen in der freien Wildbahn.
Gut, dass ich hier Menschen treffen kann, die sich mit diesem Thema auskennen.

liebe Grüße
Gisa-Belle

[379]

Willkommen im Forum und in der freien Wildbahn!

[elliba]

Hallo ihr lieben,

bin auch neu hier

ich muss euch sagen dass ich schon sehr lange hier mitlese und konnte mich auch sehr oft wieder erkennen habe mich nur bisher nicht getraut mich anzumelden. manchmal ging es mir so schlecht dass ich bei manchen Beiträgen echt weinen musste aber es hat auch irgendwo gut getan zu wissen ich bin nicht allein mit dem Problem und ich freue mich dass man sich hier austauschen kann und einfach mal schreiben was man denkt.
Mal ganz kurz über meine Person also bin 27 w und verheiratet, ja bei mir hat es schon im Jugendalter begonnen mit den Depressionen also mit 15 und mit 16 war ich auch in einer Klinik dann in einer Tagesklinik jedoch werde ich sie nicht richtig los. jedes jahr bisher habe ich einen Rückfall erlitten und es immer wieder schwer da raus zu kommen wie ihr bestimmt wisst und ich ziehe mich dann auch immer zurück zum Glück hat mein Mann auch verständnis dafür zumindest versucht er damit umzugehen...
Dieses Jahr hat es im Februar angefangen war dann 4 Wochen krank geschrieben und dann habe ich mich gezwungen wieder stundenweise zu arbeiten weil ich auch wusste meine Kollegin geht in Mutterschutz und ich hatte auch teilweise ein schlechtes Gewissen aber zu Hause sah ich auch keine Besserung naja es fiel mir sehr schwer anfangs muss ich sagen da es vielleicht ein bisschen zu früh war aber heute geht es mir viel besser ich muss sagen heute ist ein Tag da kann ich sagen dass es mir viel besser geht
ohje ich glaube ich schreibe ein bisschen zu viel sorry...

Liebe Grüße an alle